487 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1886/21_12_1886/BZZ_1886_12_21_6_object_468447.png
Page 6 of 12
Date: 21.12.1886
Physical description: 12
, sowie au meh-Idie Grube, in welcher Sreiner gefunden wurde, I wieder bei Niederbacher ein. reren großen Sreinen wurden Spuren frischen znm Theile ausgegraben haben. Nach einer halben Stunde verließ er, angeblich Blutes wahrgenommen und an einem der Steine Dieser Verdacht gegen Pokoruy wurde fcruers um Steiner aufzusuchen, das Gasthaus, begab sich klebten sogar kurze dunkle Haare. noch dadurch verstärkt, daß anläßlich der am selben nach Hause, legte hier den Rock ab und zog statt Es wurde ferners

Schwierigkeiten verbunden war und schon Franzensfeste in Gesellschaft seiner Geliebten Kres- auf Steiner zu watteil. Von diesem Garten aus k, der Tiefe von ungefähr einer Spanne stieß zeuz Huber und des Diurnisten Ernst Stempel — I will nun Pokorny, als er sich noch, wie er aus man auf einen beschuhten, mit der Sohle nach welche beide der That vollkommen sernc standen weiter unten darzulegende« Gründen ganz speziell aufwärts gekehrten Fuß und bald kam ein am - verhastet und nach Bruneck eskorrirr. ! betonte

, in Gesellschaft des Stempel befand, den Rücken liegender Leichnam, der sofort als der des Im Reisekoffer des Pokorny wurden ein blut-! gegen halb 1 Uhr Nachts zur Eisenbahnstation vermißten Postexpeditors Josef Steiner erkannt besteckter Rock und eine mit Am besudelte Unter-! fahrenden Postwagen gesehen haben; von diesem wurde, zum Vorschein. Steiner war bekleidet und Hose gefunden, wodurch der gegeu Pokoruy rege! Garten aus will er dann mit Stempel zur Post fand mau in der rechten Hosentasche l Papier

sein um nach Steiner zu sehen, uud in der Gilettasche die noch gehende und halb häuserer, wie dieser in seinem Verhöre am 5. Scp-! Da er jedoch die Thür verschlossen fand, ent- ZI Uhr zeigende Sackuhr. tember angab, den Betrag von 1024 fl. 62 kr. sernte er sich, bemerkte noch als er ins Freie ge- Dnrch die an der Leiche Steiner's vorgenommene mit dem Bemerken übergeben hatte, daß dieses treten war, daß ihm ein Manu aus einer gewissen Seclion wurde tonstatirt, daß derselbe iGeld vom Postexpeditor Steiner sei

! in seinem ersten Verhöre, an der Ermordung des worauf er sich dann mit seiner Geliebten Kreszenz der zerschmetterten Knochen und entsprechend der Josef Steiner Theil genommen zu haben, konnte Huber zur Bahn begab, für diese und sich selbst Hauptwunde (L) nicht einmal mehr im Zusammen-! aber uicht in Abrede stellen, am kritischen Abende Tour- und Retour-Ruudreisebillets nach Wien und hange mit einander, sondern als lose undunregel-Imit Steiner gewesen zu sein. für deu zufällig dort anwesenden Ernst Stempel

1
Newspapers & Magazines
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1886/24_12_1886/BRG_1886_12_24_4_object_761680.png
Page 4 of 16
Date: 24.12.1886
Physical description: 16
gewesenen Notariatsschreiber Franz Pokorny, weil dieser mit dem ermordeten Steiner in regem Ber- lehr stand und an jenem Morgen mir dem Zuge um '/*9 Uhr plötzlich abgereist war. Der Sohn deS Stationsleiters Leopold Knoll in St. Lorenzen, der 13 jährige Franz Knoll, sagte auch vor der Kommission aus, daß er selbst und ein anderer Knabe (Lorenz Kuen) überAuftrag des Pokorny jene Grube ausgeschöpst habe, die dem Steiner zum Grabe bestimmt war. Mithin konnte an der Person des Thäters kein Zweifel

gefunden. Der Ver dacht wurde noch dadurch bestärkt, daß Pokorny in jener unheilvollen Nacht seinem Quartiergeber Peter Neunhäuserer, wie dieser im Verhöre angab, den Betrag von 1024 fl. 62 kr. mit dem Bemerken übergeben hatte, daß dieses Geld vom Postexpeditor Steiner fei. Pokorny, der ein Feind jeder regel mäßigen Thättgkeit war, eine unstete Lebensweise führte, und von der Zivil- und Militärbehörde wegen gewinnsüchttger Handlungen wiederholt abgestraft wurde, verdiente als Schreiber

nur 30—35 fl. per Monat. Er verließ seinen Dienst bei dem Notar Semaka unter dem Borwande, daß er sich dem Eisenbahndienste widmen wolle. Pokorny leugnete in seinem ersten Verhöre, an der Ermordung des Jos. Steiner theilgenommen zu haben, konnte aber nicht in Abrede stellen, am krittschen Abende mit Steiner beisammen gewesen zu sein. Er befand sich nämlich am Abend des 3. Dez. in Gesellschaft des Steiner, der Gendarmen Brabec, Wilhelmer, Hammer, des Diurnisten E. Stempel, eines gewiffen Lorenz Gotz

, des Geniefeldwebels Frz. Leitener und seiner Geliebten KreSzen Huber auS Sillian im Gasthause zum „Riederbacher' in der Nähe des Bahnhofes. Gegen ' ,9 Uhr ersuchte Pokorny den Steiner, mit ihm nach St. Lorenzen zu gehen, wo er (Pokorny) vom StationSleiter Leopold Knoll diesem geliehene 50 fl. einzuheben vorgab. Steiner ging deshalb ahnungslos mit. Im Verhöre am 20. Sept. gestand Pokorny die Mordthat ein, leugnete aber den Einbruch und Raub im Postlokale, da nach seiner Aussage Steiner die Postbeutel weggenommen

habe. Pokorny nahm zu Hause eine kleine Holz hacke mit, versteckte die Mordwaffe zwischen Brust und Hemd und ging damit zum „Riederbacher' hinaus. Als die Beiden in die Nähe der Grube gekonimen waren, erklärte Pokorny: „Ich erwarte den Knoll, bleiben wir da stehen,' worauf sie sich niedersetzten. Nach einigen Minuten stand der Po korny unter dem Borwande auf, d .ß er nachsehen müffe, ob der Knoll komme, während Steiner, den Kops auf die Hand gestützt, liegen blieb. Pokorny zog nun, nachdem

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1886/25_12_1886/TIRSO_1886_12_25_5_object_7910746.png
Page 5 of 10
Date: 25.12.1886
Physical description: 10
Geschlecht eine so starke Rolle, daß die zahlreichen Ver treterinnen desselben auch gleich 5 3 / 4 Stunden lang trotz Hitze und Gedränge im Saale aus harrten. Mit den Bericht über die Verhandlung selbst können wir uns kurz fassen, da wir unsere Mittheilungen darüber ohnehin nur sehr ver spätet bringen können. FranzPokorny, alias Brand (26 Jahre alt, geb. zu Brünn und ge wesener Schreiber zu Bruneck) war angeklagt, seinen guten Freund, den Postexpeditor Steiner am 3. September ds. Js. spät Abends

und die er für ihre Zuneigung nach Möglichkeit um Geld und Geldeswerth betrogen hatte. Als früh Morgens sowohl Steiner als auch die Postbeutel in der Kanzlei fehlten, hielt man ihn anfänglich für einen nun flüchtigen Defraudanten, doch bald wurde seine Leiche gefunden und der Verdacht fiel sofort auf Pokorny, welcher mittlerweile mit seiner zweiten Geliebten (einem Mädchen aus Sillian) nach Wien abgereist war. Der Mörder wurde in Franzensfeste verhaftet, wo auch seiner zeit Franzeskoni, der eine sehr ähnliche That

wuchsen, gestand er den Mord ein, beschuldigte aber dafür den armen Steiner noch über das Grab hinaus, daß derselbe die Post beutel selbst zur Thatstelle mitgebracht habe; der Mörder bezeichnete also sein Opfer auch noch als Defraudanten und zu welchem Zwecke? um nicht selbst als Raub-Mörder zu erscheinen. Erst als der schreckliche Mensch sah, daß ihm diese Angabe Niemand glaube, da nahm er, 5 Tage vor der Schlußverhandlung, diese infame Beschuldigung gegen Steiner zurück; dafür suchte

3
Newspapers & Magazines
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1886/08_09_1886/BRG_1886_09_08_5_object_759877.png
Page 5 of 12
Date: 08.09.1886
Physical description: 12
. Noch einige so heiße Tage wie die letzten, und der Plenten. den ge stern der Hagel verschonte, wäre wohl der Trocken heit zum Opfer gefallen. Bruneck, 5. September. (Mord und Einbruch.) Ein geradezu sensationelle, verwegene rind gemeine Mord- und Einbruchaffaire setzte gestern von Mittag an das ganze Städtchen in Aufregung. ' Nachdem der beim hiesigen Postmeister Ed. v. Grebmer be- dienstete zweite Expeditor Steiner seit Freitag abends verschwunden war uud Sanlstag früh im Postamtslokale ein Abgang von 1400

fl. be merkt rourde, glaubte man zuerst, Steiner sei zum Defraudanten geworden, was um so mehr frappirte, da sonst der 20jährige, aus Prags ge bürtige Steiner als ein harmloser, ehrlicher Bursche galt. Aber schon im Laufe des Bormittag wendete sich das Blatt. Ein Wirth von Dielen < heim passirte am Morgen den oberhalb St. Lo- renze» von der Reichsstraße abzweigenden Sei tenweg in's Enneberger Thal und sah einen Hut nnd Stock liegen, ohne sich weiter darum zu kümmern. Noch vormittag kehrte besagter Wirth

nach Bruneck zurück und erzählte von diesem Hut und Stock. Sogleich stiegen unheimliche Bermu- thnngen auf, Hut nnd Stock wurden aufgesucht und als Eigenthum des Steiner erkannt. Nach kilrzer Suche fand man in nächster Nähe Blut- spuren und hinter einem Gesträuch einen frischen Erdhügel. Jetzt wußte man, daß ein Berbrechen geschehen war. Eine gerichtliche Kommission war bald an Ort und Stelle und wurde Expeditor Steiner als Ermordeter ausgegraben. Der Schä del war ihm mit einem Steine eingeschlagen

zu in- sultiren, weshalb man den Verbrecher in einen Wagen bringen nnd in'S Gerichtslokal führen mußte. — Nun an die Beschreibung der eigent liche» That, soweit selbe bis jetzt aufgedeckt nnd bekannt ist. Knoll und Pokorny waren schon seit längerer Zeit gute Freunde, hatten aber schlechten Leumund. Seit einiger Zeit mußte be sonders der Pokorny den Steiner als Kameraden an sich zu ziehen. Freitag abends waren alle drei im Gasthause beim Niederbacher nächst dem Bahnhof beisammen. Nach 9 Uhr gingcil sie fort

und lockten den Steiner mit sich unter dem Bor wände, den Knoll nach Hanse zu begleiten. Ob genannter Seitenweg führt nun auch zur Halte stelle St. Lorenzen Diesen Weg haben sie ein geschlagen und dort den Steiner ermordet und cmgcgraben. Aber warum denn? Ja. jetzt kommt erst das Salz zur ganzen Geschichte — um den bei Steiner befindlichen Schlüssel zum Postamts- lokal zu bekommen. Gleich nach der That machte sich Pokorny wieder auf den Rückiveg. kehrte wieder beim Niederbacher Wirth ein uud trank

4
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1886/21_12_1886/BZZ_1886_12_21_2_object_469071.png
Page 2 of 12
Date: 21.12.1886
Physical description: 12
können, habe ich ihm mitgetheilt, er treibe mich zum Verbrechen; ich werde, da die Neunhäuferer mit Klagen und Exekution bedroht wird, den Steiner umbringen, um zu Geld zu kommen. Knoll hat )en Plan gutgeheißen. Anfangs meinte er wohl, ich soll Steiner nur betäuben und ihm die Post- chlüsseln rauben. Dazu wollte ich nicht bei- 'timmen. Der Angeklagte schildert, wie er an dem Abende, die Hacke unter dem Gilet, in Niederbacher's Gasthause neben dem harmlosen Steiner gesessen, ihn dann hinausgelockt und die schreckliche That

ausgeführt habe. Nach der That ist Pokorny zu Knoll gegangen, der sich benommen, als ob er berauscht wäre. Präsident: Hat Ihnen Steiner Mittheilung gemacht, daß imPostamte eine größere Geldsendung vorhanden sei. — Pokorny: Nein! — Nach dem Postraube übergab Pokorny 1024 fl. zur Aufbewahrung dem Neunhauserer und 400 fl. dem Knoll, sich selbst behielt er nur 62 kr. Am nächsten Tage erhielt er von dem Gelde von Knoll 20 fl., über das Andere wollte Knoll dem Pvkoruy einen Schuldschein ausstellen, worauf

er jedoch verzichtet habe, „die Quittung lag im Grabe.' sBeweauna.l Knoll leugnet, von Pokorny Geld erhalten zu haben, trotzdem erwiesen ist, daß er am Tage nach der That größere Auslagen gemacht habe. Präsident zu Pokorny: Haben Sie irgend welche Vorspiegelungen dem Steiner gemacht, daß er ohne weiteres mit Ihnen gegangen ist. — Pokorny: Steiner hat gerne mit mir verkehrt; er war so arglos, daß er ohne Mißtrauen über all hingegangen wäre. — Präsident: Das ist ja schrecklich und schauderhast! — Pokorny

(der sich mit dem Sacktuch den Schweiß wischt): Ja schrecklich! Wenn die Staatsanwaltschaft kein Wort richtig angebracht hätte, so ist das Wort „bestialisch', mit welcher sie meine That in der Anklage bezeichnet, am Platze. Ich bin ein schwa cher Mensch. Knoll kannte meine Schwächen, er hat sie ausgenützt. Ueber Vorhalt des Vertheidigers Dr. v. Grab mayer, daß Pokorny in der Untersuchung mit seinen Aussagen Steiner des Postdiebstahls ver dächtig habe, sagt Pokorny, es sei Alles richtig, was sich in der Anklage befindet

am Halse auch Suppulationen gefunden wurden. Pokorny lehnt ab, daß er Steiner gewürgt hätte; er wisse sich nicht zu erinnern, daß er Steiner am Halse an gerührt hätte. Die Aerzte sprechen aus, das Steiner, als er von dem Mörder in die Grube geworfen wurde, in Folge der Verletzungen schon todt gewesen fein muß. — Weitere Akten betra fen die Vornahme der Durchsuchung der Woh nung Pokorny's, die Auffindung des Betrages, welchen Pokorny dem Neunhänserer übergab und den dieser der Gerichtskommission

5
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1886/11_09_1886/SVB_1886_09_11_6_object_2464817.png
Page 6 of 8
Date: 11.09.1886
Physical description: 8
der Stadt und Umgegend in furchtbare Aufregung brachte. Der beim hiesigen Postamte bedienstete Expeditor Steiner, von Welsberg gebürtig, wurde gestern vormittags mit eingeschlagener Hirnschale todt aufgefunden, resp, ausgegraben aus einer Vertiefung im freien Felde, welche von den Mör dern eingestandenermaßen schon einige Tage vorher zu diesem Zwecke gegraben worden war. Es gelang, der Mörder sofort habhaft zu werden. Es sind dies der vacirende Schreiber Pokorny aus Brünn gebürtig, ein übelbeleumundetes

sich dort in der verrufenen Schankstube auch solche Leute einzufinden, die eine ganz andere Aufgabe gehabt hätten, als gerade da zu erscheinen. Um zur Sache zu kommen, Pokorny wurde auch mit Knoll bekannt, in dessen ein samer Wohnung im Stationsgebäude oft ganze Nächte hindurch getrunken, gespielt und auch andern Lastern gefröhnt wurde. Diesen beiden gelang es, Steiner in ihre Netze zu ziehen, und obwohl Steiner wiederholt gewarnt wurde, schenkte er ihnen Zutrauen, und war oft in Gesellschaft

des Einen oder des Andern. Der Mord mußte schon geraume Zeit beschlossene Thatsache gewesen sein, da die Grube schon einige Tage früher gegraben wurde, wie der Sohn des Knoll bei der That bestandsaufnahme sagte. Freitag Abends nun fand sich Steiner nnt Pokorny im Gasthause des I. Nieder- bacher ein und zechten dort geraume Zeit. Um über 9 Uhr entfernten sich d'e Beiden in der Richtung nach St. Lorenzen. Wie die Mordthat ausgeführt wurde, darüber ist bis heute noch nichts Näheres bekannt, doch glaubt man allgemein, entweder

mit einem Hammer oder mit einem Steine, da die Hirnschale eingeschlagen war. Darauf wurde er, wie der niedergedrückte Rasen bewies, zur Grube geschleift und hinabgeworfen, und die Grube zugemacht und angestampft. Ungefähr eine Stunde später nach 10 Uhr kam Pokorny wieder in's Gasthaus zurück, fragte, ob Steiner noch nicht da sei, er habe ihm Geld geliehen, er müsse es zurückbekommen, da er es zu einer morgigen Reise unbedingt brauche. Er zechte darauf weiter, bis nach 12 Uhr. Dann be gab er sich auf die Lauer

und wartete, bis der andere Expeditor mit der Post zum um V,.1 Uhr nach Fran zensfeste verkehrenden Zug hinabfuhr. Den dem Steiner abgenommenen Schlüssel zum Postlokale benutzend, öffnete er die Thüre und nahm die für den Frühzug nach Oberpusterthal bestimmten Postbeutel, ca. 1400 fl. enthaltend mit sich und entfernte sich still, wie er ge kommen. Des Morgens, als Steiner nicht da war. und das Geld fehlte, da entstand eine gewaltige Auf regung und man glaubte anfangs, Steiner sei durch gebrannt. Jedoch

6
Newspapers & Magazines
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1886/24_12_1886/BRG_1886_12_24_3_object_761674.png
Page 3 of 16
Date: 24.12.1886
Physical description: 16
alt, katholisch, ledig, gewesener Diurnist; 2. Leopold Knoll von Mödling, 3? Jahre alt, ka tholisch, verehelicht und zuletzt StationSleiter in St. Lorenzen bei Bruneck. I. ES habe Franz Pokorny, alias Brand, am Abend des 3. September dS. Js. nächst einem von Bruneck nach St. Lorenzen führenden Feldwege gegen den Postexpeditor Josef Steiner, in der Absicht, denselben zu tödten und um sich einer fremden be weglichen Sache zu bemächtigen, durch mit einer Holzhacke aus deffen Kops in tückischer Weise

geführte Schläge auf solche Art gehandelt, daß daraus sofort deffen Tod erfolgte, und habe sich Pokorny bei obiger Gelegenheit des Schlüssels zum Amtszimmer des Steiner, welchen dieser bei sich hatte, und sodann dreier im Postlokale befindlicher Postbeutel mit dem Inhalte von 1429 fl 62 kr. wirklich bemächtigt. II. Derselbe habe dadurch, daß er der Marie Neun- häuserec in Bruneck a. im Herbste 1885 den Berrag von 200 fl. unter dem Borwande herauslockte, daß er diese Summe behufs Erlegung einer Kaution

, daß der Postexpeditor Jos>f Steiner nicht zu Hause sei und daß die von dem Letzteren am vorhergehenden Abende für die Frühpost vor bereiteten drei Postbeutel fehlten. Nachdem Herr v. Grebmer im Postamte den Abgang der drei Post beutel. in welchen sich nach den gemachten Erhe bungen Geldbriefe mit dem Gesammtinhalte von 1 429 sl. 62 kr. befanden, konstalirt hatte und sich ihm der Verdacht einer Defraudation seitens Steiner aufdrängte, benachrichtigte er die Gendarmerie von dem Vorfalle, welche nach allen Richtungen

hin de» vermeintlichen Dieb verfolgte. Auffällig war jedoch die Thatsache, daß die Handkaffe des verschwundenen Expeditors mit 30t» fl. Inhalt, sowie die Lokalgeld briefe mit 418 sl. in vollster Ordnung waren. — Bald sollte sich jedoch zeigen, wie unbegründet der gegen Steiner erhobene Verdacht war, und d,ß derselbe leider einem grausigen Verbrechen zum Opfer gefallen. Gegen 8 Uhr ftüh desselbigen TageS meldete sich bei Frau v. Grebmer ein ge wisser Johann Maier, Niedermaier in Dietenheim, der von Steiner'S

angeblicher Flucht gehört hatte, und erzählte, daß er auf dem Wege nach Saale» in der Nähe der Eisenbahn-Haltestelle St. Lorenzen an einem Feldwege, wo dichtes Gebüsch vorhanden war, einen Stock und einen Hut liegen gesehen habe, wie einen solchen der ihm wohl bekannte Steiner zu tragen pflegte. Diese Gegenstände habe er (Maier) unberührt liegen gelaffen und seien dieselben wahr scheinlich von einem Maurer, dem er begegnete, auf gehoben worden. — Postmeister o. Grebmer ließ sofort den betreffenden Maurer

7
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1886/06_09_1886/BTV_1886_09_06_2_object_2916238.png
Page 2 of 8
Date: 06.09.1886
Physical description: 8
sich das Gerücht, der hiesige Postexpeditor Steiner fei mit einer Summe von 1400 fl. durchgegangen Ein Bauer sagte dem hiesigen Postmeister v. Greb- mer, dass in dem dem Herrn I. Auer von Bruneck gehörigen Heustadl an dem zur Eisenbahn-Station führenden Feldwege ein Hut und ein Stock liege. Herr v. Grebmer fuhr hinunter und erkannte den blutigen Hut und Stock als jenen seines Expeditors Steiner. Sofort begab sich eine Gerichts-Commission an Ort und Stelle, und bald darauf wurde rechts vom Weg im Gebüsche

eine Stelle entdeckt, welche traurige Vermuthung?» aufkommen ließ. Vom Weg bis an die Stelle, wo vor kurzer Zeit gegraben wor den sein musste, waren Blutspuren; kaum war man mit der Schaufel V2 Schuh hinunter gekommen, zeigten sich zwei aufwärtsstehende Füße. Es war daher evident, dass der arme Steiner ermordet wor den ist. Der Verdacht lenkte sich sofort auf einen gewissen Diurnisten Pokorny, welcher heute früh von hier abgereist war. Derselbe wurde auf telegra» phifche Requisition in Franzensfeste

verhaftet und mittelst des Schnellzuges, welcher um 4 V« Uhr nach mittags in Bruneck eintrifft, hieher gebracht. Nach dem Steiner ausgegraben und während des Aüs- grabens auch ein Stück von seiner Hirnschale gefun zen worden war, zeigte sich Sei der commissionellen Untersuchung, dass Steiner am rechten Hinterhaupte furchtbare Wunden hatte, die ihm mit einem Stein beigebracht worden sein mussten. Die Aussagen des Sohnes des Stationsleiters Knoll von St. Lorenzen, welcher von Pokorny schon früher

zum Ausheben der Grube bestellt worden war, waren derart, dass er, ein Vater, dessen Frau und ihre Schwester sofort in Hast genommen wurden. Steiner muss vor Mitternacht auf diese Stelle gelockt und dort er mordet und des Kanzleischlüssels beraubt wor den sein, mit welchem dann der Thäter, während der zweite Postexpeditor die Nachtpost zur Bahn brachte, in das Postlocale einbrach und einen Postbeutel mit dem Betrage von 1400 fl. entwendete. Pokorny war um 11 Uhr nachts und um 4 Uhr früh im Stationsgebäude

bei Knoll und gieng um v«6 Uhr morgens mit dem Stationsleiter in der Richtung gegen die Stelle» wo Steiner ermordet worden ist. Um Vz5 Uhr abends traf der muthmaßliche Mörder des Posiexpeditors Steiner mittelst Bahn hier ein und mit ihm seine Geliebte und der Diurnist Sten gel, welche ebenfalls in Haft genommen wurden. Eine riesige Volksmenge war am Bahnhof und der Mörder wurde mit allen nur denkbaren Titulaturen empfangen und kurze Zeit im Wartsaale III. Classe interniert. Von hier sollte Pokorny

8
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1886/21_12_1886/BZZ_1886_12_21_5_object_468443.png
Page 5 of 12
Date: 21.12.1886
Physical description: 12
gegen den Postexpeditor Joses Sreiuer, in der 'Ab sicht, denselben zu todten, und um sich einer fremden beweglichen Sache zu bemächtigen, mit einer Holzhacke auf dessen Kops in tücki scher Weise gesührre Schläge aus eine solche Art gehandelt, daß daraus sofort dessen Tod crsolgte und habe sich derselbe bei obiger (Ge legenheit des Schlüssel? zum Amtszimmer des Steiner, welchen dieser bei sich harre nnd so dann dreier im genannten lokale befindlichen Postbeutel mir dem Zuhalte von 1429 fl. 62 kr. wirklich.bemächtiget

, 170, Ä, 54 20 172, 181, 182, 192, 194, 197, 202, 203, 204, 207, 209, 210, 212, 213, 214, 217, 219, 222, 226, 230, 231, 234, 235. G r ü ude: Am 4. September d. I. um 6 Uhr Früh er stattete der Postexpeditor Josef Hörmann in Bru neck dein Postmeister Eduard v. Grebmer die Mel dung, daß der Postexpeditor Josef Steiner nicht zu Hause sei und daß die vom Letzteren am vor hergehenden Abende für die Frühpost vorbereiteten drei Postbeutel fehle». Nachdem Herr v. Grebmer, welcher sich nach dieser Meldung

hin sofort in das Postamt begab, den Abgang der drei Postbeutel, iu welchen sich, wie nachträglich erhoben wurde, Geldbriefe mit dem Gesammtiuhalte von 1229 fl. 62 kr. in Noten 5 100 fl., 50 fl. u. s. w. befanden, konstatirt hatte und sich ihm daher der Verdacht einer De- fraudation seitens Steiner aufdrängte^ obwohl ihm andererseits aufgefallen wn' ^ daß die Handk'M de» H sowie die Lokalgeldbriefe mit 416 st. in i>su'.mg waren, benachrichtigte er hievon die Gendarmerie, welche sofort behufs

Habhamverdnng des Steiner die geeigneten Schritte unternahm und kelegra- phirre er überdieß nach verschiedenen Richtungen Bald sollte es sich jedoch einen, wie unbe gründet der gegen Steiner erhobene Verdacht, welch großes Unrecht demselben geschehen war nnd bald sollte dessen mysteriöse? Verschwinden aufge klärt werden. Während sich nämlich noch Alles mit der Ver folgung des vermeintlichen Defrandaulen befaßte, meldete sich gegen ' Uhr Morgens bei der Frau v. Grebmer eü, gewiner Johann Mair. Nieder- maier

iu Dieteuheim. welcher die Steiners an geblicher Flucht gehört haue nnd er',ählre. wie dieß auch aus seiner Aussage hervorgeht, au jenem Morgen um .'> Uhr, als er nch vou Tic:euheim, nach Saaleu begab, aus dem von ihm benümen nnd direkte zum Stationsgebäude in Sr. Lvrcü'.eu führenden Feldwege in der Nähe eines dichten Gebüsches am Boden einen Stock und einen Hur, wie der ihm wohlbekannte Steiner ',n iragen pflegte, gesehen zu haben nnd daß diese i^egeu- stände, welche er unberührt gelassen, wahrscheinlich

9
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/21_12_1886/MEZ_1886_12_21_25_object_670384.png
Page 25 of 28
Date: 21.12.1886
Physical description: 28
>^M n^ersM? I «Wv?W^chenselVenLzu^MiD^ ünL«MsFK»MK Z -^-^fteWelk—MHicheK^^ache^-zii!ÄÄachWH j MKtÄiiS z k --MSSN^WMKWM7M^w-MKe H ^'A rt aebandelt. dakzdmmuK-sofoÄ dessei^ad ^ ttfoKtelüMchKe fich-5derselbe bei>'übiqer^W- Z ^i'legrnWsHes-SchlüMlT zum UmtszimmerMs- I Steiner, welchen dieser bei sich hatte^und' D dann dreier im genannten Lokale befindlichen Postbeutel mit dem Inhalte von 1429 fl. 62 kr. wirklichAemächtiget. II. Derselbe habe' dadurch, daß er der Maria Neunhäuserer in Bruneck ». im-Herbste

/ !222^ 226./.230, '231,'''MMk .o»m r üz?)'/d Mf.,'- - - uA«. 4- September. .b,^J.^ Mi W stattete der,Postexpeditor Aose^ WrmaM.isiMu- neck dem Postmeister Eduard .v. Grebmer die Mel dung, .daß der Postexpeditor Josef Steiner nicht zu'.Hause .sel 'ünd^daß M' vom Letztereu am vor hergehenden Abende Ar im F'rül)post'vorbereiten drei Postbeutel fehlen. . Nachdem Herr.. ^ Grebnier ^ wDer sich nach dieser Meldung hin^fofort'in das Kostamt .begäy den Abgang der drei Postbeutet, in'-joeli

^en -sich^ wie nachträglich Moben'wurde, Wdbrieke-M dem Gefammiinhatt'e M 1229 I.H.,kr.'Ä.NoM ».100. fl.,' 50F.. . u.7j. .U .OaH^n,'^ynstäW hatte und -O iPl Me^ de^ VechaO^iner De.-- fraudation seitens Steiner aufdrängte, obwohl chni andererseits a.ufgefallen daß die.HandW! des. Steiiier, in^ wMe^Hch.^i 3W.jl.' bündelt, > ü'.l i!!l! siUIU sowie'die Lokalgeldbriefe!mit 416fl. in Ordnung^ waren, benachrichtigte? er i hievon die Gendarmerie, welche -sofort?'behufsi Habhaftwerdung des Steiner 5 die 'geeigneten Schritte

unternahm .und telegra- phirte er 'überdieß nach verschiedenen Richtungen, u . Bald sollte es.! sich jedoch zeigen, wie Unbe gründet deru-gegeir.' Steiner, erhobene! Verdacht,, welch großes Unrecht demselben geschehen war und bald sollte dessen-! mysteriös es: Verschwinden aufge- ^ klärt werden. ! Ni Während lsich!nämlich.noch Alles mit der Ver-! folgung des^vervlemtlichen<-Defraudanten! Zbefaßte, Meldete sich, gegen 8 Uhr Morgens bei? der Frau Äl-'Grebmer eür'gewisser Johann Mair, i Nieder-^ maier

' in Dietenheimni.welcheru von^ Steiners. an- n geblicher Flucht- gehört! hatte und erzählte, - wie dieß 'auchvaüs seiner! Aussage hervorgeht/ an jenem?/ Morgen'um 5! UhP? als er-? sich, von Dietenheim- nach Saalen 'begab/-..auf :dem von ^ ihm benützten und direkte-zum Stationsgebäude in St. Loreuzeu ^ führenden - Feldwege, - in ? der - Nähe eines dichten Gebüsches anü Boden' einen Stock und einen Hut, wie der)ihm 'wohlbekannte Steiner- zu trage» pflegte/? -gefeheu zitf habeit und daß diese? Gegen stände/ welche er unberührt

10
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1880/07_09_1880/BTV_1880_09_07_5_object_2886914.png
Page 5 of 8
Date: 07.09.1880
Physical description: 8
auf dem Grünbüchlerhof bei Zell, wel cher unter der Leitung des Bienenmeisters Hrn. k. k. Finanzwach-Respizienten Anton Steiner in feinen freien Stuuden erstanden ist, beschrieben wurde, so dürste es nicht schaden, wieder einige Zeilen über diesen Gegenstand hier einzureichen und zwar das heurige Resultat bekannt zu geben. Vorerst muß erwähnt werden, daß obgenannter Bienenstand nicht allein dasteht, sondern, daß Hr. Steiner schon vor 3—4 Jahren noch mehrere Schüler fand, an wel chen er seine rastlose Mühe uud seiuen

ein gewintert. Der Reinertrug an Honig auf benanntem Stande ist 1250 Pfd. sage zwölseinhalbeu Zentner des reinsten schönsten mit der Hruska'schen Schlen dermaschine gewonnenen Honigs, welcher von hervor ragendsten Fachmännern als vorzüglicher Speisehonig mit besonders feinem Bouguet anerkannt wurde. Uud dies alles ohne einen Tropfen zu füttern. Hr. Steiner ist aber auch Bienenmeister mit Wort, That und Schrift auch mit Tischlerarbeit, und hat seine Wissenschaft als Bienenmeister im Küstenland?, Nic

- derösterrcich, Siebenbürgen, Rumänien und Bessara- bien gesammelt und breitete sie auf die uneigen nützigste Weise, ohne jeglichen pekuniären Vortheil, mit rastlosem Eifer nnd trotz der heftigsten Angriffe von Seite der meisten Bienenzuchttreibenden iu un serem schönen Thale aus. Der große Bienenmeister der Jetztzeit, Baron v. Berlepsch, schreibt: „Mit Wort nnd Schrist ist der Bauer nicht zu belehren wohl aber durch Thaten.' Dies hat sich auch hier gezeigt, und Hr. Steiner hat als Lohn sür

seine anerkennenswertheste Mühe das Bewußtsein, daß dieselbe nicht fruchtlos war indem nun. man kann sagen, im ganzen Z,llerthal d»e Bienenzüchter ihre Bienenstände nach dieser Methode eingerichtet und gepflegt haben wollen, sogar die früher hartköpfigen Gegner bekennen sich jetzt dazu, und es ist nur schade, daß Hr. Steiner, welcher jedem, soweit eS seine Zeit zuließ, auf das freund lichste mit Wort und That entgegenkam, aus seinem schönen Wirkungskreis gezogen ist, da derselbe von hier nach Innsbruck versetzt wurde

. Hr. Steiner hat sich hier einen Namen errungen, welcher sich in seinem Werke verewigen wird, und wird wohl stets dank barst genannt werden. Es wäre wohl der allseitigste Wunsch und unstreitig von Nutzen, wenn derselbe von maßgebender Seite als Wanderlehrer, (welcher in diesem Fache hier ganz vermißt wird) gewonnen werden könnte, um als solcher sein angefangenrs und im Aufblühen begriffenes Werk fortpflegen zu können. Alles hier gesagte wird als Wahrheit nicht nur von der Gemeindevorstehung Zell

11
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1886/22_12_1886/BZZ_1886_12_22_2_object_468482.png
Page 2 of 4
Date: 22.12.1886
Physical description: 4
die Verlesung des Be- weismaterials betreffend die Mordthat fort. EL Mrd die Aussage der Neunhäuserer verlesen, welä e erklärt, sowohl Steiner, als auch Knoll ge kannt zn liabeu. Sie gesteht ihre intime Beziehun gen zn Pokorny und gibt an. was sie weiß, über das Nachhausekommen Pokorny's in der kritischen Nachr. Den Knoll bezeichnet sie als einen gewinnsüch tigen Menschen und dessen Verkehr mit Pokorny als den Ruin des Letzteren. - Knoll antwortet mit ltlizusammenhängenden Ausflüchten. D« Vorsitzende gieng

als Mordinstrument gegen Steiner zu gebrauchen, verneint der Angeklagte und sagt, daß er den Revolver von Steiner selbst geschenkt erhielt. Ueber Antrag des Vertheidigers Herr Dr. v. Zallingerwerdeu einige Briefe der Neuu- häuferer verlesen, welche dieselbe an Pokorny während dessen Haft gerichtet. In einem der selben theilt sie mit, daß sie unter Thränen betet, daß er Begnadigung erlange; sie sei überzeugt, daß er lPokorny), sobald er etwas verdiene, sie bezahlen werde; wenn er lebt, erhoffe si: Hilfe

und hält demselben die Verdachts gründe vor. Einen Hauptverdachtsgrund bildet die Freundschaft, welche Knoll mit Pokorny ge pflegt, die in letzter Zeit namentlich an Intimität zugenommen. (Knoll gibt das zu.) Weiter er scheint es sehr verdächtig, daß Knoll sich für das Zustandekommen der Grube, welche für den ar men Steiner das Grab werden sollte, so sehr ereifert ha» Knoll habe nicht nur seinen Sohn zu der Arbei:, zum Ausgraben der Staude, bes ser gesagt, zum Graben der Grube, angespornt. los

der Staude' angeeifert. Verdächtig für die Theilnahme Knoll's erscheint es auch, daß Pokorny nach der That sofort bei Knoll'erschien und am nächsten Morgen wieder gekommen ist, worauf Knoll dann, wie ein Zeuge aussagt, sich mit Pokorny hinter oas Stations gebäude begeben und dort mit demselben ein heimliches Gespräch geführt hat. Einen Haupt verdachtsgrund bilden auch die bestimmten gestän digen Aussagen Pokorny's. Ebenso verdächtig scheint es, daß die Grube, in welcher Steiner begraben war, ausgefüllt

werde und hiezn eine vidirte Quittung des Jnfpektorats in Klagenfurt erforderlich sei, was zu der Zeit nicht geschehen sein kann. Ein Weinhändler hat deponirt, daß er Knoll über dessen Bitte auf 10 Tage Wein kreditirt und bis heute noch nicht bezahlt fei. — Anf die Anfrage der Staatsanwaltschaft, warum er (Knoll) nickt gezahlt habe, nachdem er 230 fl. in der Kasse hatte, weiß der Angeklagte nichts zu er widern. Der Vater des Getödeten, Steiner, Klein häusler in Welsberg, ist nicht zur Verhandlung erschienen

12
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/21_12_1886/MEZ_1886_12_21_28_object_670400.png
Page 28 of 28
Date: 21.12.1886
Physical description: 28
,.ob ^^^1nassZUKeLoU-Zo^ gewor- ' fene Hacke. nM.sehe— - --—------- '5 .-/^So' aMchHIWZ^M^elwgctreu Pokorny's ihm an Steiner ^.?HM6teZ-Ä?or8^'tEindav..seine diesbezüglichen l''?,^MAWÄT Mffend'e'u Erhebungen ihre'volle .^^Äs^eSWo'WM^K!;zM^end, ja geradezu UDehauptung,sdMSteiner die Post- )M^°WuMl7MMdichHMk^M!M ^abgesehen' davon, « da^Tteiu^/iN'er^ ssHen; Handlung gar mcht ^^fGWemsejr^^MMDun er eine Defrau- begeheil wollen>-!jedenfalls znrHaud- d6ß..uie^unduMW-aH werden kann, ab-vs Me -AMH

werden konnte, eine Spanne weit offen'stand, und da die weitere von Peiutner gemachte Angabe, mit einer Laterne auf die Straße getreten zu sein, mit der von Pokorny in dieser Richtung gemachteil Wahrnehmung übereinstimmt, so ist es wohlevident/daßPokorny in die Ex peditskanzlei,- zu welcher. ihm ja der dem Steiner geraubte Schlüssel-?zur^ Verfügung stand, einge- drnngen ist, die Postbeutel, von welchen der vierte in der Hast anf den. Boden fiel, entwendet und sich dann dnrch das vordere Eingangsthor

, welches von ilttMl/'da ja der Schlüssel steckte, aufgesperrt werdell. konnte/entfernt hat. ? Um dies ausznfi'lhren,' muß sich Pokorny, wel cher ja? in Folge des regen Verkehres mit Steiner und der häufigen, ja täglichen Besuche in der Post- kanzlei- mit den-Einrichtungen der Post vollkom men vertraut war, vom Wirthschaftshofe aus dnrch das.rückwärtige Thor des Postgebäudes, welches ja um jene Stunde vom Postillon aufgesperrt und durch einige Minuten offen gelassen wird, in die Einfahrt eingeschlichen

dieser nicht einverstan den gewesen, daß der Zeuge Franz Steger am 4. September gegen halb 6 Uhr Morgens den Pokorny mit dem Knoll hinter dem Hanse stehen und geheimnißvoll sprechen sah daß die Grube in welcher Steiner begraben, war^nur von Knoll angefüllt, festgestampft , und, mit > Steinen - bedeckt , worden fein konnte, da Pokorny dießMcht gethan - hat und Niemand Anderer' ein- Interesse' gehabt hätte, dieß zu' Hmt- .bedenkt:.man','.'.daß. Knoll'- den Besitz des. bei/ihm vorgefundenen! Geldes

seit längerer Zeit 98 fl. schuldig war, eine » l-onto- Zahlnng per 70 fl. leistete und zu diesem Zwecke dem Steiukaserer eine 100 fl.-Note übergab und daß er auch seiner Frau au jenem Morgen 30 fl. einhändigte, muß man zur Ueberzeugung gelangen, daß Knoll thatsachlich von dem an Steiner zn be gehendem Morde unterrichtet war, daß er auf die, obem-angegebene.Weise Vorschub gegeben und .von ' Pokorny!«diel 409A.--alÄ.Beuteantheil' erhalten,-- sich daher der-Mitschuld am Verbrechen des mench

13
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1887/08_03_1887/MEZ_1887_03_08_4_object_672734.png
Page 4 of 14
Date: 08.03.1887
Physical description: 14
ä K). Der Fiaker Jos. Steiner verbuchte 7dm.^mstax'Abend? mehreren . KamewßM'sjä' ßänA-'iÄleinschänike unter den Lauben,^ dle^OefellsHaft M-Mm^Mitter- nacht l versammelt blieb.^nicht^ ohne dem Weint eifrig zuzusprechen. 'Stemer trat um die ange- - 'gebene - Stunde' stärk- berauscht 'den Heimweg an. Vom Flur :des Hauses/ inudenr erwohut, führt . eine schmale Holzstiege in die oberen Swckwerke. Steiner hatte diese Stiege schon nahezu völlig erklommen, als er das Gleichgewicht verlor And in den Hausflur hinabfiel

Mittheilungen, die Steiner über die Ursache seiner Verletzungen machtet. mußte an genommen werden, daß ihm dieselben von fremder Hand zugefügt worden seien. Die Er hebungen,- wie auch Steiners spätere Angaben, stellten? k aber den obigen Thatbestand fest. Steiner, der erst seit ungefähr 3 Monaten in Meran lebt, befindet sich im städt. Spital in ärztlicher Pflege. ^ ^ ' (Freischie ß e n.) Am k. k. Schießstande in Marling findet am ! 9., 20., 21., 25., 26. und 27. März d. Js. ein 'großes Frei- schießen

zur GeWerbeausstellung in Bozen haben sich Ende Februar erfreulich gemehrt. Unter denselben be finden sich, wie die „Bozener Zeitung- meldet, 5 die Sennereien von Jnnichen und Niederdorf, die Feigen- und Caffee-Surrogat- Fabriken, Firma A. Vidal Comp. in Nieder dorf und JA. Mayr in Jnnichen, die Er zeugnisse r der Spitzenknöpflerei im Ährnthale. Tischlermeister Schäfer in Welsberg wird eine ganze Zimmergarnitur ausstellen. Sattlermeister Steiner in Percha wird niedliche Sachen mit Pfauenfedern Stickereien vorführen

14
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1886/10_09_1886/pub_1886_09_10_3_object_1017295.png
Page 3 of 12
Date: 10.09.1886
Physical description: 12
zu bemächtigen. Er brachte den Expedienten Steiner aus. Welsberg,.,einen jungen Mann von 20 Jahren auf seines Seite und schloß sich ihm als Freund innig an. 1' So wurde Steiner Freitag Abend von Pokorny auf einen. abge^ege^en Platz in den Lorenzer Fel- . dern gelockt, dort getodtet und vergraben. Pas Grab war. bereits von einem Knaben M Htatiönslnter und einem ' anderen 2 .'Tage.' frÜH«/.'aüMma'ch^wordefl^^Pokorn^^ ^ nun mit den geraubten Schlllsseln nach Bruneck/ paßte den ' Zeitpunkt ab, wo der zweite

Expeditor um12Uhr Nachts die Post vom Bahnhof' holte,drang/in-das Postbureain eili - und raubte drei Postbeutel/ welche einen Betrag von mehr als^ 1400 fl. enthielten. Am.' nächsten Morgen . ,'/^6 Uhr ^ Früh sollten dieselben zÜM Bahnhof gebracht uierden,'selbe fehlten, und auch 'war dasOettdes Steiner unberührt/ Es wurde daher im ersteh MomenteinelOefraudatlon.ver-? muthet. Nachdem aber' Herr Postmeister v. Grekmer eruirte,' daß Steiner sein eigenes Geld in. der Lade hatte, /mußte alsbald einem anderey

' und Stimmung des Volkes^ fordert^ höchste^Strafe. — Es tritt mit Bestimmtheit die' Nachricht auf, daß ! im Stationsgebäude der! ^Haltestelle in Lorenzen blutige ^ Kleider und Wäsche des Knoll gefunden worden sein sollen; ^ ebenso ein Hammer, mit welchem Steiner getödtet worden. Daraus ergäbe sich, daß Knoll werkthätigen Antheil an der - Ermordung Steiners genommen.' ^ ^ ^ —- Brun eck. Die. „Bozner Ztg.^ brachte über oblges - VerVrechek eine''.MgmWKörröspondenA,/'welche'.'Mt' großen ! Lettern die Aufschrift

17
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1887/05_02_1887/SVB_1887_02_05_3_object_2463642.png
Page 3 of 8
Date: 05.02.1887
Physical description: 8
wollte Verona das 25jährige Jubelfest seines vielgeliebten Cärdmal-Bischöfs Heiern üM'^erye' däü^tt/Ane^nnung ..:Ar''die/«nzMgen'vo«..HM'.i)evch'sau^ Monaten andenTaglegen^/Hvch lehe Cavdinttl-BisHof ' Eanos-sa.!.- ^ ^ ^ Meran, 2/Februar. (K u n st n o tiSie! dürftn nicht glauben, daß unsere Künstler hier nicht ebenso strebsam sind, wie die in Bozen. Für heute will ! ich über das rühmlichst bekannte Atelier Stein er aus der Schule schwatzen.. Der Sohn .'des^..alten^' WeißerS^ S. Steiner, Julius

Steiner,/hat sich seit seiner. .Wckkunst 'aus der Schule Tilgn'ersin Wien ganz besonderSM Modelliren hervorgethan. Er modellirte in letzthin mehrere ^ bestgelungene Büsten hiesiger Persönlichkeiten^ / So das ./Brustbild eines gewissen Herrn v. MägniS ausInns bruck, welches als eine/vortreffliche! Arbeit zu bezeichnen ist, und in welcher- daS Seelische -und Typische l.der Person in ganz hervorragender Weise/z^ kommt. Ebenso gelungen ist die Büste eines alten hiesigen Curgastes, I. Königsrainer

. Ja ich möchte gerade diese als die allerbeste dieser - Arbeiten Steiner hinstellen. Die Brustbilder dergräfl. Metternich'schen Kinder zeigen, daß der Künstler auH die Schwierigkeiten des kindlichen Ausdruckes zu überwinden versteht Auch im historischen Porträt ist Steiner Meister. Die Büsten der berühmten tirolischen Heldentriumphatoren, Speckbacher, Haspinger, Eisenstecken (Hofer wurde schon früher ' mödellirt) vereinigen in trefflicher Weise die Anforderungen der künstlerischen Darstellung

19
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1887/15_02_1887/SVB_1887_02_15_3_object_2463246.png
Page 3 of 8
Date: 15.02.1887
Physical description: 8
wollte Verona das 25jährige Jubelfest seines vielgeliebten Cärdmal-Bischöfs Heiern üM'^erye' däü^tt/Ane^nnung ..:Ar''die/«nzMgen'vo«..HM'.i)evch'sau^ Monaten andenTaglegen^/Hvch lehe Cavdinttl-BisHof ' Eanos-sa.!.- ^ ^ ^ Meran, 2/Februar. (K u n st n o tiSie! dürftn nicht glauben, daß unsere Künstler hier nicht ebenso strebsam sind, wie die in Bozen. Für heute will ! ich über das rühmlichst bekannte Atelier Stein er aus der Schule schwatzen.. Der Sohn .'des^..alten^' WeißerS^ S. Steiner, Julius

Steiner,/hat sich seit seiner. .Wckkunst 'aus der Schule Tilgn'ersin Wien ganz besonderSM Modelliren hervorgethan. Er modellirte in letzthin mehrere ^ bestgelungene Büsten hiesiger Persönlichkeiten^ / So das ./Brustbild eines gewissen Herrn v. MägniS ausInns bruck, welches als eine/vortreffliche! Arbeit zu bezeichnen ist, und in welcher- daS Seelische -und Typische l.der Person in ganz hervorragender Weise/z^ kommt. Ebenso gelungen ist die Büste eines alten hiesigen Curgastes, I. Königsrainer

. Ja ich möchte gerade diese als die allerbeste dieser - Arbeiten Steiner hinstellen. Die Brustbilder dergräfl. Metternich'schen Kinder zeigen, daß der Künstler auH die Schwierigkeiten des kindlichen Ausdruckes zu überwinden versteht Auch im historischen Porträt ist Steiner Meister. Die Büsten der berühmten tirolischen Heldentriumphatoren, Speckbacher, Haspinger, Eisenstecken (Hofer wurde schon früher ' mödellirt) vereinigen in trefflicher Weise die Anforderungen der künstlerischen Darstellung

20
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1885/17_01_1885/SVB_1885_01_17_6_object_2469828.png
Page 6 of 10
Date: 17.01.1885
Physical description: 10
die. „alte Gstirnerin' genannt. Geboren im Mai .1790 hätte sie im kommenden Frühling das 95. Lebens jahr vollendet, gewiß ein schönes Alter für ein Frauen zimmer.' Die Persönlichkeit und die Schicksale dieser Matrone erheischen es, daß wir eine kurze Skizze. von ihrem Leben geben, - Anna Steiner war geboren im Gasthause. , oben. im LuegamFuße des Brenners. .Während der tirol. Freiheitskri?ge ums Jahr1809 herum war sie Kellnerin im väterlichen Hause als 19- jähriges Mädchen. Es' ist zur Genüge bekannt

lichen Soldaten dort meldend. Mittlerweile hatten.die Feinde sich Keller und Speisekammer selbst geöffnet und hausten sehr arg; auch suchten sie eifrig nach dem Mädchen, allein dasselbe fanden sie nicht. Marschall Lefebre Hörte vom Vorfalle. Er nahm das Mädchen in Schutz und diktirte der räuberischen Truppe eine empfindliche Strafe. ^ Anna Steiner hatte als Kell nerin im Lueg den Andreas Hofer und Speckbacher zum öfteren bewirthet. Bei einer solchen Gelegenheit fiel dem Andreas Hofer eine Pistole

es zu verdienen.' Anna Steiner kam später herab nach Matrei als^ Wirthin beim Gstirner. In früherer Zeit, ehevor noch die Bahn gieng, kehrten die meisten Fuhrleute auf der Brennerstraße beim Gstirner ein. - Sie führte die schwierige Wirthschaft lange allein als Wittwe, und kommandirte die widerharigen Fuhrleute regelmäßiges Kloster die christliche Gesittung unter dem Verwahrlosten Volke auszubreiten suchte; an den Sel. Hartma n n, anfangs Chorherr des Augustinerordens, dann Domdechant von Salzburg, später

auch das aufgehobene Servltenkloster sammt Gütern auf der Waldrast, und überließ in den Drei ßiger Jahren, Kirche^ Kloster ze. dem Servttenorden wieder um einen sehr billigen Preis, so daß sich die Wallfahrt wieder rehabilitiren konnte. Als Gastwirthin sah sie energisch auf Zucht und Ordnung bei. ihren Kindern und Dienstboten, so daß sie hierin sprichwörtlich geworden ist. Von ihren Kindern sind zwei Söhne noch im jugendlichen Alter, — der eine als Jngemenr gestorben; der dritte, Franz Steiner, führt

21