Hofers. Die Gesangsvereine singen, während der Kaiser in freundlichster Weise die Honoratioren anspricht. Anwesend waren auch Ihre k. u. k. Hoheiten die Erzherzoge Karl Ludwig, Victor und Friedrich. Beim Weggehen wird derKaiser neuerdings stürmisch begrüßt. Darauf bildet sich der Festzug: Vor der Hofburg defilierend, Se. Majestät dem Kaiser Hulvigend, entfaltete sich ein endlos- langer Zug. Viele Musikbanden mit Fahnen, Festwagen, ein Jagdzng, die Compagnien der Tiroler Schützen im Nationalcostüm
haben, denn der das Haberfeldtreiben (Beginn 12^ Uhr, Ende nach 1 Uhr) begleitende Lärm war derart intensiy, dass er selbst bis anderthalb Stunden Entfernung vernommen werden konnte. Mindestens 10 bis 12 Personen sind in Mitleidenschaft ge zogen. ' . noch nie gehört und gesehen: eine Schlacht von 40.000 Combattanten auf dem Flächenraume von einer halben Stunde. Der Geschützdonner brüllt die ganze Schlachtlinie entlang, Schlag auf Schlag, Feuerstrom an Feuerstrom gegen den Berg, die Stellung der Tiroler. Ihre erste Linie weicht
, wird aber von der zweiten aufgenommen. Die feindlichen Sturmbataillone ermuthigt, dringen vor, aber nun sind sie außer dem Bereiche ihrer Geschütze, der Kampf wird gleich. Das Kleingewehrfeuer der Tiroler beginnt, die Vorderreihen der feind lichen Bataillone stürzen nieder, sie verwickeln, verwirren sich, sie fliehen, stützen in regelloser Eile anf die Ebene zurück. Der erste Sieg der Tiroler in offener Feldschlacht gegen reguläre TrUppen. Ganz Innsbruck auf den Dächern und Thürmen sieht es und staunt; einzelne weiße
und bis zum mörderischen Handgemenge gesteigert wurde, schien es, die ganze Gefilds-Ebene sei zum weitgeössneten Feuer pfuhl geworden, und der Abgrund kämpfte gegen den Himmel. — Die Tiroler, welche in' ihrem Centrum die besten Schützen und 18—22 Doppel hacken vereinigt hatten, beschossen mit gutem Er folge die Batterie im Centrum des Feindes und erwarteten stehenden Fußes den Bajonnetangriff des Feindes. Der Kampf war grässlich. Die Tiroler mit ihren Stutzen gegen die Bajonnete waren im Nachtheil, aber ihre dritte
war der Anblick des oben bezeichneten Hohlweges, wenn die Sturmenden, hart gedrängt, in selbem Schutz suchten und dann von unserer Reserve von einem Kugelregen überschüttet wurden. Stundenlang standen die Tiroler unabgelöst, ohne alle Labung, außer einem SchlM Wasser oder Milch, welches Weiber und Mädchen selbst während des heftigen Feuers bis in die vorderste Kampf reihe trugen. Lefebre aber, der gekommen war, die Niederlage seines Vorgängers mit dem BlUte der Tiroler zu sühnen,, zog selber- ohne Lorber