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Schlern
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Page 54 of 67
Date: 01.05.1979
Physical description: 67
Presse zeigte es nicht einmal an, denn dem ursprünglich liberal eingestellten Schriftleiter des „Boten“, Dr. Schüler, mangelte es an Mut: „er hatte zu viel Rücksicht auf Senns Gesinnungsgegner zu nehmen“ (Leitgeb). Genügend Mut hingegen bewies Streiter, wie eingangs erwähnt. Senn wurde außerhalb Tirols kaum zur Kenntnis genommen, nur E. Freiherr von Feuchtersieben veröffent lichte in Wien eine Besprechung der Gedichte. Enttäuscht, vereinsamt und vom Bürgertum — milde ausgedrückt — be lächelt

„Der Mundfluß oder Die offene Beichte, nebst einem Sendschreiben in 15 netten Sonetten“, die gegen den Hauptgegner im ultramontanen Lager, den Marktkanzler Josef von Giovanelli aus Bozen, gerichtet waren, zeugen von der Härte der Auseinandersetzung. Auch Streiter fand in seinem Verwandten (seine Großmutter war eine v. Giovanelli) seinen erbittertsten Feind. Einsam wie des alternden Dichters Leben war sein am 30. 9. 1857 im Militärspital zu Innsbruck erfolgter Tod. Sein Grab wurde noch im späten 1871

, die auch Heine in seinem „Buch der Lieder“ bevorzugt angewandt hat. In dem am frühesten datierten Brief vom 12. 11. 1838 an Dr. Josef Streiter nimmt Senn Bezug auf sein Spottgedicht,, Der Mundfluß“, von dem er eine Abschrift beilegt, und beweist, daß er mit offenem Visier kämpft: „Euer Wohlgeborn! Längst ist mir Euer Wohlgeborn als einer der Berge des „jungen Tirol“ bekannt. Nun lerne ich Sie auch insofern als meinen Leidgenossen kennen, als auch Sie von dem Übermuthe und der Bigotterie des „wälschen

Hänschens“ l * 3 ) zu leiden bekamen. Um so weniger nehme ich Anstand, Ihren mir so schmei chelhaften Wunsch hiemit zu erfüllen und ein Exemplar des „Mundflusses“ zu Ihrer Disposizion zu stellen. Die häufigen Anspielungen werden Sie ohne Zwei fel leicht zu deuten wissen. Der Spass mit den Anfangsbuchstaben der Verse des „Sendschreibens“ wird Ihnen nicht entgehen 4 ). l ) Moriz Enzinger: Die deutsche Tiroler Literatur, 1929. 3 ) Josef Freiherr v. Giovanelli. Streiter schreibt am 8. 1. 1839 an Senn

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