hat, und zufälliger Weise gerade nur ein Schuhmacher lehrling gesucht wird, vielleicht — Schuster. Ist nicht gerade die Wahl des geistlichen Standes sehr häufig in Rücksicht auf den Wunsch oder den Willen der Eltern eine gezwungene, trotzdem weder Neigung noch Beruf dazu vorhanden ist? Vielleicht ist das zum großen Theil auch die Schuld, daß gerade im geist lichen Stande, der allen anderen in Sittlichkeit und Moral mit gutem Beispiel voranstehen sollte, so viele Sittlichkeitsverbrechen begangen
werden. „Der weitaus größere Theil der Arbeiter bevölkerung kann sich noch eine Familie gründen, für welche im äußersten Falle die christliche Nächsten liebe sorgt." Ha! Ha! Vorzüglich in Tirol! Wo die meisten unehelichen Kinder Oesterreichs herum laufen, weil in den Alpenländern, namentlich in Tirol, die Heirathen von der Bewilligung der Gemeinde und der Seelsorge abhängig gemacht werden. „Die lieben Kinder bleiben zu Hause und werden hier unter den Augen der Eltern erzogen." Wie das geht, wenn so häufig Vater
Aufsicht stehen. Wir meinen die Waisenhäuser. Sind di"' „armen" Waisen in diesen Anstalten, von denen manche vortrefflich ge leitet, den modernsten Anforderungen der Erziehung, des Unterrichts auf geistigem urch gewerblichem Gebiete sowie der Hygiene entsprechen» eingerichtet sind, in welchen die Kinder sich nicht selbst überlassen, zu nütz lichen Gliedern der Gesellschaft herangebildet werden, und in denen man ihnen ferner einen Theil des Tages zur Erholung, zu fröhlichem Spiel mit Kameraden
begeisterten Blickes schritten, sondern Arbeiter, die sich freiwillig eingereiht haben, mit dem er- habenen Gefühle im Herzen, daß auch sie Menschen sind, die nicht einsehen, daß die schöne Erde nur für den einen Theil der Menschheit da sein soll, während der andere Theil im Elend schmachtet. Sie wissen, daß der Tag kommen wird und muß, der ihnen Erlösung und Befreiung bringt aus geistiger nnd wirthschast- licher Knechtung, der Tag, von dem es heißen wird: Alle Menschen gleich geboren sind ein adelig