hindert mich natürlich nicht, meine Pflicht als Abge ordneter eines Wahlkreises des Landes Tirol zu erfüllen und Beschwerde darüber zu sühren, daß das Land Tirol b;i dieser Vorlage gar nicht berücksichtigt worden ist, die hohe Regie rung darauf aufmerksam zu machen, daß es im Lande Tirol eine furchtbare Erbitterung erzeugte, daß bei einer großen Regierungs aktion, durch welche für Eisenbahnen und Wasserstraßen fünfviertel Milliarden investirt werden, für das Land Tirol auch nicht ein Heller übrig
haben, daß ihre Wünsche von Seile der Regierung in dieser Vorlage nicht volle Berücksichtigung fanden; allein einen so großen Anspruch auf Berück sichtigung, wie das Land Tirol, hzt denn doch, glaube ich, kein anderes Kconland in Oesterreich. Meine sehr geehrten Herren! Das Elfen- bahnministerium hat dem Berichte Über die Staatseisenbahnverwaltung vom Jahre 1399 eine Eisenbahnkarte bsigegeben, und diese Eisen bahnkarte spricht eine deutliche Sprache, wie es mit den Kommunikationen in Tirol bestellt
ist. Das ist aber wohl zu wenig gesagt, meine Herren: Diese Karte spricht nicht, sie schreit, sie schreit um Gerechtigkeit, sie schreit wirklich um Kompensation, sie schreit um Gutmachung eines alten Unrechtes, welches an dem Lande Tirol verübt worden ist. Allein, meine Her ren, nicht bloß die ^justitia ciistrikutiva ist es, welche ich sür das Land Tirol anrufe, und von welcher Seine Exzellenz der Herr Eisenbahnminister vorgestern gesprochen hat; es ist nicht bloß die vertheilende Gerechtig keit
, sondern es ist auch die ausgleichende Gerechtigkeit, welche ich hier in das Feld führen muß. Die Staatsverwaltung tz-.: an den'Lande Tirol eine große Ehrenschuld gut zu machen, welche sie vor bald zehn Jahren auf sich ge laden hat. Meine sehr verehrten Herren! Sie waren neulich selbst Zeugen einer Verhandlung, bei welcher mit bewegten Worten die Abgeord neten aus Tirol und aus Dalmatien die furcht baren Verheerungen schilderten, welcher der Zoll- und Handelsvertrag mit Italien, na mentlich in Tirol, im Küstenlande und in Dalmatien
anrichtete. Die Gutmachung dieses Schadens, die Gutmachung dieses Unheils, glaube ich, ist wohl eine wirkliche oblixatio naturalis des Staates, denn das Opfer, wel ches dem Lande Tirol damals zugemuthet wurde, wurde ihm ausgelastet im Interesse der Gesammtheit im Interesse des Staates, im Interesse des Zustandekommens des Handels vertrages mit Italien. Nun bitte ich gütigst, meine Herren, mir zu gestatten, daß ich eine ganz kleine Bilanz für das Land Tirol ziehe, welche sich aus jener Weinzollklausel