sehr günstige Wendung genommen. Ein gewisser Houston vermittelte an die „Times' die Uebergabe gewisier Briefe, welche von Parnell geschrieben worden sein sollen und durch welche der Nachweis erbracht worden wäre, daß Parnell und die andern Führer der ir ländischen Partei die Anstifter und Mitschuldigen an ver schiedenen offenkundigen schweren Verbrechen gewesen waren. Pigott, welcher diese Briefe einhändigte, kam nun am 21. Februar als Zeuge in's Kreuzverhör, bestand aber die Probe sehr schlecht. Houston
erklärte, in Pigott, von dem er die Briefe empfing, das vollste Vertrauen zu haben, ob wohl die bis dahin zu Tage getretenen Umstände nicht ge rade geeignet waren, ein solches zu rechtfertigen. Waren doch die Briefe, schon ehe sie zur „Times' gebracht wurden, auch Lord Hartington und der „Pall Mall Gazette' angeboten worden, was die Vertrauenswürdigkeit der Händler keines wegs erhöht. Sind nun die Briefe echt oder gefälscht? Diese wichtige Frage mußte durch Pigott's Aussagen für die Richter entschieden
gefaßt er zog sich in's Schlafzimmer zurück, angeblich um seinen Hut zu holen, 'nahm aus der Handtasche einen Revolver und schoß sich in den Mund. Das Gesicht war fast zur Unk mntlichkeit zerschmettert. Die Polizei belegte daS Gepäck mit ■ Leschlag; es fand sich nur weniges Silbergeld vor. Pigott »-errieth seinen Aufenthalt in Madrid selbst, indem er dem A nwalt der „Times' telegraphirte, ihm das versprochene Geld an Rolemd Ponsonby, „Hotel Em basadvres', zu senden. Diese Depesche wurde der Polizei
eingehändigt, welche dms Weitere verfügte. Unter den Effekten Pigott's wurde ein an Labouchere adreffirter Brief gefunden, worin er das ursprüngliche Geständniß dahin modifizirt, daß die erste Serie der Briefe Parnell's und Egan's echt, die zweite Serie aber gefälscht sei. — In einem Leitartikel drückt die „Times wiederholt ihr aufrichtiges Bedauern über die Veröffentlichung der gefälschten Briefe Parnells aus und erklärt gleichzeitig, daß, nachdem die Briefe zurückgezogen seien, die Untersuchung