aus, so daß sie erkennen mußte, er mache nur Scherz. Aber Ranft fuhr gleich fort: „Wissen Sie, Frau Steiner, was den Dienst anbelangt, ist ja mein lieber Ludwig ein ganz patenter Kerl. Aber schrecklich solid, ich sage Jknen, geradezu schrecklich. Man schämt sich ordent lich m seiner Nähe, wenn man einmal ein Glas über den Dunst trinkt oder wenn man, was auch manäMai vorkommt, ein bißchen spater zur Arbeit kommt. Da. schauen Sie, wie er jetzt schon wieder unruhig ist, weil er noch da sitzt.' Frau Steiner machte
Dich heute auf dem Werk mcht mehr blicken zu lassen. Zum Abendschoppen aber hast Du hier zu sein. So will ich's, so befehle ich's statt aller Gründe gelte mein Wille.' Und wieder lachte er klingend aus. „Eigentlich sollte man das auf Lateinisch sagen, aber das versteht er nicht und — ich kann's nicht.' „Das ist wohl ein lieber Herr?' sagte Frau Steiner, als sie dann mit dem Sohne allein die Kantine verließ. Ludwig nickte. „Ja, das ist er: ein guter Mensch.' Nach einer kleinen Pause
sie nichts, d!e Anna?' fragte er nach einer und seine Stimme hatte einen -ochen Ton. „O doch, doch.' beeilt« sich Frau Steiner zu versichern. „Jedesmal fragt ''ie nach Dir und wie es Dir geht. Sie weiß auch, daß ich heute da bin und hat mir einen Gruß an Dich aufgegeben. Unlängst hat sie auch gesagt, daß sie Dir einmal schreiben will, aber, mein Gott, sie hat HÄt so wenig Zeit.' b Silberne Hochzeit. S t. P aul s. 20. ds. Am 18. April feierten hier Anton Bertignoll Besitzer in Berg, mit seiner Frau Berta, geb
dem Wohle der Gemeinde, k Noch vieles wußte Frau Steiner ihrm Sahne zu erzählen, fast von jedem Haujc i? Erlabrunn irgend eine Neuigkeit, und waren sie auf der Höhe angelangt, mit k: man in das Dorf hinunterscih. Die war im Sinken, und ein bre-ter Ceidureri flutete ins Tal, in dem die weihen Maum der Häuser leuchteten, die Dächer schimmel ten. die Fenster blitzten und die ESncn W in frischem Frühlingsgrün blühten. Mutter und Sohn standen nebeneinander, sahen stumm auf das schöne Bild hinab
, und in beiden war derselbe Gedanke, wie friedlich und glücklich es dadrunten einmal war, uÄ wie das nun alles so ganz anders gewort» war. Mit einem Aufseufzen reichten sie sich die Hände zum Abschied. „Und grüß mir auch die Amia recht herz lich,' sagte Ludwig Steiner. „Ja, ja,' sagte die Mutter, und ein jeucht? Glanz stand in ihrem Auge. Ludwig sah ihr nach, wie sie langsam die Höhe hinabstieg: dann kehrte auch er Werke zurück. An diesem Abend bliev er is der Kantine, bis der letzte sich zum Heini' gehen