r', von der „schweren Vergewaltigung', von dcr „stets unbesonnenen nno verderblichen Be- vormunduug', von der „willkürlichen Verwaltung' und „Unterdrückung', von der „alten Methode, das Trenlino artig auszubeuten' sprechen, wenn sie dem Tiroler Landtag vorwerfen, dass er „das Trentino nicht als einen Theil desselben Landes, sondern wie ein Eroberungsland betrachtet, auf welches die willkürlichsten und verderblichsten Maß nähmen ungestraft angewendet werden können': haun überschreiten sie weit die Grenze
, wo die ernste Discussiou aufhört, uin leidenschaftlichem, hasserfülltem Parteistreit zu weichen. Mit den hlindivülhigen Unterzeichnern dieser Schmähschrift können wir bei Landtagswahlen nicht mehr zu sammengehen. Dies verbietet uns die Selbst achtung, oenn mit dem Tiroler Landtag, in dem wir eine nicht ganz einflusslose Gruppe bilden, fühlen ivir uus mitvefchimpft, und auch wir ge höre« zu jenen „Tirolern', von denen die Denk schrift in so gehässigem, verächtlichem Tone redet. Doch nicht genug
tschechischen Mnster, so ist es Obstrue tion der Erpressung. Da aber selbst Erpressung sich vernünftiger Weise nur gegen jene richtet, die nicht freiwillig geben, so erweist sich die neueste italienische Taktik vollends als absnrd, weil alle Deutschen des Tiroler Landtages zur Bewilligung der welschtirolischen Autonomie innerhalb znlässiger Grenzen einhellig bereit sind. Eine so unbegründete Obstruetion dnrch ein Wahlcomproiniss zu fördern, ist sü^ unsere Gruppe schlechthin unmöglich; es wäre
verzeihe», dass wir jeue Entscheidung trafen, die uns der mächtigste aller Triebe, dcr Individuen, wie poli tische Parteien beherrschende Selbsterhaltungstrieb 2194 vorschreibt. „Das prirnum vivore, äoiuäv pkiloso- pliari' gilt auch für unsere bescheidene Gruppe. Wir wollen die Unsererseits mit Ehren eingenom mene Stellung im Tiroler Landtag behaupten und jeder Kenner unserer Landes- und Landtagsverhält nisse wird bestätigen, dass dies nicht bloß im Fractionsinteresfc, sondern im Interesse des Landes
der politische Anstand jedes Wahlcoinpromiss mit Clericalen ver bietet. Aus anderen Läudern sind auch durch Compro- misse Clericale in den Reichsrath entsendet worden, warum soll ein ähnlicher Vorgang gerade uns Tiroler wie eine unerhörte Todsünde belasten?! Ueber das alberne Märchen, dass wir durch das Compromijs Barou Dipauli „retten', ist kaum ein Wort zu verlieren. Dipanli brancht nicht unsere Cnrie, um iu Tirol ein Mandat zn erlangen. So sehr er durch seine vielen münden das folternde Fegefeuer