8. August 1903 Tiroler Volksblatt Seite 5 selbst kutschierte, gehöriges Pferd wurde durch eine vorbeigetragene Plakattafel scheu und rannte an das Pferd eines Sandfuhrwerkes. Letzterem Pferde drang die Deichsel in die Hüfte, wodurch es schwer verletzt wurde. Auch ein Auslagefenster der Villa Posch ging in Trümmer. Daß der Unfall so ver hältnismäßig gut abging, ist vor allem der Geistes gegenwart des Herrn Bezirkshauptmannes, der den Kutschbock nicht verließ und das scheue Pferd bändigte
Professor fol gendes: Er stelle einmal für seine Presse ein Komitee auf, welches darüber zu wachen hat, daß endlich alle ungerechten Angriffe, alle systematischen Lügen, Verleumdungen, Verdrehungen gegen die konservative Partei in den christlich.sozialen Tiroler Müttern aufhören. Und wir .sind überzeugt, daß jedes andere Preßkomitee dann überflüssig wird; auch der Herr Professor wird zur gleichen Ueber zeugung kommen. Rachrichten aus Bozen und Tirol Bozen, Freitag, 7. August 1903. Wochenkalender
: Sonntag, 9. August, Reliquien fest, Roman M. Montag, 10., Laurentius L. u. M., Deus- dedit M. Dienstag, 11., Philomena I. M., Susanna M. Mittwoch, 12., Klara I. A., Hilaria M. Donnerstag, 13., Kassian B. M., Hippolit M. Freitag, 14., Eusebius Pr., Athanasia W. Samstag, 15., Maria Himmelfahrt. Anläßlich der Papstmahl haben wir in einer Separatausgabe des „Tiroler Volksblatt' in der Stadt die Nachricht von der erfolgten Wahl des Kardinal Sarto verbreitet. Offenbar ist der „Tiroler' über die schnelle
Mitteilung der Wahl von unserer Seite verblüfft gewesen, weil seine Separatausgabe erst zwei bis drei Stunden nachher erschien. Um dem verhaßten „Volksblatt' eins anzu hängen, lügt er in seinem Briefkasten den „Grieser Abonnenten' an und sagt, wir hätten das Jahr 1833 statt 1835 als Geburtsjahr des Papstes in der Separatausgabe des „Volksblattes' angegeben. Wir wissen, daß die Finanzen des „Tiroler' bei seinen 500 Abonnenten ganz erbärmlich stehen und möchten ihm darum einen wohltätigen Vorschlag
machen: Wir zahlen dem „Tiroler' für jedes Separatausgabe- Exemplar des „Tiroler Volksblatt' 50 fl. oder 100 Kr., welches das Jahr 1833 als Geburtsjahr des Papstes angibt. Man wolle uns gefälligst der artige Phantasie-Nummern zusenden, oder sich den Vorwurf einer absichtlichen Lüge gefallen lassen. Man muß wirklich annehmen, daß die Herren des „Tiroler' nicht mehr die Ziffern kennen, wofür aller- dings als Entschuldigung gelten kann, daß diese christlichen Reformer nur mit Defizits vertraut sind. Das Kanten