Unterhaltungsstofses bietet, wie u. a. die beliebten Beilagen „Heimatblätter und Feierabend", ist der Tiroler Lrenrbole. Es bedarf daher eines Hinweises auf die Erneuerung des Bezuges anläßlich des bevorstehenden Vierteljahrwech. sels lediglich insoserne, um unsere Leser zur recht zeitigen Vornahme dieses wichtigen Geschäftes zu veran lassen, damit im Bezug keine störend empfundenen Unter brechungen eintreten. MM tratet — nitrate Seiten. In der „Salzb. Gcbirgsztg." ist unter diesem Titel ein mit „Veritas
dem ohnedies zahllosen mittelalterlichen Kram von Titeln, an deren meist exotischen Klang sich das Ohr des Deutschen schon gewöhnen mußte, den Offi zianten, Akzeffisten, Offizialen, Sekretären, Kommiffären, Inspektoren, Direktoren usw. wurde namentlich in der Zeit, wo man in allen Tempeln die Segnungen der Sowjets für uns vom Himmel herabflehte, der harm lose Titel „Rat" — von dem man die Kanzlei-, Ge richts-, Regierungs-, Rechnungs-, Medizinal-, Hof-, Kammer-, Armen-, Gemeinde-, Bezirks-, Schul
respektvoll dm Hut lüften dürfen. So wimmelt es jetzt in den verschiedenen Aemtern, ja in Privatkanzleien nun s» von „Oberen" und Räten, deren Wirkungskreis mit ihrem Titel — es muß ge sagt sein zu ihrem eigenen Verdruß — in keinem Ein klang steht, die gute, alte Duodezzeit ist wieder er standen. cs fehlt nur noch, daß auch unsere „Armee" das Versäumte nachholt und es so der ehemaligen Montenegrinischen nachmacht, wo es mehr Generäle als Soldaten gab. Daß natürlich die ganze Aufmachung ein Plunder
ist, da der Wert der Bezüge mit den hochmögenden Titeln beinahe progressiv fällt, schädlich ist, da dem Ausland zumal ein Wohlstand vorgetäuscht wird, der im großen Widerspruch zum tatsächlichen Bramtenelende steht — nur nebenbei. Und das gerade jetzt. wo die Besoldungsreform mit dem Titelwesen (Extreme berühren sich) gänzlich brechen will, ist es unerfindlich, daß nach einer kurzen Ruhe pause in der Schaffung und Verleihung neuer Titel — jedenfalls aus demagogischen Gründen — die Verord nungsblätter
wieder gefüllt mit neuen Titelverleihungen sind. . So find erst kürzlich bei der Wiener Finanz- direktion allein 51 neue Hofräte ernannt worden. Bei den Bezirkshauptmannschaften und Steuerämtern führt jeder zweite Beamte den Titel Direktor. Man bedenkt natürlich nicht, daß Tausende verdiente Pensionisten, die nach jahrelanger Dienstzeit mit einem Titel ab- schnitten, den jetzt der „Glückliche" beinahe zum Beginn seiner Laufbahn erhält, sich kränken müssen und gerade nicht gut auf ein solches System