ernst nehmt«? Ob ein Tiroler durch den Fremdender-' kehr protestantisch geworden? — Diese Frage wage ich keineswegs zu verneinen. Kennen Sie übrigens, Herr Redacteur, keine andere > religiöse Gefahr als die des ' förmlichen Abfalls vom Glauben und deS Uebertrittes -- zur Ketzerei? Man sieht, Sie geben sich mit Kleinig keiten nicht ab. Religiöse Gleichgiltigkeit, Mißachtung der kirchlichen Gebote, des Fastengebotes u. s. w., Feindseligkeit gegen dieKirche, Jndiff-rentiSmuZ, die so traurigen
, was dich mit dem Gerichte nicht in Berührung bringt. Dem gegenüber will ich Ihnen aber, Herr Redacteur, verratheu, daß eS anßer dem, was mit der Behörde in Berührung bringt, noch andere Schlechtigkeiten gibt; daß nicht wenige herumlaufen, die weit schlechter sein können, als manch einer, der wegen eines Verbrechens im Kerker sitzt; daß also das Frem denwesen trotz der SchwnrgerichtSverhandlnngen sehr wohl einen schädlichen Einfluß auf die Sittlichkeit der ' Bevölkerung ausüben kann und wirklich ausübt. So sagte
haben - Pech. — - Von der Rienz, 31. Juli. (Wir brauchen . inen Katholikentag!) Aus der Seele gesprochen, Brnder, wir Tiroler brauchen einen Katholikentag! Gewiß, gar Manchem hat dies Wort schon längst im Herzen und auf der Zunge gelegen und — nun es einmal ausgesprochen — muß eS Herzenswunsch jedes Biedermannes sein, daß der einmal angeregte Gedanke ein recht lvannB, frmdig^ Echo findet Merortt m^de« Tiroler Bergen. Ja, eS ist wahr; der Liberalismus ist ins Land geschlichen nnd hat den warmen katholischen
Herzschlag deS Tiroler Volkes vernichtet. Ja, kalt ist eS geworden in dm tirolische« Landen und um Juden- gold und Jodensilber hat man sein „katholisches Be wußtsein' preisgegeben. Hast Du'S nicht gelesen, wie eS aussieht im Pusterthal? So weit ist eS gekommen, daß mau — mit Recht — uns „Jndenknechte' schelte« darf! Und meinst Du, auderSwo ist eS um vieles besser ? Nein — nein! Auch JudaS war ein Judenknecht und Judaslohn ist eS all' die lumpige „Freimaurermache' und ihr „liberales Angebinde? Judaslohn
?— der das katholische Bewußtsein aus dem Herzen fegt und den allen, felsenfesten Tirolerglanben interminiren möchte! Thut da nicht ein ernstes Einschreiten noth! Dürfend« jene, die mit Herz und Hand eS schwören können, daß sie „ächte — rechte' Katholiken und Tiroler sind, noch länger zusehen und zaudern? Gewiß, ein Tiroler Ka tholikentag ist nothwendig! Er muß zeigen, daß der alte Tiroler Glaube, für den uufere Vorfahren ihr Herz blut verspritzten, kein „bloßer dnmmer Köhlerglaube' gewesen, den der Jetzttiroler