an ihn geschmiegt, „Es ist nicht wahr! Du hast nicht auf sie gewar tet', drang sie in ihn. „Du hast mir doch die Hand ich erwärmte sie mit der Meinen. Du solltest nicht sterben. Fühltest du nicht, wie ich dich zurückrief zìi mir?' Wehrlos und stille lag der Tote da. Eine verirr te Fliege saß auf der scharfen Hakennase, kroch über Lippen und Kinn. Sturm hatte sich iu der Nacht erhoben. Die Wipfel der alten Bäume des Parkes rauschten. Leise bewerte sich der schwarze Vehcmg im Toten- gemache, flackernd beugten
war Erwachen Tod. „Nimm mich zu dir! Hörst du mich?', fragte gehalten bis zuletzt. Sie wurde immer kälter, ciber'has Weib in der Stille des Sterbezimmers. — ^ ^ Sturm raste um das Schloß. Da war ihr. als lächelten die schmalen, bläulichen Lippen, nicht wie so oft im Leben, anders, ferner vielleicht, doch bejahend. Ein leiser Schritt schreckte sie auf. Johann, der alte Kammerdiener, stand vor ihr. „Gnädiges Fräulein haben das Auto zum Nachtzug besohlen. Es ist bereit', meldete er zögernd. Sonja blickte
ihn wie entgeistert an. Der Kammerdiener hatte sich entfernt. „Es ist ungeheuerlich', stand es vor ihr. Um sich zu über zeugen, daß sie recht gehört habe, riß sie das Fen ster auf, blickte auf den Schloßhof hinab, wo das Auto harrte. Grell sielen seine Lichter auf das weit geöffnete schmiedeiserne Tor. Sturm zerrte einen offenen Flügel an den Angeln, haute ihn zurück, legte sich in den Vorhang wie in ein Schiffssegel hinein, blies eine Kerze beim Katafalk aus, trieb die Flammen der anderen empor
Kraft. Gräfin Elisabeth klingelte. „Fräulein von Endy wird den Zug versäumen, wenn man sie nicht nochmals verständigt.' — Verschlafen wandte sich der Chauffeur nach dem Schein, der ihm plötzlich in die Augen fiel. „Feuer!' gellte es durch das Schloß. Sturm blies in die Flammen, hob sie zum Dach stuhl empor, zerfetzte Feuergarben sammelnd, sie als wehende, jubelnde Fahnen in die Nacht schleu dernd. Der Graf wurde am nächsten Tage nicht zu Grabe getragen. Unauffindbar, verkohlt unter Trümmern lag