Im Herrgottswinkel Es ist Zeit! Tiroler Aufstand 1809. Von Georg Freiherrn von O m p 1 e d a. l« (Fortsetzung.) Ja, da stehen die Stadtlinaer am Wege. Staunen den General Sandwirt an. Ist er s wirklich? Warum nicht hoch zu Roß? Oberkommandant? Der mußt doch in der Karossen fahren! Geht's, so schaut er aus? Das Mädel mit den Korkzieherlocken ist ganz hin: „Aber nein, so an Bart! Muß der a Kraft haben!" sagt sie zu ihrem Be- oleiter, denn allein ist sie nie. Ihr neuer Freund, in eng sten
, fast 'bis an die Augen und vermeint: „Was bleiben tat, du sakrischer Aff? Bleiben tut das treue Tiroler Herz! Aber davon verstehst du soviel als wie der G'hörnte von der Meß, du dalketer Tepv. Und nun, damischer Stadtfrack Mach di durch!" Hält ihm die Pratze unter die Rase. Dom Biberhut aoer sicht man weder Laub noch Staub. Reben dem Sandwirt sitzt der Haspinger, und die Lakl ziehen den Hut vor dem Kapuziner, der so fromm dreinschaut, als hätt' er nie mit dem Gekreuzigten einen Mer den Grind
seltsames Gesicht: sieht drüben jenseits des Tals im Mondschein einen Hof, und der Hof, Divido- mine, ist sein. Und der Bub, der auf der Hausbank am Dengelstein spielt, heißt Marti. Und der Plenten, so dürftig, daß sich lein Rab drin kann verstecken, der Plen ten, einst Gewinn und Stolz, mein Jesus, ist sein. Wie da der kleine Marti herüber schaut, die Hand über den Augen, als möcht' er den Vater erkennen, ist es dem Kröß Valentin, als müßt' er brüllen, hinausbrüllen auch er: „Hoam!" Und siehe, er nimmt
den Schnerfer vom Boden, und den Stutzen, und wie mag's kommen: der Schützenhaupt, mann geht, läuft, rennt, stürzt den Anderen nach, den Berg hinab: „Hoam!" Die Depesche. Frei ist nun das Land und die Tiroler geben sich dem Jubel hin. Anders scheint die Sonne, anders atmet sich die Luft. Ein jeder, der einen auf der Gaffe sieht, möchte ihm ins Gesicht lachen. Da schallte Trompetengeschmetter vom Stadtturm. Ist Kaiser Max herniedergestiegen von der Martinewan'd und ruft zu Fest und Lanzenstechen? Nein
werde, als den, der dieses Land an meine Monarchie unauflöslich knüpft." Da hat ein jeder die Augen naß. Herrische weinen, und alle die Mander, die heim gegangen sind, wissen, Bauernbündler! Verlanget nur Boglsanger Feigenkaffee wenn sie auch vielleicht der Bäuerin gesagt haben, nun ziehn sie nimmer wieder aus: sollt jetzt der Kaiser rufen, werden's ihr Herzblut laffen fürs Landl. Wevden die Feinde aus den Tiroler Bergen werfen, dahin sie nun mal nicht gehören, so wahr ein Gott im Himmel lebt. Laßt sie nur wieder kommen