, und Rudolf Masse, osfitiell« Agent sämmtlicher Zeitungen in Wien, Prag, SlLrnberg. Hamburg Frankfurt a. M.', dann Iah. Nvotbaar, groser BurStah 47 Hamb»>U und Adolf Steiner, neuer Wall Hamburg. für Tirol und Vorarlberg. ^ 17. Jn,»Svru«L, Montig SS. Mnnev R8V^. 63. Iahrgaltg. Nichtamtlicher Theil. Politische Tages - Chronik. Innsbruck. Der von uns in der Samstags- Nnmmer erwähnte Artikel des „Fremdenblattes' über den Tiroler Landtag lautet vollinhaltlich: „Wir haben im letzten Abendblatts eine Aeußerung
und eine eventuelle Einberufung des Tiroler Landtages abermals zur In» szenesetzung eines Aergernisses im Style des vor jährigen zu benützen. Nichts liegt uns ferner, als die Absicht, Raum und Papier an die Eharakterisirung dieses Vorgehens zu verschwenden, welches sich in den Augen jedes anständigen Politikers von selbst richtet. Wir können aber die Regierung nicht drin gend genug davor warnen, durch die Einberufung dieses Tiroler Landtages den Klerikalen die ersehnte Gelegenheit zu wohlfeilen Ausschreitungen
zu bieten, und sich auf solche Weise der verblendeten Bevölkerung Tirols gegenüber mit dem Scheine eines Erfolges zu drapiren. Andererseits läßt sich freilich die Nothwendigkeit, gesetzliche Ordnung in den Haushalt des irregeführten BerglandeS zu bringen, nicht verkennen, und es ist dieses Ziel anders, als durch die Votirung des Landes- Budgets durch den dazu berufenen Tiroler Landtag nicht zu erreichen. Aus diesem Dilemma gibt es einen einzigen Ausweg: die Auflösung des Landtages und die Ausschreibung
deS Landes und Volk.s, dessen Verwal tung er besorgt, ist sicherlich der rechte Mann zu diesem Zwecke, umfomehr, als ihn die Geschichte der *) Die „N. Tir. Stimmen' schreiben in jenem samo- fen Artikel: „Es scheint also, daß der Zusammentritt des ,Neichs'ratheS sich verzögern solle, weil man den Tiroler Landtag einberufen will. Was wird Graf Taaffe dazu sagen? Wird er im Stande sein das zu verhindern? Er, der nicht im Stande war, das „Erachten' Stremayr'S aufzuhalten? Und wie will die Regierung
vor den Tiroler Landtag hintreten? Welche Erledigung soll seine Veschwerdefchrift vom 9. März erhalten? Wird die Regierung den gerechten Wünschen des Landes Erhörung gewähren? Nach ihrem Vorgehen in Dalmatien dürfen wir diese An nahme nicht ausschließen; in Dalmatien hat die hohe Regierung der Forderung der Majorität nachgegeben, und ihren Landespräsidenten aufgegeben. Warum soll sie nicht auch in Tirol diesen Weg einschlagen? Die Forderungen der Tiroler sind nicht unerfüllbar. Oder will sich die Regierung