, alle Tiroler sind Katholiken, fühlen sich eins im selben Glauben! Und dies Gefühl der Einheit wird noch gesteigert beim Gedanken, dass in Tirol der Katholicismus über dsn Protestantismus ge siegt. Deshalb ist alles beim Tiroler religiös; deshalb ist auch beim T°roler ein Kirchenfest ein Volksfest und ein Volksfest ein Kirchenfest.' Um dies noch mehr zu veranschaulichen, brachte der Redner eine Episode aus seinem Tiroler aufenthalte, wo er gesehen, dass die Leute ein Fest veranstaltet hatten zu Ehren
des Dechanten. „Wem wollte es bei uns einfallen,' schloss er, „den Geburtstag des Pastors durch ein Volks fest zu verherrlichen?' (Heiterkeit.) Nun gieng Boisen zur Beweisführung über, dass beim Tiroler alles religiös sei, indem er seine Zu hörer in ein Tirolerhaus einführte, ihnen die verschiedenen Bilder und Kreuze am Wege be schrieb, sie in die Kirche und den Friedhof be gleitete. In den Häusern, selbst in den Gast häusern seien überall fromme Bilder; am Wege finde man Crucifixe, ja, sogar Capellen
für einen Theil der Wähler aufweisen kann, sondern sein gesammtes politisches Verhalten gilt uns als Maßstab bei seiner neuerlichen Candidatur. Friede?! Als ich die „Friedensschalmei' ansetzte, that ich es nicht in dem Wahne, dass etwa die „Neuen Tiroler Stimmen' sich nach meiner Melodie drehen würden, denn die Erfahrung lehrt, dass sie sich nur um die eigene Achse drehen, so dass sie im Taumel oft glauben, es drehe sich alles andere um sie herum. (Siehe deren Einladung Zum Abonnement.) Es fällt
' zu haben, was leider gewöhnlich gelingt. Dass der beantragte „Ausgleich' mit Ungarn ungerecht ist, wird doch von Seiden Seiten zugegeben. Es sind eben jene Menschen nicht am wenigsten weise und edel, die lieber einen „Krieg' wagen, als ein beständiges Sklavenjoch tragen wollen. Ich habe ausdrücklich erwähnt, dass Doctor Tollinger im Zoll- und Handelsbündnis-Aus- schuss eine Ausnahme gemacht habe; er wurde aber von den andern (nicht Tiroler) Mitgliedern der Katholischen Volkspartei allein gelassen. Diese Thatsache
wurde jedoch z. B. in den Versammlungen von Kaltem, Meran, Schlanders, Brixen, Mayrhofen wenigstens nach den Be richten der „N. T. St.' nicht berührt, sondern meist nur gesagt, die Katholische Volkspartei als solche kam nicht in Action. Das ist wahr, er klärt aber das Frühere nicht. Schließlich bin ich vollständig einverstanden mit dem Satze: „Mit gutem Beispiel müssen die Geistlichen vorangehen.' Möge sich nur immer in erster Reihe der Herr Redacteur der „Neuen Tiroler Stimmen' daran erinnern, dass