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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 31.01.1929
Physical description: 12
du dich mit Theodor verständigen. Ich weiß nicht, wie viel Ihm von der Sache bekannt ist; aber sollte er auch noch gar nichts wissen, so muß er's erfahren. Ich schrecke jetzt vor nichts mehr zurück. Alles muß ins Reine kommen. Geduld wirft du wohl haben ' müssen. Wir können dir dein Geld nicht blank auf den Tisch zählen. Wenn du aber, darauf bestehst, so muß es sich machen lassen. Rur würde es schwer halten; wir sind durch die Ueberschwemmung zurückgekommm Md Theodor wird es lieber dir schuldig bleiben

ihn nicht zurück. Unten «m der Treppe wartete Theodor. Cr hatte gehört, wie Franz zu seinem Vater ge- rufen wurde, und harrte mm bange auf den Ausgang. Als er in das verklärte Gesicht des Freundes bkckte, hellte sich fein« Men« auf. „Run ist Mes gut', rief er, „das sehe ich dir an. Hoffentlich darf ich jetzt auch wissen, was ihr mir so lange verborgen habt.' Cr zog dm Freund in das Schreibstübchen, drückte ihn auf «inen Stuhl Md pflanzte sich vor ihm auf. „Du kommst mir nicht fort, ehe du Mes erzählt hast

. Also fange gleich an.' Franz schüttelte den Kopf; seine strahlen den Augen wurden feucht. „Gewiß, du sollst jetzt alles erfahren — dein Vater hindert es nicht; er wünscht es sogar. Aber nicht aus meinem Mund darfst du es hören. Es kommt mir nicht zu, 'darüber zu reden, nachdem das Wort Verzeihung gesprochen ist. Geh zu deiner Mutter! Sie kann dir's sagen, wenn ste es für gut hält. Aber eines Theodor, ver nimm von mir Md behalte es im Sinn!' -- Franz stand auf und legte feine Hände auf die Schulter

des Freundes. „Was du er fahren mußt, wird dir bitter, bitter zu honen sein — und mein Herz bangt um dich. Aber um der Freundschaft willen, die uns verbin det, halte dich an das eine Wort: Es ziemt Ms nicht zu richten. — Theodor, er ist dein Vater Md er hat schwer gelitten. Laß keine Mtterkeit Platz greifen in deinem Herzen, sondern vergib, wie ich es längst getan höbe, wie wir einst hoffen, daß uns im Himmel vergeben werde.' Fünfundzwanzigstes Kapitel. Eine Stunde spater wußte Theodor Mes: es war freilich

noch schlimmer, als er ge dacht hatte. <Ä> schonend auch seine Mutter ihre Worte wählte, sie schmetteren ihn furcht bar danieder. Sein Vater war ein Dieb oder zumimdesten ein Betrüger, der sich an dem Gut der Waisen vergriffen hatte. An demseLm Schreibtisch, an dem einst der Müller mit dem alten Melcher gesessen, saß nun Theodor vornübergebeugt, das Ge-' sicht in beiden Händen geborgen, 'und mühte sich ab, das Schreckliche zu fassen. — Ri« wieder konnte er einem Menschen offen in die Augen sehen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 19.11.1935
Physical description: 6
der Welt. Sie sind jetzt aber von den Japanern geschlagen worden. Denn bei 93 Millionen Bevölkerung zählen die japanischen 4Z Millionen Konten. Sind Abeffiniens Kaiser Slave»? Theodor von Äthiopien — ein serbischer Bauer?... Das verrälerrische Mullermal. Ende Februar 1916 war es soweit. Die Akten liefanden sich jetzt, wie die neuesten Geheimberichte meldeten, im österreichischen Generalkonsulat zu Zürich, dem Hauptsitz des vereinigten deutschen und österreichischen Spionagedienstes. Der italienische

man aus einem Staunen ins andere. Man fand nicht nur die Privatakten des Grafen von Armand, andern auch genaue Informationen über die poli zeiliche Ueberwachung, die die Deutschen über den n Ludwigshafen wohnenden Flugzeugerfinder Fokker verhängt hatten, weil er versucht hatte, Die Belgrader Tagespresse nimmt sich mit Ver gnügen einer Geschichte an, die zwar schon lange Zeit zurückliegt, aber heute den Reiz großer Ak tualität genießt. Diese Geschichte spielt in den Jahren 1856-57, in jener Zeit, als Kaiser Theodor

die Belgrader Zeitung „Schu- madinka' hervor, die am 6. November 1856 eine den Umstände^' entsprechende ausführliche Schill derung Abessiniens und seines Kaisers Theodor veröffentlichte. Dieser Artikel fand aber ein ungeahntes Echo. Es tauchte ein Mann in Belgrad auf, Mata mit Namen, ein Glaser und Schriftsteller, der im Banat einen Onkel namens Theodor hatte. Besagter Theodor hatte einen Sohn, der in jungen Jahren ausgewandert war, erst nach Ägypten, dann weiter. Zuletzt war eine Nachricht aus der Gegend

des heutigen Korosko zu seinem Vater gedrungen, mit der Mitteilung, daß er weiter nach Süden wandern wollte, also nach Abessinien, wo ihm Macht und Ehre winkten. Aber Mata, der Glaser, batte sich durch alle möglichen Urkunden die feste Überzeugung verschafft, daß damals, 1856, der äl teste Sohn des Banater Bauern Theodor noch am Leben sei, in Abessinien, und niemand anderer sollte es sein als jener Kaiser Theodor I., von dessen Taten man nun so viel spreche. Die Zeitung „Schumadinka' nahm

diese auf sehenerregende Mitteilung mit leisen Zweifeln auf, gab sie aber wieder, ebenso wie einen langen Brief, den Mata, der Glaser-Schriftsteller, an Kaiser Theodor gerichtet' hatte. Diese, Brief ist in seiner Art ein unübertrefflich.- Kuriosum. Mata ver faßte ihn serbtt^ fügte aber eine französische und eine englische Übrsetzung bei, was er in dem Brief damit erklärte, daß der liebe Vetter Theodor in der langen Zeit ja die Muttersprache vergessen haben könnte. Es hieß in dem Brief weiter, daß Mata, Theodor

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 13.08.1939
Physical description: 8
ihn eine Weile an, dann meinte er: „Stecken Sie das Blümchen doch lieber hinters Ohr. Dort hat es Luft, Licht und Feuchtigkeit/' Knekäoten aus aller Welt Otto und Theodor hatten sich lange Zeit nicht mehr gesehen. Als Junggesel len waren sie die besten Freunde aewe- ien, aber seit Theodor verheiratet war, hatten sie einander aus den Augen ver loren. Kürzlich, aus der Straße, trafen sie sich- „Und wie fühlst du dich als Ehe mann?' fragte Otto neugierig. — „Ich bin mehr als zufrieden!' sagte Theodor stolz

. „Du mußt unbedingt einmal zu uns kommen; ich bin überzeugt, dann wirst du selbst Lust zum Heiraten bekommen.' Otto kam. Theodor war gerade allein zu Hause. „Das trisst sich ausgezeichnet!' mein te Theodor. „Da kann ich dir manches verraten, was meine Frau nicht unbe dingt du hören braucht.' „Hast du denn Geheimnisse vor deiner Frau, Theodor?' „Nicht wie du denkst!' ereiferte sich Theodor. „Aber glaubst du denn, es wä re ein Kinderspiel, über eine Frau zu herrschen?' Otto war sprachlos vor Bewunderung

. „Ja', nickte Theodor männlich erhaben, „ich kann wvhl sagen, daß ich der Ton angebende in unserer Ehe bin. Und das habe ich erreicht, nicht durch Gewalt, oh. nein! — denn das laß dir gesagt sein, Frauen können einen ebenso harten Kops haben, wie wir Männer. Theodor hatte inzwischen Otto die net te kleine Wohnung gezeigt; nun standen sie im Wohnzimmer. „Bitte, nimm Platz!' „Ein sehr schöner, ein äußerst beque mer, ein geradezu wundervoller Sessel!' bewunderte Otto. „Der Stuhl für unlere Besucher', nick

- te Theodor. „Du wirst lachen, aber auch er hat, um der Harmonie meiner Ehe willen, eine diplomatische Aufgabe zu er füllen.' Und Theodor führte aus: „Weißt du meine Frau hatte, bevor wir heirateten, ziemlich viele Freundinnen, und einige davon besuchen sie auch heute noch. Nun stehe ich aber auf dem Standpunkt, daß es für eine junge Ehe nicht besonders gut ist. wenn neugierige Dritte kommen; Kurzgeschichte von Hans Breiteneichner. meine Frau zutiefst verletzen. Ein Zufall kommt mir zu Hilfe

star ke Lustströmung, ein so heftiger Zug, daß kein vernünftiger Mensch aus dem Platz noch länger sitzen bleiben will — und uns demnach alle unsympathischen Gäste fast fluchtartig verlassen!' Otto staunte und lachte. „Du bist ein Teufelskerl, ein Genie, Theodor!' „Nnr ein kluger Ehemann', lehnte Theodor geschmeichelt ab. „Uebrigens, du mußt unbedingt noch zum Abendessen bleiben, lieber Otto!' Da kam auch Lucie, Theodors Frau, zurück, war entzückt darüber, den Freund ihres Mannes, von dem sie schon

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 10.01.1929
Physical description: 12
gegeben. In dieser Stunde noch wollte er eine. Aus sprache suchen. Aber Martha wehrte sich energisch da gegen. Sie sei froh, daß die Verlobung zurückgegangen sei, erklärte sie ihrem Dater. ja sie habe schon selbst die Absicht gehabt, sie zu lösen. Der Müller starrte das Mädchen verständnislos an. Sie strahlte förmlich vor Glück. — Und als Theodor ins Zimmer trat, fiel sie ihm um dm Hals und flüsterte ihm schier ungereimte Dinge ins Ohr. wie sie jetzt anders werden wolle, ernst, arbeitsam und sparsam

... Theodor erriet den Zusammenhang ihrer Gefühle. Er lächelte zum ersten Mal seit langer Zeit und sagte, wie die Mutter ge sagt: „Ich habe es kommen sehen. Cs ist besser' so.' Zweiundzwanzigstes Kapitel. Franz Brenner begann sich langsam zu erholen, als endlich das Fieber nochließ. Me durch ein Wunder hatte er bei dem schreck- lichm Sturze keine inneren Verletzungen darongetragen. Selbst di« fürchterliche Kopf wunde. die Jakobs Gewehrkolben verursacht hatte, heilte vollständig, wenn auch langsam. Bleich

am Rand und bin i wohl ausgerutscht. Aber wir wollen jetzt nicht | mehr davon sprechen Ich bin ja mit dem l' Leben 'davongekommen und bald wieder . heil .und gesund. Komm, erzähle mir von dir . ! und — von Theodor.' ■ ! „Ach, Theodor,' sagte sie und versuchte zu ; lächeln, „den bekomme ich sa gar nicht zu j sehen. Ist er nicht bei der Arbeit, so ist er i hier bei dir — und Mutter ist auch bier; lo i bin ich oft genug ganz allein in der Mühle. : Oft setze ich mich abends zu Bärbel und . Ambros

und so breitspurig wie immer einherzuaehen. Aber es war noch schwerer, dem Auge seines Sohnes Theodor zu begegnen, das immer mit vorwurfsvoller Frage auf thm ruht«. Täglich, ja stündlich fürchtete er eine Aus einandersetzung. Und mit Theodor — das wußte er — würde er nicht fertig werden. Ihn konnte er nicht belügen: denn zweifellos wußte er von Franz alles. Theodor war durchaus rechtlich und geradeaus; hier war «in 'AuswetchSn unmöglich. Aber Tage und Wochen verrannen, unö Theodor sprach nicht; seine düstere

Wort zu sprechen — und so ging er finster seiner Wege, täglich elender und verlassener. Theodor hatte während der letzten Zeit schwer gekämpft. Die irren Fieberreden des Freundes, die Abschiedsworte Jakobs hatten ihm genug gesagt, um ihn in ein Meer von Zweifeln zu stürzen. Und als er endlich Auf klärung fordern konnte von Franz, wich ihm dieser aus. „Mein Dater hat «in Unrecht an euch be gangen. und du hast es ihm vorgehalten, und darum hat er Jakob gegen dich aufgereizt,' sagte Theodor immer

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 28.11.1937
Physical description: 8
, ob Sie sie ausleihen würden für den Nach mittag.' „Mein lieber Rolf', brummte ich, hat er an dir und deinen Schwestern nicht genug?' „Sie wissen', sagte er, „ich bin einundzwanzig, und die Zwillinge feiern nächste Woche ihren achtzehnten Geburtstag. Nein, mein Vater braucht kleine Kinder.' „Kleine Kinder'' Will er etwa einen Kin dergarten gründen?' „Nein, aber unser Patenonkel Theodor kommt zu Besuch.' ^ „Sag deinem Vater, er kann meine Kinder gern haben', sagte ich, stundenlang kann er sie ha ben

. Aber was hat es denn mit viesem kinderlie ben Onkel Theodor für eine Bewandtnis?' Rolf schwang sich mit einem Satz über die Gar tenmauer. „Onkel Theodor ist ein Jugendfreund meines Vaters', sagte er. „Es gibt ein Bild von ihnen als junge Studenten, wie sie vor dem Heidelber ger Schloß stehen. Mrin Vater hat seinen Arm um Onkel Theodors Schulter gelegt. Sie tragen beide lange Bärte. Man würde sie heutzutage für Professoren halten.' „Nun. lind?' „Dann lernten sie auf einem Sommerfest mei ne Mutter kennen, und beide liebten

sie. Mein Vater ging als Sieger hervor, Onkel Theodor segnete die beiden zum Abschied, wanderte nach Amerika aus und wurde Millionär. Er hat nie geheiratet.' „Das ist nur recht und billig', antwortete ich. „Doch woher kommt bei ihm die Kinderliebe?' „Als ich zur Welt kam', fuhr Rolf fort, ohne auf meine Frage zu antworten, „schrieb meine Mutter an Onkel Theodor und bat ihn. Pate zu stehen. Ein gerührte rBrie fkam zurück mit einem Scheck für Ivll Dollar.' „Wirklich sehr vornehm', murmelte ich. „Sie haben recht

an Onkel Theodor und meldete ihm die Geburt eines vier ten Patenkindes an. Die hundert Dollar halfen uns über das Schlimmste hinweg.. Seitdem sind nun sechzehn Jahre vergangen. Sie wissen, mein Vater ist Maler, er hat keinen regelmäßigen Ver dienst. Wir waren manchmal in finanziellen Schwierigkeiten. Kurz und gut, wir müssen Onkel Theodor, wenn er hente auf der Durchreise drei Stunden bei uns verweilt, zehn Patenkinder vor setzen.' „Zehn?' rief ich entsetzt. „Mit meinen sind es aber nur sieben

er meine älteste Tochter „Ulli.' „Ulli?' fragte Onkel Theodor befremdet. Rolfs Mutter rettete die Situation. ' „Wenn man ko viele Kinder hat. lieber Theo dor'. sagte sie, „so muß man kurze Namen Koben, sonst dauert das Rufen zu lanlg. Dies ist hier un sere Clementine. Wir nennen sie Ulla.' „Und du? Wie heißt du?' wendete sich der On kel an den älteren der beiden Arztsöhne. „Konstantin.' Onkel Theodor sah Rolfs Vater fraaend an. „Dies ist unser lieber Paul', sagte Rolfs Vater. „Und da nennt ihr ihn der Kürze

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 04.02.1905
Physical description: 8
durch seine Be- glMmg gehindert wurde. - Aestgewinner beim Sebastianifest- und Gesell- schastsschießen am 22. und 29. Jänner 1905. 1. Fe st- s ch ei b e: Noflatscher Jakob, Lageder Alois, Linke A. W., Steinkeller Theodor, Trebo Engelbert, Stocker Alois, Steinkeller Theodor, Schöpfer Georg, Pattis Eduard, Schober Johann, Schäfer Josef, Pattis Eduard, Debiasi Peter, Schaller Franz, Lageder AloiS, von TschUrtschenthaler (Oberschützenmeistev), Saltuari Franz, Leitner Franz, Schaller Franz, Pittertschatscher Fritz

, Höller Joses, Hueber Fritz, Pohl Johann, KerschVaumer Karl, Trebo Josef, Mair Anton (Schützenrat). 2. Schlecker: Noflatscher Jakob, Lageder Alois, Linke A. W., Steinkeller Theodor, Trebo Engelbert, Stockner AloiS, Steinkeller Theodor, Pattis Eduard, Schober Johann, Pattis Eduard, Debiasi Peter, Schaller Franz, Stockner Alois, Lageder Alois, von Tschnrtschenthaler (Oberschützenmeister), Ga bosch Alois, Saltuari Franz, Leitner Franz, Schaller Franz, Pittertschatscher Fritz, Plank Karl, Steinkeller

Anton, Steinkeller Julius, Stein keller Julius, Debiasi Peter, Baader August, Major Hauber, Pan Johann, Pan Johann, Plank Karl, Mumelter Jgnaz, Cagol ValeriaN, Schöpfer Georg, Pichler Franz Junior, Pohl Johann, Gasser Peter, Wieser Alois, Schäfer Josef. 3. S e r i e nbeste: a) Altschützen: Lageder Alois, Pattis Eduard, De biasi Peter, Steinkeller Julius, Schaller Franz, Steinkeller Theodor, Gasser Peter,' Pan Johann, Stockner Alois, Schöpfer Georg, von Gelmini Paul, Hauck Georg, Massetti Joses

, Wieser Alois, Schober Johann, Saltuari Franz. d) Jungschützen: Schäfer Josef, Pichler Franz Junior, FranceSconi Otto, No flatscher Jakob, von Faeckl Georg, Hueber Fritz, Trebo Anton, Cagol Valerian, Gabosch Alois, Käfer Josef, Behmann Marius. 4. Armee-Figuren scheibe: a) Tiefschuß: Steinkeller Julius, Pattis Eduard, Lageder Alois, Daniel Ludwig, Gasser Anton, Steinkeller Theodor, Langer Josef, Schober Johann, Käfer Josef, Pircher Alois. b) Kreisbeste: Steinkeller Julius, Gaffer Anton, Lageder Alois

, Steinkeller Theodor, Debiasi Peter, Pattis Eduard, Leiwer Franz, Gasser Peker. 5. Prämien: a) für die ersten und letzten Nummern am 22. Jänner: erste Nummer Steinkeller Theodor, zweite Debiasi Peter, dritte Pattis Eduard, letzte Plank Karl; am 29. Jänner: erste Nummer Saltuari Franz, zweite Steinkeller Theodor, dritte Gabosch AloiS, vierte Pattis Eduard, fünfte Pan Johann, sechste Pattis Eduard, letzte Steinkeller Theodor, vorletzte Lageder Alois; b) Schußprämien am 22. Jänner: Schober Johann, Lageder

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 30
Date: 14.12.1906
Physical description: 30
den 35 Jahre alten Mo-tographen Theodor Wospiel und deffen Gattin K«charina, geb. Sdebensühr. beide Mis Wien, wegen vollbrachten unÄ versullKen Betruges irnd wegen Bettelns. Den Borsitz süh-rt Herr LaudesgerichtsiWt Hu Her. die Anklag? vertritt Herr Staatsa«vaü> Gubstitut Dr. LhristancL. Als Verteidiger für Theodor Wospiel sMMsrt Herr Dr. Pfaff, die Berteidiguzrg der Kachasina Wospiel hat Herr' Koktar PMtzer Kei '.lmnmen. Die GeschworMM ba«k Mrrds gebWet aus den Herr«»-. Joses Aivort. Sllms TrÄbo. David

Atz. Franz Bund. DM Knapp. Alois Haas, Sebastisn Christanrll Kvanz Mach Johann AzWerger, A,idra Mün- Demplel- ZmÄ KmW WTer. OrÄchmAku M»«r. - - We MMSi«rg her NMaze SMt : Theodor Wospiel stanunt aus wohlhabender Wiener Bürgerfcunikie. Seme Mutter Fanny Witwe Wospiel und sein Bruder Rudolf betreiben ein Schivnrzeschäft und verfügen über Vermögen. Der Beschuldigte scheint scho-n seit langem kein Freund der Arbeit gewesen zu sein. Seine Frau Katharina, von Haus aus vermögenslos, beschrieb

ihn selbst als einer ersprießlichen Tätigkeit nicht zugetan. Theodor Wospiel gibt zu. im Laufe der Jahre an väterlichen Abteil und vermöge Unterstützun gen seite>G der Mutter eine Summe von 4V V0V Kronen möglicherweise verbraucht zu haben. So lange mm seine Mutter ihre schützende Hand über ihn hielt, hatte sein sträflicher Leichtfimi keine schweren Folgen für iHn; wenigstes bis jetzt noch nicht. Ii» Uiiriier l9V4 hatte er mrter dem falschen ?!mnen seimr Mutter, die in Wörishofen sehr bekannt war. dorthin an mehrere Personen

um Geld telegraphiert u:U> das Geld durch seine Frau beheben lassen. Hindurch erzielte er für sich eine Slnume von 22V Mark. Später berief er sich auf feine Mutter, von der er erwartete, daß sie zahlen werde. Tatsächlich trat sie für ihn ein und befriedizte die Gläubiger. Diesem Umsrcnrde allein hat er es zu verdanken, daß er wogen seines Vorgehens nicht verfolgt tvird. Von Mitte März bis Oktober 1903 hatten Theodor und Katharina Wospiel in Graz ein Kroiwattengefchäft betrieben, das schlecht ging mrd

nach kurzem zufannnenbrach. In» Oktober ver» schlvanden die beide« Beschuldigten von Graz. Sie wurden am 3. Mai 1904 vom k. k. Landesgerichte Graz tvezen schuldbarer Krida imd Exckutions- vereitelung zu drei Wochen ftreirgkn Arrestes ver- urteiit. Vom 9. Zuli bis 19. September 1905 hielten sich beide in Brünn ans. Damals tvar Theodor Wospiel in guter Stellung bei eines» Photozraph^n nnd zahlte feine Mutter für ihn die Wohnimg. Änl 19. September 19VS wurde ihm die Arbeit gekündigt und mln faßte er den Plan

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 20.06.1937
Physical description: 8
: Kabarett Strasburg. 20.30: Bunter Abend Toulouse, 20: Bunter Abend Wien, 20.05: Erstes Schlußkonzert der Preisträger des internationalen Wettbewerbs sür Gesang Zürich, 20.35: Die der! Raben, Märchen nach Grimm, Musik von Humperdinck Ein Kauz namens Theodor Tierskizze von Philipp Gottfrieid Maler. Es handelt sich in diesem Falle um einen wirk lichen Kauz und nicht einfach um einen Eigenbröt ler, der in einer auf Gleichmaß gestellten Welt entlegene Wege geht. Ein Sonderling freilich ist Theodor

auch. Er ist eines der wunderlichsten Wesen, die man sich den ken kann, still, nachdenklich, mißtrauisch gegen Fremde. Wenn Tier und Menschen schlafen gehen, beginnt sein Tag. Er hört das Unhörbare, blickt dich rücklings markerschütternd an und ist dem kleinen Geflügel verhaßt. Wenn er mich sieht, wenn er auch bloß einen Zipfel meiner Jacke ent deckt, ruft er mit einer Zärtlichkeit, die man sei nem krummen Räuberschnabel nicht zutraut. Als Theodor zu mir kam, war er noch ein Kind, von Gestalt ein Heller, gelber WollbaU mit dunklen

großen Kugelaugen. Tagsüber saß er in einem Schränkchen aus' Pappe, abends kam er hervor und teilte das Zimmer mit mir. Ich versichere, daß Theodor ein beglückend ruhi ges Temperament hat; ich versichere, daß unsicht barer Wald ihn umgibt. Wo er sitzt, ist Nacht und Traum, Mondlicht, Sterne, Abgeschiedenheit. Ich halte Theodor als Symbol. Ich glaube, wenn die Menschen Käuze kännten, würden sie auf vieles verzichten, was zu erstreben ihnen der Mühe wert dünkt. Wenn du abends in deiner Stube sitzt, flü

- gelt es lautlos um dein Haupt. Hast du lange ge nug gelesen, so blicke Theodor an! Den flockigen Körper wiegend, kreist er mit seinem großen Ge sicht, um irgendetwas ins Auge zu fassen, dessen Bedeutung du nicht kennst. Wenn er sich auf deine Schulter fetzt, fühlst du dich mit Lob überschüttet. Ein Kauz und ich — ein Kauz und du, wenn das nicht ein schönes Paar ist, so will ich nichts von der Stille verstehen. Seit langem lebt Theodor hinter meinem in ei nem Haus aus Draht und Holz, dessen Größe

ihm gestattet, auf seine Art zu leben. Es hat sich ge zeigt, daß er gar nicht so lichtscheu ist, wie man glaubt. Am hellen Mittag verläßt er sein Versteck und sitzt zwei Stunden lang schlafend und blin zelnd in der Sonne. Sein Gefieder, gelb, braun, es sei denn, sie glichen in Aussehen und des Näheren seinem Herrn. ^ Wollt ihr mein Wappentier mißachten, wei« ein Feind des hastenden Tages ist? Oh ni.'Z würdet auch ihr Opfer für ihn bringen,'we^I Theodor kenntet, vielleicht für ihn auf Min ' gen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 28.01.1934
Physical description: 8
Geschichten Von Bodo M. Vogel Onkel Theodor ist trank. „Lieber Freund' erklärt der Arzt nach der Un tersuchung, „Sie müßten viel Obst essen, Weintrau ben zum Beispiel. Trauben sind eine vorzügliche Medizin.' „Das glaube ich schon', meinte Önkel Theodor, „aber könnte ich diese Medizin nichts anderes ein nehmen, als in Pillensorm?' Einmal hat Onkel Theodor seinen siebenjährigen Neffen mit aus die Neise genommen. Wie alle Kin der fragt der Junge, sragt: er fragt den armen Onkel Theodor sörmlich tot

. Und dann kräht er: „Aber Onkel, bevor dieses Gesetz von der Polizei erlassen wurde — da konnte man doch in den Himmel fliegen .nicht?' Onkel Theodor hat sich später geweigert, wissens- durstige kleine Kinder wieder mit auf die Neise zu nehmen. „Heute habe ich geträumt', erzählt Onkel Theo dor am Stammtisch, „daß meine SÄilviegcnnuttcr die Treppe heruntergesallen ist.' „Aber Du bist ja gar nicht verheiratet!' wirst einer ein. „Stimmt', grunzt Onkel Theodor, „aber gefreut

habe ich mich doch.' Noch eine andere Junggejellenaneldote von Onkel Theodor. Leim Stammtisch sagt er in vorge rückter Stunde zu einem Freund! „Was sagst Tu denn zu Deiner Frau, wenn Du immer so spät nachts nach Hanse kommst.?' „Erlaube mal', erwiderte der Freund empört, .ich bin genau so wie Du Junggeselle!' „Unbegrcislich', staunt Onkel Theodor, „warum gehst Du denn eigentlich so spät nach Hause?' Onkel Theodor kommt mittags vom Geschalt nachhause. Die Wirtschafterin, die nicht besonders gut kocht, empfängt ihn mit den Wortten:,, Heute war eiu

Bettler da; ich habe ihm einen Teller Suppe und zehn Psennig gegeben.' „Hat er die Suppe gegessen?' „Natürlich!' „Na', lacht Onkel Theodor, „dann hat der arme Kerl den Groschen ehrlich verdient.' Einmal reist Onkel Theodor geschäftlich nach Po len. Von dort hat er dann eine nette Anekdote mitgebracht. In Polen, auf den ganz entlegenen Kleinbahn- streclen, kennt man noch kein Hundert-Kilometer- Tempo. Die Lokomotiven schleichen schlampig da hin und halten auch oft ganz gemütlich aus offe ner Strecke

. Da steht dann manchmal eine Kuh mitten aus den Gleisen... Aber das Tier entfernt sich bald wenn der Lokomotivsührer die Damps- pseise ertönen läßt. Einem edlen Polen, der neben Onkel Theodor situ, wird es schließlich doch zu bunt. Nachdem eben erst der Bummelzug hielt, weil eine Kuh den Weg versperrte, stoppt jcht der Zug schon wieder aus ossener Straße. Der Pole schreit zum Fenster hinaus: „Pschakrew! Schon wieder eine Kuh auf den Schienen?' „Nein, Panje', flötet Onkel Theodor/aus dem Fenster sehend

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Bozner Nachrichten
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Page 9 of 12
Date: 01.11.1896
Physical description: 12
Veilagq zu Nr. 251 der „Bozner Wschichten' vom 1.Nobembeq 1896. ^ Schiffbrüchig. Roman aus der Patrizierwelt von Nvvl Karin. (70. Fortsetzung.) Mehr, denn ihre Worte, bekundeten ihm zwölf Schläge, die von der Halle herauf dumpf durchs Haus dröhnten, daß es hohe Zeit sei, auf seinen Posten zu eilen, auf welchem Theodor ihn suchen konnte. „Gute Nacht, Schwester,' sprach e» somit, ihre Hand, die sie ihm kühl hinhielt, drückend. «Gute Nacht, und — wie ich dir schon einmal sagte — träume

von dem schönen Theodor und von der zukünftigen Frau Paula Eichenberg! - Und gleich wie damals, als er dieselben Worte zuerst zu ihr gesprochen hatte, war er wie der Blitz zur Thür hinaus. Sie blickte ihm minutenlang starr nach. „Ob etwas daran ist, oder ob er meiner nur spottet?' fragte sie sich. „Doch gleichviel, die Hauptsache muß ich jeden falls selber thun, und das will ich, — einen von beiden will ich mir kapern, den Theodor oder den Alonzo! Ach, wenn er mich lieben könnte, wie ich ihn bereits liebe

, ich wäre imstande für ihn durchs Feuer zu gehen!' Zehn Minuten später lag sie im traumreichen Schlaf. . . Und ungeheimnißvoll wie Schatten huschte es gleichzeitig wieder einmal durchs Haus und zu diesem hinaus, und schloffen Theodor und Arthur die Gartenpforte hinter sich ab, um durch die nachtdunklen Straßen davonzueilen, im selben Moment,, daß die Klingel am Eichenberg'schen Hause wiederholt angezogen ward. Als der alte Friedrich, heftig aufgeschreckt, herzustürzte, ward ihm von einem draußen

ein Nachdenken über die Beteiligten. Und in erster Linie über die bleiche Frau, die wie selbst eine Sterbende in den Seidenkissen der Equipage lehnte. Der Vater wollte sie noch sprechen! Was konnte er ihr zu sagen oder -— sie zu fragen haben? ... In ihrer sorglosen, nur ihrem nächtlichen Treiben zugewand ten Art wollten völlig ahnungslos von alledem, Theodor und Arthur indessen, nachdem sie den Platz gekreuzt, eben auch das kolossale Gebäude passieren, als aus einer der tiefen Türnischen ^gend ein Laut

wie der Tod, aber zugleich geradezu über- 'gend schön wie die Züge einer Raffaelschen Madonna, in r Kontraste des Lebens, grell trat sie einander gegenüber u dieser nächtlichen Szene, — hier die beiden, einzig flüchtiger 'klagenden Jünglinge aus reichem Patrizierhause und ,das Bild dunkelsten Schmerzes, ein armes junges Men schenkind. .^danke daran, kam Theodor, noch seinem ju- burchscknk^ ^aS gleichzeitig wie ein Blitz beider Seelen UK war ^etwas ganz anderes. . als diel? wollte Theodor sich der Gestalt

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Alpenzeitung
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Page 5 of 8
Date: 24.02.1929
Physical description: 8
zu verduften. Veritss Von Luigt Lucatelli Nach kurzer Krankheit, die ihn für einige Tage ans Haus gefesselt hatte ' und während welcher er allerlei Betrachtungen angestellt hatte, stand Theodor Wasica, der Weise, mit folgendem unerschütterlichen Entschluß auf: Ich muß der Wahrheit leben. - Hierauf zog er sich an und ging aus. Auf der Stiege traf er Frau Lucia, eine senti mentale alte Jungfer, die für ihn eine kleine Schwäche hatte. «Herr Theodor', sagte sie zu ihm, «steht mir dieser neue Hut gut?' Theodor

liebäugelst. Dasselbe gilt für dieses alte Vieh von deiner Frali.' Nach diesen Worten ging er fort, während der entsetzte Portier den Toten des Herrn Theo dor im stillen «in paar Grobheiten nachsandte. Besagter Herr Theodor ging schnurstracks in sein Stammcafe, um zu frühstücken. Der Kellner trat ihm mit einein Freudenausruf entgegen: „Endlich wieder gesund? Es hat mir unendlich leid getan, Sie krank zu wissen!' „Cs hat dir', setzte der Weise hinzu, «um 80 Pfennige leid getan, das heißt um die Summe

von acht Trinkgeldern zu je 10 Pfen nige!' „O, Herr Theodor!' entgegnete erröknd der junge Mann, „Sie verkennen mich!' „Nein, es ist dir unangenehm, daß ich dir di« Wahrkeit sage, weil du daran nicht gewöhnt bist. Und wenn ich dich anch' verkenne» würde, läge mir nicht das Geringste daran. !o wie dir und allen hier anwesenden Herren nicht das Ge ringste all mir liegt.' Ein alter, fast tauber Herr, der neben den; Platze des Herrn Theodor saß, reckte die Nase in die Luft und sagte: „Der Herr Theodor

. Der Inhaber des Kaffeehauses lud daher Theodor höflichst ein, das Lokal zu verlassen, und teilte ihm mit, daß er ihn auf Schaden ersatz klagen würde. Theodor fing an, in seinen» Vorhaben schwan kend zu werden. Noch gab er jedoch nicht nach. Er besuchte ein Dame, d«r er krampfhaft den Hof machte, und fand sie stickend in ihrem Salon. «Guten Tag, lieber Freund!' sagte die Dame lächelnd. „Es freut mich, Si« gesund «iederzu- lànl' Die spricht die Wahrheit, dachte der Weise und antwortete

sich freudig Theodor und küßte ihr die Hand. Im Vorzimmer hörte er jedoch, wie die Dame drinnen zu ihrem Mädchen sagte: „Wenn dieser Gorilla das nächstemal kommt, sage ihm, ich sei ausgegangen. Und jetzt trage diesen Brief zum Leutnant!' Theodor ging übelgelaunt uachhause. Der Kopf schmerzte ihn, er war um eine Illusion ärmer, um eine Verletzung und zwei Schadm- ersatzklagen reicher. Aus welchem Grunde ei auch einem Freund der ihn vor dem Tor seines Hauses fragte, wie es ihm ginge, antwortete „Danke

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.06.1871
Physical description: 4
und hatte den schwarzen Seidenhut nur tose auf dem schönen, von dunkelblondem Haar und Ban umrahmten Kopfe. ES war Theodor, der im letzten Jahre, dem Jahre seiner weltmännischen Schulung, äußerlich zwar wenig, innerlich jedoch merklich zu seinen Gunsten gereiste Sohn Hermanns. Hastig fragte er nach seiner Mutter und eilte dann, nachdem er die Nummer ihres Zimmers erfahren hotte, dir Treppe hinan. Er klopfte mir leiser, zit ternder Hand an.. Eine junge Dame öffnete vor sichtig die Thüre. „Hier wohnt Frau Hermann

?' „so ist'S', stammelte die junge Dame, bis auf den Tod erbleichend. Ich bin Theodor Hermann; Sie schrieben mir, Fräulein, im Namen meiner Mutter — nun bin ich hier und bitte Sie, mich zu ihr zu führen.« Theodor trat ein. Die junge Dame winkte ihm Schweigen zu und öffnete dann eine zweite Thür, welche zum Krankenzimmer der Kauffcau führte. „Sie schläft!' lispelte die Dame. „Sie schläft?' fragte Theodor ungläubig, mit vor gebeugtem Körper. „O, meine arme Mutter!' Bei diesen Worten, welche über die Lippen

Theo dors mit namenlos ergreifendem Tone schwellten, tra ten dem jungen Mädchen die Thränen in die Augen. Theodor wurde davon wunderbar ergriffen, doch konnte er seine Blicke nicht auf diesen Thränen ruhen lassen, denn die Kranke hatte langsam ihre Wimpern erhoben und schaute nach ihm. „Meine Mutter!' rief Theodor. „Mein Sohn! Mein Theodor!' Diese Scene des Wiedersehens war bald der Tum melplatz jener unendlichen Mutterliebe, welche ach! von der Liebe des Gatten nicht wohlthätig paralysirt

und von der Liebe zu mehreren Kindern nicht gemildert oder geläutert wird. Theodor aber war dieser Mutter liebe würdig, und so trübte denn nichts die Freude des Augenblicks, es sei denn, daß der Gedanke an eine andere Liebe in beider Herze», in dem der Mut ter, wie in dem des Söhne«, seine Stimme erhoben und stch bittend Bahn gebracht» hätten Die junge Dame, welche den Sohn zur Mutter geleitet hatte, war Josephine. Sie trat leise in da» Zimmer zurück und erst dann, als Fran Hermann sie ihrem Sohne vorzustellen

wünschte, schaute sie mit ihrem tiefdunNen Auge voll und offen in das jetzt heitere Antlitz des jungen Mannes. — Wohl mehrere Stunden mochten verflossen sein, als Theodor sich von seiner Mutter verabschiedete, um sich im Hotel ein eigenes Zimmer für die Dauer seine» brüten, schon genug. Bleiben unsere confessionellen und Schulgesetze intact. so mag uns ein Blitz daS Haus anzünden, ein Wolkenbruch die Saat verheeren — wir zucken mit den Wimpern und bessern den Schaden wieder aus. Wien. 24. Juni. Fürst

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 27.05.1899
Physical description: 8
«r.ZS« Der Hraum vom HoLöe. Roman von Grmanvs Sa«dor. (55. Fortsetzung.) Was gesprochen wurde, hörte Theodor nicht; er wollte auch nicht lauschen. Mit einer leichten leichten Handbewegung, schob er den Vorhang zur Seite, blieb aber erstaunt aus der Schwelle stehen. Das Zimmer war noch ganz dunkel. Man erkannte nur die Umrisse der barocken Möbel und die Schatten der beiden Personen, die vor dem Flügel saßen und vierhändig im Finstern musizierten. „Ich habe Mut!' sagte Eliza eben. „Und was frage

ich' nach diesem Menschen und nach jener Sippe?' „Huten Abend !' sagte Theodor laut und ruhig. Das Paar am Flügel fuhr erschrocken von seinen Plätzen empor. „Du, Theodor?' stieß Eliza aus, die ihren Schwager an der Stimme erkannt hatte. „Wir hatten uns in unserm Spiel ganz vergessen, — ich werde sogleich Licht machen!' Und sie drückte auf den kleinen Hebel der elektrischen Leitung, worauf sofort das bizarre Gemach bis in die ent ferntesten Ecken in blendenden Lichtganz getaucht schien. „Gestatten die Herren

, daß ich Sie miteinander bekannt mache !' Eliza hatte nach dem ersten Schreck ihre Fassung vollkommen wiederlangt. „Herr Robert Hellmut, von Gottes Gnaden Künstler im Reiche Apolls, zur Zeit erster Tenor des hiesigen Stadttheaters. Mein Schwager, Theodor Bar- tholdy.' Der Professor beantwortete ziemlich gemessen die höfliche Verbeugung des Sängers. Ein unangenehmes Gefühl wand sich wider seinen Willen in ihm empor, ein unbestimmter Verdacht. Ob unter den Gerüchten in betreff Frau Eliza's, die er. immer so scharf

. „Du machst ja ein Gesicht, wie sieben Meilen böser Weg, Schwager Theodor!' sagte Eliza, als der Künstler gegangen war, in ihrem gewohnten lustigen, kecken Ton. „Ist dir etwas Uebles widerfahren? Ich dächte, du kämest eben vom Bräut- chen! Was hast du?' Der Professor schwieg einige Minuten. „Ist dieser Hellmut ein Verwandter von dir, Eliza ?' fragte er. Die junge Frau stutzte. Dann lachte sie hell auf. „Sonderbare Frage!' rief sie. „Weshalb sollte er denn , ein Verwandter sein? Wie kommst

du auf die Vermut- tung?' ' ^ „Du solltest dergleichen Besuche zu anderer Tageszeit em pfangen,' sagte Theodor ernst. „Ueberhaupt sollte eine junge Frau deines Standes in betreff derartiger Herrenbekannt schaften vorsichtig sein. Der Ruf einer Frau ist ihr Spiegel; schon ein Hauch trübt-ihn!' „Willst du mir Moralpredigten halten?' sagte Eliza schnippisch. „Darauf reagiere ich nicht! Ich Verkehre, mit wem ich will, und empfange meine Besuche, wann ich Lust habe. Darüber lasse ich. mir durchaus keine Vorschriften

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 24.04.1938
Physical description: 8
von ihrem friedlichen Eheherrn Auskunft über die absonderlichsten Dinge. So ging es spat, so ging es früh. Theo dor fand seine Ruhe nur noch im Büro, nnd schon diese Feststellung genügt, um die UnHaltbarkeit solcher Zustände erken nen zu lassen. Eines Tages aber zeigte sich der so dringend erforderliche Ausweg. Theodor bekam es auf den Rat eines Freundes hin auf einmal mit den Ohren zu tun. Erst war die beginnende Schwerhörigkeit noch als Folge der Kriegsteilnahme maskiert. Bei Witterungsumschlägen äußerte

sie sich besonders schlimm. „Wie bitte?' fragte er unentwegt, um- muschelte das Ohr mit seiner Hand, grin ste voller Liebenswürdigkeit und sah sein« Frau verständnislos mit großen, offenen Augen an. „Die Grippe soll wieder stark um gehen!' verkündete Fran Eva nun be reits zum dritten Male mit immer gestei gerter Lautstärke. Theodor machte eine gefügige Kehr wendung. ..Umdrehen? Warum?' wun derte er sich ehrlich erstaunt mit freund sprach streute Frau Eva die Bedenken, aber doch unwillkürlich leiser. Theodor

an zusehen, stand. Theodor vor den beiden Frauen. Aber die waren gar nicht erschrocken, zitterten nicht, heulten nicht. „Na,also', sagte nur ganz -ruhig jFrau Eva Weichert, geborene Neumann. „Da haben wir ja den Beweis. Du bist uns also richtig auf den Leim gekrochen. An den Geschichten hier ist natürlich nicht das geringste dran, das war nur Komödie. Aber mit deiner Schwerhörigkeit, lieber Theodor, ist es nicht weit her. Sehr lqut haben wir nämlich verabredetermaßen auch nicht gesprochen.' Erst stutzte

Theodor. Ausreden,. Fin- ten, geschicktes Manöver? Fast hätte er lich lächelnder Miene, schüttelte den Kopf jetzt gewünscht, daß es so wäre. . Wer Als und hielt sein Ohr noch dichter an den er dann seine triumphierende Eva' an Mund der Sprechenden. blickte und sah, wie sich die so arg beschol- Theo war ganz hingebungsvolle, freund-«tene Chlotilde einfach vor Lachen bog, liche Bereitschaft. Frau Eva aber gab da überkam ihn jäh und abgrundtief die es auf für heute. — -Erkenntnis von der Lächerlichkeit

seiner „Der Regen draußen, es ist heute wie- großen Pose. der ganz schlimm mit meinen Ohren', gab Theodor kleinlaut zu und hatte für diesen Abend seine Ruhe. Eines Nachmittags saßen beide in noch ganz nagelneuer, friedlicher Ruhe. Er rauchte und las in seinem Zimmer, sie hatte, nebenan. , ihre. FxeuMin ChlMde zu Gast/./,' ^ , . ' ' Erst horte Theodor mit keiner Silbe darauf hin, was die beiden Frauen mit einander im Nebenzimmer zu tuscheln hatten. Dann aber stellte er plötzlich die Ohren. „Wenn wir morgen

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 13.09.1928
Physical description: 12
auch ein ernstes Wort des Vaters hatten ihn geord neter und fleißiger gemacht. Droben in der Stube spielten die zwei jüngsten Kinder, Theodor und Martha, „Mühleziehen'. Draußen ließen sich rasche Männev- schritte hören. Theodor, der glaubte, daß ihm in der Person seines älteren Bruders sin Helfer erschein«, lies zur Türe und ries dem Kommenden in dm Halbdunkeln Haus flur «ntgogen: „Jakob, die Martha betrügt!' Cs war aber nicht Jakob» der sintrat» sondern «in junger geistlicher Herr, ldessen Züge «inen ernsten

, ja traurigen Ausdruck , trugen. j „Der Herr Mbar/ rief Theodor über rascht, faßte sich aber schnell und grüßte: „Gelobt sei Jesus Christus!' „In Ewigkeit!' antwortete der Geistkche. ' Martha ruffchte von der Bank hinter dem Tisch hervor und kam halb scheu und halb freudig herbei. Mt lder Person des Herrn Vikars verband sich in ihrem Kinderkopfe Ae Erinnerung an schöne, fromme Geschichten und bunte Heiligenbildchen. Sie gab ihm zutraulich di« Hand. „Ist euer Dater zu Hause? eure Mutter?' „Der Dater

ist nicht da, aber di« Mutter wird in der Mch« sttn. Ich will sie holen,' : gab Theodor Bescheid und verschwand schnell. Der Gefftliche blieb bei Martha zurück; aber er, der sonst so traulich mit Kindern zu reden verstand, hatte heute nur wenige Worte für sie. Cr blickte nach der Ecke, wo das Kruzifix hing, und schien zu beten. Theodor traf die Mutter nicht in der ; Küche. Sie sei in di« Mühle hinuntergegan- j gen, sagte Bärbel, die am Herdseuer stand. Der Knabe polterte di« Treppe hinunter. An der Türe

bei ihm, aber heute war es anders als sonst: sie dachte nicht nur an ihn, nein, sie war bei ihm, sie fühlte seine Nähe. „Mutter, der Herr Mkar ist droben.' Die helle Knabenstimme rief es so laut, daß es das Klappern und Sausen der Mühle über tönte. Die Müllerin schrak aus ihren Gedanken auf und starrte Theodor an» als sei er ein Gespenst. „Der Herr Vikar?' — Mechanisch band sie ihre Schürze los und reichte sie Theodor hin. Der Herr Mkar! Was konnte-er wol len um diese Stunde? Warum war sie so erschrocken

Worte; Bärbel ver stand ihn sogleich. „U-m Gottes willen, Herr Mkar! Ist das ein Kreuz!' jammerte sie kaut. Martha starrte wortlos bald auf die Mutter, bald auf den Geistlichen; Theodor stürzte fort. Er al-arMerte die ganze Mühle und wenige Minuten später das Häuschen Brenners Mt dom Rufe: „Dom Peter ist etwas passiert. Der Herr Mkar hat es gesagt.' Frau Mari« eilte nach der Mühle, Me sie ging und stand. Schon aus der Treppe erfuhr sie von Bärbel, was geschehen war. Dann setzte

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Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 18.10.1928
Physical description: 16
Der Lindenmüller Preisgekrönte Doikserzählung von Katharina Hofmann. Nachgebvuckt mit Genehmigung des Verlages Herder u. To., G. m. b. H.. Freiburg i. Breisg. Nachdruck verboten. i. Fortsetzung Sie wußten es alle längst. Me Mühle sollte um ein Stockwerk erhöht werden, für ! di« Familie aber war ein besonderes Wohn» hwus geplant. So sehr Frau Rosine sich die sen Neuerungen entgegenstommt«, so mußte sie sich endlich fügen. Theodor hatte ihr be greiflich gemacht, daß nicht Großtuerei, son dern

sein. Rosine starrte ihn an, sie ! sagte nur: „Peter, ums Himmels willenl' Martha lachte. Sie hielt das Ganze für einen Scherz. Theodor war aufgesprungen, erst er schrocken. dann lachte er: „Daker, du machst wohl Spaß!' Nur Jakob sagte ruhig: „Hast du schon angefragt, ob das Anwesen feil ist?' „Feil? — Das kommt nicht in Frage. Sie können es nicht mehr halten. Für die dumme Ausbesserung haben sie eine Hypothek auf ihr Häuschen genommen, die im kommenden Jahr fällig ist,* entgegnete der Müller

mit bedeutungsvoller Mene. „Vater, du wirft es doch nicht darauf an kommen lassen!' rief Theodor. «Du darfst sie nicht gegen ihren Willen vertreiben,' sagte di« Müllerin bestimmt und trat vor ihren Mann hin. Jakob starrte nur auf den Vater. Es war ihm plötzlich, als feien all die nebelhaften Gedanken aus seinem Kopfe verschwunden. Ein Licht ging ihm auf, heller als ihm selbst lieb war; ein eigentüm licher gurgelnder Ton kam aus seiner Kehle; dann stürzte er hinaus: er mußte Lust haben. V»rp mußte «r's gewiß

. Bei dieser Gelegenheit sollte sie zum ersten Mal m größerer Gesellschaft erscheinen. „Der Amtsmann hat mir gesagt, daß man den ersten Ball den „Eintritt in die Welt' nenne,' sagte Martha. „Der Amtmann hätte, denk' ich, Geschei teres zu tun, als dir törichtes Zeug in den Kopf zu setzen,' beeilte sich Theodor, der seit einigen Minuten auch anwesend war und an dem Türpfosten lehnt«, zu bemerken; dann fügte er an: „Du kommst doch auch aus den Ball, Rosa? Franz wird sicher nicht fehlen.' „Nein,' antwortet« Rosa

nicht fehlen wird.' »Natürlich vor allem der Müller-Theodor mit seinen langen Schritten.' neckte jetzt Martha ihren Bruder. „Jakob aber tanzt anders als du — der kann's fein. Cr hat mir den neuen Walzer gezeigt.' Die Arbeit flog auf den Tisch. „Sieh, so Theodor!' Sie faßte das Kleid Mt anmutiger Bewegung und zählte di« Schritte:. „(E—ins, zwe—i!' Theodor sah ihr lachend zu. Dann beugte er sich rasch zu Rosa. „Geh mir zulieb! In den nächsten Tagen muß ich fort von hier — für ein ganzes Jahr.' . Rosa

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 22.11.1928
Physical description: 12
Sie Hm alles, Sie brauchen nicht zu nennen einen Namen, und fragen Sie ihn: hat die Sach' Aussicht vor Gericht? Cr wird Ihnen sagen ja oder nein. Gehen Sie gleich mor gen, verlieren Sie keine Zeit.' Franz kam sehr nachdenklich nach Hause. Das Abendessen berührte er kaum. „Wo ist Rosa?' Dies war außer dem kur zen Gruße das einzige Wort, das Frau Marie zu hören bekam.' „Sie ist im Gärtchen. Theodor ist bei ihr. Er ist schon vor einer halben Stund« gekom men und wollt« auf dich warten. Soll ich ihm sogen

des Gartens von einer . dunklen Rebenwand ab. Franz ah, wie Theodor Rosas Hand erfaßte, wie sie zu ihm aufblickte. Cr wußte nur zu gut, was die beiden sich sagten, daß sie sich vielleicht In diesem Augenblicke banden für ihre Lebens zeit. Theodor war nicht der Mann, der seinen Sinn änderte. „Auch das noch!' stöhnte Franz. Wenn er alle Beweise gegen den Müller cmeinan- derrvlhte, waren sie für ihn Überzeugend; auch für Mofes schien kein Zweifel zu be- stehen. Aber Me konnte Franz den Müller bewegen, dag

unterschlagene Geld Heraus zugoben? Freiwillig würde dieses nicht ge schehen; es Web nur der Wog der öffent lichen Klage. Da gab es zwei Möglichkeiten: , entweder seine Beweise waren ungenügend» 1 und der Müller konnte sich von jedem Ver dachte reinigen; dann stand Franz da als der Verleumder des Mannes, der Hm mx Wohltäter gewesen, dessen Haus er bis vor! kurzem als feine zweite Heimat betrachtet, ' Mt dessen Sohne Theodor ihn heute noch ' die innigste Freundschaft verband. Oder aber ' die Beweise führten

zur Derurteilung des ' Müllers; dann kamen Franz und seine j Schwester in den Besitz von Geld und Guch ! aber der Müller war vernichtet, seine Ehre. ; fein Ansehen dahin. Und Theodor? Er Erde i sich von Franz, von Rosa, von allen wenden, ! die Heimat verlassen; so weit glaubte Franz { ihn zu kennen. j Das junge Paar stieg Hand in Hand die ' Stufen nieder. Das Glück reiner Liebe strahlte aus ihrem Gesichte. Sollt« dasselbe g«gen Geld und Gut in die Wagschale ge- ' worfen werden? j Dunkle Schatten stiegen

vom Bergesrande j nieder. Rosa verschwand Mt der Mltter im > Hause, und die beiden Freunde blieben allein, j ,,O Franz» M« ist das alles gekommen!' begann Theodor. „Cs umgeben Mch Rätsel von allen Seiten. Zu Haufe — beim Braut paar — ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Der Amtmann macht seine Besuche, kühl und steif. Martha sagt, sie freue sich auf die Hochzeit; aber ich habe sie schon mehr als einmal getroffen, Me sie in einem Winkel faß und weint«. Und die Mutter ist so ver- ändert, daß ich sie kaum

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 21.06.1871
Physical description: 4
jenes undankbaren, jenes leichtfertigen Mannes' — „Rede nicht so von ihm', unterbrach hier Theodor. „Du sprichst von einem Todten — gestern haben wir ihn begraben!' .Um so besser — gestern haben wir ihn begraben, — o, hat Dein Gemüth dabei nicht zugleich auch Deine Einsicht begraben? Theodor, nie hätte ich sol ches von Dir, dem Sohne des nüchternen, berechnen den Kaufmanns Hermann erwartet!' „Aber noch ist ja nichts Unwiderrufliches geschehen, beschwichtigte die Mutter den aufgeregten Gatten. „Ein ruhiges Wort

wird Theodor von der Tollheit seiner Absichten überzeugen.' .Mutter!' rief Theodor im Gefühle des tiefsten Schmerzes. „Nichts da!' sagte der Kaufherr strengen Blickes; „ich sehe, die Giftpflanze hat noch nicht allzutiefe Wurzeln geschlagen. Handeln wir sofort, damit die selbe bald wieder absterbe.' „Was willst Du thun, Hermann?' fragte die Mutter besorgt. „Theodor muß in eine andere Atmosphäre versetzt werden, das ist alles!' „O, das kann Dein Ernst nicht sein — ohne Theo dor würden meine Tage freudlos

zerrinnen.' „Welche Mutterforgen!' sagte Hermann rauh. „Theodor thut es überhaupt Noth, daß er sich noch etwas die Welt beschaut, bevor er zum Stammhalter meines Todfeindes avancirt. Die Welt wird ihn ku- riren! Sie filtrirt das überfchwängliche Herz mit dem Verstände derkalten Praxis.' „Und was sagst Du dazu, Theodor?' fragte die greise Kauffrau mit zitternder Stimme, welche deut lich da« Bangen ihrer Mutterliebe verrieth. „Nichts', lautete die ruhige Antwort. „Ich werde mich fügen, vielleicht

wird der Vater dann dereinst sich meinen Wünschen zugänglicher zeigen.' „Gut', fiel Hermann ein, „Du reist noch mor gen Abend von hier ab nach Bordeaux. Im Kauf- Haufe Vaillant k Co. wirst Du Stellung finden. Frau Hermann schluchzte laut, als sie von diesen Anordnungen vernahm. „Theodor, Theodor', sagte sie unter Thränen, „Du hast Dein Herz belhört, um das meine zu verwunden und um das Deines Vaters zu empören.' „Ich fühle es, Mutter', erwiederte der junge Mann sanft, „daß ich Euch weh gethan. Aber ich that

weiblich.' Hermann sen. schwie». Er saß plötzlich in Nach denken versunken und schüttelte mehrere Male mit dem Kopse. Ob er seiner Werbung um das schöne Bmgermädchen gedachte? Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und murmelte Sann einige unverständ liche Laute. „Was sagtest Du, Vater?' fragte Theodor, der ihn in diesem Augenblick betrachtet hatte. „Fort, fort, sage ich — keine Erinnerung!' war die heftig hervorgestoßene Antwort. Der junge Mann erhob sich.

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 07.11.1896
Physical description: 8
Ur. L SV Kox«er Schiffbrüchig. Roman aus der Patrizierwelt von NoA Kann.! ' (72. Fortsetzung.) Die alte Frau ließ sie gewähren.. Sir hatte es in ihrem Leben genugsam erfahren, daß Thränen geweint sein wollen, ehe der lin dernde Balsam eines Trostes die schmerzwunde Seele erquicken kann. „Was wollen Sie hier ?' brach Theodor als erster das ein getretene Schweigen. - . . ' Groß richtete Mutter Gebhardt auf ihn den Blick. „Die Frage stände mir zu,' antwortete sie mit Betonung, ,aber ich unterlasse

sie,^— ich will sie mir nicht einmal selber stellen, obwohl mir die Antwort nicht schwer fallen könnte — nach diesem!' Sie nickte -mehrmals. -Aber eins werden und müssen Sie mir un bedingt sagen und das ist, wer diese junge Fremde ist. Sie spricht eine Sprache, die ich nicht verstehe. Wer ist sie?' Theodor schritt dröhnenden Schrittes ans Fenster. „Ich weiß es nicht!? murrte er.. - „Sie wissen es nicht?' fragte die alte Frau zurück. „Aber Sie haben sie doch vermutlich hierher gebracht?' „Das geht Sie nichts an!' herrschte

er ihr zu. Minutenlang war es still in dem Raum „Herr Eichenberg.', hob die alte Frau dann wieder an,, wenn Sie nicht wollen, daß diese Geschichte in fremder Leute Mund kom men soll, so werden Sie mir ,sagen, was Sie von dieser Fremden wissen!''x „Ich weiß nichts von ihr!' stieß Theodor aus. , . „Nichts?' wiederholte die Parkhütersfrau ungläubig. „Nicht einmal, wer sie ist?' ' „Nicht einmal, wer sie ist?' sprach er ihr beißend spöttisch nach. - - „Aber Sie brachten sie doch hierher?' ? „Mit nichten

!' . . . „Ja, wie kam sie den hieher?' „Vermutlich von selbst!' „Von selbst? Auch aus sich selbst?' ? < „Selbstverständlich!' > „Herr Theodor, das glaube ich nicht! Sie haben sie zum min isten veranlaßt, hierherzukommen!' Er zuckte die Achseln. „Sie haben sie dazu veranlaßt,' bekräftigte sie. „Aber unter welchem Vorwande?' Er fuhr jäh herum; wie mie zuvor blitzten feine dunklen Au- M sie an. . ^ - „Verlassen Sie uns augenblicklich!' herrschteer ihr zu. „Sie haben hier nichts zu suchen! Ihr Platz

sie das gar nicht erst!' wehrte sie fast heftig ab, als Theodor auf sie zutreten und sich scheinbar zurückhalten wollte. „Ich bin fest entschlossen und werde jedenfalls thun, was die Menschenpflicht mir gebietet!' .< . . - . <. . - z So frivol Theodor in der Nacht zuvor fast dieselben Worte gesprochen hatte, so ernst klangen dieselben jetzt aus dem Munde . dieser alten, schlichten Frau. - , ' „Sie beabsichtigen?' forschte der junge Patrizier. 5 - „Was ich thun muß!' entgegnete sie ihm fest. Sie sollen

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 17.09.1896
Physical description: 8
ist ein Schritt, wie das Sprich wort sngt!'. spöttelte Arthur. „Aber es sollte mir leid thnn, wenn dein Prinz der Spanier wäre. Ich mag ihn nicht!' „Du magst aber den Theodor?' „Gewiß! .Der hat das Herz auf dem rechten Fleck, ein Herz auch für andere! Und -—Paula, der Theodor ist und bleibt doch immer des alten Erbe. Der Alonzo kann ihm ja ein gut Theil davon wegschnappen, aber an de» Thatsache, daß der Sohn und also der traditionelle Nachfolger des Hauses Eichenberg ist, kann er doch nichts ändern, und darum

halte ich es schon aus purer Klugheit für das beste, auch du hältst dich, wie ich, an den Theodor!' . . Paula hatte den Kopf etwas zurückgeworfen. Ihr Gesicht erhielt dadurch einen ganz unbezeichenbar hochmüthigen Ausdruck. „Behalte deine Weisheit für dich, ich brauche sie nicht!' antwortete sie schnippisch. „Ich will schon wissen, an wen ich wich zu halten habe! Bder hat der Theodor dich am Ende gar beauftragt, deine Fühlhörner auszustrecken, um zu sondieren, welche .Gefühle ich für ihn hege

?' i Die Art, wie ihre Augen ihn dabei anblitzten, reizte ihn fast unwiderstehlich zmu Lachen. Aber er bezwäng sich und schlau, wie er immerhin sein konnte, antwortete er ihr: „Bewahre ! Freilich — er hat schon zu mir von dir gespro- chen und er findet, daß du ganz pikant hübsch bist. Und der Theodor versteht sich darauf, und wenn er das sagt, so will das etwas he>ßen. Du solltest nur hören, wie er von Hermione spricht! Hle wandelnde Hopfenstange nennt er sie, wenn sie nicht dabei Mich — hat er mir erst

heute erklärt -7— hat er bereits so leb gewonnen, wie einen Bruder, den er stets entbehrte und nie gehabt hat!' . ^Dann erhalte dir diese.Liebe!' sprach Paula eifrig. „Wenn wollen, — und das ist doch unsere !>cht, — so müssen wir in erster Linie den für uns kapern. der hier nach dem alten der neue Herr sein wird. Und das ist allerdings der Theodor. Mit dem bisherigen Erfolg können wir —- denke ich — zufrieden sein.' Arthur langte nach dem Thürgriff. ' . „Das denke ich auch,' sagte er, „wie^serner

wissen, wie ich die meine zu spieteil habe!' . . . „Na, nur nicht böse, Schwester!' schmeichelte er ihr.' Gute Nacht, Paulchen, schlafe süß und träume jnoch sicher — von dem schonen Theodor und der zukünftigen Frau Eichenberg!' ^Znd mit einem Auflachen, das alles andere denn harmlos klang, entwich er ihr durch die rasch geöffnete Thür. Aber so erbost sie ihm gegenüber auch gethan hatte, so ge lassen ward sie, als er fort war. „Hm,' sprach sie für sich, indem sie sich an ihre Nacht- Toilette machte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 7 of 16
Date: 15.12.1906
Physical description: 16
und wegen gefährlicher Drohung vorgelegt. Beide Fragen wurven einstimmig verneint und die Angeklagte daraufhin sofort freig efproch en. Aruöer Leichtsinn. Heute, Freitag, hatte sich das Schwur gericht mit einer interessanten Betrugsangelegen heit zu befassen. Angeklagt waren der Photo- graph Theodor Wospiel von Wien, Jahre alt, und dessen E hegattin Katharina, ge borene Nebensür, von Wien, 32 Jihre alt. Aus der Anklage gegen die beiden ent nehmen wir folgende Angaben: Theodor Wofpiel stammt

aus wohlhabender Wiener Bürgerfamilie. Seine Mutter Fanny Witwe Wofpiel und sein Bruder Rudolf betreiben ein Schirmgeschäft und verfügen über Vermögen. Der Beschuldigte scheint schon seit langem kein Freund der Arbeit gewesen zu sein. Seine Frau Katharina war von Haus aus ver mögenslos. Theodor Wospiel hat im Laufe der Jahre an väterlichem Erdteil und vermöge Unter stützungen seitens der Mutter eine Summe von 40.WU T verbraucht. Im Jänner I9V4 hatte er unter dem fal schen Namen seiner Mutter, die in Wöcishofen

sehr bekannt war, dorthin an mehrere Per sonen um Geld telegraphiert und das Geld durch seine Frau beheben lassen. Hiedurch er^ zielte er für sich die Summe von 220 Mark. Später berief er sich aus seine Mutter und tatsächlich trat sie für ihn ein und befriedigte die Gläubiger. Von Mitte März bis Oktober 1303 hatten Theodor und Katharina Wospiel in Graz ein Krawattengeschäft betrieben, das schlecht ging und nach kurzem zusammenbrach. Im Ok tober verschwanden die beiden von Graz. Sie wurden am 3. Mai 1904

vom k. k. Landes gerichte Graz wegen schuldbarer Krida und Exekutionsvereitelung zu drei Wochen strengen Arrestes verurteilt. Vom 9. Juli bis 19. September 1905 hielten sich beide in Brünn aus. Damals war Theodor Wospiel in guter Stellung bei ewem Photographen und zahlte seine Mutter für ihn die Wohnung. Am 19. September 1905 wurde ihm die Arbeit gekündigt und nun faßte er dm Plan, nach Bozen zufahren und sich hier selbständig niederzulassen. Um in dm Besitz einer größeren Summe zu gelangm, verfügte

er sich zu seiner Mutter nach Wien und spiegelte ihr oor, er wer)s sich nach Egypten begeben und dort als Photo graph ansiedeln. Seins Mutter schenkte ihm Glauben, übergab ihm und sanste ihm im Oktober und anfangs November lll >5 noch 170 K nach. Anstatt in Bozen ließ sich Theodor Wospiel in Terlan nieder. Er mußte hier zweifellos sofort zur Einsicht gekom nen sein, daß er sich den ausreichenoen Unterhalt in dem kleinen Orte nicht beschaffen könne, und da er auch von der Mutter nach seinem letzten listigen Manöver

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