491 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/01_11_1896/BZN_1896_11_01_9_object_2284325.png
Page 9 of 12
Date: 01.11.1896
Physical description: 12
Veilagq zu Nr. 251 der „Bozner Wschichten' vom 1.Nobembeq 1896. ^ Schiffbrüchig. Roman aus der Patrizierwelt von Nvvl Karin. (70. Fortsetzung.) Mehr, denn ihre Worte, bekundeten ihm zwölf Schläge, die von der Halle herauf dumpf durchs Haus dröhnten, daß es hohe Zeit sei, auf seinen Posten zu eilen, auf welchem Theodor ihn suchen konnte. „Gute Nacht, Schwester,' sprach e» somit, ihre Hand, die sie ihm kühl hinhielt, drückend. «Gute Nacht, und — wie ich dir schon einmal sagte — träume

von dem schönen Theodor und von der zukünftigen Frau Paula Eichenberg! - Und gleich wie damals, als er dieselben Worte zuerst zu ihr gesprochen hatte, war er wie der Blitz zur Thür hinaus. Sie blickte ihm minutenlang starr nach. „Ob etwas daran ist, oder ob er meiner nur spottet?' fragte sie sich. „Doch gleichviel, die Hauptsache muß ich jeden falls selber thun, und das will ich, — einen von beiden will ich mir kapern, den Theodor oder den Alonzo! Ach, wenn er mich lieben könnte, wie ich ihn bereits liebe

, ich wäre imstande für ihn durchs Feuer zu gehen!' Zehn Minuten später lag sie im traumreichen Schlaf. . . Und ungeheimnißvoll wie Schatten huschte es gleichzeitig wieder einmal durchs Haus und zu diesem hinaus, und schloffen Theodor und Arthur die Gartenpforte hinter sich ab, um durch die nachtdunklen Straßen davonzueilen, im selben Moment,, daß die Klingel am Eichenberg'schen Hause wiederholt angezogen ward. Als der alte Friedrich, heftig aufgeschreckt, herzustürzte, ward ihm von einem draußen

ein Nachdenken über die Beteiligten. Und in erster Linie über die bleiche Frau, die wie selbst eine Sterbende in den Seidenkissen der Equipage lehnte. Der Vater wollte sie noch sprechen! Was konnte er ihr zu sagen oder -— sie zu fragen haben? ... In ihrer sorglosen, nur ihrem nächtlichen Treiben zugewand ten Art wollten völlig ahnungslos von alledem, Theodor und Arthur indessen, nachdem sie den Platz gekreuzt, eben auch das kolossale Gebäude passieren, als aus einer der tiefen Türnischen ^gend ein Laut

wie der Tod, aber zugleich geradezu über- 'gend schön wie die Züge einer Raffaelschen Madonna, in r Kontraste des Lebens, grell trat sie einander gegenüber u dieser nächtlichen Szene, — hier die beiden, einzig flüchtiger 'klagenden Jünglinge aus reichem Patrizierhause und ,das Bild dunkelsten Schmerzes, ein armes junges Men schenkind. .^danke daran, kam Theodor, noch seinem ju- burchscknk^ ^aS gleichzeitig wie ein Blitz beider Seelen UK war ^etwas ganz anderes. . als diel? wollte Theodor sich der Gestalt

1
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/01_11_1896/BZN_1896_11_01_10_object_2284327.png
Page 10 of 12
Date: 01.11.1896
Physical description: 12
»s»?»er Nachsrichte Vr: LSt „Nein versetzte sie langsam, „Ihrer Mutter nicht. Ich will zu ihr gehen, wenn Sie glauben, daß sie mich empfangen wird. Aber mit Ihnen gehe ich trotzalledem nicht!' . „Das sollen Sie ja auch gar nicht !' beteuerte Theodor ihr. „Wo wollen Sie dann aber jetzt bleiben?' „Das mag Sie nickt - kümmern,' wies sie ihn kurz ab. „Wenn Sie mir die Adresse Ihrer Mutter geben wollen, damit ich morgen zu ihr gehen kann, so thun Sie es!' - Theodor ^riß aus seinem Notizbuch

ein Blatt heraus, welches er beim Schein der nächsten Gaslaterne beschrieb und ihr hierauf reichte. „Wenn Sie mit- der Hochbahn fahren, so haben Sie von der Endstation etwa noch. eine halbe Stunde zu gehen,' fügte er hinzu. Sie nahm das Billet aus seiner Hand. Keinen Blick warf sie darauf. In der Art, in der sie von ihm zurücktrat, stand es deutlich ausgeprägt, daß sie wünschte, beide möchten sich jetzt entfernen, — eine Sprache, welche Theodor mcht mißverstand. Den Hut ziehend, trat er vor ihr zurück

. Arthur, der ein schweigender Zeuge der ganzen Szene gewesen war, folgte dem Beispiel, um im raschen Tempo dann mit Theodor Schritt zu halten, der ihm, als beide- sich in einiger Entfernung befanden, kurz gebot:^ „Still und nicht «mgesehen!? ^ y c : > Und keinen Blick warfen? denn? auch beide zurück; auch kein Wort tauschten sie miteinander, r bis sie um die Straßenecke ge bogen waren. Dann aber hielt es Arthur nicht länger: „Bist Du des Teufels, oder was hast du vor?' rief er Theodor zu. „Was hast

du ihr auf den Zettel geschrieben, den du ihr gabst? Mit der Hochbahn fährt man doch nur, wenn man nach unserm Landhause will! Und wir wohnen doch jetzt in der Stadt. - Theodor veränderte nicht eine Miene. „Warte cs nur ab!' sagte er. . Aber Arthur gab sich nicht so leicht zufrieden. ! ' ; „Soll etwa die Tante hinausfahren, um die Prinzessin im Landhause zu empfangen?' fragte er. „Es könnte ja sein!' versetzte Theodor stoisch. „Höre einmal,' rief Arthur, „wenn du mir so nichts als Widerpart hältst, dann sage

ich dir aber nicht, was ich dir gerade mittheilen wollte, als wie ein Geist diese Fremde, für die du ein ganz sonderbares Interesse zeigst, uns in den Weg käm.' „Es wird auch der Mühe wert sein.' „So ist dir gleichgültig, was mit deinem Erbe geschieht?' Theodor unterbrach seinen Schritt; er sah Arthur scharf an. - „Du willst damit sagen ?' fragte er. ^ „Daß hinter Deinem Rücken Dinge vorgehen, von denen du keine Ahnung hast und von denen auch ich nichts wissen würde, wenn nicht ein guter Geist es mir zugeflüstert hattet

2
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/07_11_1896/BZN_1896_11_07_7_object_2284405.png
Page 7 of 8
Date: 07.11.1896
Physical description: 8
Ur. L SV Kox«er Schiffbrüchig. Roman aus der Patrizierwelt von NoA Kann.! ' (72. Fortsetzung.) Die alte Frau ließ sie gewähren.. Sir hatte es in ihrem Leben genugsam erfahren, daß Thränen geweint sein wollen, ehe der lin dernde Balsam eines Trostes die schmerzwunde Seele erquicken kann. „Was wollen Sie hier ?' brach Theodor als erster das ein getretene Schweigen. - . . ' Groß richtete Mutter Gebhardt auf ihn den Blick. „Die Frage stände mir zu,' antwortete sie mit Betonung, ,aber ich unterlasse

sie,^— ich will sie mir nicht einmal selber stellen, obwohl mir die Antwort nicht schwer fallen könnte — nach diesem!' Sie nickte -mehrmals. -Aber eins werden und müssen Sie mir un bedingt sagen und das ist, wer diese junge Fremde ist. Sie spricht eine Sprache, die ich nicht verstehe. Wer ist sie?' Theodor schritt dröhnenden Schrittes ans Fenster. „Ich weiß es nicht!? murrte er.. - „Sie wissen es nicht?' fragte die alte Frau zurück. „Aber Sie haben sie doch vermutlich hierher gebracht?' „Das geht Sie nichts an!' herrschte

er ihr zu. Minutenlang war es still in dem Raum „Herr Eichenberg.', hob die alte Frau dann wieder an,, wenn Sie nicht wollen, daß diese Geschichte in fremder Leute Mund kom men soll, so werden Sie mir ,sagen, was Sie von dieser Fremden wissen!''x „Ich weiß nichts von ihr!' stieß Theodor aus. , . „Nichts?' wiederholte die Parkhütersfrau ungläubig. „Nicht einmal, wer sie ist?' ' „Nicht einmal, wer sie ist?' sprach er ihr beißend spöttisch nach. - - „Aber Sie brachten sie doch hierher?' ? „Mit nichten

!' . . . „Ja, wie kam sie den hieher?' „Vermutlich von selbst!' „Von selbst? Auch aus sich selbst?' ? < „Selbstverständlich!' > „Herr Theodor, das glaube ich nicht! Sie haben sie zum min isten veranlaßt, hierherzukommen!' Er zuckte die Achseln. „Sie haben sie dazu veranlaßt,' bekräftigte sie. „Aber unter welchem Vorwande?' Er fuhr jäh herum; wie mie zuvor blitzten feine dunklen Au- M sie an. . ^ - „Verlassen Sie uns augenblicklich!' herrschteer ihr zu. „Sie haben hier nichts zu suchen! Ihr Platz

sie das gar nicht erst!' wehrte sie fast heftig ab, als Theodor auf sie zutreten und sich scheinbar zurückhalten wollte. „Ich bin fest entschlossen und werde jedenfalls thun, was die Menschenpflicht mir gebietet!' .< . . - . <. . - z So frivol Theodor in der Nacht zuvor fast dieselben Worte gesprochen hatte, so ernst klangen dieselben jetzt aus dem Munde . dieser alten, schlichten Frau. - , ' „Sie beabsichtigen?' forschte der junge Patrizier. 5 - „Was ich thun muß!' entgegnete sie ihm fest. Sie sollen

3
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/12_11_1896/BZN_1896_11_12_7_object_2284473.png
Page 7 of 8
Date: 12.11.1896
Physical description: 8
, hatte sie sich über die seinen gebeugt und bedeckte sie mit ihren Küssen und Thränen. „Ach, Herr, lieber, guter, gnädigster Herr,' stieß sie dabei aus, ^alles wollte ich daran geben, wenn ich Ihnen dieses hätte ersparen können ! Ich möchte ja lieber'gestorben sein, als daß ich — gerade ich die Ueberbringerin von soviel Unglück sein muß!' Und sie schluchzte einigemale herzbrechend auf, ehe sie fortfuhr: „Sie wissen, Herr, was ich von dem Herrn Theodor immer hielt. Er war ja allezeit gut mit mir. Er hat mir manche kleine Freude

, — die Schuldigen waren der Herr Theodor und sein Vetter, der junge Herr Arthur!' Ein Zornenruf entfuhr dem Großkaufherrn; derselbe galt nicht dem Sohne; den hatte er längst verloren gegeben; aber verdoppelt galt er daher dem seines Vaters nur zu würdigen Sohne Hans Petersen's. „Dem Himmel Dank, daß es heraus ist!' faltete die alte Frau die Hände. „Nun kann und will ich Herrn Eichenberg alles erzählen. Vor acht Tagen war es. Ich war allein zu Haus. Da kam etwas an die Thür, vor welche natürlich die Kette gelegt

war. Wir thun das stets, ob ich nun allein oder mein guter Mann und ich zusammen zu Hause sind. Herzueikend, sah ich den Herrn Theodor draußen stehen. Er sagte mir, er und sein Vetter hätten in der Bibliothek zu thun. Sie wollten es mir nur sagen, daß wir uns nicht denken sollten, es seien vielleicht Diebe im Landhause. Damit gab er mir wieder ein mal eine seiner vielen Liebesgaben, mit denen er mich so oft be dachte, daß ich an sein gutes HeiH fest glaubte, und ging dann dem Vetter, der vorausgeschritten

war, nach. Dieser Vetter fiel mir auf. Er trug einen Kaisermantel. Soviel ich weiß, trug nur der junge Herr, der eben hinausgegangen ist, einen solchen, solange die Herrfchast im Landhause war. Ich kehrte auf meinen Platz am Kamin. zurück, darüber grübelnd, ob er der Be gleiter des Herrn Theodor sein könnte da ich beide früher noch nie bei einander gesehen hatte. Darüber vergaß ich die Zeit, bis das Packet in meinem Schoß, das Herr Theodor mir gegeben, meine Gedanken lenkte. Ich öffnete es und legte

zu befreien. Die beiden Habichte waren der Theodor und der Herr Arthur. Die unschuldvolle Taube ist der Schützling Mosieur Legrande's!' „Und wie kam diese unschuldvolle Taube, wie Sie sie nennen, nach dem Landhause?' fragte der Großkaufherr. „Durch einen Betrug, durch den niedrigsten Betrug, der sich nur denken läßt!' versetzte die alte Frau. .In der Nacht zu« vor hatten die jungen Leute die Fremde in einer Thürnische des Hauptpostgebäudes gefunden und weil sie partout nicht mit ihnen gehen

4
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1897/30_01_1897/BZN_1897_01_30_7_object_2285655.png
Page 7 of 8
Date: 30.01.1897
Physical description: 8
Nr. 2ck ,»Koz«er Nachrichten.'' Roman aus der Patrizierwelt von Novl Karin. ' (106. Fortsetzung.) . . - Er schritt hochanfgerichlet der Thür zu. Ror derselben ange langt, stockte sekundenlang sein Fuß. Erwartete er, daß Theodor ihn zurückrufen würde? Dann sollte er sich enttäuscht sehen. Nichts davon .geschah und schwer atmend überschritt er die Schwelle und schloß mit hartem Anschlag die Thür hinter sich ' Minutenlang verharrte Theodor noch regungslos in seiner Stellung

des Lebens sehen, was man herausschlagen kann!' Er schritt an die Klingel und gab das Signal. Der alte Friedrich erschien. ) „Papa zu Hause?' richtete Theodor an den Diener das - Wort. ^ ' , - Derselbe bejahte. „So fragen Sie ihn,' fuhr Theodor fürt, „ob ich ihn sprechen kann.' Schweigend zog Friedrich sich zurück, um gleich darauf mit der Meldung wiederzukehren, daß Herr Eichenberg den Sohn in seinem Arbeitszimmer erwarte. Mit einem traurigen Blick entfernte der alte Diener sich hierauf aufs neue

. Als Theodor bei seinem Vater eintrat, stand derselbe am Fenster und blickte aus das Zerstörungswwerk des Sturmes vom Tage vorher hiuaus. Hörte er Theodors Eintritt nicht? Er wandte sich nicht zurück. Theodor schritt bis zur Mitte des Zimmers vorwärts; dort blieb er stehen^ „Vater,' begann er mit etwas befangener Stimme, „ich unterwerfe mich deinem Willen und werde heute nacht abreisen!' Johann Chistian suhr herum und sah den Sohn groß an. „Es ist dein Ernst?' fragte er. „Mein Ernst?' lautet die Antwort

: „Ich hoffe, daß du mich für das Opfer, welches ich damit bringe, nach Gebühr bedenken wirst. Du kannst mich doch nicht- mit leeren Händen in die weite Welt schicken wollen!' » „Du sollst mit mir zufrieden sein!' Kurz, wie die Worte selber, war der Ton, mit dem Johann Christian sie sprach. Sie waren einer Verabschiedung gleich, unm ehe Theodor es noch recht wußte, befand er sich wieder auf der- Wege nach seinem Zimmer, wo er in vollster Hast die erfordeal lichen Vorkehrungen traf

. Er hatte hinter sich abgeschlossen. Einm ü pochte es und er hörte Paula's Stimme, die ihn bat, ihr zd öffnen und sie einzulassen, sie müsse ihn sprechen; aber er that, als höre er sie gar nicht, und sie schlich wieder davon. Endlich war er fertig und klingelte nach Friedrich, dem er seine beste Livree anzulegen befahl, während er sich selber in feinsten Wichs warf, worauf beide das Haus verließen. Der erste Weg ging nach der Hauptpost, wo Theodor Friedrich auf der Rundpank zur Mitte der mächtigen Halle Platz zu nehmen befahl

5
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/14_07_1896/BZN_1896_07_14_7_object_2282815.png
Page 7 of 8
Date: 14.07.1896
Physical description: 8
z>' iss Uachrtcht««.' Schiffbrüchig. Roman aus-der Patrizierwelt von NvA KüNU. - -- - - - ' (8. Fortsetzung.) Die Herren hatten alten Sherry und leichtes Gebäck vor sich. Sie waren also versorgt. Sie konnten sich somit dem süßesten üolee tar vievtv hingeben. Denn bestrickende Gebilde waren es in der That, die ihr vorschwebten, während — unfern von ihr — um ihrethalben ein armes hoffnungjunges Menschenherz im Kampfe mit sich selber rang. „Sie wundern sich wohl über meinen Besuch?' nahm Theodor

das Gespräch aus, sobald er mit dem Prokuristen seines Vaters allein war. „Der hat eine sehr gewichtige Ursache. Freilich die reizende Entdeckung, die ich dabei machen sollte, ahnte ich nicht. „Welche reizende Entdeckung?' fragte Herr Wölber, den Kops zurücklehnend und den Dampf seiner Zigarre in die Luft blasend. - „Die Entdeckung, welches undefinierbare Kleinod dieses Haus birgt!' flammte Theodor auf. „Herr Wölber, warum sagten Sie es nie, daß Sie eine so reizende Tochter haben!' Der Hausherr richtete

durch den Vater bereits von der Ankunft eines neuen Hausgenossen gehört?' . Der Procurist nickte. . „Ich sah ihn bereits!' sagte er. ..Wie?' fuhr Theodor Eichenberg auf. .»Mein Vater 'r sogar schon mit ihm im Bureau und hat ihn Ihnen schon vorgestellt? ? . ' ' - ' Wieder nickte der Vertrek^rHer Firma Eichenberg. „Jawohl,' sagte Herr Wi^ber. „Heute Morgen ist es gewesen. Aon Alonzo del Sazago ist mir bereits kein Frem- der.Mehr.' - Groß starrte Theodor auf dem Sprecher. ' was sagen Sie dazu?' stieß

Blick bohrte sich fest in den seines Gegenübers. - „Sie meinen diese Frage nicht ehrlich,' sagte er. „Sie könnten sie sonst nicht stellen. Versetzen Sie sich doch nur in meine Situation, Herr Wölber. Ich bin der Sohn des Hauses. Es kann mir doch nicht einerlei scin^ in . meinen Aussichten einen Rivalen zu bekommen!' Groß sah der Procurist den Sprecher an. „Sie sürchten wohl diesen Don Alonzo?' fragte er mit Bedeutung. . „Nur insoweit sein Einfluß ans meinem Vater reichen könnte,' versetzte Theodor

, der Erbe und dermaleinstige Repräsentant des alten Hanfes sind Sie ja einmal!' Wie leichtes Bedauern klang es durch die Worte. „Im merhin aber könnte dieser ins Haus geschneite Fremde Ihnen — das gebe ich gern zu — einen recht dicken Strich durch die Rech nung machen.' ^Jnwi-'fcrn denken Sie sich das?' forschte Theodor. Der Prokurist zuckte die Achseln. „Hm, das läßt sich schwer voraussagen,' erwiederte er. „Sie thun aber jedenfalls gut, ihm bei Zeiten die Spitze zu bieten.' „Wodurch?' „Daß Sie mehr

6
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/02_08_1896/BZN_1896_08_02_7_object_2283079.png
Page 7 of 10
Date: 02.08.1896
Physical description: 10
. Er wollte wie im Hasen nach der Meerfahrt durchs Leben in ihrer Liebe lausruhen. Sie achtete und ehrte ihn. Warum sollte sie ihm nicht die Liebe, wenn auch nur die Liebe einer Tochter oder Schwe ster widmen können?) ^ - Und es waren da die Kinder, Theodor und Hermione. Es mußte ihr gelingen, sich deren Herzen zu erringen, wenn sie noch einmal mit allen Mitteln den Kampf darum aufnahm, den Kampf selbstloser Liebe gegen Vorurtheile. Und es war da der mutter- und vaterlose junge Fremde. Wenn sie ihm die Mutter

. Das fünfte, für Theodor belegte Gedeck blieb unbenutzt. Des Kaufherrn Stirn furchte sich, als sein Blick darauf fiel. Was konute sein Sohn mit dem Prokuristen seines Geschäfts zu thun haben? Die Frage wollte nicht von ihm weichen. Das Mahl verlief wortkarg, aber das wenige, was man sprach, war Angenehmes. Eine ungewohnte Warine .durchflutete ' den Raum, und Hermione, die, sowie sie nur aufsah, dem Blick ^ des jungen Spaniers begegnete, empfand es ebensowohl als eine Wohlthat, wie als eine Seltenheit

. Man wollte sich schon von der Tafel erheben, als auf ein mal Theodor in den Speisesaal trat. „Ach ich habe mich verspätet!' rief er, ob man überhaupt auf ihn gewartet hätte. „Da muß ich tausendmal um Entschul digung bitten,' verbeugte er sich gegen Anastasia. „Willst du mich strafen, Mama, so gieb mir einfach nichts!' Der schönen Frau Gesicht übersonnte ein Lächeln. Und während' für den späten 'Gast vom frischem anfgetiagen ward, begraben die übrigen sich in den anstoßenden Paum, wo man den Kaffee zu nehmen pflegte

wälzen!' fuhr ihr Gatte föM^Die gute Seele- war außer sich. Sie könne die Kinder nicht länger-bei sich behalten, sagte sie. Wir werden ja nun sehr baltischen/- was häran Wahrheit und was Uebertreibung ist. Vielleicht wirkt dein Einfluß, Ana stasia, Wunder!' ' '' Eben betrat Theodor den Salon.- .1- „Worüber debattirt ihr denn so eifrig?' - rief- er in seiner. kecken Weise. „Ist etwas los?' ' ' - > k-r-l . „So scheint es mir!' furchte der Großhandelsherr die Stirn. „Dich und Herrn Wölber sah

ich noch nie zuvor- zusammen! Interessiert dich das Geschäft auf einmal so über alle Maßen, oder was ist denn sonst? Habe ich am Ende gar in dir den ge heimen, aber ureigentlichen Leiter der Firma zu sehen, der wie die Heinzelmännchen unbeobachtet und zur Nacht sein Werk ver- richtet?' - z.. Der Spott der letzten Frage entging Theodor nicht.' Aber er mochte auf jede Frage vorbereitet fein. Mit Nonchalance sich in einen der tiefen Sammtsessel - werfend,' antwortete

7
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/24_09_1896/BZN_1896_09_24_7_object_2283780.png
Page 7 of 8
Date: 24.09.1896
Physical description: 8
er that! Darüber belustigt, > lachte sie, als eben Theodor eintrat, halblaut vor sich hin und ließ die Thür des Zimmers, in dem sie. eben beim Ausräumen war, achtlos hinter sich zuklappen. Der junge Paiuz'.er war mit hochmütigen Kopfnicken an Givdanni vorüber und auf die Thür des Salons zugeschritten, welche der junge Italiener dienstbeflissen vor ihm öffnete. Theodor trat ein, um mit Staunen zu sehen, daß der Raum leer sei. „Melden sie mich Ihrer Herrin!' gebot er Giovanni scharf. „Gnädiger Herr

verzeihen, — gnädiges Fräulein ist vor einer Stunde ausgefahrcn.' Theodor maß den jungen Adonis im Domestikenkleid vom Scheitel bis zuv Sohle, wie er es bei seinem ersten Besuch hier gethan hatte. Und wieder fuhr es ihm durch den Sinn: „Ein verteuselr hübscher Kerl?' Und jählings, wie der Böse, wenn uian ihn nur anrust, jederzeit nur zu gern seine Netze auswirft, Ahte sich diesen Gedanken ein anderer an: Wie, wenn dieser Mensch ha vor ihm mit Olga im Einverständnis mit ihm handelte

nicht 5' enpsangen? Dann werde ich warten!' . . Diabolisch schoß es Giovanni durch den Sinn, und ebenso er, indes sein Gesicht unbewegt blieb:. Herrin^ Herr verzeihen, aber ich bin der Diener meiner nicht die Zunge löst?' rief Theodor in der 5!'. ein. Geldstück in die Hand zu drücken. ^vanni that, als ob er nichts davon bemerke, aus k ^ Kuckuck!' stampfte Theodor mit dem Fuße derN'!? Salon stürmend, schlug er die Thür, die aus können ' ' hinter sich zu, ehe Giovanni ihm noch hätte folgen In, 5?«.? Italiener

dachte gar nicht daran, es zu thun. Dunkel des hinter der Veranda gelegenen Salons stehend, achr ichte«' K sah er Theodor in seinen Wagen springen, der darauf davon- rollte. „Er hat Verdacht geschöpft!' philofophirte Giovam» vor sich hin. >,Er glaubte sie zu Hause! Und daran ist Jenny schuld ! Wenn sie, meine geheime Feindin, wüßte, daß sie mir dadurch zu Verbündeten geworden ist! Er wird, hoffe ich, sobald nicht wiederkommen! Aber mag er glauben, was er will! Ich hatte keinen Anlaß, ihn zu verstehen

8
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/25_08_1896/BZN_1896_08_25_7_object_2283372.png
Page 7 of 8
Date: 25.08.1896
Physical description: 8
nur aus in den Begriff, der vornehmen Herkunft öer vor ihr stehenden beiden Geschwister. ..Na, was wird denn da so eifrig verhandelt?' schlng da. eine lebhaste Stimme an das Ohr der dkei und Theodor kam leichtfüßig auf die kleine Gruppe zu. „Guten Morgen Mutter Gebhardt! Habe ich da nicht etwas für Euch bei mir? Richtig, da ilt es 1 Für Eure Asthmabeschwerden ! Versucht es einmal, vielleicht hilst's Euch und hilst's nicht, so schadet's auch nicht ! Nun, ihr beiden, was habt ihr denn der guten Mutter Gebhardt

, dann ist es hier schlimm!' „Das glaube ich!' rief Theodor. „Ich will doch einmal mit Papa sprechen, ab ihr nicht mit zur Stadt ziehen könnt Die alte Frau schüttelte den Kopf. „Aber, junger Herr, das geht doch nicht,' sagte sie. „Hier muß doch einer sein, der auch im Winter zum Rechten sieht. Alles hier so ganz allein lassen, das ist doch nicht möglich. Nein, junger Herr, das sparen Sie sich nur. Daran liegt es auch eigendlich weniger. Das macht vielmehr das Alter, welches kommt l' Paula gab Arthur einen Schlag

auf dem Arm ; wie eine Gazelle schoß sie dann davon und er hinterdrein. Lachend wollte Theodor ihnen folgen. Da legte die alte Parkhütersfrau ihre Hand auf seinen Ann. „Herr Eichenberg,' sagte sie eindringlicher, als sie sonst sprach, „ist das wahr? War die Mutter dieser Kinder eine Prinzessin?' ' Minutenlang sah Theodor die Fragende verwundert an, als zweiste er au ihrem Verstaud. Dann lachte er belustigt auf. Das war zweifellos Paula's Werk. Eine famose Lösung für eine heikle Frage

fortzufahren und dabei über das sie schiev Uebermältigende zu simulieren, denn immer nnd iütmer von neuem wiederholte sie: „Eine Prinzessin, — die Kinder einer Prinzessin!' . ... Aus einem Hügel, direkt an der Parkgrenze und dem Strom gelegen, holte Theodor die beiden jungen Hausgenossen ein, M „Habt ihr der Mutter Gebhardt aber etwas aufgebunden!' rief er lachend „Das ist sicher dein Werk, Paula! Sie hält euch beide jetzt für eine wirkliche Prinzessin und einen wirklichen Prinzen!' - „Und wenn sie es thut

, was ist dabei?' sragte Paula, Nut blitzenden Augen dicht vor den sie keck anschauenden jungenMann hintretend. „Ich bin zur Prinzessin geboren, und, wenn du mich auch noch so spöltich ansiehst, ich schwöre es dir, daß ich noch einmal eine Prizessin w.rden will!' Arthur stimmte hell in Theodor's Lachen ein. . „So phantasiert sie immer !' rief er. ^K'ehre dich nicht daran, Theodor! Sie wird hoffentlich noch vernünftig werden, ehe sie ganz überschnappt!' ..... So schön der Tag gewesen war, so herrlich ging

9
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1899/13_04_1899/BZN_1899_04_13_9_object_2407106.png
Page 9 of 12
Date: 13.04.1899
Physical description: 12
Beilage zu Nr. 8t der „Bozner Nachrichten' vom 13. M>w los». Aer Hraum vom Holde. Roman von Grmanos Sa«dor. (31. Fortsetzung.) . ^ Seine taktvollen, beruhigenden Worte verfehlten nicht ihre Wirkung auf Eliza ; ihre Aufregung begann sich sichtlich zu legen. i Theodor war gekommen, um der Schwagerin seinen Ab schiedsbesuch zu machen. Er wollte in den nächsten Tagen /nach Bonn gehen, um dort einen neuen Wirkungskrels am zutreten. - ' ' „Das goldene Kalb ! Ach, dieser Tanz ums goldene Kalb

reichte sie dcm Professor die Hand, während sekundenlang ein leichtes Erröten ihre klaren^ durch geistigten Züge verschönte. »Ich habe noch oft an Ihr Haus zurückgedacht,' sagte sie nach der ersten Begrüßung. „Wie geht es dem Herrn Senator und Fräulein Thora?' / «Thora ?' wiederholte Theodor traurig. „Ueber sie kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben. Ich weiß nicht, wo meine Schwester sich aufhält. Sie wissen wohl, daß es ernste Differenzen zwischen ihr und meinem Vater gab. Thora

Theodor Bartholdy mit aufleuchtenden Augen. ^Jch danke Ihnen für dieses Geständnis ! Es beglückt mich^ und- giebt mir neue Hoffnung. Sie haben noch nicht das offizielle Gelübde abgelegt, Ihrem Berufe sich für immer zu - widmend Sie stehen noch in der Probe und können zu. jeder ' Zeit aus dem Verbände der Schwestern wieder austreten. Auch in meinem Hause, au meiner Seiten warten Ihrer Pflichten. Auch als meine Gattin können Sie in treuer/aufopfernder Liebe. Ihrem Nächsten dienen, können Sie Kranke

zu Rate gehen. Und noch eine Bedingung muß ich stellen: Sagen Sie selber unserer Oberin, die unsere Mutter ist und vor der wir kein Geheimnis haben dürfen, was Sie soeben zu mir gesprochen haben. Ich will sie hierher kommH lassen. Für jetzt sage ich Ihnen Lebewohl!' „Und wann darf ich wieder vorsprechen, um die Entschei dung über mein Glück zu erfahren ?' fragte der Professor,. ^ „Ueber ein Jahr !' erwiderte Schwester Klementine schlichb. . „Ein ganzes Jahr 1 Welch, lange Zeit !' sagte . Theodor

traurig. „Was kann alles in einem Jahre geschehen?, Wer weiß, ob wir über ein Jahr noch leben !' „Unser Leben steht in Gottes Hand !' antwortete die Schwester mit zuversichtlichem Blick. „Ein Jahr ist eine kurze Spanne zur Prüfung einer so wichtigen Frage ! Leben Sie wohl!' ' ' - . ^ ^ ^ ^ ^ Sie gab ihm noch einmal die Hand, die er ,ehrerbietig > küßte. ' .. „Auf Wiedersehen! Auf ein beglückendes Wiedersehen!' flüsterte Theodor. / Dann war die schlanke, trotz ihrer düsteren Kleidung für ihn so lichte

10
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1899/03_05_1899/MEZ_1899_05_03_3_object_687822.png
Page 3 of 16
Date: 03.05.1899
Physical description: 16
Ed. Seling 1 fl In Summa S14 70 fl. sZur silbernen Hochzeit des H«rzogS Karl Theodor.) Die Feier der silbernen Hochzeit des HerzogtpaareS Karl Theodor in Botzzrn wurde am SamStag in München in oller Stille begangen. Sowohl der Herzog wie die Herzogin find unpäßlich Di« persönlichen Glückwünsche mußten aus diesem Grund» unt»rbl»ib»n. Die Stadt München hat dem Herzog Karl Theodor aus Anlaß de» silbernen Ehe« Jubiläums ein« p>ächtig« G.ückwunsch-Adresse durch Professor I. Widmann von der Kunstzewerbefchule

München.' sGlückwunsch-Telegrammes Aus Anlaß der Feier der silbernen Hochzeit Ihrer königl. Hoheiten Herzog und Herzogin Karl Theodor in Bayern haben Stadt und Kurvorstehung folgendes Glückwunsch- Telegramm gesendet: .Stadt und Kurvorstehung Meran gestatten sich, Ihren königl. Hoheiten zur Feier der silbernen Hochzelt die ehrfurchtsvollsten Glück wünsche zu unterbreiten. Karl Huber, Vizebürge» meister, Robert Pan, Kurvorsteher.' — Hierauf ist gestern (1.Ma>) an den E-stgezeichneten folgendes Tel

«, gcamm eingelangt: »Wollen d r Stadt und Kurvor stehung unseren besten Dank für Glückwünsche ans- sprechen. Herzog und Herzogin Karl.- sDan k.s Htrzogl. boy?. Holphotozraph Hlldebrand v. Perckhammer erhielt auf sein von ihm an das HerzogSpaar Karl Theodor in Bayern abge sandtes BeglückwünschungS-Telegramm als Antwort folgenden telegraphischen Dank: .Die He>zogin und ich danken von Herzen für Ihre Glückwünsche. Herzog Karl.' (Bildhauer Em. Pendls, von dessen Aus- Zeichnungen wir letzlhln gemeldet

11
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/19_12_1896/BZN_1896_12_19_6_object_2285035.png
Page 6 of 12
Date: 19.12.1896
Physical description: 12
, während Johann Christian, Ana stasia wohl verstehend, dem Wunzch seiner Gattin nachkam und sie aus dem Salon führte. Noch einigemale schluchzte Paula laut und veimehmlich ans, um ihre Komödie, die sie in der That zum besten gab, auch voll^ kommen glaubhaft zu machen. Plötzlich aber verstummte sie und horchte auf. Ein leichter Schritt kam draußen über den Korridor heran. Er näherte sich offenbar der Salonthür, die im nächsten Moment Theodor öffnete, um überrascht unter dem Eingang stehen zu bleiben

. . Aber zum Rückzug sollte ihm keine Zeit bleiben. Mit einem Schrei sprang Paula auf und warf sich ihm an den Hals, ihn so nötigend, einzutreten und die Thür hinter sich zu schließen. „O, Theodor, Theodor,' rie, sie dabei, „er ist tot — tot! Der liebe alte Großvater, er ist tot! Und Arthur ist fort! O, das ist zuviel — zuviel — zuviel!' Die theatralische Tragik, mit der sich gab, ihn täuschte sie völlig; aber so unbequem ihm die Situation auch war, er sah, für sich kein Losreißen aus derseben. Allein

, daß es noch einmal anders werden und wir unsern Platz finden würden, wo uns doch der selbe gebührte, — in dem Hause unseres geliebten und nun toren Großvaters! O, Theodor! Nun erst ist alles, alles aus, für immer — für immer!' Und förmlich aufschreiend, hing sie sich an ihn an, daß er unter ihrem Ungestüm unwillkürlich schwankte. Zugleich, daß er die Gestalt erspähte, die unter der zurück geschlagenen Portiere stand. Es war Hermione. Ueberrascht maß sie das Bild, welches sich ihr bot. „Verzeihung, wenn ich störte!' sagte

sie, indem sie von der Schwelle zurücktrat. Die Portiere schloß sich hinter ihr. Mit förmlicher Gewalt machte Theodor sich von Paula frei. „Ich kehrte soeben erst heim,' stieß er hervor. „Seit gestern war ich nicht im Hause. Der alte Petersen ist also todt, wie ich deinen Worten entnehme? Und Arthur — wo ist er? (Fortsetzung folgt.)

12
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/13_09_1896/BZN_1896_09_13_10_object_2283633.png
Page 10 of 12
Date: 13.09.1896
Physical description: 12
»Ko.ztter Keich richte».^ Nr. S«S . Voll richtete Klara's Blick sich in die bezeichnete Richtung ünb mit der Seele des Künstlers suchte sie zu« ersassen,. was Fee Phantasie ihn sehen ließ .... . Gleichsam hingegossen lehnte Olga in ihrem Polstersitz. Da bei blitzten ihre Augen empor zu dem über sie gebeugten Theodor, den sie, alle ihre Zauberkünste entfaltend, so völlig in ihrer Ge< Walt hielt, daß er kein Losreißen von ihr finvein könnte. Und doch hatte er längst die Insassen der Loge

unterrichtet,. und wo ihr Wissen versagte, da ergänzte Theodor in seiner leichten Weise, in der überhaupt das. ganze Gespräch geführt wurde, so daß die Um« sitzenden beide für ein kapriziöses Liebespaar halten konnten, das sich die Aufgabe gestellt hatte, in der Komödie selber eine kleine Komödie zum besten zu geben. Und doch barg sich unter dieser scheinbaren Tändelei ein furchtbar ernstes Spiel, wenigstens von seiten Olga's, die ziel bewußt handelte. ; Als die Vorstellung unter einem geradezu rasenden

Beifalls sturm ihren Abschluß fand, lag Theodor ganz und gar in den Banden dieser sinnberückenden Sa tanella, die von ihm hätte fordern können, wa? sie wollte, er würde zu allem bereit ge wesen sein. Aber sie forderte gar nichts. Im Gegentheil, als er eine Taxanomdroschle anrief, erklärte sie ihm unwidersprechbar, daß sie in der Pferdebahn zu fahren wünsche, und als er, wenn auch, ungern, sich ihr gefügt hatte und der Mittelpunkt der Stadt er reicht war, sagte sie ihm, wie eine Königin eine Huld

ja eine solche Verbindung gerade nicht,' fuhr er fort, ^.aber doch noch lange nicht so schlimm, wie sie doch immer-- hin ausfallen könnte. Der Wölber soll sogar sehr reich sein. Er immer sein Glück im Börsenspiel gehabt haben. Und das Mädchen ist ganz eilie. Daß muß man dem jungen Herrv lassen, Geschmack hat er. Sehen Sie doch nur selbst, — eine ganz gefährliche, kleine Teufelin!' Mit einer Kindlichkeit, welche selbst ein erfahrenerer Welt mann, als Theodor es war, für Natürlichkeit hätte halten können, hatte Olga

sich auf das kleine Sofa neben der Blattpflcmzen- gruppe, wo sie anch am Abend vorher mit dem Vater gesessen hatte, niedergelassen und diesen Platz für den allerreizendsten erklärt. Wohl oder übel mußte Theodor sich ihr fügen, wenngleich er mit einem Blick übersah, daß die beiden Herren. , an denen sie eben vorübergeschritten waren, diesen Tisch beobachten konnten. Aber sie ließ ihn zu gar keinem Nachdenken kommen. Sie begann sogleich wieder in ihrer unwiderstehlichen Weise ein Wortgefecht mit ihm aufzunehmen

13
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1893/25_08_1893/MEZ_1893_08_25_6_object_630598.png
Page 6 of 8
Date: 25.08.1893
Physical description: 8
m. Tochter, Mannheim Wilh Hoffmann, Wie» Max Löw, Kfm., Wien W. H. Hi dge, London Ernst Mayr m Frau, Rudolstadt Gläfin Paar, Meraiij Dr. ^»r. L. Deventer,^Berlin Dr. Strack, Hamburg Professor Schiffner, Innsbruck R, Eurich, Dr. H. Bronner, Brad- ford Louis Friedmann. Wien Theodor Rohn, Wien Oscar Haack, Berlin Albert Fuchs. Heilbronn Dr. Anton Bum, Wien Wilh. Werkmeister, Berlin Arnthal, Homburg Rosine Oswald, Budapest Kübel Hauptmann, Stuttgart MrS. E. Arnhold, Berlin Miß Lanne, Berlin Miß Willisen

Dr. Rlü>. Spiro, Wien Max Hlller m. Frau, Wien Em. Sptro, Kfm., Wien Geheimroch Dr. Koch, Potsdam Frhr. v. Lichtenberg m. Tochter Dr. Ernst Grasser, Erlangen Rob. MarguliuS, Wien Dr. Als. Thorsch, Wien Dr. Rud. Weißer m. Frau, Wien Reimers, Justizrath, Aachen Ludwig v. Schedius, Hofrath, Bu dapest Frl. Marie v- Solymossy, Budapest Dr. H. Haag, Frantsurt a. M. Dr. F. Sieger, Frankfurt a. M. Rob. v. Hlppel, Professor, Straß- bürg Rich. v- Hlppel, Heidelberg Dr. Landgraf Bernburg Theodor Spanier

, St. Croix, Westindien Frl. Harmier mit Schw., Cassel Walter Petersen, Kunstmaler, Düssel« dörs Theodor Römer und Max Rotten- höfer, München LouiS Horn und Frau, Berlin Dr. Carl A. Theurer, Chemiker, Berlin Dr. Aug. Dorfwirth, Reichenberg Karl Wittenbauer, München Aug. Lemier, Fabrikant, Hannover Mathilde Schandt, Kausm -Wittwe, München Marie Nanny, München Clara Oberprieler, München Dr. Josef Engels, Rechtsanwalt u. Notar, Ruhrort a. Rhein Helene u. Elife Hädrich-Naumann, Leipzig Dr. Carl Wunderer

Theodor Timmermann, R. Rath, Medsien Wolf Rappe, Kaufm. Meißen Alfred Grenzdorfer, Kaufm, Dresden Ambrogi de Vigoli mit Sohn, Mezzolombardo Alfred Grill, Tübingen Rudolf Herzog, Tübingen A. Rikli. Kaufm., Bern Aug. Röchler, Erlangen R. Heinemami, Hannover Fr- Hager, Hannover MIM. Kolck. ^ckler: 1362 M. ü. M. Eugen Müller, Krankenhauspastor mit Frau. Berlin Rümelin, Stadtschultheiß mit Frau, Stuttgart Miß Löwe, Meran MrS. Howel-Lowe m. Kammerjungs. Meran Frau Oberst de Garlik, Meran Frau Jda Flatz

14
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1900/02_05_1900/SVB_1900_05_02_6_object_2520221.png
Page 6 of 10
Date: 02.05.1900
Physical description: 10
. Wilhelm Seidner, Oberschützenmeister. VII. Hpt. Bartl Seyr. VIII. Hpt. Josef Hinteregger. I. Schlecker Eduard Zuegg. II. Schl. Tratz, k. u. k. Hauptmann. III. Schl. Franz Lemayr. IV. Schl. Johann Kinigadner. V. Schl. Joh. Gamper. VI. Schl. Theodor Steinkeller, Bozen. VII. Schl. Sapelza, Mühlbach. VIII, Johann Gasser. IX. Schl. Haimblsen. X. Schl. Josef Gamper. XI. Schl. Adalbert Mitterrutzner. XII. Schl. Wilhelm Seidner. — Schleckerpr a m i e n. I. Franz Lemayr. II. Johann Valentin. III. Haimblsen

. IV. Al. Lapper. V. Tratz, k. u. k. Hauptmann. — Allgemeines Frei schi e ß e n, 200 S ch r i t t e. I. Haupt. Ritter von Mersi, Innsbruck. II. Hpt. Hochreiner, Stilfes III. Hpt. Theodor Steinkeller, Bozen. IV. Hpt. Anton Stein keller, Bozen. — Schlecker:!. Georg Prantl, Schöna, mit Centrum. II. Theodor Stemkeller. III. Jgnaz Tink- hauser. IV. Franz Lemayr. V. Johann Pan, Bozen. VI. Josef Schwarzer, Eppan. VII. Arthur Auer, Eppau. VIII. Fritz Danzl, Innsbruck IX. Josef Egger, Meran. X. Wilhelm Seidner

. XI. Alois Lapper. XII. Andrä Priller> Schützenrath. XIII. Rud. Mattevi. XIV. H. Spörr, Innsbruck. XV. Josef Gamper. XVI. Michl Seeber. XVII. Tatz, k. u. k. Hauptmann. XVIII. Peter Seeber jun., Mauls. — Serien- b e st e: I. Schwa^, Eppau, 43 Kreise. II. Danzl, Innsbruck 43. HI. Josef.Egger 42. kV. Theodor Stein keller 41. V. Johann Msser 41. VI. Spörr 40. VII. Mattevi 40. VIII, J. Kugier^Jnnsbruck 40. IX. Äußerer, Eppan 39/X. Ritter v. Mersi, Innsbruck 39. XI. Franz Lemayr 39' Xll. Pan, Den 39. MI. An'er

15
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/05_04_1897/BZZ_1897_04_05_2_object_384824.png
Page 2 of 4
Date: 05.04.1897
Physical description: 4
eigentlich erst den Schluß der-Erzählung bil den sollen; aber sei es darum: Graf Theodor Kunitz!' „Graf Theodor Kunitz!' niederholte auffährend Seefeld, „der Besitzer von Kunitzdorfl'Äber —' „Aber I' unterbrach ihn Pfarrer Haberkorn, indem - er ihm die Hand auf den Arm siegte und sich bemühte, ihn vm- ' der aus den Stuhl zu -drücken. „Sie sind nicht der einzige, der „aber' zu der Geschichte sagt und darin liegt der Grund,- daß Sie bisher nichts davon erfahren -haben. Die alte Gräfin Kunitz, Graf Theodors

. Es'ist nicht schnöde Geldgier, was sie zu ihrem Verhalten bestimmt, son dern der nicht ganz unberechtigte Wunsch, den früheren-Glanz ihres Hauses wieder herzustellen.' „Ist der erblichen?' fragte^ der Maler. Pfarrer Haberkorn nickte. ^Graf Theodor hat, wie 'sehr viele seines Standes, die .Sünden der Vorfahren zu büßen. Es ist viel von seilten Ahnen verschwendet worden; UnglückS- ifälle mögen hinzugekommen^ein, kurz, das-früher «bedeutende Vermögen-ist.sehr. zusammengeschmolzen; die Güter

, wie alles zwischen Lydia und Theodor ge kommen ist.' „So erzählen Sie,' sagte der Maler mit einer gewissen Ergebwtg, und sich in seinen Sessel zurücklehnend, begann der alte Herr mir der ihm eigenen beschaulichen Breite; „Sie wissen, daß Lydia nicht meine Nichte, sondern Meine Großnichte ist, die Enkeltochter eines frühverstorbenen-BruderS, der drei Kinder hinterlassen hat, von denen jetzt auch kins mehr am Leben ist. Außer Lydia und einem Großneffen, der meinem Herzen wenig nahe steht, besitze ich > keine-Ver wandten

16
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1894/02_03_1894/BTV_1894_03_02_2_object_2953359.png
Page 2 of 8
Date: 02.03.1894
Physical description: 8
. Jene Interessenten, die sich an dieser Ausstellung be- theiligen wollen, werden mit Anmeldebögen betheilt. W iener-Briefe. H. Vor wenigen Tagen hat unser Todtenviertel im Osten der Stadt einen neuen Gast in seine Mauern ausgenommen, dessen Verscheiden von der ganzen gebil deten Welt, von allen civilisierten Nationen mit Weh- muth und Trauer vernommen wurde. Ueber Theodor Bill roth hat sich das Grab geschlossen! Wenn äußere Zeichen für die Größe und Wertschätzung eines Mannes einen Schluss gestatte», so konnte

Feuerwehr gebildet, deren Statuten von der k. k. Statthalterei bescheinigt wor den sind. von der Allseitigkeit des Genies, in dem sich vereinigt, was dem Durchschnittsmenschen als Widerspruch erscheint. Ein solcher Mann verdient denn auch allgemeine Theil nahme, und wir glauben einem Wunsche iiiiscrer Leser zu entsprechen, wenn wir mit kurzen Worten die Haupt punkte des Lebensganges Billroths hervorheben. Christian Albert Theodor Billroth wurde am 26. April 1829 in Bergen aus Rügen geboren

. Dort, an, Gestade der Ostsee, verlebte er im glück lichen Faiiiilicnkreise, geistig mannigfach angeregt, feine Kindheit. Sein Vater war evangelischer Pfarrer nnd stammte, wie wir aus der von Theodor Billroth selbst verfassten und ini Archiv der k. k. Gesellschaft der Aerzte liinterlegten Biographie erfahren, aus Schweden. Seine Mutter war aus Berlin und stammte durch ihre Mutter von einer Französin ab. Er war der älteste von 5 Knaben, welche alle kränklich waren und zum Theile auch an plitisis

(Lungenschwindsucht) starben. Auch Theodor Billroth neigte sich in seinen jnngen Jahren infolge schwächlicher Körpcrconslitntion zu dieser Krankheit, überwand aber deren Keime und entwickelte sich später zu ein-r wohlgebanten. kräftig schönen ManneSgestalt. Nach Absolviermig des Gym nasiums studierte er in GreifSwalde, Göttingen, Berlin und wurde 1842 zu Berlin zum Oooixir invclieiu-ro promoviert, nachdem er eine in der damaligen uicdi- cinischen Welt Aufsehen erregende Dissertation ge schrieben

17
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/03_10_1896/BZN_1896_10_03_7_object_2283906.png
Page 7 of 8
Date: 03.10.1896
Physical description: 8
in jeder Miene lauernd, nahmen Paula und Theodor vorm Kla vier Platz, um ein vierhändiges Bravourstück vom Stapel zu lassen, welches Arthur mit großer Gewuadtheit auf der Geige begleitete. Und im breitem Strome halten die Töne dnrch dey weiten Raum, den der wie lauter Brillanten glitzernde Kron leuchter mit Togeshelle durchflutete , .. . / Einige Stunden später war alles dunkel und still im Eichen- berg'schen Hause. Da huschten zwei Schatten über die Treppe hinab und zur Hinterthür hinaus die darauf

eine äußerst interessante Neuigkeit für dich, Theodor!' „Und die betrifft? fragte dieser, neben Arthur dahineilend. „Die Näherin Hannchen, von der heut mehrmals die Rede war. Weißt du, wer das ist? . „Wie soll ich das wissen ?' „Sehr einfach! Das ist keine andere als die alte Scharteke die wir neulich Abend unter dem Kandelaber am PostPlatz bei nahe über den Haufen gerannt hätten, als wir wie jetzt auf der Fahrt zur fröhlichen Jagd waren. Weißt du nicht noch? Das wahre Eulengesicht! Eine gräßliche alte

Hexe!' „Die aber bei unseren lieben Mama, respective Tante sehr hoch in Ansehen zu stehen scheint!', gab Theodor zurück. »Da ist es nicht gerade angenehm, daß sie uns zur Nachtzeit beisam men gesehen hat! „Hat auch nicht das mindeste auf sich!' gab Arthur weg werfend zurück. ^Jch will schon gutes Kind bei ihr werden, das nächstemal wenn sie wiederkommt, gehe ich zu ihr hin und binde ihr einen ordentlichen Bären auf, daß sie Respekt bekommen soll. Sie scheint übrigens Gespenster bei Tage zu sehen

, wenn sie das wirklich behaupten sollte, uns bei einander' gesehen haben zu wollen!' Theodor hatte seine Schritte unwillkürlich verlangsamt. Er sah seinen jugendlichen Begleiter wiederholt an. Redete derselbe die Wahrheit oder - wollte er ihm etwas aufbinden? Er traute dem Bruder Arthur, wie derselbe sich gern von ihm nennen ließ nicht über den Weg. „Giovanni sagtest du?' fragte er erst nach einer Pause. „Verstandest du deutlich den Namen Arthur?' . . „Ganz deutlich!' bejahte dieser eifrig. „Kennst gu einen Giovanni

18
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/07_07_1896/BZN_1896_07_07_7_object_2282722.png
Page 7 of 8
Date: 07.07.1896
Physical description: 8
und auf die Zeilen vor sich starrte, wie schlaggetroffen . . . Zur Besuchsstunde stellte sich, wie angekündigt, der junge Oswerg pünktlich ein. Der Großhandelsherr wußte, er kam zu5 Brautwerbung. Und er kam ihm als willkommener Bewerber: Eben war auch Theodor endlich im Salon erschienen. So-- lange hatte er gebraucht, sich von den Strapazen des vorherge henden Tages zu erholen. Er hatte Alonzo mit, wenn möglich, noch verstärkter Kälte als am Tage vorher begrüßt und nur we nige Worte mit ihm gewechselt

Menschenkinder mitein-» ander allein, die, alle fast in gleichem Alter, doch in ihren GÄ fühlen so himmelweit voneinander geschieden waren. . Für Minuten herrschte ein schwüles Schweigen zwischen den Dreien, Dann raffte — wunderbarerweise — Theodor zuerst sich auf. i ä „Sie kommen aus Buenos Aires?' brach seine unter ge-ä- wisse Umständen etwas harte Stimme die Stille. Alonzo begegnete mit Lebhaftigkeit des Fragenden Blick., „Aus Buenos Aires, ja,!' erwiderte er. ^ .Ihr Onkel hat dort sehr große Besitzungen

, nicht wahr forschte jener weiter. Eine Wolke huschte über Alonzo's Stirn. - ^ 5 ^ „Sehr große, ja,' versetzte er etwas gepreßt. ^ „Ich hörte es bereits einmal von Mama,' streckte der junges Eichenberg sich in seinem Rohrstuhl, daß es knackte. „Da wundext.' es mich eigentlich, daß Sie nicht drüben geblieben sind!' „Aber, Theodor!' warf Hermione ein. ^ „Na, warum soll ich. denn das nicht sagen?' fuhr dM Sohn des Hauses fort. „Wenn einer im Fette sitzt, dann soll/: er darin bleiben. Das ist meine Ansicht

. Sie hatten doch ver-7. muthlich alle Aussicht, der dermaleinstige Erbe des Onkels, d ext ja kinderlos ist, zu werden. Mehr aber kann doch kein Mensch verlangen. Denn der Onkel ist, wenn ich recht berichtet bin^p nicht weniger reich als der Papa, und das will etwas sagend meine ich! Und da waren Sie obendrein noch der einzige Hahn^ im Korbe, während wir hier uns zu zwei-, ja, am Ende gar zu dritttheilen haben werden!' „Theodor!' klang, diesmal energischer, die Stimme Hermi?.) one's zu dem Sprechenden hinüber

19
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1896/26_07_1896/BZN_1896_07_26_7_object_2282985.png
Page 7 of 8
Date: 26.07.1896
Physical description: 8
Schatten. ... Aus der Treppe kam Jenny schon Olga entgegen. Aber kaum hörte die Tochter des Hauses sie au. Doch an der Portiere, die in den Salon führte, verharrte sie minutenlang tiefathmend; dann schlug sie die Vorhänge auseinander und stand Theodor Eichen berg gegenüber. „Verzeiung, meine Gnädige,' redete er sie an, „daß ich Sie so srüh, vor der Besuchsstunde behellige. Allem meine Angelegen heit ist dringend. Ich habe sehr nothwendig mit Ihrem Herrn Vater zu sprechen.' „Papa ist nicht mehr zugegen

,' antwortete Olga, dem jungen Manne bedeutend, Platz zu nehmen. „Er ist bereits vor einer Stunde in die Stadt gefahren.' „Das ist fatal, äuserst fatal!' trat Theodor mit dem Fuße auf. „Ins Bureau kann i h nicht gehen. Ich muß ihn vielmehr durchaus privatim sprechen!' Ein kurzes Schweigen entstand. Olga betrachtete den jungen Mann eigentümlich forschend. So leichtsinnig hübsch er neulich ausgesehen hatte, so sorgenvoll vergällt erschien er ihr heute, wie um Jahre älter. „Kann ich Papa etwas ausrichten

er aber ans, so weiß ich, daß er in der Stadt speist und sorgte mich deshalb weiter nicht.' „Vor der Börse ist er also unter keinen Umständen zu er warten?' zerrte Theodor an seinem Schnnrrbart, der seinem Gesicht etwas besonders Keckes verlieh. „Voraussichtlich nicht,' versetzte Olga. „Aber wenn es so eilig ist und Sie nicht zu ihm ins Bureau gehen wollen, so schicken Sie ihm doch eine Nachricht!' Theodor sah das junge Mädchen wie prüfend an. „Daran habe ich auch schon gedacht, aber auch daß kann lch

20