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Brixener Chronik
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Page 9 of 10
Date: 13.06.1901
Physical description: 10
werden soll, das nennt man in Oesterreich Constitutionalismns. Ich habe nun das Wort und werde daher den Beschwerden und Wünschen des Wahlbezirkes, den ich zu vertreten die Ehre habe, Ausdruck geben. Das Land Tirol und Vorarlberg ist nicht das geringste unter den in diesem hohen Hause ver tretenen Königreichen und Ländern, wenn dasselbe auch in Bezug aus Steuerleistung mit 39 Kronen pro Jahr und Kops der Bevölkerung an zehnter Stelle steht. Tirol rangiert in dieser Beziehung, trotzdem es ein Bergland

ist, und eine ganz geringe industrielle Entwickelung aufweist, immer noch vor Krain, Galizien, Bukowina und Dalmatien, die zum Theile nur die Halste und noch weniger Steuern zahlen, oder auch schuldig bleiben, wie speciell von Galizien, wenn ich mich recht erinnere, gesagt worden ist. Wenn man Tirol aber nach dieser Steuerleistung allein beurtheilen wollte, würde man von der Be deutung des Landes für das Reich ein ganz falsches Bild bekommen. Tirol rangiert nämlich in anderen Dingen, die auch Geld

, und zwar viel Geld kosten, unter den ersten dieses Reiches. Alutsteuer. Ich erinnere nur an die Blutsteuer, an die hohe Tauglichkeitsziffer der kraftstrotzenden Bergessöhne. In meinem Heimatsbezirke wurden dieses Jahr von 153 Assentierten 59 tauglich befunden und ein gereiht. Die Blutsteuer wird dadurch in Tirol zur drückendsten von allen. Abgesehen davon, dass man den Militärdienstpflichtigen Geld nachsendet und nach- s ^uss, wenn man nicht will, dass sie die erste Wt halb verhungern, macht sich in ganz Tirol

ein ''Angel an Dienstboten, insbesondere an Arbeitern ml ^ ^ zur Calamität wird. Nicht genug, dass nahezu jeder dritte junge Tirol durch kürzere oder längere Militär- menstzeit der Arbeit in seiner Heimat entzogen wird, ^ ^ ^cht zu vermeidende Umstand hinzu, .?^'ch sehr viele an das bequemere Stadtleben ? ?'Hnen, in den Städten Dienste nehmen und aourch der Landwirtschaft dauernd entzogen werden. ^ natürliche Folge ist eine bedeutende Steige- der Städte dem Lande zu Gunsten sn diese Wirkung in Ziffern

umsetzt, finden, dass Tirol vermöge seiner semw» Msteuer und den damit verbundenen Con- dieses Ruches ^'hlt^ !'^en belasteten Ländern Tirol zählt zu den meWelasteten Ländern. d°,. Ä^bv für diese Behauptung einen Beweis, das ^ nämlich die unvermeidliche, für Thatsache ^hängnisvolle Wirkung dieser fatalen In meiner Rede bei der Brantweinsteuerdebatte habe ich gesagt, dass sich die Hypothekarschulden in Tirol seit 50 Jahren von 50 auf 250 Millionen Gulden erhöht haben. Diese Angabe bezieht

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 25.10.1900
Physical description: 8
, als sie die Trachten sahen, erfreut, was für Pilger das wären. Sie waren vor uns vom heiligen Vater in Audienz empfangen worden. Bald darauf bemerkten wir, dass die Schweizer sich in Positur stellten ; es wurde ruhig im Saale, und es nahte sich auch schon die Dienerschaft des Papstes. in Tirol in Vorarlberg durch Erschlagen 34-5°/» 4VO°/g aller Morde „ Erschießen 18-2 „ — „ „ „ „ Schnitt- o. Sticht«. 18 2 „ 20 0 „ „ „ „ Erwürgen 9-1 „ - ', ' auf andere Art — „ 400 „ „ „ An Typhus erkrankten in Tirol (1898) 1240

Personen, wovon 15-9°/„ starben. Deutsch tirol hatte 27'9°/g, Jtalienischtirol 72-1°/» der Typhuskranken. Vorarlberg hatte 26 Typhuskranke. In den meisten Fällen war Genuss schlechten Trink wassers die Ursache dieser Krankheit. Erkrankungen zählte: Tirol Vorarlberg Sterbesälle - an Masern 2527 1430 1-0°/<> 1-6°/« „ Keuchhusten 1695 212 6-1 „ 2 6 „ „ Diphtheritis 924 20 26-7 „ 450 „ „ Scharlach 2066 33 13-4 „ 18-1 „ In Schulen und anJmpfPlätzen wurden in Tnol 19.343. in Vorarlberg 1199 Erstimpfungen

vorgenommen; von 100 Jmpfpflichtigen wurden ersteren^Lande 34-8°/», im letzteren 26 6°/« geimpft. Jy Vorarlberg ist die Bevölkerung auch -»s° ÄWn abgeneigt gegen das Impfen. Der Am« wurde m Tirol auf Rechnung des Kaum waren die ersten Pilger des heiligen Vaters ansichtig geworden, der im weißen Gewand auf der Leäia AsswtonÄ hereingetragen wurde, da be gann das Hochrufen und Tücherfchwenken, der Jubelruf aus Hunderten und Hunderten von Kehlen, ein Rufen und Begrüßen, kräftig und freudig, von dem Volk

von Tirol, da fühlten wir uns als Vertreter vieler Hunderte und tansende imLande, die stolz sind, als katholische Tiroler zu gelten, wie wir stolz waren, als katholische Tiroler vor dem hl. Vater zu erscheinen. Ehe dieses Lied gesungen und die Sänger die Leo-Hymne be gannen : „Stimmt an ein Lied aus voller Brust — Heil Leo dir', wurden dem hl. Vater zwölf Personen vorgestellt und zum Fußkuss und Handkuss zugelassen. Mehr war nicht gestattet worden, ja es wurde die bestimmte Zahl schon durch zwei

auf 149-4 Heller). Tirol hatte 502, Vorarlberg 65 ausübende Aerzte; es traf somit durchschnittlich auf 1618, bezw. auf 1785 Einwohner ein Arzt. Die An zahl der Hebammen betrug in Tirol 968, in Vorarlberg 119. Oeffentliche Apotheken bestanden in Tirol 101 (37 in Deutschtirol, 64 in Jtalienischtirol), in Vorarlberg 7. Hausapotheken befanden sich in Tirol 136, in Vorarlberg 32. Im Jahre 1898 wurden in den 24 öffent lichen Spitälern Tirols 15.740 Kranke durch 518.436 Tage verpflegt. Die dafür erlaufenen

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Der Burggräfler
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Page 1 of 8
Date: 09.05.1903
Physical description: 8
, wenn ein' christlich sein wollender Abgeordneter den katho lischen Abgeordneten vorwirft, „sie hätten Geld bekommen und Adelststel und Orden, und seien dafür vor dem goldenen Kalbe auf deni Bauche gelegen.' Das sieht doch wirklich der Verhetzung gleich. Der Abgeordnete Schrafsl hat' auf der Ver sammlung in Brixen gesagt, „unsere Grundsteuer sei die. höchste auf der Welt', daß aber die Grund steuer gerade durch die Bemühungen der-Konserva tiven von Tirol von 1,083.000 auf 687.000 fl, also um rund 400.000

fl., das ist um mehr als ein Drittel, gesunken ist, davon sagt Herr Schraffl wohlweislich nichts, denn sonst könnte man die Konservativen im Lande nicht mehr als Volksverräter hinstellen, die . vor dem goldenen Kalbe auf dem Bauche liegen.' In der angeführten Rede sagt Schraffl von der Hausklassensteuer: „Bevor die Christlichsozialen in Tirol aufgetreten sind, wurde die Hausklassen steuer--eingeführt. Unsere Abgeordneten, welche die Steuer für ungerecht halten mußten, Habens auch-dafür gestimmt.- Damals

des gegenwärtigen »Abgeordneten 3iainer,-so mannhaft für» Graf gkgen. die Liberalen eingetreten ist. Nachdem Dr. ,v. Graf die-Gründe für und. gegen die neue Steuer aus. emandergesetzt hatte, überließen die versammelten- Bauern das Urteil dem Abgeordneten und sagten,! er sollL stimmen, wie er es für besser halte. - Dieser Vörwurf, daß die, konservativen Abge .ordneten, dem Lande,Tirol die Gebäudesteuer gebracht haben, wurde von allen christlichsozialen Zeitungen - und Parteischriften und Abgeordneten

gegen die alte Landespartei erhoben und überall! im. Lande „christlich-liebevoll' verbreitet. Es ist -darum ,gut, daß -das „Tiroler Volksblatt' dem Vorwürfe - auf. den Grund geht - und aktenmäßig darlegt, wie Tirol zur Gebäudestener gekommen ist. Das Blatt schreibt hierüber: Bis zum Jahre 1788 gab es in Oesterreich keine Gebäudesteuer. Bis zum Jahre 1820 wurde sie gemeinschaftlich mit der Grundsteuer eingehoben. Am 1. September 1788 wollte Kaiser Josef II. in Oesterreich die Gebäudrsteuer einführen

» dieser Versuch scheiterte jedoch. Erst durch das Steuer patent vom 23. Februar 1820 wurde die Ge bäudesteuer und zwar die Hauszins- und Haus klassensteuer für alle österreichischen Länder mit Ausnahme von Tirol und Vorarlberg eingeführt. In Tirol wurde sie deshalb nicht eingeführt, weil das Land in den französischen Kriegsjahren für Kaiser und Reich ganz enorme finanzielle Opfer gebracht hatte. Jedoch erhielt das Land Tirol kein Privileg auf Befreiung von der Gebäudesteuer. Die Hauszinssteuer erhielten

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Der Burggräfler
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Page 2 of 16
Date: 30.07.1904
Physical description: 16
scheiden sie sich sehr unvorteilhaft von ihren niederösterreichischen Kollegen. Die Tiroler Christ lichsozialen wissen immer nur zu klagen, daß die Konservativen Verschiedenes noch nicht geschaffen oder erreicht haben. Aber daß unser Land Tirol auch nicht über -die reichen Geldquellen , verfügt wie das Land Niederösterrreich und infolge der Beschaffenheit des Landes mit ganz anderen Schwierig keiten zu kämpfen hat als Niederösterrcich, wird immer verschwiegen, damit man die Leute besser

anschwindeln kann. Welchen Vorteil hat Nieder- österreich vor Tirol darin, daß es die Reichs hauptstadt in sich schließt! Dort ist der Sitz aller maßgebenden Behörden, denen man Tag für Tag, Stunde für Stunde mühelos in die Ohren singen kann, bis sie mürbe werden und nachgeben. Man hat gar keinen Begriff, wie weit uns Land- tappern gegenüber diesbezüglich schon die Bevölke rung der Landeshauptstadt Innsbruck im Vorteile ist, weil sie in der Nähe des Landesausschusfes, der Statthalterei

sind, wo man die gefährlichen Gebirgsbäche, Muren, Lawinen nicht zu fürchten Hai, wo man die Steuern nicht stets zum Flicken des Landes brauchen muß wie in Tirol, sondern zu neuen Schöpfungen verwenden kann. Wie viel hätte Tirol für die Volkswirtschaft, für den Bauern stand leisten können mit dem Gelde, das es z. B. seit 1882 zum Ausflicken und Ausbessern von Elementarschäden verwenden mußte! Das wird alles verschwiegen. Niederösterrcich hat eine Menge hochbest.-uerter, gutgehender Fabriken, kann als ebenes Land billig

mit Maschinen bearbeitet werden, hat auf weiten Strecken hin. Stunden und Stunden lang immer die gleichen Boden- und'Kulturver hältnisse, Tirol ist ein sehr armes Land,, mit den verschiedenartigsten und widerstreitenden Ver hältnissen, man kann kaum eine Viertelstunde gehen, so haben wir wieder andere Kulturen, andere Bedürfnisse, was dem einen nützt, betrachtet der andere als Nachteil für sich, hierin liegen große Schwierigkeiten für Hebung der Volks wirtschaft im Lande. Es sind andere Verhältnisse

in Tirol und in Niederösterrcich und es-ist Unge rechtigkeit, es ist schlechthin Volksbetrug, wenn gewisse Bauernretter den Leuten in einemsort vorhalten und vorsingen: Schaut, dies und das haben - die Chrisllichsozialen in Niederösterrcich getan und die Konservativen in Tirol nicht. Die Christlich sozialen in Tirol sollen selber einmal etwas Praktisches, etwas Positives leisten in ' volkswirtschaftlicher Beziehung und so ihre Leistungsfähigkeit erweisen. Der Hinweis auf das Tun der'Kollegen

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Brixener Chronik
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Page 11 of 12
Date: 18.04.1908
Physical description: 12
Jahrgang XXl. Samstag, von Ostern in Tirol, wohin, wie gesagt, gar viele pilgern, die das nötige Geld und Ferienzeit haben. Auch solche, die das Jahr über sich die Tiroler nur als Menschen vorstellen, welche — im günstigen Falle — Schuhnägel und Wagen fett als Leckerbissen konsumieren, in Höhlen leben, struppige Bärte tragen und stets ein Feuer unterhalten, auf welchem alle „Lutherischen' ge röstet werden sollten. Damit nun diese Leute, welche sich schon längst auf eine Tour nach Tirol freuen

, schon der „Jejend' halber, wenigstens noch halbwegs vor den Gefahren der bevor stehenden Reise ruhig schlafen können, möchten wir das Urteil eines Mannes über Tirol hersetzen, der vor mehr als 60 Jahren es bereiste, zu einer Zeit, wo die „Moderne' das Land Andreas Hofers noch soviel wie gar nicht kultiviert' hatte. Wilhelm Emannel Freiherr v. Keitel er, nachmals Bischof von Mainz, wegen dessen Person jüngst in der „Chronik' ein Anonymus den Redakteur gern geärgert hätte (als wenn man Redakteure

überhaupt „tratzn' könnte), Freiherr v. Ketteler also schreibt: „Jeder angenehme Eindruck, den mir Tirol schon früher gemacht, ist auf diesem Wege (Aus flüge um Meran. D. V.) in mir bestärkt und gehoben worden und ich weiß nicht, ob ich mehr Freude an den schönen Gebirgen oder an dem tüchtigen katholischen Volke habe, das sie bewohnt. Noch mehr aber, als ihrer Schönheit wegen, sind mir die Berge teuer und wert als mächtige Schutzwehren gegen alle Niederträchtigkeiten der Zivilisation, als Mauern

man in der Tat nach Tirol gehen, um eine- Vorstellung von dem alten Deutschland zu bekommen, wie auch um zu erkennen, wem und welchem Glauben die soge nannten deutschen Tugenden ihr Dasein verdanken.' Die Worte des ehemaligen größten kirchlichen Sozialreformers, welche mir beim Studium seiner Werke auffielen und so sehr gefielen, daß ich sie hieher setzte, mögen ein Ost er grüß sein an das Land Tirol. Es hat sich Kettelers Lob, im großen und ganzen wenigstens, auch bis heute noch zu bewahren gewußt. Deshalb

, dort, wo der Boden getränkt ist mit dem Blute von Habsburgs besten Patrioten, bei Schloß uud Dorf Tirol, eine Anstalt für arme Knaben errichtet. Diese Kinder sollen hauptsächlich der Landwirtschaft zugeführt werden, womit das Komitee eine patriotische Pflicht erfüllt und zugleich einem sozialen Bedürfnisse abhilft. Mit dieser Anstalt, welche den Namen „Kaiserjubiläums-Knabenheim' führt, soll zu gleicher Zeit ein Exerzitienhaus, und zwar zum Andenken an das Jubiläum unseres Heiligen Vaters Pins

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 10.10.1905
Physical description: 8
es, daß es so weit gekommen ist, und sage offen: mit tiefer Bekümmernis sehe ich der Zukunft entgegen, denn wenn wirklich zwischen Oesterreich und Deutschland ein vertrags loser Zustand eintritt, so befinden speziell wir in Tirol, in den Alpenländern uns in einer Kalamität, deren Folgen nicht vorauszusehen sind. Ich mache darauf aufmerksam, daß dann die deutsche Grenze für uns zur chinesischen Mauer wird. In diesem Falle sind die ganzen Alpen länder einer Katastrophe ausgeliefert. Wir sind daher diejenigen

die breitesten Schichten des Volkes am meisten belastet. In einem Staate, wo eine so intensive Steuerpflicht, wo die allgemeine Wehrpflicht besteht, darf man den Volksmassen nicht mehr das allgemeine Wahlrecht vorenthalten. (Zustimmung.) Wir in Tirol sind vom allgemeinen Wahl recht noch sehr weit entfernt. Wir haben in Tirol nicht einmal direkte Wahlen, obwohl in Tirol seit mehr als 40 Jahren angeblich kein Mensch für das indirekte Wahlrecht ist.' Redner zitierte hier die „T. St.' vom 20. Jänner 1864

, 2 Direktoren, 1 Restaurateur und 6 einheimische Kirchbichler. (Heiterkeit.) Alle übrigen hatten kein Wahlrecht; 204 Gemeinde wähler, darunter 2 mit über Kr. 160 direkte Steuern ohne Umlagen, 1 mit Kr. 158, 2 mit Kr. 120, 6 mit Kr. 80. 11 mit Kr. 60, 19 mit Kr. 40, also 41 Einwohner mit mehr als Kr. 40 jährlicher direkter Steuern haben kein Landtags wahlrecht. Wir haben in Tirol ein Privilegium für den Großgrundbesitz und für die Prälatenkurie, das keine Parallele in ganz Oesterreich hat. In Tirol gibt

es einen adeligen Großgrund besitz, in welcher Kurie jeder wahlberechtigt ist, der über Kr. 100 Realsteuern zahlt, gleichgültig, ob Mann oder Frau. Bei den letzten Wahlen waren 231 Wähler, die nicht annähernd soviel Steuern zahlen als ein Bezirk, der nur zwei Landtagsabgeordnete wählt, und diese 231 adeligen Großgrundbesitzer haben das Recht, in Tirol 10 Landtagsabgeordnete und 4 Reichsratsabge ordnete zu wählen. (Hört! Hört!) 11 Prälaten in Tirol haben das Recht, 4 Landtagsabgeordnete und Oktober 19(15. Jahra

. XVM. 1 Reichsratsabgeordneten zu wählen. sKört» 231 adelige Großgrundbesitzer und 11 Prälaten haben daher das Recht, in Tirol 1 Landtaas- abgeordneten mehr und gleichviel Reichsrats abgeordnete als sämtliche Einwohner von Deutsch- Südtirol, also V4 Million andere Menschen m wählen. ' ° Wenn Sie das hören, werden Sie es be- greiflich finden, warum wir Tiroler für das all- gemeine und direkte Wahlrecht sind, warum wir jedes Wahlrecht für besser halten als das gegen wärtig bestehende.' Tiroler

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Brixener Chronik
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Page 4 of 12
Date: 23.04.1908
Physical description: 12
die Lust vergehen wird, aber, wir brauchen die Hilfe des katholischen Volkes und darum sind wir heute hier zusammengekommen und auch anderwärts. Erst wenn wir sehen, daß das gesamte Volk hinter den Abgeordneten steht, namentlich Tirol, das am schwersten beleidigt worden ist, wird man unsere Forderung erfüllen. Der Kampf ist schwer geworden, hochansehnliche Versammlung, und die Anzahl der Verführten ist ungeheuer und dazu leider Gottes ein großer Teil der heran wachsenden Jugend. Dazu gehören ferner

hindurch Friede und Ruhe seinen Völkern gegeben, da, katholisches Volk in Tirol, besinne dich! in „Brixener Chronik.' 23 deinen Händen liegt die Entscheidung der Zukunft. Steh' auf und erwache! Zieh' zur Verantwortung die, die deinen Glauben schädigen wollen, die dich durch einen wüsten Kulturkampf geistig und materiell schädigen wollen! Erhebe dich gegen jene pöbelhaften Religionshetzer, wie einen Hock, die nur dein Unheil wollen! Niemals darf in Oesterreich ein oberster Richter, ein unwissenschaft

licher Hochschulprofessor die Gesetze mißbrauchen, so daß selbst liberale Organe von Anstand sagen mußten: die Katholiken in Tirol müssen durch solche Gotteslästerungen bis aufs Blut gereizt werden! Das erkennen also auch unsere Gegner an. Man würde da schließlich eine tätliche Not wehr begreifen. Darauf gehen wir aber nicht aus. Das verlangen wir gar nicht. Als ich in Wien erklärte, der Tiroler rufe dreimal Halt, dann schieße er, warf man mir vor, ich predige Aufruhr! Das tun

wir den Treuschwur für den alten Glauben und die alte Sitte, hier rufen wir: „Treu demGlauben, treu dem Kaiser, Kamps aberallen, die den Glauben schmähen und den Kaiser höhnen.' (Beifall.) Das katholische Volk und die Hochschulen. Rede des hochw. Herrn Pfarrers Schrott. H o ch würdigster Fürstbischof! Hoch ansehnliche Versammlung! Ich komme aus Etschlands schönen Fluren. Auch wir empfinden es als eine unerhörte Schmach, was Wahrmund dem katholischen Volke von Tirol angetan hat. Auch wir sagen

, eine solche Sprache, wie sie Wahrmund gegen uns geführt hat, ist in Tirol noch nie gehört worden. Was Wahrmund gesprochen und geschrieben, das ist ein Faustschlag des echt jüdischen Christushasses in das Gesicht des katholischen Tiroler Volkes. Und auch wir, meine Herren, müssen bekennen, daß durch eine solche Sprache das tiefgläubige Tiroler Volk bis aufs Blut gereizt worden ist. Und auch wir erklären heute im Jubeljahr des Kaisers, des Heiligen Vaters und in der Vorbereitung auf die Jahrhundertfeier Tirols

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Brixener Chronik
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Page 1 of 10
Date: 28.12.1901
Physical description: 10
««» ^j,^>rl» «. ».»V. ,,»,»»>»»»» v»>»vo«» roirin »anziaoriz yalviaizn» I» u, Mtk V»» ,«»Ü. l».-., holbj. .»eili» Abonnent«» »nter «iner Adresse zanzj. X,.2», halbj. X , «t» ?»x ^ ^.»0, b-lti. »v k, lainmt Srei»x««pla» für den Adressaten. Auf jede» «ettvtff »« Sniexemxlar. — Anlliindi»»»»»«« f»r den „Tirol», Valk»b»t»»» »» ft»^»f?«Ite», »onpareMyiil» (Z» c«. breit, Zellen -- 2, Mm. hoch) Z0 d. Wv. 135. Brixen, Samstag, den 28. December 5905. XIV. Jahrg. Zur Jahreswende. „Die schlechtePresse hat diechristlicheGesellschaft zugrundegerichtet

; es muss derselben mit allem Eifer die gute Presse entgegengesetzt, es müssen gute Schriften und Zeitungen gedruckt, verbreitet, und es muss darin mit aller Energie die Lüge widerlegt und die Wahrheit vertheidigt werden. Papst Leo XM.' Es ist traurig, dass in Oesterreich und auch in Tirol noch so viele, welche gute Katholiken sein wollen, die schlechte Presse (und dazu gehört auch die sogenannte „farblose') unterstützen. Ein hervorragendes katholisches Blatt („K. V.') Deutschlands, wo die katholische Presse ganz anders dasteht

werden. Es ist eins wahre Schande, dass die katholischen Oesterreicher sich auf diesem Gebiete von den Gegnern haben soweit überflügeln lassen.' Im katholischen Tirol, dem Lande der Glaubenstreue, steht es nicht besser; auch da sind die katholischen Blätter in der Minderzahl, besonders in den Städten und größeren Orten am Lande. Soll dies anders werden, so muss für die Ausgestaltung und Verbreitung der katholischen Blätter weit mehr als bisher gearbeitet und — geopfert werden. In Schätzung der Wichtigkeit

die eifrige Mitarbeit und Unterstützung der aufrichtige Dank ausgesprochen sei, im Eifer nicht zu erlahmen, zur Vervollkommnung der „Brixener Chronik' durch prompte Nachrichten, Beiträg e u. f. f. mitzuhelfen, sowie uns neue Freunde und Abnehmer zu gewinnen. Unser Programm ist das Programm der christlichsoeialen Partei in Tirol, das auch von conservativer Seite als katholisches Pro gramm anerkannt wurde. Es gilt, dasselbe auszubauen zur Besserung der Lage deö breiten Berufsclassen des Volkes, des Bauern

-, Gewerbe- und Arbeiter st an des. Wir fürs Volk! Das Vott wird dann auch für uns sein. Die SchrMetkmg. Das Ende der Mitmalen Partei in Tirol. Wie wir schon berichtet haben, hat der „Deutschliberale Verein sür Tirol' am 18. De cember l. I. sich freiwillig ins Grab gelegt. Es wurde in der letzten Vollversammlung im Hotel Stadt München' zu Innsbruck einhellig die Auflösung des Vereins beschlossen. Die Erb schaft tritt der von Dr. Erler gegründete .Verein der Deutschen Volkspartei in Tirol' an. Letzterer

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 12.08.1898
Physical description: 8
und katholische Lehrer; das Wichtigere, das augenblicklich Nothwendigere aber ist das Letztere. Das ist auch der Grund, warum das Volk von Vorarlberg vor zehn Jahren unter schweren Opfern ein katholisches Lehrerseminar ins Leben gerufen hat. Diese Anstalt, die erste ihrer Art in Oesterreich, ist nicht allem für Vorarlberg, fondern ganz besonders auch für Tirol, ja, für alle übrigen Kronländer unseres Kaiserstaates bestimmt. Wirklich finden sich unter den Zöglingen des Lehrerseminars in Feldkirch Jünglinge

aus allen Ländern Oesterreichs; ja, auch die Schweiz, Württemberg und Baiern sind vertreten. Was aber befremden muss, das ist die ge ringe Anzahl von Zöglingen aus Tirol, welches trotz seiner Nähe und trotz günstigerer Umstände nicht mehr Kandidaten aufzuweisen hat als z.. B. Niederösterreich. Der Grund dieser Er scheinung dürfte wohl darin zu suchen ^ein, dass für Stipendien und Unterstützungen der Lehramts zöglinge aus Tirol noch so wenig gesorgt ist. Während an Vorarlberger Candidaten alle Jahre wenigstens

fl. 4000 zur Vertheilung kommen, belauft sich die Unterstützung der Tiroler Zöglinge nicht einmal auf sl. 100. Die Pension von sll 190, welche die Tiro ler zu bezahlen haben, ist zwar gewiss nicht Zu hoch berechnet; allein für Leute aus den ärmeren Be völkerungsclassen, aus welchen die Lehramts kandidaten in der Regel hervorgehen, ist die Summe immerhin fast unerschwinglich. Solche müssen auf Stipendien Anspruch machen. In der That kommt es sehr oft vor, dass Gesuche um Aufnahme aus Tirol einlaufen

, worin der Eintritt in die Anstalt vom Bezüge eines Stipendiums abhängig gemacht wird, was natürlich in den allerwenigsten Fällen geschehen kann. So kommt es denn, dass der Angemeldete ausbleibt, seinen Gedanken, Lehrer zu werden, aufgibt oder sich an eine staatliche Anstalt wendet, wo er wohlfeiler durchzukommen hofft. Somit ist die Katholische Lehrerbildungsanstalt in Feldkirch für Tirol beinahe soviel, als bestünde sie nicht, und dennoch wurde sie gegründet hauptsächlich für Vorarlberg und Tirol

. . Es ist allerdings wahr, dass Tirol seine staatlichen Lehrerbildungsansialten hat, und dass aus denselben auch vortreffliche Lehrer hervor gegangen sind; allein, das lässt sich denn doch nicht leugnen, dass die Gefahren, welche heut zutage einem unverdorbenen jungen Menschen — von allem anderen abgesehen —< in den Städten drohen, wirklich keine kleinen sind. Sicherer und besser sind die Lehramtszöglinge in einem von einem geistlichen Orden geleiteten Internate auf gehoben als in den Privatquartieren einer Stadt

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 01.10.1912
Physical description: 8
werden. Die SaisonschnellMe Nr. 18 und 19 werden auch im künftigen Frühjahr um die Osterzeit wieder zwischen Kusstein (München) und Bozen-Gries geführt werden vom 9. März bis einschließlich 5. April (Kusstein ab 8 Uhr 48 Min. früh, Bozen-Gries an 2 Uhr 4 Min. nachmittags, beziehungsweise Bozen-Gries ab 4 Uhr 2 Min. nachmittags. Kusstein an 9 Uhr 37 Min. abends). Die Expreßzüge Nr. 11 und 12 (Berlin—Tirol—Mom^-Expreß) verkehren bis Ende November, und zwar ersterer letztmals ab Berlin am 30. November, durch Tirol

am 1. Dezember (ab Kusstein 2 Uhr 27 Min. nachts, an Ala 9 Uhr 17 Min. vormittags), letzterer letztmals ab Verona am 30 November, durch Tirol am 30. November (ab Ala 6 Uhr 5 Min. früh, an Kufstein 12 Uhr 32 Min. nachmittags). Die Nord-Süd-Expreßzüge Nr. 1 und 2 (in de.r Zeit vom 1. Jänner bis 31. März, auch Aegypten-Expreß) verkehren erstmals ab Berlin am 1. Dezember, durch Tirol am 2. Dezember (Kufstein ab 9 Uhr 45 Min. vor mittags, Ala an 4 Uhr 20 Min. nachmittags) erst mals ab Verona am 1. Dezember

, ab Cannes am 3. Dezember, durch Tirol am 1. Dezember (Ala ab 1 Uhr 11 Min. nachmittags, Kusstein an 8 Uhi. 19 Mm. abends), letztmals am 27. April 1913 von Berlin und am 30. April von Verona (durch Tirol am 28., beziehungsweise 30. April). Die Berlin - Neapel-Expreßzüge Nr. 13 und 14 ver kehren in jeder Richtung zweimal wöchentlich, und zwar von Berlin jeden Montag und Donnerstag, durch Tirol in der Nacht vom Montag auf Diens tag und vom Donnerstag auf Freitag, erstmals am 2. Dezember, letztmals

am 24. April (Kufstein ab 9 Uhr 13 Min abends, Ala an 3 Uhr 36 Min. nachts) ab Neapel jeden Mittwoch und Samstag — durch Tirol jeden Donnerstag und Sonntag — erstmals durch Tirol am 5. Dezember, letztmals am 27. April (Ala ab 2 Uhr 10 Min. nachts, Kuf stein an 9 Uhr 12 Min. vormittags). Zur Neu einführung gelangen die Expreßzüge Nr. 9a, und 10a (Wien^BndapefH—Tirol. Riviera-Expreß) über Marburg—Franzensfeste—Ala. Diese Expreßzüge werden zur Entlastung des St. Petersburg—Wien —Nizza(Cannes)-Expreßzuges

durch Tirol geführt, und zwar zweimal wöchentlich ab Wien-Südbahn-- hos jeden Dienstag und Samstag, durch Tirol jeden Mittwoch und Sonntag, erstmals ab Wien am 1. Februar, letztmals am 22. April (ab Wien- Südbahnhof 10 Uhr 50 Min. ^endS, Franzens feste an 12 Uhr 28 Min. nachmittags, ab 1 Uhr 36 Min. nachmittags, Ala an 3 Uhr 41 Min. nachmittags), in der Gegenrichtung ebenfalls zwei mal wöchentlich, und zwar durch Tirol jeden Donners tag und Montag, erstmals am 6. Februar, letztmals am 28. April (Ala

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Brixener Chronik
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Page 3 of 12
Date: 23.04.1908
Physical description: 12
XXI. Jahrg. Donnerstag, Bäuerin und Magd. Und wer hat diesen Frieden, diese glücklichen Familienverhältnisse, diesen Hausfrieden den Tirolern gegeben? Wer hc^t die Klust zusammengetan zwischen Arbeit geber und Arbeitnehmer? Die katholische Religion ist es gewesen, Männer von Tirol! (Bravo-Rufe.) Und noch einmal schauen wir - herum in unserem Lande Tirol und wir finden ein Volk, das in aufrichtiger Liebe zu seinem Herrscherhause erglüht, erfüllt ist von echtem und rechtem Patrio tismus. Warum

hat der Anarchismus bei uns in Tirol nicht Platz gefunden? Warum gähnt hier nicht diese weite und breite Kluft zwischen Besitzenden und Besitzlosen? Warum das alles? Weil die heilige katholische Religion in gewiß schöner, wohltuender Weise den Charakter des Tiroler Volkes gebildet hat. (Bravo!) Wohlan denn. Männer von Tirol! Wir sehen, was die katholische Religion unserem Kolk ist und was sie ihm von jeher gegeben hat. Mfall.) Wir sehen, daß diese Religion den allerbesten Einfluß ausgeübt hat auf unser Volksleben

, die er selbst in seiner Stellung ehren sollte, in geradezu unver antwortlicher Weise angegriffen. (Pfui!) Das dulden wir nicht, Männer von Tirol! (Lang- andauernde Bravo-Rufe.) Wir dulden das nicht im Hinblick auf unsere Vergangenheit! Jenes Volk, das einen Napoleon besiegt und lächerlich gemacht hat vor der ganzen Welt, das läßt sich nicht von einem Professor Wahrmund überwinden. (Bravo-Rufe.) Wir dulden das nicht im Hinblick auf unsere Zukunft. Wie, unser Volt soll abge speist werden mit seichten Lehrsätzen, mit uner

- wiesenen Theorien! Wenn das der Fall ist, daß solche Theorien, wie sie Professor Wahrmund Ms vorsetzt, wenn diese an Stelle der katholischen Religion treten sollen, dann, Männer von Tirol, geht es zurück mit Tirol! Dann wird die Ver weichlichung eintreten und das Land in Unkultur und Oede verfallen! Denn der Tiroler ohne Religion hat die Kraft nicht, die er braucht, um sein Tirol zu bebauen. (Bravo-Rufe.) Wir dulden das auch nicht im Hinblick auf unsere Jugend, die der Universität anvertraut

wird. Da ist so mancher Vater und so manche Mutter, die schauen auf ihren Sohn und erziehen ihn, so gut sie können. Und dieser Sohn kommt jetzt hinaus auf die Universität und soll seiner Grund sätze von einem solchen Mann beraubt werden. Das geht nicht mehr, nein, das dulden wir nicht! (Bravo!) Und Sie, Herr Statthaltereirat als Vertreter der Regierung, schauen Sie sich an diese Tausende von Männern von überallher, und wollen Sie es der Regierung sagen, daß das Volk von Tirol es nicht duldet (Bravo nicht endenwollend

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Brixener Chronik
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Page 4 of 20
Date: 08.02.1910
Physical description: 20
Seite 4. Nr. 17. Dienstag, Die Partkinug in Tirol. Ale Tiroler un<l Patrioten ln köhmen ösrüber «lenken unck «as sie raten. Von R. B. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Erscheinungen, Vorkommnisse und Bewegungen von Fernstehenden anders und gewöhnlich sachlicher, richtiger angeschaut und beurteilt werden als von jenen, die unmittelbar von den Ereignissen berührt werden oder mitten in der Flutung streben. Und gerade den im Gewoge kräftig Drängenden und den im heißen, schweren Luftkreis

und den Wächtern auf der Warte des religiösen und politi schen Bereiches in Tirol nicht entgangen sein, daß schon vor Jahren in ausländischen Blättern offen die Feldzugspläne entworfen wurden, deren Durch führung mit der Zersetzung des katholischen Glaubens in Tirol und mit der Trennung Tirols zunächst von der Kirche endigen soll. Jeder aufmerksame Beobachter, sogar jedermann, der nur Jahr für Jahr einige Wochen in Tirol verbringt und jeder Regung der Volksseele, jeder Aenßernng des wehen den Geistes nachgeht

„Brixener Chronik.' berührten, namenlos traurigen Aussichten in die Zukunft als grundlosen Befürchtungen sich verschließen will, den vermögen wir nicht zu rechtfertigen, höchstens damit zu entschuldigen, daß er noch nicht erfahren, was wir erlebt haben. Darin, daß jener hohe Stand, der in Tirol immer noch tiefer im Volke wurzelt als in anderen Ländern, großenteils in der schwebenden Parteifrage Stellung nimmt, sehen wir eine Steigerung des Uebels und eine nicht geringe Zuspitzung der Gefahr

, die der in Wien geborenen, in Nieder österreich erzogenen und unterrichteten, seit Jahren in die verschiedenen Kronländer zur Erprobung ge schickten Partei zukommen. Daß sie wie in anderen Kronländern, selbst Transleithaniens, so auch in Tirol Fuß zu fassen suchte, war an und für sich eine nicht nur erlaubte, sondern natürliche Betätigung ihrer Lebenskraft und konnte ein Land, das feinen Glauben in feurigen Kreuzen von den Bergen flammen läßt und seiner Liebe zu Oesterreich ungezählte blutige Opfer gebracht

hat, nicht stören, noch weniger ängstigen. Nun begannen aber merkwürdigerweise in dem sonst einzig gastfreien Lande Tirol Unmut und Unwille sich zu regen und man Hub an, vernehmlich genug, zu heischen, daß dem wandermutigen Jüngling alle Pässe Tirols versperrt werden. Da überkam alle Patrioten Oesterreichs eine wehe Besorgnis und nicht weniger brannte die Frage auf den Lippen: „Hat das Tiroler Volk die Ausweisung des Ankömmlings und die Torsperre des Landes verlangt? Ist es anfänglich

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 28.01.1891
Physical description: 8
, seine Truppen aus Tirol zu rückzuzuziehen, durch das Ordrebuch des seindl. sächs. -Major von Bose, (welches Buch mau in den Kämpfen bei Mittewald Auqust 1809 erbeutet hatte), bekannt 'geworden ist. Nichtsdestoweniger setzte Tirol den Kampf fort und gerade in diese Zeit fallen manch' blutige Treffen. Aber wir fragen: Ist den ein Waffenstillstand schon ein Friedensschluß und. hat Kaiser Franz durch die erzwungene Räumung Tirols seitens der öster reichischen Truppen auch seine Rechtsansprüche auf Tirol

aufgegeben? Wenn ich aus einem Walde, der mir ge hört. Bäume entferne, folgt aus dem. daß ich auch daS EigenthnmSrecht des WaldeS hiednrch aufgebe? — Fer ner, war denn Tirol durch die Zurückziehung der kleinen Anzahl österreichischer Truppen, welche mehr ein Zeichen der Billigung -unserer Kämpfe durch, den Wiener Hof, denn eine Unterstützung derselben schien, — war denn hiednrch Tirol wirklich rettungslos verloren? Die meisten Kämpfe hat Tirol im Jahre 1809 ohne be sondere Beihilfe des. österreichischen

. Wenn eS einmal in Tirol in dieser Richtung auf verschiedenen Seiten rührig würde, kämen diese Artikel zum Vorschein. So lange nur sehr ver einzelte Stimmen sich hören lassen, ist die DiScussiou ein sehr undankbares Geschäft. Daß der katholisch-sociale Verein für Tirol sich dafür ausgesprochen hat, haben wir seinerzeit berichtet, aber andere Stimmen wurden zeither nicht mehr laut. ES hat den Anschein, als wenn gewisse Couservative einen solchen Katholikentag sürchten. Gott bessere eSl Straßburg« Kischofsstuhl

zur Darlegung dieser Sache hauptsächlich Rapp: Tirol i. I. 1809 V. Per. S. 690-786. Am 20. resp. 14. Oktober wurde Kaiser Franz I. neuerdings zu einem Friedensschluß gezwungen, worin er leider das südliche Tirol an Italien, daS nördliche Tirol an Baiern ohne allen Vorbehalt abtreten mußte. (Friede von Sckönbrnnn). Wie die feindliche Partei diese traurige Thatsache in Tirol kund machte, bezeugt das Antwortschreiben Avdreas Hoser'S auf die Nach richt hievou durch den General Drouet, Grafen von- Erlon. „Friede

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Category:
History
Year:
(1915)
Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 12. 1915
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Page 83 of 314
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: 280 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;z.Geschichte;f.Zeitschrift</br>g.Vorarlberg;z.Geschichte;f.Zeitschrift
Location mark: II Z 245/12(1915)
Intern ID: 485100
-4 Literarische Rundschau. .Erlebnisse einer Maiser Familie in Frankreich. In: Allgem. Tirol, Anzeiger' 1914, Nr. 217. . . '[67] Errichtung eines Hospitals in Innsbruck. In: „Innsbrucker Nachrichten' 1914. Nr. 53. [68J Fendrich Ant. Der Ski im Krieg. In: „Innsbr. Nachr.« 1914, Nr. 361 S. 6. [69] ff. K, Die Tapferke)tstoedaille in der Geschichte der Kaiserjäger. In : „Allgem, Tirol. Anzeiger- 1914, Nr. 321. [70] Auf der Flucht von Frankreich nach Tirol. In; „Innsbr. Nachrichten' 1914, Nr. 190

. ... . [71] 1'raucnhjJfsaktion r iür die Krieger. In-, „Allgem. Tirol. Anzeiger' 1914, Nr. 823. ' [72] An die kath. Fr amen weit. In: „Allg. Tirol. Anzeiger' 1914, Nr. 344. [73] j. 1 . 'ff. Allerseelen der Kaiserjäger, In : „Allg. Tirol. Ans' 1914, Nr. 379. [74] Das Gebet -während der Schlacht der Tiroler Kaiserjäger. In: „Innsbr. Nachr.'* 1914, Nr. 353 S. 2. [75] Das neue Gebirgsgeschütz. In: „Reichspost', 24. Juni 1914, Nr. 288. [76] Gefallene Tiroler, in Wien begraben. „Allgem. Tirol. Anzeiger' 4. Nov. 1914, Nr. 349

] Vsd. Itnmo. Reform-Spital Nr. 6 in Innsbruck (Austriahaus). In: -AJlg. Tirol. Anzeiger' 1914, Nr. 280. [81] Innsbruck bezw. Tirol unter dem Eindruck der letzten Ereignisse (Ultimatum an Serbien u. b, vi.). In: „Innsbr. Nachr.' 4 27. Juli 1914. — „N. Tiroler Stimmen' 1914, Nr. 171, — «Allg. Tirol. Anzeiger' 1914, Nr. 269. [82] Die Innabrucker Handelskammer und der Krieg. In: „Innsbr. Nachr.' 1914, Nr. 318 u. 323. ' [83] K. Herbat am Bodensee. Vorarlberg.Kriegsbrief. In: „Heichspost« 1914, Nr. 545

S. 24. [84]' [Kerauscli] Ps. Heimfelsen Sepp. Frohes Gejaid ! Kriegsbrief. In : „Innsbr. Neueste' 1914, Nr. 82. . [85] Kr. Dr. Eine Brennerfahrt in Kriegszeiten. In: „Innsbrucker Neueste' 1914, Nr. 44. [86] KriegsallotTia. In: „Vorarlberger Voiksblatt' 1914, Nr. 233. [87] Kriegsbegeisterung in Tirol. In: „Reichspost* 2. Nov., 1914. — „Allgem. Tirol. Anzeiger' 1914, Nr. 180 ff-, 260. [83] Kriegsfürsorge. In: „N. Tiroler Stimmen' 1914, Nr. 252ff. [89] Kriegsfftrsorgeaktion des Tiroler Volkabundea. In: „Allg. Tir

R. Der Kanonendonner tob Beifort in Tirol hörbar? In „Allg. Tir, Anzeiger' 1914, Nr. 347 ff. [95] Mobilisierung des Tiroler Lanrlstufms. In: „Innsbr. Nachr.' 1914, Nr. 216 ff. — „N. Tirol. Stimmen« 1914, Nr. 174 ff. [96] Mörl Anton v. Die Ungarn in Tirol. In : „Reichspost' u. „Allgem. Tir. An zeiger', 25- Okt. 1914. [97] Reichsdeutsche Reservisten in Tirol. In ; „Allgemein. Tirol. Anzeigtr' 4. Not . 1914, Nr. 349 S. 9. [98] Rittgier. Ein Mobilisierangabikl aus Vorarlberg, In: „Innsbr. Neueste' 1914, Nr, 47. [99]

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 15.02.1895
Physical description: 8
) S kr. für ein-, 7 kr. für zwei-, S kr. für dreimalige Einschaltung: mehrmalige Ein- Aalwnyeii nach Zahl und Große laut aufliegendem Tar'k entsprechend billiger. - Einzelne Nummer» »er „Bnxsner ChronU'-der de» „Tiroler BollZboten' 10 kr. Adressaten. »Tirol«« Wr. 14. Unterhaltungs-Blatt Ur.V. Brixen, Freitag, den ^5. Februar ^895. VIII. Jahrg. Wahrheit und Offenheit in der Mehrgeseh- debatte des Tiroler Landtages. Die 723 Mann, welche Tirol und Vor arlberg nach dem Landesgesetz vom Juni 1892 jährlich zu den Landesschützen

vom 6. Februar denselben Standpunkt vertreten und ihre Ansicht über das damalige Vorgehen der Regierung unverhohlen ausgedrückt. Die Re gierung hat aber auch sowohl im Referenten Dr. Wackern ell als in Sr. Excellenz dem Statthalter und im Ministerialrath von A n der Lan Vertheidiger gefunden. Wie diese es darstellen, wären auch wir im Unrecht gewesen. Wir bleiben aber bei dem damals Gesagten und nehmen kein Wort davon zurück. Das damals Tirol zugefügte Unrecht ist durch die neue Wehr novelle wenigstens

Her Regierung selber. Trotzdem stellen außer- tirvlische Blätter die Sache so dar, als ob Tirol mit seinem nunmehr gesetzlich bestimmten Recruten- Contingent von 413 Landesschützen eine besondere Begünstigung vor anderen Kronländern erfahren hätte. —Es ist also mehr als ein Grund, dass wir auf die Sache noch einmal zurückkommen und noch helleres Licht darüber verbreiten. Dabei wird es sich besonders darum handeln, ob das damalige Vorgehen der Regierung uud des tirolischen Wehrausschusses glücklich

. Dieser Darstellung gegenüber nimmt sich vor allem Folgendes ganz seltsam aus: Der Reichsraths abgeordnete Baron Dipauli war der erste, der öffentlich, nämlich in der Reichsrathssitzung vom 30. November 1893, darauf aufmerksam gemacht hat, dass Tirol M 310 Mann (dass er 319 erwähnt, hat nichts zur Sache) zuviel Landesschützen stellen müsse. Er wies dabei einfach auf jenes Verhältnis hin, in welchem die anderen Kronländer nach dem Reichswehrgesetz vom 11. April 1889, § 14, im Gegensatz zu Tirol stehen

, dessen Recruten-Contingent durch das Gesetz vom 22. Juni bestimmt ist. Baron Dipauli fügte dieser Berechnung hinzu: „Es fällt aber diese Be lastung umso schwerer ins Gewicht, als die Zu wachsziffer (nämlich der Bevölkerung in zehn Jahren) in Tirol nur 0'9 Procent beträgt, während die durchschnittliche Zuwachsziffer der ganzen Monarchie 7-6 Procent beträgt.' Der Hinweis auf die 319 Mann zuviel wurde damals wie eine ebenso unliebsame als unerwartete Enthüllung aufgenommen, was sich am deut lichsten ausser

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Brixener Chronik
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Page 2 of 12
Date: 23.04.1908
Physical description: 12
? Es ist ein außerordentlich trauriges Ereignis der jüngsten Zeit. Ein Jugendbildner, ein k. k. Hoch- fchulprofeffor, hat in einer großen öffentlichen Versammlung vor Hunderten von Menschen die katholische Religion in solcher Weise gelästert, daß die Katholiken tief empört darüber sein müssen. Nicht genug damit, wurde die Rede ge druckt und in vielen Tausenden von Exemplaren in Tirol, Salzburg und ganz Oesterreich ver breitet und damit ja niemand darüber im Zweifel fein kann, was damit gewollt und beabsichtigt sei

entrüstet: Diese Schmähschrift Wahrmunds, in der alles besudelt wird, was uns heilig ist, diese Schmähschrift Wahrmunds, in der besonders die heiligste Gottesmutter, Jungfrau Maria, beschimpft worden ist, diese Schrift wurde in Tirol, in Oesterreich verbreitet und in Tirol fand sich kein Staats anwalt, der diese Schrift konfisziert hätte. (Pfui- Rufe.) Erst in Wien fand sich ein k. k. Staats anwalt, der erkannte, daß diese Schrift Gesetzes übertretungen enthalte; dort wurde sie konfisziert. Wer

von Ihnen würde ruhig zuhören, wenn in seiner Gegenwart seine geliebte Mutter geschmäht würde? Maria, die Mutter Christi, wird in der ganzen Christenheit verehrt. Gerade Maria, die Gottesgebärerin, wird in dieser Schrift verhöhnt. Und diese Schrift ist nicht in Tirol, in Wien ist sie konfisziert worden! Das beweist, daß in Tirol Zustände herrschen, gegen die zu prote stieren Pflicht ist. Darum sind wir hier! (Bravo- Rufe.) Meine Herren! Man nennt das Wissen schaft, was dieser Professor gesagt hat, man spricht

von einer Freiheit der Forschung, von Bedrohung der Wissenschaft, erhebt Einspruchs verfahren gegen die Konfiskation beim Ober landesgericht in Wien. Es wurde aber rechts kräftig entschieden, daß das keine Wissenschaft ist, daß wenigstens die Form mit Wissenschaft gar nichts gemein habe. Im Urteile des Ober landesgerichtes wurde konstatiert, daß diese Schrift Gotteslästerungen enthalte, eine Lästerung gegen die zweite göttliche Person. Trotzdem konnte diese Schrift ungehindert verteilt werden. In Tirol konnte

Versammlung soll wenigstens be weisen, daß, wenn es gilt, für Gott und Kaiser, für den Glauben zu kämpfen, es in Tirol keinen Spalt gibt, daß alles einig ist. Unsere Religion lassen wir uns nie und nimmermehr beschimpfen. (Bravo-Rufe.) Meine Herren! Ich glaube im Namen des ganzen Landes mit Ausnahme weniger Taufende sprechen zu können, wenn ich sage, es gibt nur einen Ruf in Tirol, daß dieser Jugendbildner (bitte die Stenographen, nicht Judenbildner zu schreiben), dieserk. k. Jugendbildner wenigstens

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Brixener Chronik
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Page 4 of 10
Date: 05.02.1910
Physical description: 10
ausschuß den Antrag: Der hohe Landtag wolle beschließen: Vom 1. April 191.0 sind vorzuschreiben und einzuheben: ^ Eine selbständige Landesauflage von Kr. 4 für jeden Hektoliter des im Lande Tirol zum Ver brauche gelangenden Bieres. Für die Einhebung dieser Auflage gelten die Bestimmungen des Gesetzes vom 22. April 1904, L.-G.-Bl. Nr. 33. II. Ein bOprozentiger Landeszuschlag zu der in Tirol zur Einhebung kommenden staatlichen Ver zehrungssteuer auf Wein, Weinmost. Weinmaische und Obstmost

des Weinbaues, Entschädigung der Gemeinden für den übertragenen Wirkungskreis, die Karrnerplage, Abänderung der Brandschaden-Versicherungsstatuten, die Fortbildungsschulen usw. Die Abg. Siegele, Habicher und Genossen stellen einen Antrag betreffs der Jnnregulierung von Pfunds bis Haiming. Die MschMihe CntmckllW Tirols. Die soeben erschienene Nummer 3 der „Mit teilungen des Landesverbandes für Fremdenverkehr in Tirol, Salzburg. Vorarlberg und Liechtenstein' enthält die Fortsetzung der Vorträge des Verbands

- sekretärs Dr. Röhn in dem vorjährigen gastwirt schaftlichen Fachkurs, woraus die folgenden Angaben über die wirtschaftliche Entwicklung Tirols unter dem Einfluß des Fremdenverkehres von allgemeinerem Interesse sein dürften. In den zwanzig Jahren seit dem Bestände des Tiroler Landesverbandes ist die Fremdenfrequenz in Tirol auf ungefähr das Zehn fache der Frequenzziffer im Jahre 1890 gestiegen. Was das für das Land an wirtschaftlichem Ge winn und an Mehrnng des Wohlstandes bedeutet, ist iu Ziffern gar

nicht zu erfassen. Immerhin aber gibt es ein Bild von dem großen wirtschaftlichen Aufschwünge, den Tirol dank dieser Entwicklung des Fremdenverkehrs genommen hat, wenn man dem amtlichen Nachweise über die Steuerleistuug Tirols entnimmt, daß das steuerpflichtige Gesamteinkommen der Tiroler Bevölkerung in den zehn Jahren sch Einführung der neuen Personaleinkommensteuer vom Jahre 1b98 bis 1908 von Kr. 32.709.440 mit einer Steuervorschreibung von Kr. 461.031 auf 110,873.000 mit einer vorgeschriebenen Steuer

der Entwicklung des Fremdenverkehres zu danken. Nicht ganz gleichen Schritt zu dieser Entwicklung hat die Ausgestaltung des Tiroler Verkehrswesens gehalten aber trotzdem sind die Fortschritte, die auch auf diesem Gebiete erzielt worden sind, ganz hervor ragend. Im Eisenbahnverkehr, im Straßenwesen, im Post-, Telegraphen- und Telephonwesen steht Tirol heute auf einer viel höheren Stufe als vor zwanzig Jahren und in mancher Beziehung hat es bereits die kulturell höchst entwickelten Provinzen der Mon archie

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 15.07.1905
Physical description: 8
Nr. 84. Samstag, M. Wir können daher Deutschland sein Vor gehen nicht übel nehmen. Aber eines sollte« wir tun: wir sollten Deutschlands Beispiel nach ahmen, wie wir ja schon so vieles ohne Not wendigkeit den Deutschen nachgeahmt haben. Schon der autonomeZolltaris hatte speziell für uns in Tirol eine sehr unangenehme Beigabe: die Erhöhung der GetreidezMe. Ich habe bereits bei Beratung des auto nomen Zolltarifs hier im Hause vorgebracht, daß die Erhöhung der Getreidezölle, wenn sie die Wirkung

. Die anderen romanischen Tirolernamen stammen von den romanisierten rätischen Ureinwohnern her, deren heutige Ueber- bleibsel die Krautwelschen (Ladiner) sind. Nachher „M ode' gesprochen. Ein türkischer Gesandter brachte bei einem Gastmahl auf die Damen solgendm Toast auS: „Mögen ihre Tugenden zunehmen wie ^eker ^nd ihre Fehler abnehmen „Brixener Chronik.' Forderungen kür Tirol. Ich habe mir erlaubt, hier im hohen Haus und im Ausschuß auszuführen, was wir Tiroler verlangen müssen, was Ms gewährt werden muß

, daß der Ausbau des Bahnnetzes, in bezug auf welches Tirol nächst der Bukowina rangiert, durch Staatsgelder ermöglicht werde, ebenso wie der Ausbau des Bahnnetzes in anderen Ländern. Die Mitglieder des hohen Hauses werden sich sehr wohl erinnern, daß seinerzeit, als die Znvestitionsvorlagen hier beraten worden sind, Tirol vollständig übergangen wurde, daß dort ein Goldregen von 456 Millionen mit Umgehung Tirols bHchlofsen worden ist. Hätte man damals Tirol behandeln wollen wie die anderen Länder, so hätte

man für uns eine Summe von 22 Millionen ausscheiden müssen. Tirol hat aber gar nichts bekommen und damals hat die Regierung selbst anerkannt, daß eine gewisse moralische Verpflichtung des Reiches gegen über dm Tirolem dadurch entstanden ist, und der Sprecher der Regierung, der Eisenbahnminister, hat uns damals für die Zukunft das Wohlwollen der Regierung zugesichert. Dieses Wohlwollen, meine Herren, ist bis heute nichts anderes als ein platonisches Gefühl geblieben, das uns keinen Ersatz für die sehr große

materielle Schädigung bietet, die uns durch den autonomen Tarif und noch mehr durch den Handelsvertrag mit Deutsch land zugefügt wird. Wir müssen daher verlangen, daß man uns so behandelt wie andere Länder. Wir streben nicht an, so behandelt zu werden wie Galizien, wo man auf Staatskosten Bahnen unter dem Titel strategische Bahnen bant. Das fällt uns gar nicht ein. Aber wir müssen verlangen, daß die paar Verbindungen, die wir in Tirol noch brauchen, auf Staatskosten ausgebaut werden und zwar eine zweite

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Brixener Chronik
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Page 2 of 12
Date: 15.07.1909
Physical description: 12
, wir haben keine Verbindung nach der Schweiz. Ich will über diese Angelegenheit nichts weiter sagen. Ferner mache ich darauf aufmerksam, daß wir auch bezüglich der Mittelschulen in Tirol ausnehmend schlecht stehen. (Zustimmung.) Wir haben dort eigentlich nur fünf vom Staate er haltene Gymnasien. Wenn man bedenkt, daß Tirol eine Million Einwohner, Böhmen sechs Millionen, Galizien sieben Millionen Einwohner hat, so kommt man zu der Erkenntnis, daß die Zahl unserer Gymnasien zu der in Böhmen und Mähren in gar

keinem Verhältnisse steht. In Böhmen gibt es 61, in Galizien 51 vom Staate erhaltene Gymnasien. Mähren und Niederöster- reich besitzen je 34 staatliche Mittelschulen (Gym nasien und Realschulen), Tirol und Vorarlberg zusammen nur deren 9, obwohl Niederösterreich nur 3i,<> und Mähren gar nur 2^. mal mehr Einwohner zählt als Tirol und Vorarlberg. Das Mißverhältnis bezüglich der Zähl der Schüler in den Gymnasien ist noch auffälliger. In Galizien sind über 32.000 Gymnasiasten, welche alle von Staats wegen

unterrichtet werden, in Böhmen über 17.000, in Tirol aber werden nur 1419 Schüler durch Staatsgymnasien aus gebildet. Wir haben zwar im ganzen 3425 Gymnasiasten, aber nur 1419 genießen in staat lichen Gymnasien ihre Ausbildung, weil mehr nicht Platz finden. Sie sehen also, meine Herren, wir haben nahezu nur den 25sten Teil der Anzahl Gymnasiasten, welche Galizien stellt, ob wohl die dortige Bevölkerungsziffer nur siebenmal größer ist. Dafür haben wir eine Menge Privat gymnasien, welche eigentlich

nur darauf hinweisen, daß wir auch bezüglich der Volksschulen sehr ungünstig gestellt sind, weil wir im Verhältnis zu den übrigen Kronländern sehr zahlreiche Volksschulen erhalten müssen. Bei uns entfallen durchschnittlich 85 Schüler aus eine Volksschule, während in anderen Kronländern erst für 176, in Nieder österreich gar erst für je 222 Schüler ein Schul haus erbaut zu werden braucht. In Tirol kommt daher die Volksschule dem Lande ganz besonders hoch zu stehen und wenn irgendwo, wäre es da her

bezüglich Tirols Pflicht des Staates, zur Erhaltung der Volksschule und Lehrer dem Lande unter die Arme zu greifen. Ich mache weiters darauf aufmerksam, daß wir auch mit Notstandsunterstützungen und Grund steuerabschreibungen aus Anlaß von Hagelschäden, Frost und Dürre und dergleichen während der letzten zehn Jahre sehr wenig bedacht wurden. Während dieser Zeit hat Böhmen Kr. 24,000.000, Mähren Kr. 7,200.000, Galizien Kr. 10,350.000, Tirol aber nur Kr. 210.000, die niedrigste Summe in ganz Oesterreich

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Der Burggräfler
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Page 2 of 22
Date: 10.04.1907
Physical description: 22
in Tirol haben nicht einmal mehr eine eigene Zeitung. „Brirner Chronik', „Tirol', „Tiroler Post', „Bötl' sind ja Schraffl- und Bauernbundblätter geworden, in deren Spalten die Mahnungen, Warnungen ruhiger Parteigenossen kein Plätzchen finden dürfen. Damit sind wir beim zweiten Opfer angelangt, das die Schraffl-Schöpferherrschaft gefordert hat, beim Rechte der freien Meinung s- äußerung —. Doch schweigen wir lieber davon. — iam foetet, es „riecht' schon zu viel dieses seit mehr als vier Tagen begrabene

Recht und jedes Schulkind in Tirol weiß, wie man es heißen muß, wenn Leute immer und immer wieder die „Hoch schätzung der politischen Freiheit', die Notwendig keit der „Beobachtung des christlichen Sittcngesctzes' konstatieren lassen, im selben Augenblicke aber jene einfach vergewaltigen und den Mund zu einem hämischen Schmunzeln verziehen, wenn dieses auf's schwerste übertreten wird. Freies, wohlgemeintes Manneswort ist bei Schraffl-Schöpfer strengstens verpönt und wer cs finden will, muß

die konser vativen Blätter zu Rate ziehen, wo es seine Zu flucht zu suchen gezwungen ist. Roch mehr. Man begnügte sich nicht, Tirol seine Abgeordneten zu diktieren, die politische Freiheit in Fesseln zu schlagen und mit Verdächtigungen ge meinster Art dem Volke Sand in die Augen zu streuen, damit es nicht sehe, wie seine besten, un eigennützigsten Ratgeber und Führer gesteinigt werden von Leuten, die nur im Weihrauchdunste der Selbstvergötterung leben können und deren eigenes Ich das goldene Kalb

ist, mn welches das Dol! tanzen und beten soll, nein, noch über die Grenzen unseres Landes hinaus sollen wir von jenen „Männern von Tirol' verhandelt, Tiroler wesen selbst, die politische Selbstständigkeit des eige nen Vaterlandes geopfert werden. Erft neulich wurde beispielsweise dem Vinschgnucr Reichsrats kandidaten Dr. Dorfmann die Kandidatur nur unter der Bedingung bestätigt, daß er in den Klub der christlichsozialen Reichspartei eintrete und das Mandat im Falle des Austrittes sofort zurücklege. — Tirol

über die freche Verleumdung einer gut deutschen und christlichen, aber durchaus nicht klerikalen Partei den Verleumdern schon den verdienten Lohn eintrogen'. („Deutsches Volksblatt' Rr. 6539, 16. März 1907) — — Tirol, ist das deine Sprache? Willst du, das so lange, lange seine Priester und Bischöfe nicht nur als Seelenhirten, sondern auch als politische Ratgeber und Führer geachtet, geliebt hat, willst du wirklich deine Söhne in den Dienst einer Partei stellen, welche jeden Vorwurf lieber

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 26.04.1910
Physical description: 8
Seite 2. Nr. 49. Dienstag, zur würdigen Unterbringung und angemessenen Aus gestaltung dieser Anstalten. Besonders drastisch zeigt sich die Benach teiligung Tirols, wenn die Zahl der Schüler ins Auge gefaßt wird, welche in den Gymnasien und insbesondere in den vom Staate erhaltenen heran gebildet werden. Die Zahl der Gymnasiasten betrug zu Anfang des Schuljahres 1909 in Galizien 32.046, in Böhmen 17.168 und in Tirol und Vor arlberg 3425. Die Stadt Krakau mit 91.000 Be wohnern und fünf Gymnasien

hatte allein um 160 Gymnasiasten mehr, ja die Stadt Lemberg mit 160.000 Bewohnern und acht Gymnasien gar doppelt so viele Gymnasiasten als das ganze Land Tirol und Vorarlberg zusammengenommen. Das staatliche Gymnasium in Deutschtirol weist 400 Schüler auf, weil für mehr Schüler daselbst nicht Platz ist. Es stellt sich daher die Prozent ziffer der in staatlichen Gymnasien herangebildeten Mittelschüler, auf je 10.000 Bewohner berechnet, in Böhmen auf 29 Schüler, in Galizien auf 44, in Kram auf 32, in Mähren

auf 34, in der Bukowina auf 46, in Schlesien auf 28 und in Deutschtirol auf die unerhört niedrige Ziffer von 8 Schülern. Aus alledem geht hervor, daß Tirol, zum Unterschiede von allen anderen Kronländern, sich den Großteil seiner Gymnasien selbst erhält, während dies sonst allerwärts der Staat besorgt. Im Grunde genommen heißt dies, daß wir nicht allein unsere eigenen Gymnasien bezahlen müssen, sondern durch unsere Steuerleistung auch für die Erhaltung der anderen beitragen dürfen. Wie kommt aber das Land Tirol

Landesangehörige tätig sind. Ein Uebersehen ge schieht allzu leicht, namentlich dann, wenn das Land — wie Tirol — räumlich entlegen ist. Und gefunden hatten, einmal öffentlich vorzutragen. Der Versuch gelang; das Publikum ergötzte sich an den grotesken Schnurren und lustigen Einfällen, die Mark Twain wirkungsvoll zu erzählen wußte, und ihr Verfasser wurde mit einem Schlage ein bekannter und beliebter Mann. Die Zeit des Elends war nun vorüber; er unternahm eine Vortragsreise durch die Vereinigten Staaten

, die drolligen Karikaturen, die burlesken Übertreibungen, die burlesken Szenen, die Fülle der Wortwitze und die heitere optimistische Lebensan schauung riefen einen wahren Sturm von Beifall hervor. In kurzer Zeit wurden 200.000 Exemplare des Buches ve^auft, was einen Reingewinn von 75.000 Dollars ergab, von dem die Hälfte dem Verfasser zufiel. Fortan war nun Mark Twain em beliebter und gesuchter Autor, dessen Werke nach „Brixener Chronik.' in dieser Beziehung hat Tirol einigermaßen Ursache zur Klage. Sowohl

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