über den Bauerntag in Sterzing. Dabei schlägt es einen Ton an, daß man sich leicht vorstellen kann, welch saures Gesicht der Berichlschreiber bei Abfassung seines Berichtes gemacht haben wird. Der Bericht bemüht sich aus Leibeskräften, den Verlauf des Bauerntags möglichst unbe deutend darzustellen, und gebraucht Ausdrücke („Männlein und Weiblein'), als ob es sich nicht um einen Bauern--, sondern etwa um einen Karren- ziehertag handeln würde. Nun, jedem sein Pläsier! Es ist kaum zu zweifeln
selbst, endlich die Rangierstation in Atcha mit Trinkwasser ver sehen, das aus dem Rioltal bezogen wird. Die Filter- und Reservoiranlagen sind bereits im Bau. Alle diese Arbeiten wurden dem Baumeister Alois Gstrein in Brixen übertragen, der ähnliche Arbeiten bereits mit gutem Erfolg zur Ausführung ge bracht hat. Sterzing, 9. Juni. (Krise im Magistrat.) Der gestrige und heutige Tag hat uns nicht geringe Ueberraschuug gebracht. Der Herr Bürgermeister Alois Gschwenter und der Erste Rat, Jakob Stifter
, haben ihre Stellen zurückgelegt. Daß die Haltung des Herrn Gschwenter beim Tiroler Bauerntag seine Stellung als Bürgermeister unmöglich macht, war wohl vorauszusehen; daß der Rücktritt aber so schnell erfolgen werde, hat man nicht gemeint. Auf gestern, 8. Juni, war eine Bürgerausschuß sitzung einberufen, die sich mit der Sechshundert jahrfeier der Stadt Sterzing zu beschäftigen hatte. Alle Ausschußmitglieder waren anwesend. Diese Feier war sür den Sommer geplant; die Beleidigung der Tiroler Bauernschaft
, und wenn unter den Bauern der Umgebung Stimmen laut wurden, solange ein solcher Bürgermeister in Sterzing sei, halten sie mit der städtischen Feier nicht mit und werden ihr fern bleiben. — Der Herr Bürgermeister suchte wohl sein Verhalten am Bauerntag zu rechtfertigen und sagte u. a.: er habe keine Einladung dazu erhalten, also auch keine Ver anlassung gehabt, im Namen der Stadt etwas zu tun. Wie es sich damit verhält, wissen wir nicht. Aber der Bürgermeister kommt dabei mit sich selbst in Widerspruch
war, was wir uns vorläufig zu bezweifeln erlauben — ihn bestimmen mußte, die Tiroler Bauernschaft in der Stadt gastlich willkommen zu heißen. Und wenn er dies nicht aus Achtung vor dem Bauernstand tat, dem doch ein guter Teil der Bürger zu gehört, so hätte er es schon aus Rücksicht auf Sterzing selber tun sollen, nachdem die Abhal tung des ersten Tiroler Bauerntags für die Stadt eine große Ehre war und ihr eine hübsche Ein nahme gebracht hat, für welche alle Bürger fehr dankbar sind. Daß Herr Gschwenter sich her gegeben