17. Februar 1909 Tiroler Volksblatt Seite 5 einigen anderen Serben bereits Geflüchteten nach und holte ihn auf der Straße ein. Mit Messern in der Hand wehrten sich jedoch die Serben gegen die Verhaftung und verletzten den Wachmann töd lich durch Stiche in den Unterleib. Die über diese rohe Tat erbitterten Soldaten stürzten sich nun mit gezogenem Bajonett auf die Serben, und nur mit größter Mühe gelang eS dem am Tatorte an wesenden Oberleutnant Neumayer und dem Fähnrich Kaukal die Soldaten
Interessen ernstlich zu vertreten, hat sich nicht entblödet, die» selben jetzt offen zu verhöhnen. In Nr. 18 schreibt nämlich der „Tiroler': „Die Impfung der Wein bauern.- Jene Männer, welche sich von jeher Mühe gegeben, den Weinbauern in der Not mit Rat und Tat erfolgreich beizustehen, vergleicht er hiemit mit Kurpfuschern und Quacksalbern, und die Weinbauern selbst, die sich von solchen Leuten ruhig „impfen' lassen, mit einer gedanken- und willenlosen. Rotte, welche sich ganz gemütlich bei der Rase
herum führen läßt. Eine so kränkende Beyandlung von Seite des „Tiroler' muß die Weinbauern geradezu mit Erbitterung erfüllen. Dieses Jmpfmittel, sagt der „Tiroler', ist die „Unwahrheit' des „Volks- blatteS', daß die christlich sozialen Abgeordneten die Weinbauern „vernichten wollen'. DaS „Volksblatt' hat einfach die Tatsachen ausgezählt und die Schritte verzeichnet, welche die christlich sozialen Abgeordneten gegen die Weinbauern ausgeführt haben, insbesondere in letzter Zeit mit der Privat
weinsteuer. Das „Volksblatt' hat wiederholt be richtet, daß der Obmann des christlich-sozialen KlubS, Dr. V.Guggenberg, am 14. Januar die Privatwein steuer vorgeschlagen, daß kein christlich-sozialer Klub-Redner dagegen geredet, daß alle dasür ge stimmt haben, daß somit die christlich-sozialen Abge ordneten alles getan, um diese schreckliche Steuer einzuführen; das alles hat das „Volksblatt' be hauptet, und weder der „Tiroler', noch die christlich sozialen Abgeordneten, haben eS bisher gewagt
, diese Tatsachen zu bestreiten^ Wenn der „Tiroler' alle diese Schritte, welche die christlich-sozialen Abge ordneten gegen die Weinbauern unternommen, eine „Vernichtung' der Weinbauern nennt, so dürste er nicht viel gefehlt haben. Der „Tiroler' bestreitet es weiters, daß Kienzl nach dem Berichte unserer vorletzten Nummer in Andrian gesagt habe: „Die Privatweinsteuer wird nicht kommen'; er sagt, die Aeußerung Kienzls hat niemand gehört, also kann er sie nicht gemacht haben. Daß Abg. Steck im Oktober