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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Social sciences
Year:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Page 68 of 94
Author: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 87 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 10 - 13
Subject heading: g.Tirol ; s.Nationalität
Location mark: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern ID: 130343
65] Die Nationalitäten in Tirol etc. 453 Aber dieser Aufschwung deutschen Wesens hatte in Trient keine Dauer. Um das Jahr 1485 zankten sich hier beide Nationalitäten um ihr numerisches Verhältnis und über die Vertretung im Stadtrate, welche die Deutschen diesem gemäss beanspruchten, indem sie den vierten Teil der ganzen Stadtbevölkerung auszumachen behaupteten, wogegen die Italiener dabei nicht auf die Volkszahl überhaupt, sondern auf die Bürgerschaft als solche gesehen wissen wollten

des sechzehnten Jahrhunderts verhielt es sich damit anders. Als im April 1561 die österreichische Erzherzogin Eleonore, Braut des Herzogs Wilhelm von Mantua, zu Trient verweilte, wohnten einem Hofballe bei derselben die dort heimischen Deutschen sowohl als die Italiener (li Thodeschi et Italiani di Trento) nicht etwa als blosse Zuschauer, sondern als Tänzer bei, unter welche die Erzherzogin, selbst mittanzend, sich mengte („Arch. Trent.' III, 16). Dies schliesst wohl die Annahme aus, dass jene Deutschen

ungebildete Handwerker oder sonst Leute niedrigen Standes waren. Besass ja doch zu dieser Zeit ein Zweig der Familie Fugger einen Palast zu Trient : die spätere casa Zambelli (8. 22). Kurz vorher hatte auch Kaiser Ferdinand I. mit dem Dr. Schrattenberger zu Trient, dessen Familie hier altansässig war, wegen seines Eintritts in das Gremium des Reichshofrats unter handeln lassen, allerdings mit Rücksicht auf dessen Vertrautheit mit der italienischen Sprache (Kopeybuch „Von d. kaysl. Mstt.' Bl. 297

im I. St.-A.). Wenige Jahre später (1585) war der Weinhändler Khrotten- prenner zu Trient Hoflieferant („Gemeine Missiven' von 1585, Anhg., im I. St.-A.). V Aber schon war der Zuzug auswärtiger Deutscher ins Stocken geraten (52. 71) und dafür drohte die Gefahr, dass eine Unmenge von Italienern in und um Trient sich niederlassen würde. Im Jahre 1572 hatte sich nämlich Dominik de Avanzini aus Riva in Verbindung mit einem Kaufmanne aus Lucca der Tiroler Regierung gegenüber anheischig gemacht, „biss in ain tausent

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Books
Category:
Social sciences
Year:
1886
¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Page 70 of 94
Author: Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 87 S.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 10 - 13
Subject heading: g.Tirol ; s.Nationalität
Location mark: D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
Intern ID: 130343
65] Die Nationalitäten in Tirol etc. 453 Aber dieser Aufschwung deutschen Wesens hatte in Trient keine Dauer. Um das Jahr 1485 zankten sich hier beide Nationalitäten um ihr numerisches Verhältnis und über die Vertretung im Stadtrate, welche die Deutschen diesem gemäss beanspruchten, indem sie den vierten Teil der ganzen Stadtbevölkerung auszumachen behaupteten, wogegen die Italiener dabei nicht auf die Volkszahl überhaupt, sondern auf die Bürgerschaft als solche gesehen wissen wollten

des sechzehnten Jahrhunderts verhielt es sich damit anders. Als im April 1561 die österreichische Erzherzogin Eleonore, Braut des Herzogs Wilhelm von Mantua, zu Trient verweilte, wohnten einem Hofballe bei derselben die dort heimischen Deutschen sowohl als die Italiener (li Thodeschi et Italiani di Trento) nicht etwa als blosse Zuschauer, sondern als Tänzer bei, unter welche die Erzherzogin, selbst mittanzend, sich mengte („Arch. Trent.' III, 16). Dies schliesst wohl die Annahme aus, dass jene Deutschen

ungebildete Handwerker oder sonst Leute niedrigen Standes waren. Besass ja doch zu dieser Zeit ein Zweig der Familie Fugger einen Palast zu Trient : die spätere casa Zambelli (8. 22). Kurz vorher hatte auch Kaiser Ferdinand I. mit dem Dr. Schrattenb erger zu Trient, dessen Familie hier altansässig war, wegen seines Eintritts in das Gremium des Reichshofrats unter handeln lassen, allerdings mit Rücksicht auf dessen Vertrautheit mit der italienischen Sprache (Kopeybuch „Von d. kaysl. Mstt.' Bl, 297

im I. St,-A.). Wenige Jahre später (1585) war der Weinhändler Khrotten- prenner zu Trient Hoflieferant („Gemeine Missiven' von 1585, Anhg., im I. St.-A.). Aber schon war der Zuzug auswärtiger Deutscher ins Stocken geraten (52. 71) und dafür drohte die Gefahr, dass eine Unmenge von Italienern in und um Trient sich niederlassen würde. Im Jahre 1572 hatte sich nämlich Dominik de Avanzini aus Riva in Verbindung mit einem Kaufmanne aus Lucca der Tiroler Regierung gegenüber anheischig- gemacht, „biss in ain tausent

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