Jahrg. Xlll. Samstag, „Brixener Chronik.' 21. April 1900. Nr. 46. Seite 7. hohen Landesausfchuss und an den hohen Landtag gerichtet worden. Die 3. ordentliche General versammlung des Kath. Tiroler Lehrervereines wird in dieseM Jahre Zu Büxen im August statt finden. Das Jahrbuch des Vereines gelangt erst nach der Generalversammlung gleichzeitig mit dem Bundesjahrbuche zur Ausgabe. Die Zusammenstellung desselben hat Herr Altobmann Noggler übernommen. Vom Kath, Tiroler Lehrerverein
gefunden. Zur Abendstunde, es war im Jahre 1867, saßen Pfarrer Johann Haller und Cooperator Bernard Panizza bei Tische, des Abendessens und der Rückkehr des anderen Herrn Cooperators, Anton Spieß, ge wärtig. Letzterer trat etwas später als gewöhn lich in den Speisesaal und überraschte die Ge sellschaft mit den entschiedenen Worten: ,Walther von der Vogelweide ist nicht von Sterzing; freilich wohl ist er ein Tiroler, aber von diesen Bergen; das Layener Ried ist feine Heimstätte. Nun begann
Könige und Kaiser nach Italien und der Kreuzfahrer nach dem Morgenlande, alles das, zusammengenommen, schließe doch jeden Zweifel aus, dass Walther, wenn nach Pfeiffers Ansicht überhaupt ein Tiroler, umso zuversicht licher nicht von Sterzing, sondern von Layen sei. Der Herr Pfarrer legte große? Gewicht auf diese Auseinandersetzung. Man durchsuchte die alten Taufbücher, die leider nicht zu weit in dre Tage der Vorzeit reichen, und fand zu noch größerer Überraschung sogar einen Walther Vogelweider
ist. Eine Frucht dieses Zustandes haben wir im Jahre 1848 in der deutschen Nationalversammlung erlebt, wohin eine Zahl frecher, junger, loser Buben aus Oesterreich gesendet wurde, so ohne alle Liebe zu Oesterreich, so neujüdisch, so einfältig, eitel und hochmüthig, so leer und erbärmlich, wie sie kein anderes Land gestellt. — Eine andere Frucht hat uns so oft in den entferntesten Thälern jenes gottgefegnsten Tiroler Landes an gewidert, wo man so gern die Stätten der Frömmigkeit, der Tugend und des Glaubens
schon, welchem Stande sie angehörten. Von einem Verständnis und einer Wertschätzung des Tiroler Volkes und seiner Eigenthümlichkeit, von Achtung seiner Geschichte und seiner Gebräuche war kein Gedanke.' Diese treffenden Be merkungen haben heutzutage in Tirol nicht weniger Geltung, da „eine Zahl frecher, junger, loser Buben' unser Vaterland und unsere Heimat in jeder Weise zu discreditieren sucht. Katholischer Volksschutz für Steiermark. So betitelt sich ein neuer Verein, dessen Constituierung