Worten und Thaten geben.' Za, damit hat sich Hr. Streiter sein eigenes Verdammungsurtheil gesprochen, — er hat mit bedauerlicher Gemeinheit HoferS Heldenbild besudelt, er hat nicht Geschichte ge schrieben, sondern die Geschichte des ersten Helden Tirols, obwohl selbst ein Sohn eben dieses Landes, gefälscht und verzerrt, er. hat im peinlichen Gefühle seiner eizenen Unbedeutendheit HoferS Größe nicht ausstehen können, und als verspäteter Thersit^Z der Tiroler seine Lästerzunge ihr Gift
seines eigenen Vaterlandes zu thun sich erfrecht, der ist kein Tiroler mehr, sondern ein Charakter, dem nicht Verehrung, sondeni etwas ganz Anderes gebührt. Hofers Denkmal, die Herz Jesn-Kapelle in Passeier wird jedoch tauter sprechen, und mehr erweisen, als der Papierwisch mit Streiters dicken Geschichtslügen. Nach einer solchen Verunglimpfung Andreas Hofers darf es nicht aussallen, daß Haspinger ebenfalls schlimm wegkommt; wenn aber Streiter den tollkühnen Haspinger abermals der Feigheit be schuldigt
, der nun an die Reihe kommt, ist so zweideutig und unsicher gezeichnet, daß auch hierin das Ungeschick des Verfassers sich sattsam erweist. Ueber die Darstellung des Befreiungskampfes vom Jahre 1813 läßt sich mit Streiter nicht viel rechten, da er eben von einer verfehlten felbst- gemachten Grundanschauung ausgeht, und ihm die Tiroler Geschichte per fügen muß, wie eS seinen Absichten besser paßt. — Das ist Slreiters Begriff von freier Wissenschaft! — Von den weitern Auf sätzen Streiters erwähnen wir eine grell
gefärbte Geschichte der Aus weisung der protestantischen Zillerthaler aus Tirol, an deren L?chluß Streiter mit herzlicher Freude hervorhebt, daß die lieben protestantischen Brüder nun doch endlich ohne Dispens nach Tirol herein dürfen. Weiters beschäftigen ihn sehr kurz die „Stigmatisirten', — nervöse Fräulein, deren Zustande er, obwohl er sie nicht zu erklären weiß, doch ganz leicht erklärlich findet, und Domenica Lazzari und Maria von Mörl, über die er einen ungenießbaren Schwulst zusammenredet
über den „Lehrplan der Jesuiten' dürfen wir ganz überschlagen; denn da sich Streiter in die Idee verrannt hat, daß alles Unheil von den Jesuiten komme, so muß natürlich seiner fixen Idee zu lieb der ganze Lehrplan von Unheil sein und zum Unheil führen: selbst der Religionsunterricht der Jesuiten ist nichts werth. Das Wichtigste ist aber nach Dr. Streiter die Ausscheidung dieser „finstern Gesellschaft' aus der Universität zu Innsbruck; „wie könnte eine Universität blühen, an welcher auch nur Ein Jesuit lehren