Leiden m Alter von 26 Jahren selig im Herrn. Am Sarge trauern mehrere Kleine, die zum Glück vom herben Schlage nichts verstehen und denen der Herr in ihrer Großmutter, der Gräfin Kreszenza Sardagna eine zweite 'Mutier zurückgelassen. Die Beerdigung erfolgt morgen nachmittags und zwar wird. wie hier in Trient allgemein, die Leiche zuerst in die betreffende Pfarre (Dom) übertragen, dort eingesegnet und dann erst auf den Friedhvf gebracht. Das ist tvahrhaft eine schöne Sitte, eine Sitte, die vor Zeilen
wo noch der Gedanke an den Tod und seine Schrecknisse den Leuten nicht als etwas ganz Ungeheuerliches vorkam, auch bei uns in Deutschland heimisch war. So soll es sein! Wie des Menschen erster Schritt, so soll auch sein letzter dem ,ierrn gehören, damit jener Glaube, den er beim ersten Gange in die Kirche seinem Schöpfer heilig geschworen, auch nach seinem Tode an ihm offenbar werde. y. Trient, 22. Febr. (Lokalchro nikn otizen.) Obwohl wir jetzt mit Riesenschritten der warmen Jahreszeit zueilen, so sieht und hört
man hier doch sehr wenig von Vorbereitungen zu projektirten Neu- oder Umbauten. Die Restaurationsarbeiten am Dom und eine kürzlich m Angriff genommene Brückenarbeit am alten Etscharme außer der Stadt bilden sozusagen die einzigen Bauobjekte, wo Arbeiler in größerer Zahl beschäftigt sind. Trient beherbergt seine Gäste eben leicht in seinen schon stehende» Mauern und Kurstadt ist eS auch keine; das beweisen die 8—10 Grad Kälte, die wir vor einigen Tagen in den kälteren Lagen vom Thermometer lasen. — Am hiesigen Fried
über dem Erdboden erhöht. In der 'Mitte jeder Seite erhebt sich ein kuppelförmiger Ueberbau, und jener, der vis- ä-vis dem Eingänge sich befindet, birgt unter sich eine liebliche Kapelle, in der an bestimmten Tagen für die hier Ruhenden das hl. Opfer gefeiert wird. Einen solchen Bau kann wohl nur selten eine Stadt aufführen, denn wie selten sind ähn liche Schätze an Marmor in so unmittelbarer Nähe, wie sie Trient aufzuweisen hat. Deshalb finden wir hier aber auch Alles aus Marmor. Ja, ein Herr
, der sich nach den Knnstdenkmäleru Italiens und Deutschlands ziemlich umgesehen, erklärte mir, daß er dieses Werk (in seiner Art) der Walhalla nicht nachsetzen würde. Eine an dere Frage ist nur, ob gerade dieser Styl der richtige war für einen christlichen Gottesacker. Und in dieser Beziehung scheint unS die Stadt Trient einen Fehlgriff gethan zu haben. Das trauernde Herz fühlt sich in diesen Steinmaffen nicht heimisch, man fühlt sich kalt und zum Ge bete nicht angezogen. Doch auch das ließe sich zum großen Theile