' die Ansicht ausgesprochen: I. Daß zur Zeit, als daö Allcrdurchlauchtigste Erz- hauS Oesterreich daS Fürstenthum Trient der gefürsteten Grafschaft Tirol vollkommen inkorporirte (-1. Febr. 1LV3) daS gedachte ErzhauS die vorzüglichsten Rechte der Landeshoheit über solches Fürsten, thum nicht erst erwarb, sondern bereits besaß,, und II. daß daS Fürstenthum Tricnt vor feiner voll kommenen Einverleibung mit Tirol, nur in einem beschränkten Sinne einen Theil von diesem gebildet habe, zumal
dasselbe diesem, der Hauptsache nach, blos in ständischer Beziehung angehörte. Da wir uns früher u«I I. und ll. nur im Allge- meinen ausgesprochen haben, wollen wir heute ver suchen, beide Behauptungen weiter auszuführen und hierzu in die bezeichneten Gegenstände etwas näher einzugeben. I. DaS von unS allegirte Allerh. Patent zählt die vorzüglichsten Rechte der Landeshoheit, in deren Besitz der gefürstete Graf von Tirol am -1. Febr. l3l)3 stand, nicht auf, weil hierzrr- bei der neuen Uebernahme, von Seite des HaufeS Haböburg
, von nun an ohnehin ganz der Rechts geschichte, deren Aufgabe eS wurde, hierin Lehrerin der Mit- und Nachwelt zu bleiben. WaS läßt nun aber die vaterländische Äefvichte unS von den vorzüglichsten landeShoheitlichen Rechten der gefürsteten Grafen von Tirol über das Fürstenthum Trient wissen? Die gefürsteten Grasen von Tirol waren unbestritten: 1. Schutz, und Schirmvögte über das Fürstentbum Trient. Schon im I. 12!4 übertrug daS Stift Trient dem Grafen Albrecht von Tirol die Schutz- u. Schirm- Vogtei in lehenbarer
sowohl bei dem Grafen Memkiard, als auch bei seinen Nachfolgern, d. i. bei den Grafen von Tirol beinahe ununierbrochen und zwar nicht elwa alS eine privatrechtliche Advoka^je, sondern als eine solche, welche dem Grasen von Tirol alS LandeSfürsten von Tirol zustand, und darum bei Auszählung d.'r landeSbobeitlichen Rechte der gefürsteten ^Grafen von Tirol um so mehr den ersten Platz verdient, als sie der Zeit nach zugleich daS älteste HoheilSrecht ist. 2. Die gefürsteten Grafen von Tirol
dem gefammten Hause Oesterreich zu e rne u e r ter ewigen Treue und Dienst; (Verschreibung vom Montag vor St. MathäuS 1363); die Dienste aber bestanden, derselben Verschreibung zufolge, darin, daß der Bischof und d.,S Kapitel zu Trient ihrer Herrschaft zu Oesterreich gegen Jedermann, den Papst allein ausgenommen, zu dienen und zu helfen hatten. Nach derselben Verschreibung war: 3. das Stift Tricnt zur Sicherheit von Tirol ver bunden, seine Veslen, Städte und Klausen mit Burg grafen, Pflegen, und Räihen