ist. Ist man so vorbereitet, dann stört es uns auch nicht, dass wir von dem Stand punkte, auf dem wir stehen, fast nur die Mauern der Stadt sehen und sich nur gegen Nordwesten Theile des Häusermeeres hinter den Mauern empor heben. ' Gleichwie bei manchen alten spanischen Städten sieht man die weite Linie der altersgrauen Mauern den Berg, auf dem Jerusalem thront, und dort die mit dem Namen Betge ^'bezeichneten Hügel,' auf denen es sich ausdehnt, entlangziehen. Am Süd ende dieser Linie springt ein Theil des Berges Sion
, jener Theil, den man gewohnheitsmäßig zunächst versteht wenn man von Sion spricht, außer den jetzigen Mauern vor. Zur Zeit Christi war auch dieser Vorberg, sowie der unterhalb des Moria ge legene Ophel und der Teich von Silos, innerhalb der Stadtmauern und auch Sultan Soliman wollte, dass ' die von ihm im 16. Jahrhunderte errichtete Mauer den ganzen Sion umfasse; dass der Bau meister diesem Befehle des Sultans nicht Folge. leistete, soll ihm, wie leicht glaublich, den Kopf ge- kostet^haben. Jetzt sieht
sich der außer den Mauern liegende Sion mit seinen ernsten, von kleineren eigenen Mauern umgebenen Gebäuden an wie ein vorgeschobenes Vorwerk, wie eine kleine Festung für sich. Tief unter ihm wendet sich um seinen Fuß herum das Hmnomthal südöstlich gegen das Kidron- thal. An diesen Theil des Siöns schließen sich in gerader Richtung gegen Norden, auf dem Theile innerhalb des jetzigen Umfanges Jerusalems, die alten, hohen,' einst so' starken' Mauern,' auf denen jetzt der große Garten der Armenier
Patriachtes, sowie die Residenz des Patriarchen und das Priesterseminar. Der obere Theil dieser Ge bäude, zumal die Kathedrale, sind über den Mauern sichtbar. Die dem heiligsten Namen Jesu geweihte Kathedrale zeigt sich in dem hellen Grau der Steine und in der Art ihres im Jahre 1872 vollendeten Baues wie eine spanische Kathedrale hinter den Mauern. Wie die Kathedrale tnancher spanischen Städte s beint sie ein Theil der Befestigungen der Stadt zu sein. Im geistigen Sinne soll sie die Feste Jerusalems
den Stadtmauern liegende Theil als der innerhalb der selben gelegene ist zu einem großen Theile von ihnen besiedelt. Da finden wir außerhalb der Mauern die Priester vom Sion des ?. Ratisbonne mit ihrer Knabenanstali, die Schulbrüder, die Vin- centinerinnen, d. i. der barmherzigen Schwestern des hl. Vmcenz von Paul, auf dem höchsten Punkte des Gareb und mithin Jerusalems das französische St. Ludwig Spital, das gewaltige französische Pilger haus der Assumptionisten, die Schwestern der ewigen Anbetung