46 Dr. H. J. Bidermann. 16, Jahrhundert zurückreichenden Stammbäume und in der Regel auch der Wappenbriefe nicht ermangelt Die Aigner zu Abfalters bach erwarben das Gasthaus, welches sich als ihr Stammsitz bei ihnen forterbte, im Jahre 1545, Der erste Hackhof er kam um das Jahr 1560 aus Ehrenberg in Nordtirol nach Toblach. Ein Joh. Hellenstainer erscheint als Wirth zu Toblach schon im Jahre 1640. Yiele unter ihnen wurden durch Wappenbriefe aus gezeichnet. Aber auch an wirklichen Adels f ami
lien fehlte es in Hochpusterthal keineswegs, und die Ansitze, welche sie bewohnten, zieren zum Theil noch jetzt, wenn gleich mehr im Sinne der Romantik als der Architektur, einzelne Ortschaften des Thals. So lebten zu Toblach in alter Zeit die Herbo, von welchen die Erbauer der Herbstenburg*) abstammen sollen, die Stump heiin, Schwab, Arnold, Kram er, Jukei u. A. Der sogenannte rothe Thurm daselbst war in der ersten Hälfte des 15, Jahrhunderts im Besitz der Hornberger, nach welchen er auch benannt
wurde; später ging er in andere Hände über und jetzt dient er als Werkstätte. Der Ansitz Englös zunächst dem Mutschlechner'schen Wirthshaus hi ess bis ins 16. Jahrhundert nach der Familie, die ihn begründet hatte, »zum Arnolten« und wurde erst auf Bitte ihrer Besitznachfolger, der Winkelhofer, die ihn um das Jahr 1550 durch Hei rath erwarben, von Kaiser Ferdinand I. auf jenen Namen umgetauft. Um diese Zeit tauchen in Toblach die G ö s s 1 und Pranckh auf, bald nachher die Walt her
Toblach, an deren Errichtung sie sich 1519 betheiligte, und durch den Grabstein an der Aussenmauer der Toblndier Pfarrkirche erhalten, auf welchem sie nebst ihrem Mann abgebildet ist. Was die Ketten bedeuten, womit behängen Beide dargestellt sind, ist unaufgeklärt. Eine Sage bringt diese Attribute und den Bären, der auf dem Stein m schauen ist, mit einer Grausamkeit in Verbindung, deren die Ehe gatten sich sollen schuldig gemacht haben, indem sie einen Gefangenen ver hungern Hessen.