der Tiroler Landessürstcn, welche Meran in seinen Mauern bezirkt. Ihre Erbauung als Landsitz, wo die Grafen von Tirol Hof hielten, wenn sie in Meran verweilten, reicht in die Zeit Mein» hart» II., des Stifters der gesürsteten Grafschaft Tirol. Die Außenseite ist gegen den Küchelberg gekehrt, einen breiten und hohen Felsrirgel, welcher sich vom Schloß Tirol an den Eingang deS PasscierthaleS vorschiebt, und an dessen Fuß die Heerstraße durchgeführt war, wo jetzt die Fülle der Frucht» und Pflanzengehänge
das Auge an sich zieht. Dem Haupteingang gegenüber ist der Rittersaal mit einem weil Hervorstehenden Erker, aus welchem man die freieste Aussicht auf den reich mit Wein bepflanz ten Küchelberg und daS aus der Ferne herüberleuch- tende Stammschloß Tirol genießt. In der Ecke links strh» ein Ofen von grüner Farbe , schön glasirt, zu, gleict, vollkommen erhalten, welcher aus der Zeit Friedrichs mit der leeren Tasche stammt, dessen Wap» pen und Sinnbilver daran sichtbar sind, und rings, herum
; der andere im grünen Gewände eine goldene Kugel trägt. Linker Hand sieht man die Wappen deS Adam Voglmair von Thierberg, Freiherrn zu Ferkhlechen, Truchseß und Kellers zu Tirol, und der Anna Frelin von Bimmingen, beide mit t er Jahreszahl 1699. Die Kapelle hat auch darum ein geschichtliches Jnter, esse, weil in derselben die Vermählung der Margaretha Maultasch, Erbgräfin von Tirol, mit dem Markgrafen von Brandenburg, Ludwig, am 10. Februar 1342 be« gangen wurde. Schon in ihrer frühen Jugend war Margaretha
und die Graf schaft Tirol angeboten. Kaiser Ludwig und sein Sohn zogen mit dem Her zoge Stephan von Baiern, den Herzogen von Tek, dem Grafen Günthern von Schwarzburg, den Bi schöfen von AugSburg, Regensburg und Frcising, der das Brautpaar einsegnen sollte, und mit einem glän zenden Gefolge von Rittern über den Jausen nach Meran. Beim Herabreiten aber stürzte plötzlich daS Pferd des Bischofs von Frcising und schleuderte ihn über den Kopf herunter, daß er starb. Ludwig er klärte hierauf aus eigener
Margaretha aus Ueberdruß in dem nämlichen Jahre das erbliche Eigenthum deS Landes Tirol ihren Bet tern, den Herzogen von Oesterreich ab, welche nachher ihre Residenz nach Innsbruck verlegten, so daß Meran die Hauptstadt Tirols zu sein aufhörte. DaS abgesonderte Angebäude, daS gegen die mit gewölbten Lauben versehene Haupistraße der Stadt sich ausdehnt, wurde in einer spätern Zeit aufgeführt und war der Sitz dcS Kellers von Tirol, welcher das Burggrafenamt verwaltete und die Kammergefülle an Wein erhob