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Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

¥i ¥1 (fl Jsser von GaudententhurmM., Beitrag zur Schwazer Bergwerksgeschichte: Ferdinandeumszeitschrist 8. Folge. 37. Heft. 1893. Kern Th., Zur Geschichte der Volksbewegungen in Tirol: Archiv für Geschichte und Altertumskunde Tirols. Heft II. Innsbruck 1865. Kink R., Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Bereinigung mit Österreich. Innsbruck 1850. KirchmairvonRagnGeorg, Denkwürdigkeiten seiner Zeit 1519—1553. Heraus gegeben von Th. G. Karajan: Kontos rarum Au8in'acarum

. Scrixtores I, Wien 1855, 417 ff. Kogler F., Das landesfürstliche Steuerwesen in Tirol bis zum Ausgange des Mittel alters. I. Teil: Die ordentlichen landesfürstlichen Steuern: Archiv für österr. Ge schichte XC, 2. Hälfte, Wien 4901, 421 ff. Kraus V. v., Zur Geschichte Österreichs unter Ferdinand I. 1519—1522. Ein Bild ständischer Parteikümpfe. Wien 1877. Kranes Fr. v., Handbuch der Geschichte Österreichs. Bd II und III. Berlin 1877 s. La mp recht K., Deutsche Geschichte. Bd V 2 . Berlin 1894 ff. Lufchin

von Ebengreuth A., Österreichische Reichsgeschichte. Bamberg 1896. Mayr M., Der Eenerallandtag der österreichischen Erbländer zu Augsburg: Ferdi nandeumszeitschrift 3. Folge, 38. Hft. 1894. Orgler Fl. P., Leonhard Colonna, Freiherr von Böls, Landeshauptmann an der Etsch und Burggraf von Tirol 1498—1530: Gymnasialprogramm Bozen 1858/59. Pineio Giano Pirro, Annali overo clironiche di Trento. Trenio 1648. Primisfer ©., Tirolifche Chronik 1500—1777. Manuskript im Ferdinandeum. Rapp I., Über das vaterländische

Marino, I diarii. Herausgeg. von Fred. Stefani Guglielmo Berchet und Nicolo Ba ro zzi. Bd XXV—XXXI. Venedig 1889 ff- Sartori-Montecroce A., Beiträge zur österreichischen Reichs- und Rechtsgeschichte. I. Die Reception der fremden Rechte in Tirol und die Tiroler Landesordnungen. Innsbruck 1895. II. Geschichte des landschaftlichen Steuerwesens in Tirol. Ebd. 1902. Schweyger Fr.. Chronik der Stadt Hall, 1503—1570. Herausgeg. von David Scho «Herr. Innsbruck 1867. Sinuach er Fr. A., Beyträge zur Geschichte

der bischöflichen Kirche Säben und Brixen in Tirol. Bd VII. Brixen 1830. Perges I. v., Tyrolische Bergwerksgeschichte. Wien 1765. Haler I., Geschichte Tirols von der Urzeit bis aus unsere Tage. Innsbruck 1854. urba G., Geschichte des Thronfolgerechtes in allen habsburgischen Ländern bis zur pragmatischen Sanktion Kaiser Karls VI., 1156—1732. Wien 1903.

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1905

Page 21 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

auch selbständiger gegenüber als seine Vorfahren 2 . Er eröffnete seine Regierung in Tirol, indem er zwei Zentralbehörden schuft welche bisher gefehlt hatten, das Regiment und die Kammer; ersterem wurde die politische und justizielle Verwaltung des Landes, letzterer die Finanzgebarung übertragen. Die Errichtung des Regimentes und dessen weitere Ausbildung im Jahre 1499 wurde dadurch bedeutungsvoll, daß durch diese Behörde, welche im Gegensätze zur Ständemacht geschaffen worden war auch in Tirol trotz

bezeichnen^. Mehrere Versuche des Katsers, anch ein burgerliches Gesetzbuch in Tirol einzufuhren, fcheiterten am Widersprnche der Stando, welche den Einfluff des romischen Rechtes begreiflicherweise scheuten^. Die unstcite, ungluckliche àuffere Politik Maximilians forderte graffe Opfer an Mannschaft und Geld, Welche grofftentetls Tirol zu tragen hatte, da es dem Kriegsschauplatze am nckchsten lag. Dieser Umstand fuhrte zur Regelung der Steuerverfassung

und des Landesverteidigungswesens durch das Landlibell des Jahres 1511, das wemgstens in den Grundziigen jahr- hundertelang in Geltung blieb. 1 Udler, Die Organisation der Centralverwaltung unter Maximilian 823 ff. 2 Egger, Geschichte Tirols II 64, 3 Lu sch in a. a. O. 266. Bgl. ferner Adler a. a. O. 380 ff 381 ff. Fellner, Zur Gesch. der österr. Zmtralverwaltung 260 ff. » Adler a. a. O. 330 s. Fellner a. a. O. 259 f, 5 Battavi, Beitr. zur österr. Reichs- und Rechisgesch. I. Die Rezeption der fremden Rechte in Tirol und die Tiroler Landesordnungen

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1905

Page 31 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

gegen Ende des Jahres 1518 durch Tirol gezogen; am 12. Januar 1519 war der immer Unruhige in Wels zur ewigen Ruhe gegangen. Mochte er als Kaiser, als Herr aller österreichischen Erb länder die Rechte der Landeshoheit mehr in den Vordergrund gerückt, durch die Einführung des Beamtentums den Einfluß der Stände zurückgedrängt, durch seine unstäte äußere Politik die Kräfte des Landes stark in Anspruch genommen, die Finanzen Zerrüttet und hierdurch manche Reformen vereitelt haben: seine Wirksamkeit in Tirol

muß doch als eine sehr gesegnete bezeichnet werden; sie eröffnet wie im Reiche, so auch in Tirol den Beginn der Neuzeit. Hier schuf er die Anfänge einer zweckentsprechenden Beamtenorganisation, hier durch auch eine einheitliche politische und justizielle Verwaltung, ein leidlich geordnetes Steuer- und ein geradezu musterhaftes Landesverteidigungswesen. Seine Verdienste um die Kunst zu erörtern verbietet der beschränkte, uns zu Gebote stehende Raum; eines nur möge noch hervorgehoben werden: Maxi

milian schuf , auch in geographischer Hinsicht das heutige Tirol. 1 Vgl. den zweiten ExkurZ. - Brandis a. ci. O. 495 ff.

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1905

Page 12 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

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Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

III, Die Wirksamkeit der Stande Tirols in den Zähren 1522 und 1523 40—65. Kreistage in Innsbruck und Bozen gegen die Türkengefahr 40—41. Ausschreiben eines Landtages aus den 15. September 1522. Vorberatung über die Verhand lungsgegenstände 42—48. Zurücknahme der Einberufung. Erbhuldigungslandtag für das Pustertal 44. Das Luthertum in Tirol 45—46. Der Landtag des Jahres 1523. Ankunft Ferdinands in Tirol. Der Landtag. Geldforderung des Fürsten 46—48. Nachgiebigkeit der Stände und deren Ur sachen

des letzteren, Einsetzung des Hofrates 63—65. IV. Das Emporkommen der radikalen Elemente in Tirol und der Fasten- landtag des Zahres 1525 66—100. Die innere Lage des Landes. Wirkung der Steuerbewilligung und des Regierungswechsels 66—68. Versuch einer Münzreform 68—70. Maßregeln des Hofrates gegen das Luthertum sowie gegen die Äußerungen sittlicher Ver kommenheit. Selbständigkeitstrieb des Volkes 70—73. Streitigkeiten über die Privilegienbestätigung und Weineinfuhr aus dem Territorium Trient 73—75. Beginn

der Gewaltakte 75—77. Der Fastenlandtag des Jahres 1525. Ankunft Ferdinands in Tirol. Steuerforderung und Reformanträge des Fürsten 77—80. Ursache der neuer dings gesteigerten fürstlichen Ansprüche 81. Die erste Erwiderung der Stände; deren Würdigung 82—87. Gegenantwort Ferdinands 87—90. Zweite Er widerung der Landschaft 91—92. Zweite Antwort Ferdinands 92—94. Dritte, letzte Erwiderung der Stände 94—95. Entschluß Ferdinands und der Land- tagsabfchied 96—98. Beurteilung dieses Landtages

und der hier behandelten Periode tirolifcher Geschichte 98—100. Anhang 101-119. Erster Exkurs. Die Anlage der außerordentlichen Steuer des Jahres 1523 und ihr Eingang 101—110. Neue Gütereinschätzung in Tirol 101—102. Instruktion für die Kommissäre 103. Streit über deren Besoldung; Sistierung der Gütereinschätzung 104—105. Stim mung des Volkes 105—106. Maßregeln einer Kreisverfammlung in Bozen 107—108. Die Ergebnisse dieser und späterer Steuerbewilligungen 108 110. Zweiter Exkurs. Die Landtage des Pustertals 110—115

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1905

Page 61 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

III. Die Wirksamkeit der Stände Tirols in den Jahren 1522 und 1523. 45 Zur sozial-wirtschaftlichen Frage, welche in Tirol schon seit mehreren Jahren in Fluß gekommen war und, durch Elementarereignisse verschärft \ noch immer die unteren Volksschichten in uuheildrohender Erregung hielt 1 2 * * 5 , gesellte sich in dieser Zeit auch die religiöse, das rasch um sich greifende Luthertum, wodurch die Lösung der ersteren nicht nur äußerst erschwert, sondern der ganzen Be wegung vielmehr ein wesentlich

für Tirol hinwies. St. A., V. u. a. F. D. 1521—1522 fol. 59 71 u. a. m. s Die Ansicht, der Haß der Bauern gegen die bestehende Ordnung in Kirche und Staat sei nur durch das neue Evangelium hervorgerufen worden, welche Mairhofer in der Einleitung zu den Memoiren Angerers vertritt (Progr. des 1 k. Gymnasiums Jöripn 1862) dürfte durch die bereits gebotene Darstellung auch für Tirol als gänzlich verfehlt erwiesen worden sein. ''Huber, Gesch. Österr. III 502 fs. E reut er, Die Ursachen und die Ent wicklung

des Bauernaufstandes mit besonderer Rücksicht auf Tirol (Progr. des k. k. Staats gymnasiums Innsbruck 1856) 21 f. Egger, Gesch. Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit I 656. Über die Zustände in der tirolischen Geistlichkeit sowie über die Resormversuche des Kardinals Nikolaus von Cusa siehe Pastor, Gesch. der Päpste 11* 138 ff. Vgl. auch die interessanten Beschlüsse der Synode von Brixen im Jahre 1511, herausgeg. von L. Rapp in der Ferdinandeumszeitschrist 1878, 3. Folge, 22. Heft. 5 Huber a. a. O. III

504 f. b Ruf, Dr Jakob Strauß und Dr Urban Regius: Archiv für Geschichte und Altertumskunde Tirols II (1865) 73. Sin nach er, Beytr. zur Gesch. der bischöfl. Kirche Gäben und Brixen in Tirol VII 193 s. Vgl. auch folgende Anmerkung. 7 Wal du er, Dr Jakob Strauß in Hall und seine Predigt am grünen Donners tage: Ferdinandeumszeitschrist 1882, 3. Folge, 26. Heft, 12 s. Sebastian Sprentz be richtet am 11. April 1522 an das Regiment: Schon vor der Kundmachung des Wormser Ediktes

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1905

Page 34 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

18 II. Die Landtage Tirols in den Jahren 1519 und 1520. Wohl ward der Aufstand in Tirol durch die blutigen Niederlagen der Bauern im Reiche isoliert; nichtsdestoweniger aber erreichten die zwei nie deren Stände, indem sie auf die stürmische Bewegung in den unteren Volks- klasten bauten, deren Gewalttaten aber verurteilten, eine Macht, welche nicht nur das schwache Gebäude der Landeshoheit völlig untergrub, sondern auch sich in gewissem Sinne über den Fürsten zu stellen

und ihn mit der ständischen Bewegung fortzureißen vermochte. Kehren wir nach diesem flüchtigen Allsblicke zur Detaildarstellung zurück! In Tirol rief die Nachricht vom Tode des Kaisers einen Vernichtungs krieg gegen den Wildstand hervor, welchen Maximilian zum größten Schaden der Landbevölkerung oft mit gewaltsamen Mitteln gehoben hatte; alle Verord nungen des Regimentes gegen diese Selbsthilfe waren vergebens K Der stürmische Versuch, den schädlichen Wildstand zu vernichten, bot bereits den Anlaß

unter der Paurschast zu machen wider den adl". 3 Brandis, Gesch. der Landeshauptleute von Tirol 516. ° Orgler Fl. P., Leonhard Colonna Freiherr zu Böls, Landeshauptmann an der Etsch und Burggraf zu Tirol 1498—1530, im Gymnasialprogr. Bozen 1858/59, 18. Vgl. auch Brandis a. a. O. 501. 7 Kirchmair a. a. O. 442 f. eöd

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[1893]

Fürst und Vaterland : ein Jahr aus dem Leben eines Habsburgers in Tirol ; Erzählung für die Jugend und das Volk

Page 57 of 193

Author: Menghin, Alois / von Alois Menghin

Physical description: 182 S. : Ill.

Notations: In Fraktur. - Def. S. I - VII

Location mark: I 93.386

Intern ID: 163659

Kaum irgaibtivo in deutschen Gauen gab cs schon seit frühester Zeit so viele freie Leute 5 , üue gerade in Tirol. Das Gleichgewicht der sogenannten vier Stände, Geiste lichkcit, Adel, Bürger und Bauern, war hier besser gewahrt als in irgend einem andern Lande. Durch das Zusammcntreten der freien Leute in bcu Dörfern und Flecken waren schon frühzeitig die freien Gemeinden ent standen, welche aus ihrer Milte den Dorfmeister (Vor steher) wählten und sich selbst Gesetze gaben. Diese nannte

man das Dorfrecht, nach welchem an gewissen Tagen des Jahres - vom Dorfmeister Recht genommen und gesprochen Solche Bereinigungen schlichter und kraftvoller Männer bildeten einigermaßen ein Gegengewicht gegen die oft zügel lose Willkür des herrschsüchtigen Adels jener Tage und legten den Grund zur schnellen Entwicklung des vierten Standes in Tirol, des Bauernstandes. Unter solchen Umständen mar es wohl begreiflich, daß die mächtigen Edelhcrren das freie Volt, welches mit unerschüttcr- ' Die freien Bauern

von Tirol, tote z. V. die Besitzer der Schildhöfc in Pa sie i er, zu denen auch unsere Mnessack gehörten, waren dem Adel ucüengevrdnet und juuBh'ii gleich den Grasen, Rittern und Herren nur dein Lmldessnrstm den Basallem'id schwören. Während der traurigen AdelZwirtschnst deS Königs Heinrich und der Margareta Maultasch hatten aber leider viele von den Bauern ihre Selbständigleit eiugebüßt. * Solche Tage wurden „Taidignngcn" genannt; wir sagen Tagsatzmig oder Tagfahrt. „Eleichtniding" oder „Ehe

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1905

Page 11 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

Inhalt. Vo rwo r t S. v. Quellen und Literaturangabe S. rx. Einleitung S. 1—7. Berlauf und Ergebnisse des Bauernkrieges im Reiche und in Tirol; das tirolische Standewefen als Grund des Unterschiedes 1—3. Entwicklungsgeschichte desselLcn 3—4. Maximilians Regierung in Tirol 5—7. I. Der Generallandtag und der Landtag Tirols im Iahre 1518 8—15. Der Generallandtag. Geldforderuug Maximilians; Resormvorschlage der Stande 8—9. Wurdigung des Generallandtages. Ralle der Abgeordneten Tirols. Dank

Maximilians an sie 10—11. Der Tirol er Landtag zu Jnnsbruck 1518. Ratifikation der Beschlusfe des Generallandtages 11—12. Die Landfchast sorderi eine Polizeiordnung und die Verbesserung des tirolifchen Steuerwesens. Wahl des Landesausschusses 12—14. Landtage im Pustertal. Tod und Bedeutung Maximilians 14—15. II. Die Landtage Tirols in den Jahren 1519 und 1529 16—39. Ubersichtlicher Ausblick 16—17. Unruhen nach dem Tode Maximilians. Berufung des Landesausschusses 18. Der Landtag des Jahres 1519

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1905

Page 128 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

Ziehen wir aus den beigebrachten Beweisen' die notwendigen Konsequenzen Das Pustertal, welches nach dem Tode des Grasen Leonhard von Görz (150(1 infolge alter Erbverträge an Maximilian fiel, hatte in den ersten Jahrzehnten habs- burgischer Herrschaft eigene, von Tirol vollkommen unabhängige Landtage, welche ir der Regel in Toblach abgehalten wurden. Eine weitere Stütze dieses Schlusses bietet eine Beschwerde der Untertanen des Pustertales wahrscheinlich aus deni Jahre 1529, worin

sie gegen ihre Berufung zu den Landtagen Tirols nach Innsbruck protestieren, indem sie Hinweisen, nach dem Tode Leonhards von Görz stets nach Toblach entboten worden zu sein, worin sie sich ferner über die Ausschließung ihrer Abgeordneten von den Ausschüssen der Stände Tirols beklagen. Das neuerworbene Gebiet wurde in den ersten Jahren als ein fast selbständiges Glied der österreichischen Erbländer betrachtet. Das Pustertal er scheint in der Steuer- und Wehrverfassung, im Landlibell des Jahres 1511 vom übrigen Tirol

vollkommen gesondert; aus dem Generallandtage zu Innsbruck war es durch eigene Abgeordnete, in den Ausschüssen, welche die Stände Tirols in den Jahren 1519 und 1522 wählten, nicht vertreten. Durch den fingierten Teilungs- vertrag vom 30. Januar 1522 zwischen Karl und Ferdinand wurde dem jüngeren Bruder das Pustertal, nicht aber Tirol zugesprochen. Die Stände dieses Gebietes erscheinen in der hier -behandelten Periode auf keinem Landtage Tirols. Nun ergibt sich auch eine wesentlich andere Beurteilung

haben, ähnlich jenen, welche wir auch in der Geschichte Tirols kennen lernten, fehlen die Belege. Es sei jedoch auf den Um stand hlngewiefen, daß bei der letzterwähnten Versammlung vier Stände des Puster tals erwähnt werden, während in den früheren Landtagen nur drei vertreten erscheine (vgl. Nr IV und V des Anhanges). Oder sollte die Angliederung an das demokratische Tirol die Ausnahme der Bauern des Pustertales in die Landstünde bewirkt haben?

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1905

Page 129 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

laten und Adeligen des ehemals görzischen Gebietes Sitz und Stimme bei den tiroli- schen Ausschüssen dieser Stände angewiesen, daß ferner auch die Städte und Gerichte des Pustertales wegen ihrer bedeutenden Steuerleistung als eigenes Viertel betrachtet werden sollen d Auf dem Landtage des Jahres 1519 fordern die Stände Tirols, das Pustertal und die Herrschaft Lienz mögen auch zu den Landtagen Tirols erboten werden, weil diese Gebiete „zu diser fürstlichen grafschaft Tirol inhalt voraufgerichter

landsord- nnng eingeleibt und auf wer gehaltnen landtägen wie andere von ständen erschinen sein 1 2 . Unmittelbar nach dem Bauernkriege besuchen die Vertreter des Pustertales bereits regelmäßig die Landtage Tirols 3 4 . In der Landesordnung vom Jahre 1526 erscheint in der Regel dieses Gebiet der Grafschaft Tirol koordiniert, obwohl nicht selten auch von der Grafschaft Tirol „mit desselben zuegewonnten als Pnstertal, der Herrschaft, statt und gerächt Lüenz" gesprochen wird ". Die Landesordnung

und aus andern notdürftigen Ursachen haben wir ainen geniain landtag in der herrschaft Lienz und dem Pustertal auf künftig . . . ausgeschrieben ... St. A., Landtage und Steuer-Copehen aus der Regierungszeit Erzherzog Sig munds und Kaiser Maximilians. 1 Brandis, Gesch. der Landeshauptleute von Tirol 446. 2 Ebd. 507. 3 Siehe eine Matrikel für diese Zeit. St. A., L. A., Landtagsabfchied und Handlung de anno 1525 zu Jnnsprugg und Botzen kol. 50—53. Vgl. ferner die oben angeführte Beschwerde der Pustertaler und Brandis

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1905

Page 65 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

Zeiten bis in die Neuzeit II 87), Hirn (Die Tiroler Landtage zur Zeit der großen Bauernbewegung 9) und Huber (Gesch. Österr. III 498) pflichten dieser Auffassung bei. 4 St. A., E. u. B. 1523 fol. 106—116 u. a. m. s „Ob zwar manigerley geschray und beschwarnus gehört worden, noch dennocht verschonet mmigklich des jungen sürstn, angesehen sein jugent und ich vermag das wol für ain wunder schreibt,, daz im land der graveschaft Tirol vor nye erhört ist, daz ain graf zu Tirol selbs spanisch

und durch spanisch mit Verachtung der teutschen und on verstand der sprach und sitten sol so gewaltig wider all sreihait regiern und walische tyrannische regierungen einfüeim" Kirchmair a. a. O. 461. ^ Kirchmair a. a. O. 461 f. Vgl. den Bericht des bayrischen Agenten, daß der Kaiser wegen der Mißwirtschaft Salamankas Tirol wieder an sich nehmen wolle, bei Jörg, Deutsch!, in der Revolutionsper. von 1522—1526, 75. sowie das Ausschreiben der Tiroler wider die Minister Ferdinands. Beytr. zur Gesch. u. Sit

. V, München 1805, 99—102. Kern, Zur Gesch. der Volksbewegung in Tirol: Archiv II (1865) 92—95. Erläuterungen ii.Erg. zu J-anssenZ Gesch. IV. ü.Hest. — ggf" 4

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1905

Page 82 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

IY. Das Emvorkommen der radikalen Elemente in Tirol und der Fastenlandtag des Jahres 1525. Es stand mit dem Verlaufe der allgenreinen Politik im Zusammenhänge, daß die Landeshoheit nach dem erbitterten Kampfe, welchen sie auch in Tirol mit den Ständen geführt, in dem sie nach anfänglich leichtem Siege doch so heftigen Widerstand gefunden hatte, ihre Stellung dadurch zu sichern suchte, daß sie die Landschaft unberücksichtigt ließ, nachdem sie ihr die Bewilligung einer so bedeutenden Steuer

geübt hatte. Zur herrschenden Unzufriedenheit mußte sich Erbitterung gesellen. Der Sturm im Algäu löste nun auch in unserem Lande das donnernde Ge witter aus. Um die folgenden Ereignisse verstehen zu können, sind wir gezwungen, in kurzen Zügen die Entwicklung der inneren Lage des Landes zu verfolgen. Schon einigemal mußten wir darauf Hinweisen, daß seit mehreren Jahren in Tirol die radikale Bewegung Wurzeln geschlagen, ja sich bereits in der Landstube bemerkbar gemacht hatte. Gerade der letzte

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1905

Page 26 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

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Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

Zum Schlüsse einigte man sich über die Höhe der gegenseitigen Kriegs- Hilfe sowie über ihre Einberufung/ über eine Zuzugsordnung und die Regelung der Wehrverfassung. Die Ausschüsse bewilligten auch die Bitte des Kaisers, der landesfürstlichm Kammer eine Hilfe von 400 000 Gulden zu leisten; auf Tirol entfiel von dieser Steuer eine Summe von 120000 Gulden. Dieses Hilfsgeld sollte in drei Jahresraten bezahlt und zu zwei Dritteilen zur Ablösung der Verpfändungen verwendet werden, während der Rest

umstrittenen Verfügung belohnt, daß die im bischöflichen Territorium Trient erzeugten Weine erst nach dem 24. April (Georgi) in Tirol eingeführt werden dursten 5 , Für die Geschichte des Adels wurde eine Verordnung 6 wichtig, womit der Kaiser als Lehensherr speziell diesem Stande seinen Dank Zollte. 1 Brandts, Geschichte der Landeshauptleute von Tirol 483 f. 2 Die ausführlichen, oft sehr energischen Vorschläge dieses Exekutivausschusses sind uns in der Sammlung Dipaulis erhalten. F. Dip. Nr 1012 (DCCLXXXV

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1905

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Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

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lung (Bekanntgabe des Teilungsvertrages, Neuordnung der Landesregierung sowie Tilgung der Kammerschulden) wurden zwei neue Beratungsgegenstände angefügt, die über die Maßnahmen gegen die Türkeugefahr sowie über die Vorkehrungen gegen die schweren Zeitläufe und allseitigen Unruhen handelten. Ende März traf Ferdinand selbst in Tirol ein und wurde mit den größten Feierlichkeiten empfangen 1 . Zahlreich und mit großer Pracht versammelten sich die Stände vor ihrem Gubernator 2 ; als Sprecher

fürstlichen Antwort ließ Ferdinand durch 1 Brandts, Gesch. der Landeshauptl. von Tirol 537. Kirchmair, Denk würdigt. feiner Zeit 459. Schwehger, Chronik der Stadt Hall, herausgeg. von D. Schönher.r 82 f. 2 Kirchmair a. a. O. 459 s. s Die Originale und Konzepte der aus diesem Landtage gewechselten Schriften befinden sich im Faszikel „Landtägsakten 1523" des Innsbrucker Skatthaltereiarchivs. 4 St. A., L. A. 1523. „Was auf künftigen ausgeschriebenen landiag zu handeln ist. (Die erst. F. D. Proposition

an die Landschaft der grasschast Tirol mündlich getan.)" ■ ° St. A., Schatzarchiv, Lade 129.

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und nur zu dem einen Resultate, zu einem weiteren Fortschritte in der Ent wicklung der absolutistischen Landeshoheit führte, von der ersehnten Reform hingegen keine Rede mehr war, hatte der Bauernaufstand in Tirol, ob gleich er mit ähnlichen Gewalttaten begann, einen viel ruhigeren Verlauf und wesentlich andere Ergebnisse; hier endete er mit einer Schlappe der Landes herrlichkeit, mit einer allerdings nicht überall andauernden Hebung der sozialen und wirtschaftlichen Lage der Bauern

und dem Adel zu den Landtagen beigezogen; sie konnten sich jedoch in ihrer Minderzahl wohl nie als ausschlaggebende Macht fühlen. Anders lagen die Verhältnisse in Tirol. Hier hatten die zwei niederen Stände, Bürger und Bauern, nicht allein in der Zahl der Abgeordneten völlige Eben bürtigkeit errungen, sondern auch durch eine lange, schicksalsreiche Entwicklungs- Periode die volle politische Schulung erlangt. In allen Fragen, welche die Untertanen berührten, galt es nun die Be ziehungen des Landes

etwas ferrers von inen (den Untertanen) haben will, das mnes begert und bei inen mit gueten willen erlangt werden": St. A. V. u. a. F. D. 1522—1522 s, 814 s. Bgl. auch Kogler, Das landessürstl. Steuerwesen in Tirol. I. Teil. Die ordeutl. landessürstl. Steuern tm Archiv f. österr. Gesch. XO 451. 2 Luschin, Österr. Reichsgesch. 162.

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Page 36 of 142

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. Alle Schlösser und Festungen des Landes sollen von den Viertel hauptleuten besichtigt und mit dem nötigen Geschütze versehen werden. Die umsichtigen Rüstungen der Stände hatten ihren Grund in der zweifelhaften Haltung der Eidgenossen. Denn diese sammelten, wie uns Marino Sanato berichtet * 2 , Truppen, um Tirol und das Erzherzogtum Österreich au sich zu reißen. Von der Steuer, welche der Generallandtag bewilligt, seien bereits 30000 Gulden fällig; dieser Betrag möge von den Viertelhauptleuten ein gehoben

einer Feindes gefahr solle das Geld zur Landesverteidigung verwendet werden. Mit Hilfe des ständischen Ausschusses möge das Regiment, da die Kammer Tirols völlig erschöpft fei 3 , ein Darlehen aufzubringen suchen, sowie auch die neuen Landesfürsten um eine Beisteuer zur Rüstung gegen Feindes gefahr angehen. Wenn die versammelten Stände ferner die Angliederung des ehemals görzischen Pustertales an die Grafschaft Tirol verlangen, so ' Brandts, Gesch. der Landeshauptleute von Tirol 503. 2 I àiarii XXVI 466

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1905

Page 54 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

für die Schicksale Tirols sind die Länderteilungen zwischen Leiden Enkeln Maximilians, welche in dieser Zeit beginnen. Nach längeren Verhandlungen war Ferdinand durch den Wormser Vertrag vom 28. April 1521 nur Österreich ob und unter der Enns, Steiermark, Kärnten und Krain zugesprochen worden Der übrige Teil des maximiliamschm Erbes, unter anderem auch Tirol, das görzische Gebiet mit dem Pustertale und die im Venetianerkriege eroberten Bezirke verblieben dem Kaiser, der dieses Abkommen am folgenden Tage

Anteil am Gesamterbe fordern konnte, die spanisch-niederländischen Besitzungen jedoch unteilbar waren, überließ Karl im folgenden, geheim ge haltenen Vertrage, ratifiziert zu Brüssel am 7. Februar 1522, dem jüngeren Bruder alle österreichischen Besitzungen des Großvaters, also auch Tirol mit den von jenem erworbenen Gebieten; das jüngst eroberte Herzogtum Württemberg nebst einem Teile der Vorlande samt den übrigen Besitzungen, hauptsächlich * St. A., Missiven 1519—1521 fol. 96. 2 Siehe

der Verträge auch bei Primi sser, Tirol. Chronik 1501—1777. F. Dip. Nr 285 (66XLIII), fol. 21 s. Vgl. auch Huber, Geschichte Österreichs III 489 s. ^ St. A., G. v. H. 1519—1522 fol. 101 ff- Hösler, Zur Krit. u. Quellen!, der ersten Regierungsj. Kaiser Karls V. Nr 20, 204.

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Year:

1905

Page 33 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

II. Die Landtage Tirols in den Jahren 1519 und 1520. 17 suchtet Die Uneinigkeit der Stände verhaft der Landeshoheit nach langem Ringen Zu einem vollständigen, für die Folgezeit bedeutungsvollen Siege. Ganz anders lagen die Dinge in Tirol. Da sich der Vermittlung zwischen den hochfliegenden Plänen Maximilians und der erbärmlichen Finanz lage des Landes stets neue Schwierigkeiten in den Weg stellten, hatte das Regiment Tirols 2 dem Kaiser den Dienst gekündigt; dieser hatte es jedoch

des gemeinen Mannes gegen die herrschende Klasse ff unterblieb in Tirol das Zerwürfnis zwischen dem Regiment? und der Landschaft. Die unruhige innere Lage Tirols nötigte dann allerdings den Fürsten, die be liebten Räte Maximilians, die freilich jetzt die Interessen der Landeshoheit schlecht gewahrt hatten, weiterhin in ihrem Amte zu belassen. Der Sieg des Absolutismus in Niederösterreich mußte auch in Tirol in erster Linie den Fall des Regimentes nach sich ziehen; die Stände Tirols, welche keinen Anlaß

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History

Year:

1905

Page 127 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

Beide seien nicht zustande gekommen, ein Umstand, der, wie wir oben erwähnten, Jäger zur Behauptung veranlaßte, die allzu großen Anstrengungen in den letzten Regierungsjahren Maximilians hätten lähmend auf die ständische Arbeitslust gewirkt \ Verschiedene Gründe lassen es jedoch fraglich erscheinen, ob die genannten Landtage für die Stände der gesamten Grafschaft Tirol einberufen wurden. Merkwürdig ist gewiß der Unistand, daß sie diesmal, obwohl kurz vorher, auf dem Landtage Tirols im Jahre

Grafschaft Tirol auszuschreiben", spricht die vorliegende Einladung von einen: Landtage der Herrschaft Lienz und des Pustertales i * 3 4 5 . Im Brixener Archiv, einer Abteilung des k. k. Statthaltereiarchives zu Inns bruck, sindet sich ein Erlaß an den Fürstbischof von Brixen vom 27. Oktober 1517, womit derselbe zu einem Landtage der Herrschaft Lienz und des Pustertales auf den 4. November desselben Jahres nach Toblach eingeladen wird. Unter den Materialien, welche der Brixener Historiker Refch

S. 14. » Siehe den Wortlaut dieses Konzeptes sowie der übrigen hier angeführten wich tigen Schriftstücke am Ende dieses Exkurses. 4 Die in mancher Hinsicht sehr wertvollen Abschriften befinden sich in der Biblio thek des fürstbifchöfl. Priesterseminars in Brixen und wurden dem Verfasser durch die gütige Verwendung seines lieben Mitschülers, des hochw. Herrn Joseph Mutschlechner, partienweise zur Verfügung gestellt. 5 Sinnacher. Beytr. zur Gesch. der bischöfl. Kirche Säben und Brixen in Tirol VII 191.

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History

Year:

1905

Page 91 of 142

Author: Hirn, Ferdinand / mit Benützung archivalischer Quellen dargest. von Ferdinand Hirn

Notations: Literaturverz. S. [IX] - XI . - In Fraktur

Subject heading: c.Tirol / Landtag ; z.Geschichte 1518-1525

In Südtirol erhitzte die Köpfe aller die Frage über die Trienter Weine. Maximilian hatte den Ständen Südtirols das Privileg verliehen, daß der im bischöflichen Territorium Trient erzeugte Wein erst nach Georgi (24. April) in das übrige Tirol eingeführt werden dürfet Begreiflicherweise forderten nun die bischöflichen Untertanen, welche dem Landesverbände faktisch bereits ein gegliedert waren, die Aufhebung dieser ihren Weinbau äußerst schädigenden Be stimmung; ihnen schlossen sich die Bewohner

eines Gerichtstages im Auslande nicht verpflichtet zu sein; trotz langer Verhandlungen blieben sie auf ihrem Standpunkte. Die Schlichtung der heftigen Streitigkeiten über diesen Punkt war hierdurch unmöglich gemacht; Ferdinand mußte die Entscheidung bis zu seiner Ankunft in Tirol verschieben 3 * 5 , Schon diese und ähnliche Auftritte verraten eine im allgemeinen recht regierungsfeindliche Stimmung; es fehlt aber auch nicht an Belegen, daß dieselbe an manchen Orten sich bereits in Gewalttaten äußerte. Ferdinand

* Brandts, Gefch. der Landeshauptleute von Tirol 490 f. 2 Siehe die Supplikation der Gerichte Thaur und Rattenberg, Artikel 10. Rapp, Über das vaterländische Statutenwesen II 189 f. 2 Vgl. über diese Frage St. A., A. d. F. D. 1523—1525 fol. 144 164 169 173 222; v. d. kgl. M. 1523—1526 fol. 59 76 96 u. a. m. Siehe einen vorläufigen Lösungsversuch in einer Beilage zu den Landtagsakten des Jahres 1525; die endgültige Regelung dieser Frage ließ noch Jahrhunderte auf sich warten. * St. A., A. d. F. D. 1523

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Year:

[1893]

Fürst und Vaterland : ein Jahr aus dem Leben eines Habsburgers in Tirol ; Erzählung für die Jugend und das Volk

Page 4 of 193

Author: Menghin, Alois / von Alois Menghin

Physical description: 182 S. : Ill.