von sl. 500-600 festen Gehalt, fl. 120-130 Wohnungs- und fl. 30—50 Kleidungsbeitrag. Portiere und Hausmeister erhalten fl. 400 Lohn bei freier Wohnung, Licht-, Holz- und zum Theil Weinbezug jährlich. Tagschreiber (auch Hilfs beamte genannt) beziehen fl. 1'50 bis fl. 2 täglich, je nach Verwendung, und zu Neujahr Remune rationen. Jeder dieser vorgenannten Angestellten bezieht im baren Gelde mehr im Jahre als die übergroße Mehrzahl der geprüften Tiroler Volksschullehrer, zumeist mit kindergesegneter Familie
, von wo dieselben noch sehr gut mit Schlitten zum Quellgebiet geliefert werden können. Außsem, 20. März. („D er Tiroler Wastl.') Bisher hat Schreiber dieser Zeilen immer dafür gehalten, die «Brixener Chronik' sei ein unabhängiges Blatt, das frisch von der Leber weg spricht und immer für das Wohl des Landvolkes eintritt mit seinen prächtigen Artikeln über bäuerliche Selbsthilfe, Gründung von Genossenschaften u. dgl. m. Das war aber eine große Täuschung, denn Rudolf Christ. Jenny sagt in der ersten Nummer seines „Tiroler Wastl
', es fehle überhaupt „unserem Heimat land! a ganz a unabhängiges Blatt, das jedem, aber gar jedem, der mühselig und beladen ist, die Gelegenheit gibt, Schutz und Hilfe zu suchen vor allen, die mit an falsch'n Heiligenschein um- ananderlas'n und die anderen seggier'n, wo's können'. Daher habe er sich selber daran ge macht, ein solches Blattl z'mach'n und ihm den Namen „Der Tiroler Wastl' z'geb'n. 's Zeug hab' er schon dazua, sagt' er, denn er habe es weit gebracht, uud seine Kenntnisse seien
', doch zu viel wären fürs kloane Jnnsbrucker Stadtl, hat der Herr Jenny aufs Landvolk speeuliert, einen Dialeet ange nommen und sich selbst als „Tiroler Wastl' vorn ass Blattl auig'setzt mit der Feder in der Hand, mit einem G'sicht, wie a calvinischer Pastor, und hat g'sagt: So jetzt, meine lieb'n Bauern, thiat's mir mei Blattl abnehm'n und dafür monatlich a Krone zohl'n. Denn i bin nur da, um aus purer Liab zu meinen Kinderln und zu mei'm Hoamatland miar a Stellung z'mach'n; i wear enk schön helf'», Wenn's ebber
z'viel Grosch'n habt. Und dass ihm nichts „z'gmoan und z'schlecht' ist, zeigt er schon in seiner ersten Nummer, wo er sich gelegentlich der Cancilisierungsfrage in Innsbruck gar eifrig für die „Häusl hmt'n außi am End von an hölzernen Gangl' ins Zeug legt. Er thut sich gar schiach verwundern, dass die „Nui'u Tiroler Stimmen' und die „Post' sich nicht fürs Häusl im Gangl drauß'n erwärmen. Für'n „Wastl'- Schreiber haben die alt'n Häusl in der Alt stadt, Jnnrain und St. Nikolaus freilich an groaß'n