der Minima und Maxima von 20—90 Procent die Quoten jederzeit erhöhen oder herabsetzen können, des H 2, welcher die Münchener ver- pflichtet, jede Aufgabe der Tiroler Anstalten ohne Ausnahme und Einschränkung anzunehmen und des Z 5, welcher bei neuen Versicherungen oder Versicherungs-Erhöhungen in einer Gemeinde, für welche bereits eine summarische Quote gedeckt ist, die Haftuna der Münchener Gesellschaft schon mit dem Tage beginnt, an welchem die Verpflichtung der Tiroler Anstalten eintritt
. Die beiden, vom Referate des Abg. Professor Payr unterstützten Anträge wurden, wie bereits mitgetheilt, vom Landtag genehmigend zur Kenntnis genommen. ^Literatur. Kunst und ZWis, . 5*5 Echte Tiroler Lieder. Unter vorstehendem Titel hat Herr Franz Friedrich Kohl, ein in Gesangs- nnd LiteratUtkreifen wohlbekannter, in Wien lebender Tiroler, soeben eine Sammlung von Alpen- licdern veröffentlicht und damit ein Werk geschossen, das auf dem vorliegenden Gebiete geradezu als eine erlösende That bezeichnet
werden muss. Vor mehr als zehn Jahren schon und seitdem wiederholt ist der Schreiber dieser Zeilen in scharfen Zeitungsaufsätzen jenem falschen Tirolerthum zu Leibe geruckt, das be sonders im Auslande durch mehr oder minder verrückte Costüme und oft womöglich noch verrückteren, blöden Singsang das Tiroler Land und Volk förmlich zum Weltgespötte macht. Diesen seither immer größer aus gewachsenen Unfug hat uun Franz Kohl — was den Gesang, also die Hauptsache, anbelangt, mit eisernem Griffe an der Wurzel gefasst
, er hat unerbittlich auf geräumt mit den Salontiroler Lied'rn, so streng und gründlich, dass selbst einem alteinheimischen Tiroler Kinde es zuerst wohl etwas leid thun muss, wenn manches von Jugend auf liebgewonnene Liedchen, mancher nicht gerade unschön klingende Jodler als un echt nachgewiesen, beschämt davon schleichen muss gegen über den in Wort Und Weise wurzelechten Liedern Tirols. — In jahrelanger, mühsamer Arbeit hat Kohl ein Buch geschaffen, das seinesgleichen nicht hat im Lande, und auf das wohl
auch viele andere Gebiete mit Bewunderung (und etwas Neid dazu) Hinblicken dürsten. Auf 350 Druckseiten enthält der stattliche Band zunächst eine ganz ausgezeichnet „zum Verständ- nis und zur Würdigung des echten deutschen Volks liedes in Tirol' dienende Abhandlung über das Tiroler lied vom Herausgeber, dann folgen 220 Gesänge, uud zwar 123 für vierstimmigen Männergesang, 32 für gemischten Viergefang und 38 für eine oder zwei Sing- stinnnen mit einer einfachen, in Tirol üblichen Lauten begleitung