in Wien zu Gast. Die Sympathien, mit denen diese urwüchsigen Verkörperet Tiroler -Art und Tiroler Wesens hier seit Jahren ausgenommen wurden, werden heuer womöglich noch herzlicher sein. Denn jeder von uns fühlt es in diesen Tagen stärker denn je, wie ihm das Land Tirol, seine prächtigen Menschen und nicht zuletzt seine Naturschönheiten ans Herz ge wachsen sind. Ein Berichterstatter hatte kürzlich Gelegenheit, mit Direktor Exl, seiner Gattin, der vortrefflichen Schau spielerin Frau Anna Exl, sowie
dem treuen Freunde des Direktors und künstlerischen Beirat der Erl-Bühne, Regisseur und Schauspieler Eduard Köck, einen Abend zu verbringen. Natürlich ist es der Krieg mit Italien, von dem die Tiroler Gäste reden. . Wir gastierten gerade am Stadttheater in Aussig, so erzählte Direktor Ext, da die Kriegserklärung Ita liens erfolgte. Vor zehn Jahren, ich kann dies heute nicht ohne Stolz sagen, waren wir — die Exl-Bühne die ersten, die das Lebensbild „Deutsche Bauern in Tirol" von dem Tiroler Schriftsteller
Raimond von Leon zur Aufführung brachten. Es ist dies ein Kampf stück gegen das Italienertnm, gegen die Verwelschung Deutsch-Tirols. Im ersten Akt dieses Stückes willigt ein alter Bauer in die Heirat seines Sohnes mit einer Italienerin unter der Bedingung ein, daß der Hof deutsch bleiben soll. Die Italienerin gewinnt aber bald allen Einfluß auf dein Hof, bringt ihre wellischen Verwandten hin. die sich dann dort breitmachen, bis es die Deutschen nicht länger aushalten können und vom Hofe wegziehen
und grauenhaftere Mordwerkzeuge erfinden. Das muß Eindruck auf die Heiden machen. Wenn wir nach dem Kriege zurückkehren, werden wir Missionäre ganz sicher hö ren müssen: Reformiert ihr Christentum nur zuerst euch selber, wir Heiden sind besser als ihr!" und der Krieg. sauber machen auf meinein Hof, noch steh' ich aus mei nen! eigenen Grund und Boden und will ihn schützen und ihn halten gegen Enk!" In Brünn, wo wir kürzlich, und zwar nach Kriegs ausbruch, in diesem Stücke austraten, wurden wir mit demonstrativem
Beifalle empfangen, und nach der gro ßen Rede ging ein Sturm der Begeisterung durch das Haus, wie wir ihn noch selten erlebten. Heil- und Hochrufe sowie Tüchcrschwenken wollten kein Ende nehmen. Diese Kundgebungen wiederholen sich jetzt überall, wo wir anftreten; wir können mit Freuden daraus entnehmen, wie man unser Tirol und die Ti roler liebt, wir sehen aber auch mit Genugtuung, wie man es überall anerkennt, daß wir Tiroler Schau spieler seit Jahren bestrebt sind, das Verständnis für die Sitten