New-Iork 5-15,10 London 25-03,75 Paris —•24,22 Mailand —•19,15 Prag ...... —•15,25 Aus dem Gerichtsfaal. Todesstrafe». Der Bauernknecht Franz Steiner in Amras lebt in dem, Wahn, ein „kaltes Licht" erfunden zu haben, welches von /inern besonderen Kupfererz ausgeht und in „konzentrier- stm" Zustande Eisen, selbst unter Wasser, schmilzt, Steine serbrennt und auf 100 Kilometer Entfernung alles vernich tet. Diesbezügliche Experimente hat er im Laboratorium des Jesuitenklosters in Innsbruck durchgeführt
. Er nennt sich Nineralist und besitzt auch mehrere hundert Freischürfe. Verschiedene Leute glaubten dem Phantasten und borg ten ihm Geld, da Steiner solches für die Patentierung benö tigte und seine Erfindung um Milliarden verkaufen zu kön nen angab. Außerdem gab er noch vor, daß er in Gnaden«- wald ein Bauerngut und ein Lastauto besitze. Seine Ge liebte wollte ihm sogar ihr ganzes Besitztum schenken, so groß war das Vertrauen zu dem Angeklagten. Ferner hatte rr dem Bauern Andrä Maier in Amras 10.000
Schweizer Franken geliehen. Steiner hatte sich gestern vor dem Einzelrichter des Landesgerichtes (OLGR. Erlacher) wegen Betrug zu ver antworten. St. bleibt steif und fest dabei, das „kalte Licht" 'rfunden zu haben. Er könne darüber keine näheren Anga ben machen, da die Erfindung geheim bleiben müsse; er er klärte sich jedoch bereit, das „kalte Licht" dem Gerichte vor- jUführen. Aus den Akten ging hervor, daß sich Steiner an den hristlichsozialen Nationalrat Steinegger gewandt
hat, um das Bundesministerium sür Heerwesen für seine „Todes strahlen" zu interessieren. Dem Nationalrat Steinegger gefallen die Todesstrahlen. Da die Erfindung ein grausames Kriegsmittel wäre, fühlte sich der christliche Abgeordnete Steinegger bewogen, sich der Sache wärmstens anzunehmen. Steiner forderte vom Bundesministerium für Heerwesen die Bewilligung zu Ex perimenten und dieses entsandte einen Ingenieur nach Inns bruck. Steiner befand sich damals entweder wegen Betrug in Untersuchungshaft oder er hielt
sich in der Schweiz auf, wo er mit hochstehenden Militärpersonen der Schweiz und von Japan wegen Verkauf des „kalten Lichtes" unterhandelt haben will. Auch Herr Steinegger war abwesend und so mußte sich der Ingenieur rmt den Informationen begnügen, die ihm Frau Steinegger geben konnte. Bezüglich des Bauerngutes sagte Steiner, er habe tat sächlich 180 Millionen Kronen auf ein Bauerngut angezahlt, t später da" das Geld zurückverlangt und für I seine Erfindung verwendet. Er blieb auch dabei, dem Andrä Maier 10.000