gerührt. „Gib mir der: Gepäckschein, lieber Onkel, damit wirs erledigen können." „Ich habe kein Gepäck weiter mit als das, lieber Neffe!" fagt Onkel Otto freundlch. Theodor nickt seiner Frau zu. „Er will sich hier einkaufen!" Gemeinsam verläßt »neu» die Bahnhofshalle ,und besteigt die bereitstehenden drn Autos. Die Verwandtschaft ist erregt. Und ein wenig enttäuscht. Ist das der reiche Onkel, der in dem abgeschabten Mantel, mit dem zerschun- denen Koffer hier ankommt? Man tröstet sch damit, daß reiche
. Du bist uns immer willkommen!" Rührende Fanrinrnszene. Onkel und Neffe sinken sich in die Arme und Onkel wischt ein paar Tränen aus den Augen. Unten im kleinen Saale des Hotels „zum grünen Kranze" findet zu Ehren Onkels eine kleine Feierlich keit statt. Die ganze Verwandtschaft ist da versammelt. Da ist Theodor Käsebier, der Bauunternehmer, der den Neu bau der Stadtbank von Pulkenau übernommen hat, mit seiner Frau Jette anwesend. Theodor ist ein Mann von 1,95, aber er verfügt zu dieser Größe
ist ein kleiner Mann. Im Gegensatz zu Theodor Käse bier spielt er in seiner Ehe eine untergeordnete Rolle. Die starke, knochige Frau hat ihn vollkommen unter der Fuchtel, und Onkel Nolte gehört dämm den Gut templern an. Früher soff er wie alle Maler — nehmt mirs nicht übel, ihr Maler, die ihr diese Worte lest, .Hand aufs Herz, der Maler hat, wie der Ofensetzer, im mer gern „genippelt" — jetzt tut ers nur noch heim lich, manche behaupte sogar . . . unheimlich. Nolte war das, was sein Name sagt, harmlos
Fässel. Der Herr Pastor war ein Mann in den Fünfzigern, »nittel- groß, korpulent mit freundlichen, gutmütigen Augen, der kein schlechter Sselenhirte war und der am Er gehen seiner Schäfte»»» großen Anteil nahm, selber half, wo er konnte, »md darum große Beliebtheit genoß. Seine einzige Schwäche war vielleicht, daß er gern überall dabei war. Theodor Käsebier, der sich mit ihm gern häkelte, hatte einmal gesagt: „Kein Ge- fressel ohne Fässel!" Der schlagfertige Pastor hatte ihm darauf lächelnd
geantwortet: „Wo gespielt wird, legt sich nicht aufs Ohr unser lieber Theodor!" Damit hatte er ihn an der richtigen Stell.' getrof fen, denn Onkel Theodor spielte gern und verlor »nanich- mal ganz nette Sümmchen. Der Pastor hatte seine Frau mitgebracht, eine feine, zurückhaltende Bürgerin, die angenchnr a»»ffiel, weil sie nie auffiel. Sie alle erwarteten voll Spannung den guten On kel Otto aus Amerika. Onkel Otto erscheint und wird im Triumph auf seine»» Platz geleitet. Das Schmausen beginnt. Frank