werde, wenn d.-r Ankauf lang sam und ohne Ueberstürzu'g geschieht. Nunmehr gelangte ein A ntrag der A nlisemit e n über eine angebliche 2)t i - l i t ä r k o n s i g n i r n ng am Tage der Nichlbestäliguna Lueger 'S zur Verhandlung. Badeni erklärte, daß die Be hauptungen der Amijcmilcn vollkommen unwahr seien. Es sei unwahr, daß das Militär u»o die Polizei konsignirl waren uns daß Telegramme über Lueger's 'Nichlbestärigung inhibirl wurden. (Beisall im ganzen Hause.) Steiner er klärte, daß dasjenige, waö Badeni gesagt
, unwahr sei. (Rufe der Entrüstung, Lärm. Der Präsident ruft zur Ordnung, Lucger ruft dem Präsicenten zu: „TaS gibt's nicht, lieber Freund, Sie müssen unparteiisch sein!') Steiner fähri fort: „Ich theile Badeni mit, daß das Militär konsignirl war, daß sogar die Artillerie Bereitschaft Halle'. Lucger ruft: »DaS weiß ganz Wien!' (Stürmisches Gelächter im ganze» Hause.) Steiner: „Die Bevölkerung wäre neu- gierig, ob Badeni dem Kaiser, als er ihm den unverantwort lichen Rath gab, Lneger nicht zn bestätigen
, auch von der Ausrelzung der Bevölkerung erzählt. Hat er dies gelyan, dann hat er eine Unwahrheit gesagt.' (Der Präsiden! unter- bricht den Rediier. Lärm bei den Antiicmilen.) Steine r (laut schreiend): „Ich erkläre, daß die Konsignirnng des Militärs eine unsinnige, unmenschliche, niederträchtige Feig heit gewesen ist!' (Stürmischer Beifall bei den Anlisemuen. Allgemeine Entrüstung. Bewegung.) Der Präsident ruft Steiner zur Ordnung. Die Minister und die Parteiobmänner treten zusammen und besprechen erregt
die Aeußerungen Steiner's. Die Erregung, die im Saale herrschte, läßt sich kaum beschreiben. Selbst Badeni, der während der ganzen Debatte ruhig war, erbleichte vor Entrüstung. Unter allge meinem Beisall verlangte Graf Hohenw a r i, das g a n z e HauS möge Steiner seine Mißbilligung aussPrechen
. Antisemit Abg. Steiner uud Genossen stellten weiters eine» DringlichkeitS- antrag, die Regierung möge die Gründe der Depescheninhibirnngen anläßlich der Nichlbestärigung Luegers bekannt geben. Minister präsident Graf Badeni erklärte entschiedenst, es sei kein Re gierungsauftrag wegen Depescheninhibiruug erslosseu. Mien, 12. Nov. (E.-B.) Der kommandirende General von Wien Jseküll richtete gestern ein Schreiben au deu Ministerpräsidenten Grafen Badeni, worin er erklärt, daß die Garnison von Wien weder