Ozean von einem Sturm überrascht. Die Passagiere hatten sich im Salon vereint und waren in größter Angst. Unter ihnen war auch ein Geist licher, der Äs die angesehenste Persönlichkeit an Bord beauftragt wurde- im Namen aller zum Kapitän zu gehen und zu fragen, ob etwa die Gefahr eines Schiffbruches bestünde. Der Kapitän sagte nur: „Gefahr? Nein. Hören Sie nicht, wie die Matrosen fluchen? Bei einer wirklichen Gefahr würde kein Seemann zu fluchen wagen!" Beruhigt stieg der Geistliche wieder hinab
und be ruhigte auch die andern. Aber der Sturm wurde immer heftiger, und' plötzlich hörte man einen Stoß. Von neuem in höchster Angst, kletterte Clergyman wieder zur Schiffsbrücke hinauf. Aber der Kapitän war nicht mehr da; indessen waren Matrosen da, die immer noch die saftigsten Flüche ausstießen. Der gute Pfarrer stieg wieder zum Salon hinab, und dort fiel er aus die Knie und rief mit Inbrunst: „Laßt uns Gott danken — die Matrosen fluchen immer noch!" Und wir," so fügte der Redner hinzu, „wir müssten Gott
im Chor. Ehe der Schüler dem Meiste» noch ein Wort hatte zuflüstern können, wa» dieser zur Rednertribüne vorgeeilt, hatte eine» Augenblick gewartet, bis der Beifall sich gelegt hatte, machte nun mit der Hand eine wiegend« Bewegung, als wollte er eine Welle darstelle«- und Hub an: „Ein Schiff wurde auf dem Atlan tischen Ozean von einem Sturm überrascht." Zuerst sahen ihn die Zuhörer verdutzt an und staunten immer mehr, da sie ein merkwürdiges Phänomen von Telepathie zu erleben glaubte«- Aber kaum
war es so weit, daß der Geistlich« zum Kapitän aufstieg, als im Saal ein LaA« sturm ausbrach. Jetzt war die Reihe an dem Redner, über eine so vorzeitige Heiterkeit verdutzt zu sein; er besah fick) hinten und vorn und als er festgestellt hatte, daß alles an ihm in Ordnung war, fuhr er mutig in seiner Rede fort. Bei jedem neue» Wort krümmten sich die Zuhörer vor Lachen und weinten bittere Tränen vor Freude. Di« ernstesten Stellen der Rede, die feierlichsten Be trachtungen lösten die größte Heiterkeit