wird ein österreichischer Minister nie halten. Alls Innsbruck »nii Umgebung. Wer bringt das Geld ins Land? Entgegen den alljährlich auftretenden Klagen im Gastgewerbe, daß der Fremdenverkehr wohl an Quantität gut, dafür aber an Qualität schlecht sei, schreibt der Innsbrucker Arzt Dr. Otto Kölner in der „Gardaseepost" einen auch von den „Mitteilungen der Landesverbände für Fremdenverkehr in Tirol, Salzburg, Vorarlberg und Liechtenstein" übernommenen Artikel: „Falsche Wege im Fremdenverkehr", in welchem er b*iefc
nur nach der „Qualität" des reisen den Publikums einzuschätzen, den Masfenverkehr aus den mittleren Ständen geringzuachten und die Propa ganda nur auf die großen einzurichten. Er hat Recht aus zwei Gründern Den einen führt er in dem Ar tikel selbst aus und wir werden ihn nachher zitieren. Der andere Grund aber ist der, daß das Ideal eines Luxusverkehres, wie es mancher, sei es mit Recht oder Unrecht angestrebt wissen wollen, für Tirol einfach nicht erreichbar ist. Das kann man, wenn man will, bedauern
, aber man kann es, solange nicht ein voll ständiger Umschwung unserer sozialen und wirschaft lichen Verhältnisse eintritt, nicht ändern. Für ein Leben, wie es sich an der Riviera und an einzelnen Schweizer Plätzen abspielt, ist Tirol nicht der Boden, für die Amüsements von Monte Carlo und selbst die harm loseren Reize des Rößli-Spieles bietet dieser Sorte von Publikum die Schönheit der Tiroler Berge und die schlichtbürgerliche Einfachheit der Tiroler Städte keinen Ersatz. Es ist also wirklich nicht der Mühe wert
an die k. k. Re gierung: Woher kommen denn dann die anderen 40 Millionen Kronen? Ich kann mir diese Frage selbst beantworten. Das sogenannte Schnerferpublikum, die Sommer frischler, die Touristen, die 840.000 Fremden, welche angMich laut Regierungsstatistik das Land Tirol be suchen, die Passagiere der im Sommer stets überfüllten 3. Klasse der Personenzüge, diese bringen die 40 Millionen ins Reich." Das sind einmal sehr vernünftige Worte. Wenn sie nur auch Beachtung fänden. Es ist ja doch so selbstverständlich
wie nur etwas, daß die oberen Zehntausend, wie diese charakteristische Bezeichnung schon trefflich aussagt, die Reichen, die Minder heit darstellen. Ebenso selbstverständlich ist es, daß von dieser Minderheit bei noch so großer Anstrengung durch Reklame immer nur ein ganz verschwindend kleiner Bruchteil, weil es anderwärts ja auch schöne Gegenden gibt, die wieder andere Reize bieten, nach Tirol kommt. An diesem Bruchteil kann naturgemäß wieder nur ein ganz geringer Prozentsatz hervorragen der Sommerfrischen, Kurorte