vor dem Höhepunkt des Rückzuges der Feldarmeen war ein deutsches Luftschiff der Persevaltype, von Ostpreußen kommend, im Festungsrayon mit arg zerschossener Hülle für einige Tage gelandet und mit Begeisterung empfangen worden. Run galt die Begeisterung den von den meisten Soldaten noch niemals in Aktion gesehenen Kampffliegem, der neuesten Knegswaffs des modernen Schlachtfeldes. In spannender Erregung erwartete die Besatzung den russischen Sturm. Daß der selbe sich in erster Linie gegen di« Ost- und Nordsront
plazierend. Auch Fliegerpfeile wurden abgeworfen. Die eige nen Flieger und die damals noch nicht auf der Höhe befindlichen Abwehrgeschütz« konn ten kein« wirksame Gegenwehr leisten. ■ Die russische Infanterie aber tastete sich nur langsam an den Gürtel heran. Doch man wußte, «s waren überaus starke Kräfte. Jeden Tag wurde der Generalsturm er wartet. Wachsamkeit und Spannung der Besatzung war auf dem Höhepunkt angelangt. Endlich, in der Morgendämmerung des 4. Oktober 1914, brach der Sturm los. Fünf Tag
« und fünf Nächte lang dauerte das Bombardement, abwechselnd mit Sturm angriffen; immer naher und näher an die Werke heran arbeiteten sich die dichten, graugrünen 'Wellen der Russen. Die russische Artillerie jchoch war den festen. Werken nicht gewachsen, die wenigen schweren Kaliber von 21 und 28 Zentimeter genügten nicht, um auch nur eines der betonierten Panzerwerke niederzukämpfen; auch explodierte die russische Muniüon zu rasch. Die Oesterreicher lernten gründlich die „russischen Salven' kennen
der Festung nähere, daß die selbe mit ihren Spitzen nur mehr wenig«! Kilometer vom Gürtel entfernt sei. Cs gelle, unter Einsetzung aller Kräfte dm russischer» Sturm zu hemmen, die Festung im letzter» Augenblick zu hatten, welche die Russen mit allen Mitteln überrennen wollen, um di« Höhm, dm Brückmkopf zu nehmen. Der wütendste Kampf tobte an der Ost front, im sechsten Berteidigungsbezirkch beim Vorwerk 1/1, dem erftm südlich dev Straße nach Medyka und der Lembergest Eisenbahnlinie. Unaufhörlich nme Weller
sich doch ein energischer Offizier, der die Situation erfaßte, die Front wieder herstellte und die Rüssen gefangen nahm. A Es war der letzte Sturm gewesen. Auch an der . Rordfront, besonders bor den Werken X (Dunkowicki), Xlb (Orzechowce-Ztegelofen) und Xa waren dis Russen his an die Draht hindernisse vorgedrungen, aber abgewiesen worden. Dann trat Sttll« ein. Przemysl hatte standgehalten. Einige Stunden später