II. Sogen des Tiroler „S»mnti»gs-Kote" Nr. 50. Bozen, Sonntag, S. Dezember 1888. TiksrSer ThrsssSß. Bozen, 9. Dez. (Die Regierung und das Fremdenwesen.) Wie wir bereits seinerzeit mitgetheilt haben, hat die Regierung von den alpinen Vereinen und Kur- vorstehungen in Tirol Gutachten und Vorschläge über das Fremdenwesen und die Mittel zur Hebung dieses hochwichtigen Erwerbszweiges ein geholt. Die Abgabe dieser Gutachten ist nun wohl allenthalben erfolgt, es liegen uns dies bezüglich die Eingaben
. (Der Tiroler Bauernverein) hat am 2. ds. Mts. in Wörgl seine Generalversammlung programmgemäß abgehalten. Der Jahresbericht gab ein klares Bild der streng volkswirthschaft- lichen, regen Thätigkeit des Vereines. Er be spricht die Gründungsvorgänge in Innsbruck, die Wanderversammlungen in St. Johann, in Wörgl, Kirchberg, Kitzbühel, Jenbach, die Vor träge Schönerers über sozialpolitische Reformen, Schambergers über Wesen und Zweck der Bauern vereine, die Beschlüsse des Vereines über das direkte Wahlrecht
, Zolleinigung mit dem deutschen Reiche, Herabsetzung der Gebäudesteuer, Steuergelderver wendung, die Petition des Tiroler Bauern- Vereins um schnelle Einführung der Raiffeisenschen Darleihungsvereine, Schaffung eines Kranken- und Alter versicherungsgesetzes für die Dienst boten, die Verbreitung von unabhängigen Bauernblättern, die Unrichtigkeit, daß in Bauern vereinen religiöse und kirchenpolitische Angelegen heiten besprochen werden, die Nothwendigkeit der Befolgung des Spruches: „Bauer hilf
dir selbst", die schlechte Lage des Bauernstandes im allgemeinen und in Tirol, und schließt mit der Erklärung, daß der Tiroler Bauernverein bestrebt sei für den Bauernstand Erleichterungen zu schaffen, die Jnteresfen desselben zu wahren, ihn von den im Lande herrschenden Parteien unabhängig zu machen, und dadurch nicht nur ein christliches sondern auch patriotisches Werk zu schaffen. Der Verein habe im 1. Jahre seines Bestehens ge zeigt, daß er nur auf volkswirthschaftlicher Grund lage steht, er habe auch Anerkennung
in Rechtsangelegenheiten", wie sie im deutschen Reiche bestehen, aufmerksam, hob besouders her vor, daß die Bauernvereine dort, die zusammen eine Mitgliederzahl von 85.000 Mann haben, niemals konfessionelle oder kirchenpolitische Fragen behandeln, sondern auf rein volkswirthschaftlichem Standpunkte stehen und deshalb solche Vortheile und so glänzende Erfolge erreicht haben. Er schloß mit dem Wunsche, daß alle diese ausge zeichneten Einrichtungen zum Wohle des Tiroler Bauernstandes auch bei uns mögen eingeführt werden. Den Ausführungen