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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 21
Date: 15.12.1889
Physical description: 21
Feuerwehrmänner stellt und daß wir Tiroler, insbesonders wir Deutsch- Tiroler nicht die Letzten sind in Oesterreich, was Wehrkraft im Feuerlöschwesen aubelangt. Leider kann ich nur den Maunschaftsstand vom 1. Jänner 1888 mittheileu, da mir für die Zusammenstellung pro 1889 die Daten, insbesonders aus Ungarn gänzlich fehlen. Es bestehen also Feuerwehren: A. in Oeste r- reich (Cisleithanien): In Böhmen 1827, Nieder österreich 677, Mähren 472, Steyermark 198, Tirol 173, (bauo:i in Deutsch-Tirol 112, in Wälsch

- Tirol 6t), Oberöstecreich 160, Kärnten 140, Galizien 132, Schlesien 108, Krain 50, Vorarlberg 41, Salzburg 38, Bu kowina 10, Görz und Gradiska 6, Istrien 3, Triest 2, Dalmatien 2, zusammen 4039. — B. in Ungar« (Transleithanien.): In Ungarn 864, Kroatien und Slavouien 67, Siebenbürgen 65, zusammen 996. Also n ganz Oesterreich-Ungarn gibt es 5035 Feuerwehren mit zusammen 262.377 aktiven Mitgliedern, welch' letztere sich folgendermaßen vertheilen: I.Cisleitha- uien: Böhmen 93.410, Niederösterreich

24.707, Mähren 23.035, Oberösterreich 12.024, T i r o l 9925, davon in D e n t s ch t i r o l 8575, in W ü l s ch- tirol 1350,) Steiermark 8519, Schlesien 6586, Galizien 4232, Kärnten 4150, Salzburg 2738, Krain 2094, Vorarlberg 2003, Bukowina 739, Görz und Gradiska 152, Istrien 133, Triest 128, Dalmatien 90, zusammen 194.665. 11. In Trans leithanien : Ungarn 56.873, Kroatien und Slavo- uien 5480, Siebenbürgen 5359. zusammen 67,712. Es kommen daher im Durchschnitte ans eine Feuerwehr Mitglieder

: I. in Cisleithanien: Ober österreich 75.2, Bukowina 73.9, Salzburg 72.1, Triest 64.—, Schlesien 60.9, Tirol 57.7 (davon in D e u t s ch t i r o l 76.5, in W ä l s ch t i r o l 22.1), Äöhmen 51.1, Mähren 49., Vorarlberg 48.9, Dalmatien 45., Istrien 44.4, Steiermark 43., Krain 41.9, Unterösterreich 36.5, Galizien 32.1, Kärnten 29.6, Görz und Gradiska 25.3. Wir hätten also im Durchschnitt in D e n t s ch t i r o l die stä r ksten, inWälschtirol dieschwächsten Feuerwehren; aus dieser und anderen Ver gleichungen

kommen wir zum Resultat, daß es in wehrmännischer Hinsicht für uns Dentschtiroler von Vortheil ist, über beide Landestheile gesondert zu urtheilen — während Dentschtirol hier die erste Stelle einnimmt, steht das gesummte Tirol an der sechsten. 11. Transleithanien: Siebenbürgen 82.5, Croatien und Slavouien 81.8, Ungarn 65.8. Das nummerisch stärkste Corps ist die freiw. Feuer wehr von Neichenberg in Böhmen mit 446 Mann, dem folgt die Feuerwehr von Wien mit 426 Mann, wozu jedoch zu bemerken

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 06.02.1887
Physical description: 8
II. Dogen des Tiroler „Sonntags-Kote" Nr. 6. Bozen, Sonntog, 6. Februar 1887. Ei« deutscher Botts«»a«n in Tirol. Dünn sind sie gesäet, die deutsch und fort schrittlich gesinnten Männer auf den: Lande in Tirol, daß es aber doch deren gibt, beweist uns in trefflicher Weise ein Aufsatz in der Wiener „Deutschen Zeitung", in welchem unser verehrter Abgeordneter, Herr Dr. Anger er einem Tiroler Fortschritts-Veteranen warme Worte der Anerkennung zollt, indem er schreibt: Vor wenigen Tagen feierte

ist, der im Lande Tirol für Volksaufklärung arbeitet und von der klerikalen Partei als solcher offen zu behaupten wagt, daß nicht das Volks wohl, sondern nur Herrschsucht u. Parteiinteresse die Triebfedern ihres Handelns sind. Nachdem er nicht blos im Landtage von Tirol, sondern auch im Reichsrathe die Fahne der Gewissens freiheit hochgehalten u. die „wüsten" Agitationen seiner engeren Heimath vor aller Welt aufgedeckt hatte, verschmähten die Klerikalen es nicht, den Gegner mit den Waffen persönlicher

aus aber war er unablässig thätig, um den geistigen und materiellen Fortschritt der Bevölkerung zu fördern, und bildet heute noch das volksthümliche Haupt der deutschen Fortschrittspartei in Tirol. Am deutlichsten erwies sich diese Vertrauens stellung, als im Jahre 1881 das Volk von Tirol zu ihm seine Zuflucht nahm, um daß er es vor den eigenen Abgeordneten schütze, von denen es befürchtete, daß sie (wie es wirklich geschehen) ihre Stimme für die neuen Gebäude steuern abgeben werden, und er dann in den Redouten- Sälen

zu Innsbruck eine oppositionelle Volks versammlung zu Stande brachte, so zahlreich u. so bewegt, wie man in Tirol seit Jahrzehnten keine gesehen. „In Nöthen nnd in Fährten Zeigt erst das Volk sich echt," mag Pfretzschner sich gedacht haben, in der Er innerung an jene Zeit, in welcher es, aufge stachelt von Parieigegnern, sein edles Streben durch Errichtung von Scheiterhaufen lohnte. Pfretzschner ist, wie erwähnt, auch ein Acht undvierziger. Befreundet mit Smolka, saß er neben diesem 1848 auf dem ersten

vergangener Tage vorüberziehen ließ. Der Geist, der am Beginne der Verfassungs ära den Fortschrittskampf in Tirol beflügelte, ist entschwunden, das nationale Bewußtsein, dessen Austilgung offiziell gewünscht wurde, ist dem Volke allmälig gänzlich abhanden gekommen, so daß es noch immer Bundesgenossen der Tschechen in die Vertretnngskörper wählt. Die Alten sind schwach und wenn die Jungen sich nicht kräftig aufraffen, werden wir es bald erle ben, daß uns die Errungenschaften eines fünf undzwanzigjährigen

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 9 of 10
Date: 18.04.1886
Physical description: 10
Beilage zum „Tiroler Sormtags-oten" vom 18. April 1886. Reden des Abgeordneten Dr. Angerer über Die wirtschaftliche Lage Tirols gehalten in den Sitzungen des Abgeordnetenhauses am 10. April 1886. (Wörtlicher Abdruck aus den stenographischen Protokollen des Ncichöraths.) Hohes Haus! Im Lande Tirol, dessen Haupt- einnahmsquetten die Land- und die Forstwirthschaft bilden, ist es selbstverständlich der Ackerbanminister, ans dessen Händen das Volk die Früchte der Re- gierungöfürsorge entgegennimmt

. Was verdankt nun das Land Tirol der gegenwärtigen Regierung? Wo mit hat sie die Versprechungen eingelöst, die sie vor fünf Jahren der Bevölkerung machte, um die Be fürchtungen aus Anlass der Einführung der Gebäude steuer zu zerstreuen? Ehe ich ans das landwirthschaftliche Gebiet über gehe, muss ich wegen der engen Beziehungen in welchen das Kleingewerbe zur Landwirthschaft steht, auch einen Blick auf die thatsächlichen Wirkungen der Gewerbe- Novelle werfen. Ich kann mich diesbezüglich ganz kurz fassen

ich das Institut prinzipiell für- richtig ausgedacht und zweckmäßig halte als Grund lage der Interessenvertretung des Bauernstandes. Aber nur prinzipiell, nicht irr der Form, wie es in Tirol eingeführt wurde. Der Herr Minister erhielt nämlich von den klerikalen Parteiführern in Tirol die Zustimmung zur Annahme des Gesetzes im Land tage nur unter der Bedingung, dass eS in ihrer Weise umgestaltet werde. (Hört! Hört! links) Es dürfen nur zwei Sektionen gebildet werden: die eine in Innsbruck, die andere in Trient

umgestaltet und mit den Reservefonds auch dem Personalkredite dienstbar- gemacht werden könnten. Die Regierungsvorlage über die Agrarreformen lässt uns in Tirol gänzlich kalt. Wir haben Gegenden, wo der Grund und Boden bereits so maßlos parzelliert ist, dass mit einem solchen Gesetze nicht mehr geholfen werden kann und im übrigen Theile des Landes sind die Vesitzvcrhältnisse durch Gesetz und Sitte so geregelt, dass es feiner agrarrcchtlichen Korrektur mehr bedarf. Was die Bauern in Tirol verlangen

, ist nicht, dass ein neues Agrarrecht geschaffen, sondern >wss das alte Unrecht abgeschafst werde, das in der Gebührengesetzgebung liegt. (Bravo ! links.) Wir stimmen in diesen Punkten überein mit den Bauern in Deutschböhmen und in ganz Oesterreich (Bravo! links), deren Wünsche und Beschwerden in der gestrigen Rede meines Kollegen Krepek einen so kräftigen und lauten Ausdruck ge funden haben. (Bravo links) Das ganze Volk von Tirol verlangt aber von der Regierung eine Reform und Herabminderung der Gebäudesteuer

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 16.01.1887
Physical description: 8
zu beschaffen und in den Jahren 1889, 1890 und 1891 zurückzuzahlen. Dr. Dordi stellte den Antrag, die Berathung über diesen Gegenstand zu vertagen, bis detail- irte Projekte und Voranschläge für zwei Gebär häuser, eines für Deutsch- das andere für Welsch- Tirol vorliegen und festgesetzt sei, auf welche Weise die erwachsenden Kosten gedeckt werden sollten. Abg. Dr. Falk spricht energisch gegen diesen Antrag und weist die Vorwürfe zurück, als ob man nur eine der Wissenschaft gewidmete Stätte erbauen wolle

. Die italienischen Vertreter aus Stadt und Land äußern immer den Wunsch nach Abtrenunng von Deutschtirol. Er hätte nichts gegen eine administrative Trennung, sei er doch überzeugt, Deutsch-Tirol könne dabei finanziell nur Nutzen ziehen. Die Italiener ver langen Pläne und Kostenvoranschläge. Ein sol ches habe man beim Bau der Irrenanstalt in Pergine und bei den Wasserbauten nach 1882 nicht gethan. Man habe nur dem Verlangten, weil man es für nöthig hielt, seine Zustimmung gegeben. Wenn die Italiener sagen

, man miß brauche ihre Geduld, so sage er und sie miß brauchen unsere Börse. Abg. Dr. Gilli entgeg net Falk, daß die Kosten für die Wildbachver bauungen aus dem Approvisionirungsfond ge deckt werden, in welchen die Italiener 55 Per cent einzahlen. Abg. Graf Terlago wendet sich gegen jeden Gedanken einer Theilung Tirols. Der Großgrundbesitz werde stets für dessen Ein heit einstehen. Abg. Dr. v. Hepperger bemerkt, daß im Durchschnitt der letzten fünf Jahre Deutsch-Tirol 240.000 fl., italienisch Tirolaber

nur 132.000 fl. in den Approvisionirungsfond einzahle. Abg. Greuter erklärt, nicht gegen eine Filiale des Gebärhauses in Jtalienisch-Tirol zu sein, dies sei früher seine Anschauung gewesen und sei es noch heute. Nachdem noch der Be richterstatter'Abg. Dr. R. v. Graf sich für die Annahme der Anträge des Landesausschusses aus gesprochen und die Anstalt nach allen Richt ungen in Schutz genommen, ganz besonders aber die segensreiche, humane Thatigkeit des dermal- igen Leiters der Gebäranstalt hervorgehoben

schuß zu beauftragen, das Justizministerium auf die Systemisirung zu vieler Notarstellen in Tirol auf dem Lande und die daraus sich ergebenden Mißstände aufmerksam zu machen und das Er suchen zu stellen, daß die Ausschreibung und Besetzung von Notarstellen in Tirol künftig nur nach' vorläufiger Einvernehmung des Oberlandes gerichtes erfolge. Ungeachtet Abg. Dr. Maas darauf hinwies, daß die Besetzung schon jetzt auf diesem Wege erfolge und der Statthalter dies bestätigte, wurde der Antrag dennoch

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 31.01.1886
Physical description: 8
in der Anstalt Hall auf 290, jener in Pergine auf 240 festgesetzt, der Beitrag der Gemeinden bezüglich beider Anstalten von 20 kr. auf 26 kr. per Tag und Kopf er höht und die Verpflegungsgebühr für die II. Klasse von 1 fl. 20 kr. auf 1 fl. 40 kr. und in der I. Klasse von 2 fl. auf 2 fl. 50 kr. erhöht. In der Sitzung vom 22. d. M. kam der Bericht des Gemeindekomitös betreffs angestrebter Abhilfe gegen die schädlichen Wirkungen der Gebäudesteuer in Tirol zur Verhandlung. Der Berichterstatter Dr. Dordi legte

diesbezüglich einen fachlichen Bericht vor und stellte auf Grund desselben folgende Anträge: Der Landes-Au-schuß ivird abermals beauftragt, die k. k. Regierung dringend zu ersuchen, a) dieselbe wolle noch in der gegenwärtigen Session dem hohen Reichsrathe eine Wanderung des Gebäudesteuer-Gesetzes vom 9. FekNrm"°1^82 für das Land Tirol in dem Sinne beantragen, daß sowohl hinsichtlich der Hauszins- als Hinsicht- lich der Klassensteuer wenigstens jene Erleichter ungen einzuführen seien, welche im Berichte

des Gemrinde-Comites vom 18. Juli 1884 und in dem die gegenwärtigen Beschlüsse begründenden Berichte desselben Comites als den thatsächlichen Verhältnissen des Lande- Tirol entsprechend ange deutet werden. d) Dieselbe hohe Regierung wolle jedenfalls die Finanzbehörden und die betreffenden Organe anweisen, in der Bemeffung der Gebäudesteuer nicht ausschließlich mit fiskalischen Tendenzen, son dern insoweit möglich mit schonender Billigkeit und mit Rücksicht aus die speziellen Verhältnisse des Landes Tirol

über diese Frage be theiligten sich Klerikale, Liberale und Jta- lianissimi und die Abstimmung ergab ein einstimmig-bejahendes Resultat — der beste Beweis, wie sehr der Landtag ohne Unter schied der Parteien von den schlimmen Fol gen dieses von der fortschrittlichen Partei stets bekämpften Gesetzes für Tirol über zeugt sei. Weiter wurde beschlossen, daß auf Grund des Landtagsbeschlnsses vom 7. Juli 1880 für die Unterbringung der Cadre-Mann- schaft der Landesschützen in einer Nothka- serne per Mann und Tag

, daß in Tirol 50.000 Ziegen und über 200.000 Schafe in erlaubter Weise weiden. Es wur den sodann mehrere Resolutionen ange nommen, in welchen die Regierung unter Anderm ersucht lvird, den Entwurf eines neuen Forstgesetzes einzubringen; ferner um Berücksichtigung der Eingeborenen bei der Anstellung von Forsttechnikern und um

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 20.03.1887
Physical description: 8
II. Dogen iifö tiroler „Zoimlags-Botr" Nr. 12. Bozen, Sonntag, 20. Mürz 1887. Eine Kärntner - Fahrt. (Schluß). Villach gewährt besonders von der neuen Draubrücke aus einen sehr hübschen, freund lichen Anblick, und es finden sich in der Stadl anch ansehnliche Gebäude, so z. B. die „Burg", dann der stolze Neubau, in welchem u. a. das Telegrafenamt untergebracht ist, und andere mehr. Eine zur Nachahmung auch bei uns in Tirol sehr empfehlenswerthe Einrichtung traf ich an der Pfarrkirche in Form

sein deutsches Stammesbewußtsein voll und ganz sich erhalten habe und, wie man mir weiter sagte, sich nicht gleich so vielen anderen geistlichen Herren an den Hetzereien gegen jede deutsche und fortschrittliche Regung im Volke be theilige". So ungewohnt mir als Tiroler ein derar tiger Geistlicher erscheinen mochte, so kam mir doch ein anderer Herr von gutgenährtem und über haupt behäbigem Aussehen noch viel sonderbarer vor, als ich erfuhr, daß derselbe ein — Land schullehrer sei. In Tirol würde wahrhaftig

sensemmel meiner heimathlichen Bäckergenossen schaft als weltewiges Zeichen der Hochachtung vor ihren westenknopfartigen Kl ein-Gewerbe- Erzeugnissen zum Geschenk zu machen. Um übrigens nochmals auf die Geistlichkeit zurückzukommen, muß ich betonen, daß dieselbe in Kärnten allerdings lange nicht den Einfluß auf das Volk auszuüben vermag, wie bei uns in Tirol, woran aber die geistlichen Herren anch vielfach selbst die Schuld tragen. Der Priester in Kärnten führt schon im allgemeinen ein durchaus

nicht so zurückgezogen- ernstes Leben wie zumeist seine Amtsbrüder in Tirol und in sittlicher Beziehung geben so manche Priester im Herzogthum ihren Schäflein kein allzugutes Bei spiel, woher es dann eben auch kommt, daß mit unter die Achtung der Kärntner Bevölkerung vor ihren Ortspriestern beinahe in das Gegen- theil Umschlägen muß, und das ist in Tirol freilich nicht der Fall. Möchten unsere geistlichen Herren in Tirol sich nur von so recht weltlichen Dingen, wie z. B. Einmischung in Äemeindesachen, in Wahl

könnte dann die allgemeine elektrische Signalisirung zur Nachtzeit ja auch unterbleiben. Unter solchen Plaudereien verflog die Zeit und nachdem ich mich noch gehörig darüber ge ärgert, daß auch in Villach in den Kaffeehäusern und Restaurationen keine Tiroler Zeitung zu finden, saß rch um 5 Uhr glücklich im wohl geheizten Eisenbahnwagen und fuhr drauauf- wärts gegen die Tiroler Grenze, als gerade von den Karawanken die letzten Strahlen der Abend sonne goldig in's Kärntnerland herniederglühten, während gegen Tirol

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 05.06.1887
Physical description: 8
der industriellen Thätigkeit stattfaud, war es noch schwer möglich, in Tirol gegen die dort herrschenden politischen, sozialen und reli giösen Verhältnisse industrielle Betriebsstätten zu errichten. In jener traurigen Zeit des geistigen Druckes und religiöser Unduldsamkeit, die das Laud in mthschaftlicher Beziehung unermeßlich ge schädigt haben, mochte kein fremder Fabrikant Last empfinden, im schönen Alpenlande sich niederzulassen, und diejenigen, die es versucht haben, mußten eine bittere Leidensschule

aber jetzt andere Verhältnisse der Erfüllung dieses Wunsches entgegen: furcht barer Steuerdruck, die schwankenden Zoll- und Valutenverhältnisse und die unsicheren politischen Zustände. Dieser verhältnißmäßig geringe Umfang der industriellen Thätigkeit im Lande Tirol mag die Regierung veranlaßt haben, bei der voll zogenen Umgestaltung des Institutes der Gewerbe- Jnspektoreu den Sitz des Gewerbeinspektors von Bozen nach Innsbruck zu verlegen und demselben ganz Tirol und Vorarlberg als Wirkungskreis zuzuweisen. Wer

nun die Verhältnisse in Tirol und Vor arlberg kennt, sieht auf den ersten Blick, daß diese Eintheilung unnatürlich oder, wie ich sie auffasse, ein vorübergehendes Auskunftsmittel ist. Denn in einer derartigen Frage können nur ^irthschaftliche Motive maßgebend sein, niemals aber die Rücksicht auf historisch-politische Länder- degriffe. Südtirol muß wegen seiner wirthschast- iichen und, was den italienischen Landestheil an- belangt, nationalen Verhältnisse einen eigenen Inspektor mit dem Sitze in Bozen haben, wel

. Ein solcher Feind ist vpr allem die große Sparsamkeit der Regiermig. (Sehr richtig! links.) Wenn dieselbe auf halbem Wege stehen bleibt, wenn sie nicht so viele Inspektoren ernennt, daß ein dauernder und lebhafter Verkehr zwischen ihnen einerseits und den Arbeitgebern und den Arbeitern andererseits ermöglicht wird, wird das Jtistititt zu einer bureaukratischen Maschine vertrocknen, wenn einmal die Atigen desjenigen sich schließen, der heute mit ängstlicher Sorgfalt über dasselbe wacht. Der Inspektor von Tirol

um von den allermeisten Uttfüllen wenigstens soweit Kenntniß zu erlangen, daß sich daraus weitere Erhebungen rc. pflegen lassen. Doch wie soll ein Mann für ganz Tirol und Vorarlberg auch noch solche Arbeiten durchführen? Wo wll er zu solchen oft plötzlich nothweudigen Erhebungen, Untersuchungen rc. die Zeit hernehmen?" Das Blatt hat mit dieser Bemerkung die durch die bedauerliche Sparsamkeit der Regierung verursachten Mängel des Institutes richtig ge kennzeichnet. *) „Tiroler SomitagS-Bote' Nr. 17: ,DaS Gewerbe

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 21.08.1887
Physical description: 8
-Mappirung von Tirol.) Ende der Sechziger-Jahre wurde eine neue trigonometrische Aufnahme der ganzen österreichisch-ungarischen Monarchie beschlossen und sogleich an die Aus führung dieses großartigen Unternehmens, welches binnen ungefähr 15 Jahren durch das k. k. militär-geografische Institut beendet wurde, ge schritten. Die ersten Karten, welche im Maaß- stabe 1 : 75000, auf Grundlage der neuen Mappirung zur Ausgabe gelangten waren jene von Tirol. Bei der Aufnahme sowohl als bei der Anfertignng

der Kartenblätter, waren hauptsäch lich militärische und strategische Interessen berück sichtigt worden. Die Touristik war damals in ihren ersten Anfängen und Niemand konnte ahnen, welche außergewöhnliche Bedeutung dieses neue vortreffliche Kartenwerk für die Touristik und den Fremdenverkehr in Oesterreich erhalten sollte. Es ist nicht zu verwundern, daß die zu erst ausgegebenen Karten, also jene von Tirol, in der Ausführung gegen die späteren Karten, also die der östlicheren Alpenländer, zurückstan

den. Nicht nur vervollkommnten sich durch die jahrelange Arbeit die Mappierungs-Offiziere und waren so im Stande genauere und schönere Kar" ten herzustellen; auch die Nivellirungs-Jnstru- mente wurden im Laufe der Jahre wesentlich verbessert, wodurch wiederum die genaue Wieder gabe des Terrains erhöht wurde. Um nun die Karten von Tirol in völlige Uebereinstimmung mit jenen der übrigen Kronländer zu bringen und um etwaige Jrrthümer in der ersten Auf nahme zu verbessern, läßt jetzt die Direktion des k. k. militär-geograf

. Institutes, eine ganz neue Auf nahme von Tirol durch Mappierungs-Offiziere vornehmen und sollen auf Grund dieser neuen Aufnahmen auch neue Spezialkarten in 1:75000 angefertigt werden. Die Neu-Mappirung von Tirol wird schon im nächsten Jahre beendet sein und es werden dann nach Meldung der „öst. Alpenzeitung" auch alsbald die neuen Karten zur Ausgabe gelangen. Diese neuen Karten von Tirol dürften also manche Veränderun gen in Höhenziffern u. s. w. enthalten, wie nn- ter anderen auch beim Ortlermehr

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Page 2 of 8
Date: 06.06.1886
Physical description: 8
tafcl suchen, die auf Tirol hinweist. Nichts, absolut nichts derartiges ist zu sehen und doch ist München das Eingangsthor zu Tirol, an dem sich alles sammelt! So steht es in Maltens Fremdenbsatt zu lesen und daß dieß bezüglich des Münchner Bahnhofes vollkommen zutrifft, davon haben wir uns vor wenigen Tagen per sönlich überzeugt,. Plakat für Plakat im Centralbahnhof der bairischen Hauptstadt wurde ängstlich gemustert in der Hoffnung, doch irgendwo den Namen „Tirol" zu entdecken, aber die ganze

Musterung war umsonst, Tirol ist neben der Schweiz, dem bairischen Hochland, Salzkammmergut re. re. im Bahnhof ein München nicht vertreten und so wie dort ist es auf allen großen Bahn- und Seestationen Europas! Auch soust ließ sich in München keinerlei Reklame für Tirol entdecken, als einzig nur das „Tiroler Fremdenblatt", welches allerdings in Kaffeehäusern, Restaurants und Hotels fast überall zu finden ist. Warum ist das nun aber so? Erstens weil der Tiroler fürchtet, seine Reklame

zes Thal, für eine ganze Gegend, in der richtigen Erwägung, daß aus dem allgemein sich hebenden Verkehr auch direki oder- indirekt die Bevölkerung int Allgemeinen Nutzen und Vortheil zieht. Könnte das bei uns in Tirol nicht auch geschehen? könnte z. B. hier nicht auch das ganze Ueberetsch gemeinschaftlich die Heraus gabe einer farbenprächtigen Vogelperspektive Ansicht von Eppan und Kalter» veranlassen? könnte Aehnliches nicht auch für Zillerthal, Achenthal, Ampezzo u. s. w. geschehen? Könnten

erscheint. Und was ist bis jetzt auf ungefähr solchem Wege m und für Tirol gethan worden? Nichts, gar nichts, als daß etwa die Herausgabe des Tiroler Fremdenblattes ermöglicht wurde, das übrigens seine Existenz zum großen Theile auch nur der Energie und Thatkraft seines Herausgebers zu verdanken hat. Wochenrundschau. Bozen, 5. Juni. Oesterreich > Ungarn. DaS Abgeordnetenhaus nahm daS UnfallversicherungS - Gesetz in zweiter Lesung an. Der Abgeordnete Sueß hat bei der Post „Petroleum" einen Antrag

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Page 10 of 10
Date: 18.04.1886
Physical description: 10
. Dr. A n g e r e r: Seine Cxcellenz der Herr Ackerbauminister hat die Güte gehabt, auf einzelne Punkte meiner Rede Antwort zu geben und bin ich ihm meinerseits schuldig, ihn insoweit aufzuklären, als er sich thatsächlich im Irr st) um befindet. Ich gebe zu, dass die Obmänner der Bezirksge nossenschaften von der Majorität der Mitglieder ge wählt wurden und gesetzlich funktionieren. Das schließt aber die Thatsache nicht aus, dass nahezu die ganze liberale Partei in Tirol und fast alle unab hängigen Männer, welche früher

. (Bravo! Bravo! links.) Abgeordneter Dr. A n g e r e r : * Hohes Haus! Die schwierigste Aufgabe des Ackerbauministers bildet in den Alpcnländern, und insbesondere in Tirol die Pflege der Forstwirtschaft, und die Hochwasscrkatastrophen der letzten Jahre haben diese Aufgabe in so hohem Grade erschwert, dass eine milde Beurtheilung aller zum Schutze des Waldes getroffenen Regierungsmaßregeln geboten erscheint. Allein auch der Maßstab der rücksichts vollsten Milde gestattet es nicht, vom Minister

der Forstpolizei hat die Negie rung seit dem Jahre 1859 in Tirol niemals die nöthige Autorität gezeigt. (Hört! links.) Nicht die Förster, sondern die politischen Beamten entscheiden, ob ein Forstfrevel strafbar sei oder nicht, und leider hat, so oft cs sich um größere Holzfällungen handelte, die Rücksicht aus Personen und Gemeinden sehr häufig die Wagschale schwerer gedrückt, als die Rück sicht auf die Erhaltung des Waldes. Nebenbei wurden aber Forstfrevel geringeren Umfanges, nicht angemeldete Holzsällungen

, haben wir in Tirol unter 70 Forsttechnikern 50 Nichttiroler. Ich rede nur vom sachlichen Standpunkte und be anstände das Verfahren der Negierung nur aus dem Grunde, weil ich überzeugt bin, dass der fremde Förster, der mit Land und Leuten im Hochgebirge nicht vertraut ist, sehr schwer etwas Ersprießliches zu leisten vermag. Er wird in der Kultur Jrrthümcr begehen, er wird aber insbesondere im Umgänge mit der Bevöl kerung sich nicht selten taktischer Fehler schuldig machen, wodurch, wie dies thatsächlich

außerordentlich die Thatigkeit der Forstorgane, sind aber auch wieder eine Folge der schwankenden Haltung, welche die Negierung von jeher in Forstangelegenheiten beobachtet hat. Im Lande Tirol besitzt der Staat noch zirka 120.000 Hektar Wald, mehr als ein Achtel der ge- sammten Waldfläche, zu Eigenthum. Zur Verwal tung dieser Domänen besteht eine ganz kleine Armee von Beamten. (Hört! links.) Da die Schwierigkeiten der Verwaltung im Hoch gebirge im umgekehrten Verhältnisse zum Erträgnisse stehen

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Page 3 of 8
Date: 07.10.1888
Physical description: 8
- natschtraube als Knrtraube und auch die übrigen Objekte der Tiroler Abtheilung lassen die wieder holt gehörte Bezeichnung des Larides Tirol als „Obstkammer des Reiches" vollauf gerechtfertigt erscheinen. Im Ganzen sind auf der Ausstellung gegen 10.000 Obstsorten von 2000 Obstzüchtern aus allen Reichsprovinzen vertreten. Außerdem sind 19 verschiedene Systeme von Obstdörren ausgestellt. Am Eröffnungstage war die Aus stellung von mehr als 6000 Personen besucht". F. (Für die Abbrändler von Prad) wurden

uns 15 fl. übergeben. Davon stammen 5 fl. von Herrn Albert Wachtler, 5 fl. von Herrn Viditz aus Wien und 5 fl. von Herrn v. M. (Eine Ehrenrettung für Tirol.) Die zu Berlin Monbijouplatz Nr. 3 erscheinende .„Pharma zeutische Zeitung" Nr. 78 vom 29. Sept. enthält in der Todtenliste wörtlich folgende Be merkung: „Dr. Schi eck aus Döbeln, ermordet in Tirol". Da nun Dr. Schieck fast sicher verunglückt und nicht ermordet worden ist und noch dazu nicht in Tirol, sondern in der Schweiz seinen Tod gefunden hat, so wäre

es jedenfalls für das Touristenwesen im Lande sehr am Platze, wenn die oberwähnte Zeitung (und allenfalls auch andere ausw. Blätter) von amts- wegen, d. h. durch die Statthalterei in Inns bruck u. s. w. im Wege der österreich-ungarischen Vertretung in Berlin zu einer Berichtigung ver halten würde, indem es uns doch nicht gleichgiltig sein kann, Tirol so mir nichts dir nichts als eine förmliche Abruzzenlandschaft hingestellt zu sehen. (Strafmilderung.) Dem zu lebenslangem Kerker verurtheilten Brandstifter

, so würde darin doch sicher noch Niemand eine Dienstesver- nachlässigung erblicken können. Anm. d. Red.) (Meran.) Der Meraner Gemeinderath hat beschlossen, den Beschluß einer früheren Sitz ung: 8000 fl. als Beitrag für den Straßen bau nach Schloß Tirol auszuwerfen, auf rechtzuerhalten, sollte aber allfälliger Hindernisse wegen der Straßenbau nicht zu Stande kommen, so wird der mit Rücksicht ans das Kaiserjnbiläum genehmigte Betrag von 8000 fl. zur Errichtung eines Waisenhauses für verwahrloste Knaben

Hilfe das Garn und etwa 100 Meter Leinwand zum Opfer fielen. — In Imst ist letzthin bei Carl Lampe das erste Heft eines von Dr. Isidor Müller heraus gegebenen Buches erschienen das unter dem Namen: „Notulus — der Selbstnotar für Tirol und Vorarlberg" bestimmt ist, in allen notariellen Angelegenheiten als Anleitung und Rathgeber zu dienen. Das praktisch angelegte Buch kostet im ganzen 2 fl. Wie der „Tiroler Bote" meldet, wurde vor gestern beiMühlau die Leiche des Lithografen Witsch, aus mehreren

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Page 5 of 8
Date: 16.01.1887
Physical description: 8
an der Tiroler Grenze) wurden sechs Bauern beim Heuziehen von einer Lawine über rascht; vier derselben kamen mit dein Leben da von, während man zwei nur als Leichen aus dem Schnee befördern konnte. Zur Volksbewegung in Tirol entnehmen wir dem „Sanitätsbericht" des Dr. Daimer folgen des: Tirol zählte am 31. Dez. 1880 805,176 Einwohner. Die Durchschnittszahl der jährlichen Eheschließungen beträgt 5126; Durch schnittszahl der jährl. Geburten: 23510; trotz des Ueüerwiegens der weiblichen Bevölker ung

werden in Tirol mehr männliche wie weibl. Kinder geboren. Es ist aber die Sterblichkeit des männlichen Geschlechtes bedeutend größer wie jene des weiblichen und schon unter den Todtgebornen sind mehr Knaben wie Mädchen, dazu noch die stärkere Auswanderung der Männer. Unehelich geboren werden von 100 Kindern 4*3. (Für ganz Oesterreich beträgt der Durch schnitt hingegen 13*2%. Nächst Görz, Istrien und Dalmatien ist das Verhältniß der ehelichen Geburten in Tirol und Vorarlberg das günstigste

in den österreichischen Kronländern.) Die meisten Geburten fallen in Tirol auf den Monat Juli, die wenigsten auf April und Dezember. Die Blattern herrschten schon bei Beginn des Jahres 1883 in mehreren Gegenden. Wäh rend der Jahre 1883 und 1884 blieb kein poli tischer Bezirk verschont. Die Epidemie erlosch erst im Jahre 1885 — sie war eine der aus gedehntesten seit langer Zeit und zwar erkrankten in Tirol 5018 Menschen, von denen mehr als 11% starben. Kaßwtfcu. In den maßgebenden Kreisen der Justiz

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Page 5 of 14
Date: 24.04.1887
Physical description: 14
n. Vogen des Tiroler.Lonntags-Kole" Nr. 17. Bsze«, SomttÄg, 24. April l887. Tieoßer Chrssrßk. Bon der Bozen-Meraner Straße. 20. April. Wir brachten jüngst eine kleine Nachricht über wandernde Zigeuner, welche für die Straße zwischen Bozen und Meran, bezw. für die be treffenden Ortschaften eine bedeutende Plage bil den sollten. Wie uns nun bestimmt mitgetheilt wird, sind diese „Zigeuner" mit ordnungsmäßi gen Reisepässen versehene Leute aus Tirol, gegen welche die Behörde nur dann einschreiten

, wo der Stempel kleben soll, steht, daß der Person wegen gänzlicher Ar- inuth (misei abiiitä) die Taxe erlassen wurde; also „gänzliche Armuth" und „nöthige Reise- mittel" — wie reimt das zusammen? Innsbruck, 20. April. Tiroler Edel- M i n e r a l i e n. Bekanntlich war Tirol von jeher eine reiche Fundgrube edler Steine und es haben in dieser Hinsicht u. a. vorzüglich das Ziller- und Oetzthal, die Seiseralpe, Pfitsch u. s. w. eine bedeutende Berühmtheit erlangt. Daß aber der Miueralreichthum dieser so vielfach

in Zeit der letzten 10 Jahre nach und nach nicht weniger als 13750 Stück Mineralien und Gesteine an das k. k. Hof- Mineralienkabinet abgegeben, worunter so man che Stücke von kaum je gesehener Schönheit sich befanden, ebenso auch Mineralien, welche bisher in Tirol noch gar nicht vorgekommen waren. Außerdem finden sich aus derselben Hand noch kleinere Parthien von Mineralien, angefangen vom wafferhellen Bergkrystall bis zu Pracht stücken von Adular, Apatit, Amethysten u. s. w. im Museum zu Innsbruck

, sowie in größeren Sammlungen zu Leipzig, Petersburg, in Eng land und Amerika. Um die Erwerbung so vieler schöner und seltener Fundstücke für das k. k. Hofmuseum in Wien hat sich besonders Herr Kustos Dr. Aristides Brezina besondere Verdienste erworben, wie er denn auch zu die sem Zwecke wiederholt Reisen nach Tirol unter nimmt. Für das mehrgenannte Hofmuseum wurden außerdem endlich auch noch im Tausch wege im letzter: Jahre inehrfach Mineralien aus Tirol erworben, so z. B. von Herrn Ministerial

- rath F. M. v. Friese, Langite von der Flexer Lahn am Pfunderer-Berg und Calcite vom Bauerngute Mut bei Klausen, ferners Sachen vom Schneeberg, eine kleinere Suite von Fräulein Marianne Mayerhofer in Me ran u. a. m. Villach, 20. April. (Der Kärnter Bauernbund) hält am 1. Mai in Fischers Garten in Villach seine zweite Hauptversamm lung und zugleich den V. Kärnter Bau er n- t ag ab, an welch' letzterem theilzunehmen auch, den Laudwirthen des östlichen Tirol jehr zu empfehlen wäre. Es werden dabei

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Page 1 of 8
Date: 06.06.1886
Physical description: 8
des „Alpenvereines" und „Touristenklub" i-aben wieder mancherlei Neues an Annehm lichkeiten und dergl. im Interesse des Frem- denverkehres für Tirol geschaffen, so daß also wirklich fort und fort geschieht, was mit kleinen Mitteln nur immer möglich ist, während allerdings die werkthätige Unter stützung der Regierung, sowie die Heran ziehung und Entfaltung größerer Kapitals kräfte zum Zwecke der Förderung des Frem denverkehrs noch immer auf sich warten läßt. Was übrigens in ersterer Hinsicht, nämlich

und vor allem andern so lange nicht, als ulisere Gasthof- und Badebesitzer in den Bergen und Hochthälerii sich bei jeder Wahl' und sonstigen Gelegenheit ängstlich hüten, daß ja kein fortschrittlich denkender Mann in die Gemeindevorstehung, in den Landtag oder Reichsrath gewählt werde. Die klerikale Partei in Deutsch-Tirol zählt fast ein Dutzend Reichsrathsabgeord nete, hat aber ein einziger davon, hat z. B. Monsignor Greuter oder Graf Spaur, Freiherr von Sternbach oder Baron Gio- vanelli je ein Wort zu Gunsten unserer

solche Abgeordnete haben, daran tragen eben nur die Wähler selbst die Schuld. Unter dieseil Wählern aber befin den sich Tausende von Wirthen und son stigen Geschäftsleuten, welche aus dem Fremdenverkehr emeir sehr großen Theil ihres Einkommens beziehen, und daß diese ihr erstes und eigenstes Interesse nicht besser zu wahren wissen, ist in erster Linie bedau- ernswerth und trägt also auch mit Schuld daran, daß der Fremdenverkehr in Tirol noch lange nicht an die Völkerwanderung hinanreicht, welche alljährlich

ihres Mangels an Unternehmungslust in größeren, aber doch immerhin durchführbaren Dingen. Ein solches Ding nun unter vielen anderen ist die Reklame und darüber entnehmen wir zunächst einem vortrefflichen Artikel in Nr. 19 des „Tiroler Fremdenblatt" folgende Zeilen: „Zu den Eigenthümlichkeiten des tirolischen Volkes gehört es, daß ihm nichts zuwiderer ist, als Reklame machen. Man hört zwar oft darüber klagen, daß über Tirol im Ausland so wenig geschrieben werde und dasselbe daher auch noch für Millionen

ein unbekanntes Land sei, allein wenn man den Leuten näher rückt, ihnen nahe legt, daß es ja nur ihre eigene Schuld sei, wenn Tirol hinter der Schweiz zurückstehe, da sich Niemand der Mühe unterwerfen wolle, über Land und Leute zu schreiben, dann ziehen die also An- gesprochenen wie Schnecken in ihre Häuser sich zurück und wehren den Ansturm mitden ab Worten : nur keine Reklame machen, das hat keinen Werth! Je nun, man darf über den Werth der Reklame gecheckter Ansicht sein. Ruht sie auf reellem Boden

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Page 1 of 8
Date: 22.05.1887
Physical description: 8
»fc, 5 2 fl. - kr., vierteljährlich fl. 1— Fnrss Ausland: ganziahrlich 10 Francs. Postversendung 40 kr. Telegramm-Adresse; Sonntagsbote Bozen. Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „Die Redaktion des Sonntagö-Boten in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. ' Wochenrundschau. Bozen, 21. Mai. Oesterreich-Ungarn. Anläßlich der, die ganze Woche hindurch gepflegten Einzelberathung der verschiedenen Staatsvoranschlags - Kapitel wies Abg. Dr. v. Wildauer darauf hin, daß man in Tirol wenig Ursache

habe, mit der Durch führung des Grund st euergesetzes zufrie den zu sein, indem sich schließlich für Tirol eine Erhöhung der Grundsteuer um 380,000 bis 400,000 fl. ergeben werde. Was die Gebäude st euer anbelangt, so sei dieselbe von vorneherein auf eine mangelhafte Grundlage gestellt, das Steuerausmaß sei übertrieben hoch, und eine Ausgleichung in der Vertheilung der Steuer finde nicht statt. Die Erwerbsteuer sei längst veraltet und leide insbesondere an der Verknüpfung mit der Einkommensteuer. Diese selbst sei

besprach sodann die Verhältnisse der direkten Steuern, besonders mit Rücksicht auf sein Heimathland Tirol und wies darauf hin, daß insbesondere die daselbst neu einge führte Gebäudesteuer wegen ihrer Höhe, großen Unbilligkeit und Ungerechtigkeit den schwersten Druck auf die Bevölkerung ausübe. In keinem anderen Lande der Monarchie sei die Gebäudesteuer im Verhältniß zu den übrigen Steuern so hoch, wie in Tirol. Das Land befinde sich in einem be denklichen ökonomischen Niedergange, der Schul denstand

sei in einer Weise gewachsen, wie sonst nirgends und er richte daher die dringende Bitte au das hohe Haus, dem Gesetzentwurf, welcher die Abänderung der Gebäudesteuer bezwecke, sei nerzeit sein Wohlwollen zu schenken und dafür ^ sorgen, daß die Lösung dieser Frage für die Steuerträger in Tirol keine Katastrophe werde. Äbg. Dr. M e n g e r nahm sich neuerlich der Diurnisten an und beantragte: Die hohe Regierung sei aufzufordern, mit möglichster Be schleunigung einen Gesetzentwurf einzubringen

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Page 2 of 8
Date: 07.04.1889
Physical description: 8
bemerkte, eine durchgreifende Reform der Gebändesteuer könne nur erfolgen, wenn der Ausfall durch Einführung der progressiven Personal-Einkommensteuer gedeckt würde. Bei dem Kapitel „Gebändesteuer" sagte Abg. v. Wildauer, er wolle keine erdichteten Schmerzenslante ausstoßen über die Leiden des Landes Tirol, sondern bloß schlicht und einfach jener Klage Ausdruck geben, die heute Tirol bereits von einer Grenze zur andern erfülle, der Klage über die ins Immense ge stiegene Gebändesteuer. Gegenüber

dem Schlüsse der liberalen Aera zahle Tirol heute gerade das Doppelte ntt direkten Steuern, dieselben seien von 996000 fl. auf mehr als 2 Mil lionen gestiegen. Wie sehr auch die übrigen Lasten Tirol drücken, die Gebäudesteuer werde am schwersten empfunden, sie habe eine kaum mehr zu besänftigende Erbitterung her vorgerufen. Biele der bekanntesten Badean stalten in Tirol seien in Gefahr, wegen zu großer Steuervorschreibung aufgelassen zu werden. Prof. v. Wildauer befürwortete eine gleichmäßige Belastuiig

und Weise mich aussprechen, wie das Branntweinsteuer-Gesetz in Tirol eingeführt wurde, und ich kann mich diesbezüglich darauf be schränken, zu constatiren, daß dieß geschehen ist, ohne daß die Gemeindevorstehungen über den Be ginn der Wirksamkeit oder über die Art und Weise der Durchführung dieses Gesetzes von den Finanz behörden verständigt wurden, sohin auch nicht in der Lage sein konnten, den Parteien hierüber die entsprechenden Belehrungen zu ertheilen. Die Folge dieser Unterlassung seitens

nichts, die Vorräthe werden schon später kommisfionell erhoben werden. Die untergeordneten Finanzorgane haben also das Gesetz damals selber noch nicht gekannt. Trotz alledem wurde den Parteien, welche ans begreiflicher Unkenntniß des Gesetzes entweder nicht rechtzeitig oder ungenaue Angaben machten, das Urtheil geschöpft, daß sie den achtfachen Steuer- betrag als Strafe zu bezahlen haben. Dieses Vor gehen der Finanzorgane, von dem in Tirol allein viele Hunderte von Parteien betroffen wurden, führt

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Page 5 of 8
Date: 07.04.1889
Physical description: 8
II B<M» des Tinükr „Sonntags-Kote" Nr. 14 Bozen, Sonntag, 7. April 1888. Ein Klageruf ans Tirol. In der letzten Woche gelangten in unserem Ab geordnetenhause die Finanz-Angelegenheiten zur Berathung, wobei von den Tiroler Volksboten der Abgeordnete Gasser den schon viel hundert Mal erhobenen Klagen der Tiroler Bevölkerung gegen die Durchführungsart des Gebäudesteuer-Gesetzes Ausdruck verlieh. Was die Hausziusstener betreffe, so sagte Abg. Gaffer, sollten die Verkaufsgewölbe und Gastzimmer

insofern sie nicht vermiethet sind, sondern vom Eigenthümer benützt werden, nicht besteuert werden, ebenso sei es gebotene Gerechtig keit, in Fällen nachgewiesener Uneinbringlichkeit des Hauszinses die Steuer zu erlassen. Was die Haus- klassenstener betreffe, so sei sie eine Objektstener in rohester Form, sie entspreche nicht den modernen Grundsätzen der Finanzwissenschaft. Insbesondere drückend sei die Gebändestener für Tirol; diese Steuer sei in Tirol keine Steuer mehr, sondern eme rohe gewaltsame

- ständniß, sondern die finanzielle Unmöglichkeit, das Nichtvorhandensein der Leistungsfähigkeit. In Tirol existiren die höchsten Güterpreise und die höchsten Löhne und leben die Bauernknechte besser wie die Bauern selbst. In keinem anderen Lande sei die Verschuldung des Grundes und Bodens eine so un geheuere und so im Fortschreiten begriffen wie in Tirol. Die Exekutionen mehren sich in schrecklicher Weise. Die Warnungen der Behörden gegen die Auswanderung nützen nichts, und es wäre viel besser

den Leuten hier die Existenz möglich zu machen. Feuer sei zu berücksichtigen, daß kein Land der Monarchie von so furchtbaren elementaren Un fällen heimgesncht sei wie Tirol. Der diesbezügliche Schade werde in Bezug ans die letzten sieben Jahre ans 25 Millionen Gulden geschätzt. Der Tiroler wird jederzeit seine Pflicht thun, ob er dieselbe aber mit jener Begeisterung thnn wird, welche die Schöpferin aller großen Thaten ist, ist mehr als fraglich. Denn offen sei es herausgesagt; für ein Staatswesen

, das seine Bürger in einer solchen Weise mißhandelt, wie die Tiroler durch die Haus klassensteuer mißhandelt werden, wird in den Tagen der Gefahr kein Mensch mit Freude kämpfen. Da mit das Schwinden des patriotischen Sinnes ge hindert und baldige Erleichterungen gewährt werden, darum habe ich gesprochen." (Ans weitere Beschwerden ans Tirol, welche im Reichsrath vvrgebracht wurden, kommen wir im Leitartikel re. der heutigen Nummer zu sprechen. Die Red.) Folgen des Knsfeezoiles. Unsere Kaffee-Einfuhr

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Page 5 of 8
Date: 25.11.1888
Physical description: 8
II. B«MN des Tiroler „Sonntags-Dole" Nr. 48. Bozen, Sonntag, 23. November 1888. Erwägungen gegen die Hausttnssenstenee. Von einem Freunde unseres Blattes, der Land und^ Leute in Tirol und deren Bedürfnisse sehr gut kennt, erhalten wir folgenden Aufsatz: Das Wohnhaus ist ein Gegenstand, der gar nichts einträgt, sondern fortwährend Auslagen behufs seiner Einhaltung verlangt. Diese Aus lagen müssen bestritten werden vom Ertrage des Gutes oder Gewerbes, welche beide ohnehin schon besteuert

aus, so z. B. wenn eine männliche und eine weibliche Person gleich zeitig an einer schweren ansteckenden Krankheit darniederliegt, wie soll dann ein Unterkommen geschaffen werden? Eine Vermehrung der oben genannten Wohnräume um 1 oder 2 liegt also im wirklichen Bedürfniß der Familie, so daß man sagen darf: Jede Familie braucht wenig stens 6 Wohnräume. Diese Anzahl der Wohnräume besitzen in Tirol bei weitem nicht alle Familien, und deshalb haben wir alle Ursache aus Gründen der Sitt lichkeit, der Gesundheitspflege

von Naffereit bei der Post dort am 10. ev. 17. Dez. durch daS Bez.-G. Imst; Real, der Eheleute Anton Hechenberger in Ebene, Gemeinde Oetz bei der Post dort am 17. Dez, ev. 14. Jän. durch das Bez.-G. Sil; Real. deS Thomas DignöS von Kur- tasch am 6. ev. 20. Dez. in 4 Partien beim Be.-G. Kaltem; Real, der Brigitta Telfner, geb. Thanei in Matsch in 3 Partien beim Weiskugelgasthause am 20. Dez. ev. 21. Jän. durch daS Bez.-G. GlurnS; bei allen Verst. haben Hyp.-Gl. anzumelden. Erlediget. Ein tirol.-therifian

. Stipendium zu 210 fl. für UniversitätS-, (exkl. Mediziner) und Gymnafialschüler, Ges. bis 30. Nov. an den tirol. LandeSauüfchuß: zwei tirol. landschaftl. Stipendien für Techniker von Tirol, Ges. bis 30. Nov. an den tirol. Landesausschuß. Sieben Josef v. Zimmer- mann'sche Stipendien für Verwandte ev. für Bürger- und Einwohnersöhne von Innsbruck, Ges. bis 1. Dez. an den Stadt magistrat Innsbruck. Mehrere Forstgehilfenstellen. Ges. bis 1. Dez. an die Forst-und Domänenendirektion Innsbruck. Kuratel verhängt

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Page 5 of 8
Date: 02.05.1886
Physical description: 8
Bürgerschaft zu dieser Aktion ihre volle Billigung gegeben haben, worüber wir uns nächstens zu erichten erlauben werden. Innsbruck, 25. April. (An Staatsaus- gaben für Tirol) meldet der „Tiroler Bote" aus dem Finanzgesetze für da- Jahr 1886 fol gende unser Land betreffende Ausgabe - Posten. Unter Titel 7. „Straßenbau" im § 8 535.500 fl. mit der VerwendungSdauer bis Ende März 1888 für: 1. Fortsetzung des Ausbaues der Tonalc- Mcndel Reichsstraße (siebente Rate) 60.000 fl.; 2. Ausbau der NonSberger

" im § 7 135.000 fl. (davon 6400 fl. ordentliche Ausgaben) weiter für: 1. Jnn-Receßbauten 6000 fl., 2. Rheincor- rectionsbauten 25,000 fl., 3. Reconstruction der Nocedämme oberhalb Zambano 40.000 fl.; im Titel 9 „Neubauten der polit. Verwaltung" für die Neueindeckung des Theaters in Innsbruck (3 und l'tzte Rate) 2210 fl.; im Titel 10 „Erfordcrniß der Religionsfonds" für Tirol 264 500 fl. ordentliche und 1000 fl. außerordent liche, für Vorarlberg 17.100 fl. zur Reconstruc tion bet Dom Kuppel in Trient 20.000

fl. außer ordentliche Ausgaben; unter Titel 14 „Hochschulen" für die Universität in Innsbruck 215.600 fl. ordentliche Ausgaben und 5000 fl. außerordent liche zur Behebung sanilä er Mängel im anato mischen Institute; unter Titel 15 „Mittelschulen" a Gymnasien und Realgymnasien für Tirol 109.500 fl. ord. Ausgaben und 1500 fl. Sub ventionen . für Vorarlberg 23.200 fl. ord. Aus gaben; d. Realschulen für Tirol 58.400 fl. ord. Ausgaben; unter Titel 19 „Volksschulen" u. zw. für Herstellungen an der Lehrer

- und Lehrerinnen- Bildungsanstalt in Innsbruck 2000 fl.; zur Hebung des Volksschulwesens in Tirol 38.000 fl., zur Fördirung des deutschen Schulwesens in Süd tirol 15.000 fl. unter Eapitel 27 „Handelsmini sterium" für Vergrößerung des Heizhauses in Wörgl 24 000 fl außerordentliche Ausgaben. Unter Eapitel 28 „Eigentlicher Staatsaufwand" des Ackcrbauministeriums als Staatsbeitrag zur Etschregulierung 105.850 fl., zu den Nothstands- bauten an der Drau, Rienz, Eisak rc. 1.133,320 fl.;

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Page 1 of 8
Date: 05.06.1887
Physical description: 8
der Landwirthschaft in Tirol. Der deutschnationale Abg. Dr. Steinwender hat in der 163. Sitzung des Abgeordnetenhauses über den Niedergang der Landwirthschaft in den Alpenländern, infolge übermäßiger Ausdehnung des Jagdbetriebes, eine Aufsehen erregende Rede gehalten, aus welcher wir folgende, unser Land Tirol betreffende Ausführungen zum Abdruck bringen : „In Tirol ist vom Jahre 1869 auf das Jahr 1880 die Zahl der Pferde um 1436, der Schafe um 62.992, der Ziegen um 19.980, der Schweine um 1938 zurückgegangen

, wo derselbe sagt: „Ich habe heuer im Frühjahre wiederholt wünschen gehört: Wenn es nur Krieg gäbe! Zn verlieren haben wir ohnedies llichts, bemt wir besitzen ja nichts mehr." Soweit sprach Steinwender über Tirol, er gieng aber alich auf unsere nachbarlichen Alpenländer über, in welchen auf diese Weise z. B. in den Jagdge hegen des Grasen Festeticz, des Baron Rothschild uild anderer Großkapitalisten liicht liur Alpen- lveideli, sondern auch ein ganzes Bauerngut nach dem andern verschwindet; „die Häuser wur

den niedergerissen, sagte Steinwender, der Grund dem Thiergarten einverlcibt," wohl in ähnlicher Weise, wie da und dort in Tirol die Senn hütten in den Hochalpen verfallen und jetzt Massen-Rudel von Hirschen und Gemsen sich herumtummeln, wo früher heerdenweise das Klein- und Großvieh weidete, wodurch dann naturgemäß auch eine Abnahme der Bevölkerung, ein Rückgang der Steuerkraft sich schließlich be merkbar machen muß. Bozen, 4. Juni. Oesterreich - Ungarn. Die Pfingstfeiertage haben eine Reihe von nationalen

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