entstanden, das ist voll endete Tatsache, und diese Partei hat das Recht, bezw. die Existenzberechtigung auch in Tirol. Auch diese Partei soll nun haben, was sie jetzt hat, ohne Neid, Aerger und Eifersucht. Wo aber bei Wahl gelegenheiten fortan ein Kampf entsteht mit den Sozi, Freisinnigen usw., sei es nun in der Gemeinde, bei Landtags- oder Reichsratswahlen, da sollen beide Parteien einig und geschlossen für einen ihrer Kandidaten eintreten, und zwar abwechselnd für einen Konservativen
und für einen Christlich sozialen. Weil die konservative Partei in Tirol älter ist als die christlichsoziale Partei, soll man mit einem Konservativen anfangen, ausgenommen, ein christlichsozialer Kandidat hätte das erstemal wegen persönlichen Freundschaften, wegen Tüchtigkeit usw. weit mehr Aussicht, durchzukommen. Dabei müssen aber, wie schon angedeutet, Neid, Aerger und Eifer sucht ganz fern bleiben. Und das können beide Parteien tun und sich diesbezüglich verständigen
, wenn sie wollen; wenn sie aber nicht wollen, dann kommt auch kein Friede zustande. 15. Gestatten Sie auch einem jungen Kooperator, seine bescheidene Ansicht in der Friedensfrage zu äußern: Das kräftigste Mittel, das Tirol den Frieden bringen kann, ist die Presse. Wenn die Presse eine Macht bedeutet, so wird sie sich auch hierin bewähren. Der Katholikentag hat den Frieden nicht gebracht und nicht der letzte Grund hievon liegt darin, daß diese Friedensbestrebungen von der Presse zu wenig unterstützt wurden. Wenn der Großteil der katholischen Presse
in Tirol das Friedenswerk zu seiner Hauptaufgabe macht und seine ganze Macht für die Friedensidee einsetzt, dann kann gar bald über unsere lieben Berge der Friedensengel seine Fittiche breiten. Es ist nur zu begrüßen, daß immer mehr katholische Zeitungen in Tirol die Friedensidee sich zu eigen machen und Tag sür Tag, Woche um Woche mit ihren schneidigen Waffen dem Frieden alte Wege ebnen, neue bahnen. Indem die „Br. Chronik' diesbezüglich eine Preisfrage stellte, hat sie schon der Friedensidee
zur Verfügung, dann wird man auf der andern Seite nicht mehr lange taube Ohren haben können — es muß das Eis brechen, der Frühling des Friedens kommen.' Das Friedenswerk, woran sich das Wohl eines Volkes knüpft. ist ein eminent soziales Werk, würdig der ganzen Macht einer Presse, die sich christlich sozial nennt. Das kräftigste Mittel, Tirol den Frieden zu geben, ist die Presse. Fragt man, welches Mittel an zweiter Stelle kommt, die Antwort lautet: die Presse. Soll auch das dritte Mittel angegeben