Wxtra-Vetlaae HM» „Bote« für S Christine von Schweden in Tirol. Von Arnold Busson. (Fortsetzung und Schluss von S!r. 282.) Das von Trient früher für die Festlichkeiten in Innsbruck entlehnte Silber wurde am 9. November dahin zurückgesendet, ebenso wol auch an demselben Tage das von Brixen ausgeborgte. Am 4. November hatte der Bischof Anton von Brixen an den Bri- xener Stadthauptmann Grafen von Wolkenstein, der sich damals zu Innsbruck befand, geschrieben, um ihm mitzutheilen: „weilen
Aufenthalt zn Jnnöbrnck sich der Königin vorgestellt, nm sie nach Trient einzuladen. Christine hatte da mals die Einladung mit Dank abgelehnt, da ihr zu nächst von Seiten der Republik Venedig der Dnrch- zug durch das Venetianische nur unter der Bedingung gestattet wurde, dass sie sich weder in Trient noch in Roveredo aufhalte. Auf die Nachricht davon hatte der Bischof sofort Briefe an Don Pimentel, Cneva, Mon- tecnccoli und HolsteninS gerichtet mit der dringenden Bitte, die Königin doch zum Besuch
von Trient zu bewegen, da die Furcht Venedigs vor der Contagion ganz unbegründet sei. In Bozen erschien jetzt neuer dings Baron Firmian bei der Königin, um die Ein ladung im Namen seines Herrn zu wiederholen. Chri stine sagte dem bischöflichen Abgesandten, sie wäre so gern nach Trient zum Besuch des Bischofs gekommen, dass sie sich selbst dahin eingeladen haben würde, wenn nicht ohnehin eine so freundliche Aufforderung an sie ergangen wäre, trotzdem aber müsse sie wegen der obwaltenden Hindernisse daraus
verzichten. Aber auch jetzt wollte Bischof Karl Emmanuel die Hoff nung, Christine bei sich begrüßen zu köuueu, nicht aus geben, wendete sich vielmehr unverzüglich an die vene- tianischen Nectoren zn Verona um die Ermächtigung, die Königin in Trient bewirthen und beherbergen zn können. Für den Fall aber, dass die Nectoren die Erlaubniß „ verweigern, oder ihre Antwort zu spät eintreffen' würde, ließ er die Königin durch Firmian bitten, doch wenigstens zn Lavis, an der Grenze seiner Diöcese
, da sie den direkten Weg nach Rom nicht verlassen dürfe, außerdem auch noch im Ungewissen sei, wo ihr Ve nedig den Durchzug gestatten werde. Doch behielt Christine sich vor, von der Einladung Gebrauch zu machen, wenn sie durch Umstände veranlasst werden sollte, das Gebiet von Mantua zu passiren. Am 14. November wurde Christine, die nach dem Frühmahl vou Neumarkt aufgebrochen war, zu Lavis von Firmian im Austrage des Bischofs von Trient „mit allerhand stattlichen Weinen und Consekteu ver ehrt'. Zugleich lud