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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 28.07.1929
Physical description: 16
, bestellte er nicht. Man brauchte in der Mühle vorläufig von seinem Besuche bei Breuners nichts zu wissen. Er war aufgeräumt, neckte Martha und gab seinem Vater einen ganz ver nünftigen Bericht über das Begehren eines Kunden, der in früher Nachmittagsstunde vorgesprochen hatte. Nach dem Essen griff Theodor nach einer Zeitung; der Müller fing an, im Zimmer aus und ab zu gehen; Jakob lehnte sich an den kalten Ofen; er schien zu überlegen, was er mit seinem Abende beginnen sollte. Martha machte

sich mit einer leichten Handarbeit zu schaffen, und Frau Rosine kehrte eben aus der Küche zurück, wo sie einige Anordnungen getroffen hatte. Der Müller schien nur auf diesen Augenblick gewartet zu haben; denn er hielt plötzlich in seiner Wanderung inne und sagte: „Wann reist Theodor ab?" „In vierzehn Tagen", antwortete dieser, ohne aus seinem Blatte aufzuschauen. „Da wir jetzt alle beieinander sind, möchte ich noch einmal genau besprechen, wie ich im Frühjahr zu bauen gedenke", fuhr der Müller fort. Sie wußten

es alle längst. Die Mühle sollte um ein Stockwerk erhöht werden, für die Familie aber war ein besonderes Wohnhaus geplant. So sehr Frau Ro sine sich diesen Neuerungen entgegenstemmte, so mußte sie sich endlich fügen. Theodor hatte ihr begreiflich ge- macht, daß nicht Großtuerei, sondern Nützlichkeitsin teressen diesem Plane zu Grunde lagen. Nur hatte sie bisher darauf bestanden, daß das neue Wohnhaus ein fach. so wie es sich für bürgerliche Leute schickte, er- baut werden sollte. Dann aber kam der Bauplatz

, eine Villa, wie es sich für unsere Verhältnisse geziemt, mit schönem Aufgang, steinerner Treppe und Terrassen. Breuners altes Häuschen mutz natürlich weg; das brauche ich wohl nicht zu sagen." Er sah sich um. Mit dem Eindruck, den seine Rede hervorgebracht hatte, konnte er zufrieden sein. Rosine starrte ihn an, sie sagte nur: „Peter, ums Himmels willen!" Martha lachte. Sie hielt das Ganze für einen Scherz. Theodor war aufgesprungen, erst erschrocken, dann lachte er: „Vater, du machst wohl Spaß

!" Nur Jakob sagte ruhig: „Hast du schon angefragt, ob das M wesen feil ist?" „Feil? — Das kommt nicht in Frage. Sie können er nicht mehr halten. Für die dumme Ausbesserung Ham sie eine Hypothek auf ihr Häuschen genommen, die im kommenden Jahr fällig ist", entgegegnete der Müller mit bedeutungsvoller Miene. „Vater, du wirst es doch nicht darauf ankorrinien lassen!" rief Theodor. t „Du darfst sie nicht gegen ihren Willen vertreiben - sagte die Müllerin bestimmt und trat vor ihren Man hin. Jakob starrte

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