Donnerstag, den 21. September 1911. „Der Tiroler* Seit« 5 meistens ganz besetzt. Das ZuHaus steht im Rohbau vollendet da. Unsere Gegend ist zur Zeit mit Krank heiten heimgesucht: es herrscht vielfach Darmkatarrh, gastrisches Fieber Usw. und die Sterbefälle in unserer Gemeinde haben die Zahl 59 erreicht, um 10 Perso nen mehr als im Vorjahre zur selben Zeit. — Der Hof zu Unterschramach ging um 28.000 T in den Be sitz des Josef Hofer von Breiteben über. Stilfs, 17. September. (Katholischer
, 17. September. (L a n d- wirtschaftliche und Banernbundver^ sammlung.) Das war heute für unsere abge legene Gemeinde ein seltener Genuß. Herr Lehrer Mazari von Proveis erschien behufs Gründung einer Stierhaltungsgenossenschaft, wodurch einem allge mein beklagten Mißstande abgeholfen und dem einzi gen Erwerbe, der Viehzucht, aufgeholfen wird. So dami hielt .Herr Bauhofer, Sekretär des katholischen Tiroler Bauernbundes aus Innsbruck eine Ver- famlnng, die sehr gut besucht und auch von der Nach- bargemeinde
Freund, und lege den Et« politischer Preßprozetz. Heute, Mitwoch, wird vor dem Bozner Schwur gerichte ein Preßprozeß durchgeführt. Dieser ist ein Nachspiel zur Reichsratswahlkampagne. Die Herren Leonhard Mauracher, Grundbesitzer in Girlan, und Josef Niedermayr jun., Grundbesitzer in Schreck- bichl, Girlan, haben gegen Franz Obersteiner, Grundbesitzer und Obmann der Kellereigenossenfchaft in St. Michael-EPPau, sowie gegen Josef Bur ger, verantwortlicher Redakteur des „Tiroler Volks blattes' in Bozen
, durch ihren Rechtsvertreter Dr. A. v. Mayrhaufer, Advokat in Kaltern, die Anklage wegen Vergehens gegen die Sicherheit der Ehre er hoben. Die Anklage lautet: .V) Franz Obersteiner habe am 13. Juui IS11 im Redaktiousbureau des „Tiroler Volksblattes' in Bozen die Herren Niedermayr und Mauracher beschuldigt, daß sie ihn mit mehreren anderen Per sonen in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 1911 überfallen und derart blutig geschlagen haben, daß er ohnmächtig liegen geblieben sei und die Privat kläger durch diese Aeußerung
der Uebertretuug der vorsätzlichen leichten Körperbeschädigung nach ij 411, St.-G.-B., fälschlich beschuldigt; und zwar alles dies mit dem Bewußtsein und in der Absicht, daß die ge nannte Beschuldigung in der periodisch erscheinenden Druckschrift „Tiroler Volksblatt' veröffentlicht werde, wie dies auch tatsächlich in der Nummer 17 des „Ti roler Volksblattes', datiert vom 11. Juni 1911, ge schehen ist. R) Josef Burger habe 1. die Privatkläger in der periodisch erscheinenden Druckschrist „Tiroler Volksblatt