1,581 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1880/14_06_1880/BTV_1880_06_14_5_object_2885790.png
Page 5 of 8
Date: 14.06.1880
Physical description: 8
sich ein Paar geschäftige Weiber aus dem hintern Psitsch, denen die Wärme ihrer Winterstube noch in Eriu- nermig ist. Die Wirthschaftsleitung im „Sterzinger- Hofe' steht auch Heuer wieder unter der Wittwe Rosina Schneider, einer sehr tüchtigen und geschäfts beflissenen Frau, die es an thnnlichsten Aufmerksam keiten gegenüber den Gästen gewiß nicht sehlen läßt. (Weitere Berichte sind uns erwünscht. A. d. N.) Aus dem Schwurgerichte. Innsbruck, 4. Juni. Prozeß wider Josef Steiner. (Schlnß.) Während Steiner

in Untersuchungshaft in Bozen war, hörte eine Amtsdienersgattin. die in der Küche beschäftigt war, wie Steiner dnrchs Fenster mit Gruber Josef, der ebenfalls eingesperrt war, davon gesprochen, was sie heute zu Mittag bekommen. Da stellte unter anderm Gruber an Steiner die Frage, ob er sich die Kost selbst zahlen müsse? Steiner hat hierauf, wie die Frau deutlich hörte, gefügt, „Wenn fie's drauf brächten, dann wohl, sonst aber nicht.' In dem „daranf brächten' dürfte offenbar ein indirektes Geständniß seiner Schuld

liegen und dies wahrscheinlich einsehend, gab er auf weitere Fragen Hubers keinen Aufschluß mehr, sondern schloß das Fenster. Wie bekannt, wurde Steiner schon im Dezember vorigen Jahres vom Schwurgerichtshofe ift Bozen zum Tode dnrch den Strang vernrtheilt, welches Urtheil vom obersten Gerichtshofe kassirt wurde wegen-des diametralen Gegensatzes zwischen dem Parere der Welsberger Gerichtsärzte Dr. Hell und Dr. Wagner, und jenem der Bozner Gerichts ärzte, welch letztere zur Verhandlung Angezogen wor

angeordneten Untersuchung hat, wie schon erwähnt, die medizini sche Fakultät ihr Votum im Sinne der Obdnklions- ärzte abgegeben. Nachdem alles dies erörtert war, gab der Präsident ein klares Bild der Umtriebe, die zu Gunsten Steiners von dessen Verwandten ge macht wurden, um dem Prozesse eine andere Rich tung zu geben. Steiner ließ nach seiner Verurthei- lnng in Bozcn durch seinen Schwager Georg Meß- ?ner eine Schrist verfassen, in der mehrere Punkte rol NKd Vorarlberg' Nr. RS3 angeführt sind, dahin

Unterberger ein naher Verwandter Steiners, hat den Muth gehabt, der Wahrheit die Ehre zu geben und uicht zu unterfertige». Auch mit Geldangebotcn u. s. w. wurde vorgegangen. Zugleich wurde dem Steiner auch ein günstiger lautendes Leumundszeugniß aus gestellt, um den Mohren weiß zu waschen. Meßmer sagte den Gemeinderäthen vor, diese Schrift bezwecke nur eine Milderung der Strafe Steiners. Ueber diese Umtriebe zur Rede gestellt, gestaud Steiner zu, selbst der Urheber dieser Schrist zu sein, erklärt

1
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1903/24_01_1903/LZ_1903_01_24_18_object_3307602.png
Page 18 of 20
Date: 24.01.1903
Physical description: 20
einen Verbrecher, einen Mörder nennen? Und selbst um den Preis, Mary zu gewinnen, konnte er keine solche Schlechtigkeit begehen. Als die Partie ungefähr vierzig Meter tiefer gestiegen war, sah sie sich einer neuen Gefahr und größeren Schwierigkeiten gegenüber. (Fortsetzung folgt.) U)ie man sein Glück macht. Humoreske von Max Wundtke. (Nachdruck Verb.) A?Xerr Gott, jetzt hab ich's bald satt! Es möchte kein Hund < so länger leben!' rief der Schriftsteller Erich Steiner und stürmte erregt

eines gehaltlosen Mode dramatikers im Stadttheater, ein snlminanter, mit vr. N. unter zeichneter Artikel, in welchem Erich Steiner seinem gepreßten Herzen gründlich Luft machte und über den Knnstverstand des Publikums und die Unfähigkeit der Theaterleitnng ein kraftvolles Wörtlein sprach. Die ganze Schale seines Zornes hatte er in diesem Artikel ansgegosien? eine Legion von treffenden Bosheiten und geistreichen Spöttereien und Angriffen hatte er aufmarschieren lasse». Man las den Artikel, gönnte

der Theaterleitung die Prü gel, schimpfte über die Unverschämtheit des ArtikelfchreiberS, der die Selbstherrlichkeit des Publikums anzugreifen gewagt, und hätte, da man keine Ahnung hatte, wer der Verfasser des Artikels war, die ganze Sache bald vergenen Aber da erschien Erich Steiner in der Redaktion der „Morgenpost' und legte dort eine mit vollem Namen gezeichnete Erwiderung aus den Kampsartikel des Abend blattes vor. Es braucht wohl kaum gesagt zu werden, daß er jenen Artikel allein zu dem Zwecke geschrieben

von der trefflichen Bühne zurückgewiesen sei, und der nun aus diese Weise aus dem Versteck der Anonymität sein Mütchen kühlen möchte. Erich Steiner hatte die Lacher auf seiner Seite. Man freute sich über die Ehrenrettung des Publikums und über die geistreiche Abfertigung des Anonymus. Aber man hätte auch diesen Zwischen fall bald vergessen, wenn nichts weiter nachgekommen wäre. Und es kam noch etwas nach, sogar die Hauptsache. Am nächsten Tage las man in der „Morgenpost' folgendes: „In eigener Sache! Herr

vr. N. vom Abendblatte hat unsern Mitarbeiter Erich Steiner wegen der gestrigen Abfertigung gefor dert. Herr Steiner schreibt uns: Ich habe das Duell abgelehnt, indem ich dem Herrn erklärte, daß man dergleichen ausschließlich geistige Differenzen mit der Feder, aber nicht mit den Waffen aus trägt. Für dergleichen Streiche sei ich zu alt geworden. Erich Steiner.' Das gab ergiebiges Thema für sämtliche Stammtischgespräche. Jedermann lobte die vernünftige Haltung des Schriftstellers. Nach wieder vierundzwanzig Stunden

2
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/02_09_1937/AZ_1937_09_02_3_object_1868927.png
Page 3 of 6
Date: 02.09.1937
Physical description: 6
nahm, die Musiker flüchteten nach allen Selten. Die wilde Flucht erzeugte auch in der Zuhörermenge eine Panik. --Gel Inhlung von Karl Hans Strobl. Jahren stieg Andreas Holzinger wie- k vìe alte, dunkle, ausgetretene Treppe schoten Prager Hauses hinan. Und lä- leie er an der Tür, unter deren ovalen fhilü mit dem Namen Anna Steiner Besuchskarte befestigt gewesen war. I' Zwei andere Karten da: zwei Leute M,ßen Studentenstrom hatten als Hol- Wolger auf dieser Insel des Behagens k!nd Zuflucht gefunden

. ?>'.a Steiner öffnete selbst. Sie trug noch ! Ichwarzes Witwenkleid, nur noch et- schien es Andreas. Wortlos sah sie ?>cht mein Geist. Ich bin «s selbst', sagte se Sie sogleich erkannt, Herr Andreas» trecke so leicht.' i'u.' aus Italien, aus Griechenland . . . > war ich draußen . . . wie schön war kleiner! Sie haben ja keine Ahnung Mn ich etwas. Jetzt fahre ich nach Mei Tage Prag, und da muß ich doch B ^rau Steiner aussuchen.' Ib ^>e sind!' sie nicht vergessen. Es war ja sehr k'unr. aber diese Leute

haben ja keine k« ' Gemütlichkeit ist. Und immer, wenn '''gemütlich war, habe ich dankbar an bemerkte erst jetzt, daß Frau Steiner K,'» m langen Trauerschleier trug und .genschirm in der Hand hklt. „Sie I, ' Wenn ss dringend ist. lassen Sie 1^,/, le' ... Ich begleite Sie. Nur > chen möcht» ich mich. . . und die '''h sehen.' It n,,s ? Stauen Augen, die Andreas V. 'mhen, wuchs ein unmeßbares Leid. I 'ein ZVegji zur: Mau5'. sagte die nicht k-ì sich? Ja - wo rück. Graue Asche schien rasch und lautlos auf al les niederzusinken

, starr und drohend hob sich nur das Schwarz des Trauerkleides hervor. „Ja, Herr Andreas ... vor einesn halben Jahr . . . DiphHeritis! In drei Tagen war es vorüber. Mit sieben Jahren . . . und es war ein Kind so voller Lebenslust . . . voller Dankbarkeit für das Licht, für jeden Sonnenstrahl! Was erzähle ich Ihnen — Sie haben die Maus ja gekannt . . .' „Ich will Sie begleiten, Frau Steiner', sagte Holzinger, „ich fahre mit Ihnen zur Maus.' Sie stiegen aus und traten durch das große Tor in den Friedhof

. Die Frau kannte ihren Weg nur zu genau. Sie hatte ihn wohl unzählige Male zurückgelegt, in ihren Gedanken und in Wirklich keit; es war Andreas, als folge sie einer blutro ten Spur, der Spur blutiger Tränen, die sie auf diesem Weg geweint hatte, lange gingen sie zwi schen den Gräbern hin, bis in die entlegensten Gründe des Friedhofs, wo die unansehnlichen Hü gel der armen Leute waren. Frau Steiner stand still, und Andreas trat ne ben sie. Unter Hiesem Hügelchen lag die Maus, die lachende, plauschende

3
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1914/17_04_1914/LZ_1914_04_17_21_object_3307611.png
Page 21 of 26
Date: 17.04.1914
Physical description: 26
-»-! 1 „Die gnädige Frau sind anwesend, zweite Etage!' antwortete dieser kurz. Oben angekommen, wurde ihnen von einer zierlichen Zofe die Korridortür geössnet. Herr Steiner schien hier bekannt zu sein, denn gleich daraus schlug das Mädchen die Portiere zu einem ganz in rosa gehaltenen Damensalon zurück und ließ sie eintreten. Im nächsten Augenblicke hörte man das Rauschen einer Seiden robe und die Baronin trat ein. Ihr schönes, blondes Haar war hochfrisiert und die blaßgrüne Robe kleidete

, ich freue mich außerordentlich, Sie kennen zu lernen. Treten Sie doch einmal etwas näher ans Fenster... So ist's recht — jetzt kann ich Sie Vesser in Augenschein nehmen. Oh, was Sie für wundervolle Sammetaugen haben!' Bei dieser Äußerung warf sie einen vielsagenden Blick zu Herrn Steiner hinüber, während Gertrud geradezu bestürzt über dies son derbare Benehmen erst die Dame und dann Herrn Steiner anblickte. Auch dieser väterliche Beschützer schien mit dem Verhalten oer Baronin nicht ganz zufrieden

gleich; dann aus der ,Dollarprinzessin', dem ,Vettelstudent' oder was Sie sonst wollen.' „Fräulein Wagnitz hat mehr die ernste Musik studiert', legte sich Herr Steiner ins Mittel. „Ach, das ist schade! Ich schwärme für diese eigentlich gar nicht. Vor einiger Zeit habe ich einmal dasmat-er von Rossini gehört und muß gestehen, daß ich dabei beinahe ein geschlafen bin.' Gertrud begriff natürlich sofort, daß die Baronin das Swdat mater meinte nnd konnte einerseits nicht verstehen, wie diese ergreisende

Musik ihre Wirkung aus ein Menschenherz verfehlen könne, während sie andererseits sich über die Unwissenheit der Dame nicht wenig wunderte. Während die Baronin ins Nebenzimmer trat und das in einer Ecke des kleinen Salons befindliche kostbare Instrument öffnete, flüsterte Herr Steiner dem jungen Mädchen leise zu: „Wundern Sie sich über nichts. Das sind so ihre Sonderbar keiten. Sie ist in Amerika erzogen worden und etwas phan tastisch veranlagt, im übrigen aber eine gutmütige Person. Die Hauptsache

ist, daß wir Sie vorwärts bringen.' „Ich weiß nicht.. .' flüsterte Gertrud, „Sie hatten zu mir von einer jungen Dame gesprochen und ich stellte mir darunter ein junges Mädchen vor. Ein solches wäre mir als Schülerin tieber gewesen. Diese Dame flößt mir beinahe Furcht ein,' fügte sie noch leiser hinzu, „sie mißfällt mir geradezu.' „Das beweist nur Ihre Unkenntnis von der Welt,' entgegnete Herr Steiner, etwas gezwungen lächelnd, „die Baronin ist eine oer...' — er schien nach einem Wort zu suchen — „der pikant

4
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1914/01_12_1914/BRC_1914_12_01_4_object_115531.png
Page 4 of 12
Date: 01.12.1914
Physical description: 12
Baumkronen HMe der BataAlonstommandant Major Kutschera das Eintreffen der Abteilung des Oberleutnants Steiner erwartet. Nachdem der übliche Rapport erstattet und die Mannschaft abgetreten war, machte Steiner dem Borgesetzten die Meldung von dem auf dem Her marsche erlebten Vorfalle, ohne jedoch das Zu sammentreffen mit der schönen Reiterin auch nur mit einem Worte zu erwähnen. Den gleichfalls anwesenden Leutnant Welten nahm dies zwar Wun der, er schloß aber, daß Steiner jedenfalls seine guten Gründe

berichten lassen. „Nein, Herr Major', antwortete Steiner, „nicht das geringste, obwohl ich und der Herr Leutnant Welten mit den Leute:: die nächste Umgebung des Tatortes, so gut dies möglich war, absuchten. Nur, wie gesagt, die paar Blutspuren an der Straßen mauer waren aufzufinden, aus denen man schließen konnte, daß der vom Feldwebel abgegebene Schuß getroffen hatte.' Der Bataillonskommandant nickte beifällig. „Die ser Feldwebel Müller scheint ein ganz tüchtiger Mensch zu sein. Hat prompt geantwortet

eine Antwort abzuwarten, wandte er sich neuerdings an seine Begleiter: „Oder haben die Hirren vielleicht persönliche Feinde unter dem Zivil? Ich bitte es nur unge- scheut zu sagen. Ich weiß, es kann ja allerlei vor kommen, zum Beispiel, daß — sagen wir — eine Frauensperson oder sonst irgend etwas — na, Sie verstehen mich ja —' Bei dieser Anspielung, des Majors war Steiner einen Augenblick sichtlich betroffen. Dann warf er rasch einen vielsagenden Blick auf seinen Freund, den dieser auch richtig M deuten

dort noch einmal gründlich absuchen. Es muß, zum Kuckuck, dort oben doch irgendwo ein Loch geben, worin sich dieser Lump verkrochen hat und das ihrer Auf merksamkeit entgangen ist. Hoffentlich gelingt es uns, in diese rätselhafte Geschichte einiges Licht zu bringen.' Die Offiziere waren hei den vom Kastellplatze in die Stadt hinuntersüyrenden Swsen angelangt und der Major verabschiedete sich hier von seinen Begleitern. „Heute abenks sehen wir uns ja noch in der Offiziersmesse', sagte er zu Steiner gewendet

, „ich habe ihnen noch einiges vor ihrem Abmärsche auf das Fort mitzuteilen. — Guten Tag, Meine Herren.' Kutschera berührte leicht mit zwei Fingern den Kappenschirm und wandte sich der zum Eingange ins Kastell führenden Pampe zu. Welten und Steiner salutierten vorschnstmäßig ihrem Vorgesetzten und schlugen den Weg über den Platz bei der nächst dem Kastell befindlichen katholischen Kirche ein. „Also, das wäre glücklich überstanden und ich bin nur neugierig, was unser Bataillonsorakel heraus kratzen wird.' — Welten sagte dies im Gefühle

6
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1914/01_12_1914/BRC_1914_12_01_5_object_115536.png
Page 5 of 12
Date: 01.12.1914
Physical description: 12
Haar vergessen, Ihnen was Wichtiges auszurichten. Borhin war eine Dame da, die nach Herrn Ober leutnant gefragt hat.' Steiner blickte überrascht aus. . Mach mir?' fragte er. Dann aber setzte er in Möglichst gleichgiltigem Tone hinzu: „Ich wüßte doch nicht, welche Dame sich hier nach mir erkun digen sollte.' „Ja, ja, ganz gewiß nach Ihnen,' bekräftigte Frau Putnik. Dann aber legte sie halb zweifelnd den Zeigefinger an die Stirne. „Nur weiß ich jetzt nicht, hat sie gesagt, daß sie von Cattaro

oder eine Verwechs lung sein.' Frau Putnik blieb noch einige Augenblicke unter der Türe stehen. Dann verließ sie achselzuckend das Zimmer. III. „Sonderbar', sagte Welten zu Steiner als sie allein waren, „das wäre also heute schon das zweite mal, daß diese rätselhafte Person uns über den Weg läuft.' Steiner sah eine Weile starr vor sich hin. „Sage lieber, das drittemal', erwiderte er und erzählte dann dem Freunde, was er vorhin vom Fenster aus beobachtet hatte. „Ich wäre fast geneigt, das ganze als ein Trug- bild

jetzt beide unten im Garten einmal recht gründlich nach. Vielleicht treibt sich die Dame mit den schönen Augen noch irgendwo in der Nähe herum.' Steiner lehnte diese großartige Idee Weltens vorerst rundweg ab. Als dieser aber immer unge stümer in ihn zu drängen begann, gab er endlich nach und beide begaben sich hinab in das Erdge schoß, von wo aus eine Tür rückwärts aus dem Hause hinaus in den Garten führte. Hier angelangt begann Welten ohne weiteres seine Nachforschung. Steiner hatte ihm die bewußte

. „Hier hast du den sichersten Beweis, daß du dich nicht getäuscht hast', sagte er aus die gefundenen Fußspuren weisend, „und mein Scharfsinn sagt mir, daß dir eines der galantesten Abenteuer winkt, das je unsereiner in dieser weltvergessenen Gegend er leben kann. Nur Schade', fügte er dann bedauernd hinzu, „daß die schöne Besitzerin dieser kleinen Füß chen vorderhand über alle Berge sein dürfte.' „Es ist vielleicht besser so', erwiderte Steiner kurz und wollte sich dem Ausgange des Gartens zuwenden

. Welten nahm ihn unterm Arm, um ihn zum Bleiben zu nötigen. „Oho, mein Lieber, so geschwind kommst du mir jetzt nicht aus!' rief er in halb komischem Ernst. »Oder willst du nun wieder den Unnahbaren spielen, wie heute am Salvatore oben, wo uns die Kugel des vermutlichen Beschützers dieser Dame so wenig einladend um die Ohren pfiff?' Als Steiner noch immer keine Miene zum Blei ben machte, ließ Welten seinen Ann los und sagte ächselzuckend: „Möglicherweise hast du Gründe, mir gegenüber eine Aufklärung

7
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1930/11_12_1930/AZ_1930_12_11_2_object_1859930.png
Page 2 of 6
Date: 11.12.1930
Physical description: 6
. geschützt dem Vit. Bur. M. Lincke, Dresden 21. 1. Kapitel „Nasch', sagte ungeduldig der Börsenmakler Steiner, der seinen jüngeren Freund Charles Ellvage mit seiner neuen, hochrot gestrichenen Limousine vom Savoy-Hotel am Londoner Strand abholte, „rasch, sonst kommen wir zu spät zu Harbingers. Ich möchte auf keinen Fall der letzte bel diesem ersten Empfang sein, den ider glückliche Erbe des großen Caradoe gibt.' Die hagere, lange Gestalt von Lavage klappte wie ein Taschenmesser zusammen, stieg ins Auto

ein und richtete sich dort, immer noch von im posanter Größe, auf dem Sitz halb wieder auf. „Nur Geduld, Steiner, Ihr Auto läuft ja fa mos. Mich interessiert eigentlich diese Evelyne noch weit mehr als unser neuer Bvß — sie soll ja den armen Caradoe recht schnell vergessen haben' „Denn ach, wie trügerisch', summte Steiner, von Herkunst ein Wiener, und in dem so anders gearteten, schweigsamen und zurückhaltenden England doch der Alte geblieben. „Ja, es scheint zu stimmen, was man so läuten hört. Kaum

glauben, als er, noch Volontär bei unserem Chef, diesen durch seine ollen Plän'c in Schrecken, Staunen und Bewunderung zu gleich versetzte. Aber sagen Sie mal, Steiner, der Sie so etwas wie die Londoner Börfenchro- nik sind, 'wie ging das mit dem Selbstmord Ca- radocs eigentlich zu?' „Ewas Gewisses weiß man nicht, Savage', antwortete Steiner mit leiser Stimme, als fürch te er trotz des Knatterns des Motors von einem Dritten irgendwo Verborgenen, gehört zu lver- den. „Also Cardoc war, wie Sie ja wissen

: was war damit?' Steiner schüttelte unwillig dell schon völlig kahlen, feisten Schädel. „Wahrscheinlich alles Unsinn, Savage! Na türlich munkelt mail immer bei derartigen Fäl len — uild dann fand man ja nie den Körper Caradocs. -Grund genug für alle bösen Zungen, hier etwas Verdächtiges zu finden. Nein, dieser Caradoc ist tot, tot wie ein Tür nagel, und ist er auch nicht in der üblichen Wei fe begraben, so ist sein Ableben doch.obrigkeit lich-sanktioniert: er starb in „geistiger Umnach tung', wie es die Priester

sie die große Treppe, auf deren oberster Plattform Eustace Harbinger stand, die Gäste nach engli scher Sitte schon auf der Schwelle des Cmp- fangsfaales mit einem Händedruck und wenigen Worten begrüßend. „Guten Abend, Steiner', sagte Harbinger, den Heiden rasch einige Schritte entgegengehend und ihre Hände warm schüttelnd. „Guten Abend, Herr Savage, und meinen Dank für Ihr liebens würdiges Erscheinen. Bitte gleich in den rechten Salon, Steiner, ich habe für Sie eine Wiener Ueberraschung.' Und schon begrüßte

8
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1915/31_01_1915/TIR_1915_01_31_5_object_125979.png
Page 5 of 8
Date: 31.01.1915
Physical description: 8
hatte, ohne sie bis jetzt znrückgebracht zu haben. Anderenfalls hätte Steiner eben das Fort ver lassen können, ohne daß jemand von der Mann schaft etwas davon erfahren hätte. Unten im Hofe traf Steiner den Feldwebel. Die ser war gerade dabei, die vor kurzem eingelieferten «äcke mit Kommißbrot durch ein paar Leute in das Rannschastszimmer zu schaffen. Als die Leute weggegangen waren, befahl steiner dem Feldwebel, das Tor aufzusperren. Bei diesem Begehren sah Müller seinen Vor gesetzten erst verwundert an, dann wollte er nach der nahen

Wachstube, um die Wache zu rufen, ^iese hatte nämlich la^'. Vorschrift bei jedesmaligem Offnen des Tores in dem bei dem Forlausgang befindlichen Koffer anzutreten. Steiner hielt ihn davon zurück. »Lassen Sie das', sagte er, „es ist nicht nötig, denn ich bin in kürzester Zeit wieder zurück. Sie 'önnen sogar auf mich warten. Auf das hin schloß Müller ohne weitere Ent gegnung das Tor auf. Da die Rollbrücke schon wieder eingezogen worden war, schob er nur das ^usbmi über den Graben. Steiner überschritt

es einigemale in der Luft flattern. Müller hatte mit dem Schließen des Tores et was gezögert und Steiner beobachtet. Zugleich hatte er gesehen, wie von drüben her auf dieses Signal auch die nämliche 'Antwort gegeben wurde. Ueber sein Gesicht huschte ein verständnisvolles Lächeln, das von einem verräterischen Zucken seiner Schnurrbartspitzen begleitet war. „Auch nicht schlecht,' sagte er zu sich. „Schau, schau, wer hält' denn so was von unserem Herrn Oberleutnant 'glaubt.' Tann schloß er das Tor und setzte

, wie die Ablieferung anstandslos vonstatten ging, hatte sie erleichtert aufgeatmet, da sie nun überzeugt war, daß der geplante Anschlag ihres Vaters mißlungen war. Nichtsdestoweniger wollte sie doch Steiner über die ganze Sachlage aufklären, da sie vielleicht mit Recht vermutete, daß über kurz Ist nur mehr flammenlose Glut im Ofen, so soll man beide Türen schließen, um den Gas zug zu verlangsamen und so den Ofenkörper kräftig zu durchwärmen. Da die Ofentüren nie ganz luftdicht schließen, strömt

hatte sie iiuu von Steiners Fenster aus die erhoffte Autwort bekommen und mit hochklopfendem Herzen auch das von ihm außer halb des Forts gegebene Zeichen bemerkt. Steiner hatte dann bei seinem Abstiege dasselbe einigemale wiederholt, so daß Milnas scharfe Augen trotz der schon ziemlich vorgeschrittenen Dämmerung bis ins Tal hinab den Weg verfolgen konnte, den Steiner nahm. Jetzt hörten aber mit cinemmale diese Zeichen auf. Sie winkte noch einigemale mit ihrem Tuche, dann hielt sie damit inne, da sie einsah

9
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/02_02_1915/BRC_1915_02_02_12_object_114117.png
Page 12 of 14
Date: 02.02.1915
Physical description: 14
hatte, ohne sie bis jetzt znruckgebracht zu haben. Anderenfalls hätte Steiner eben das Fort ver lassen können, ohne daß jemand von der Mann schaft etwas davon erfahren hätte. Unten im Hose traf Steiner den Feldwebel. Die ser war gerade dabei, die vor kurzem eingelieferten Säcke mit Kommißbrot durch ein paar Leute in das Mannschastszimmer zu schaffen. Als die Leute weggegangen waren, befahl Steiner dem Feldwebel, das Tor aufzusperren. Bei diesem Begehren sah Mütter feinen Vor gesetzten erst verwundert an, dann wollte er nach der nahen

Wachstube, um die Wache zu rufen. Diese hatte nämlich laut Vorschrift bei jedesmaligem Oeffnen des Tores in dem bei dem Fortausgang befindlichen Koffer anzutreten. Steiner hielt ihn davon zurück. „Lassen Sie das', sagte er, „es ist nicht nötig, denn ich bin in kürzester Zeit wieder zurück. Sie können sogar auf mich warten. Auf das hin schloß Müller ohne weitere Ent gegnung das Tor auf. Da die Rollbrücke schon wieder eingezogen worden war, schob er nur das Laufbrett über den Graben. Steiner überschritt

es einigemale in der Luft flattern. Müller hatte mit dem Schließen des Tores et was gezögert und Steiner beobachtet. Zugleich hatte er gesehen, wie von drüben her auf dieses Signal auch die nämliche Antwort gegeben wurde. Ueber sein Gesicht huschte ein verständnisvolles Lächeln, das von einem verräterischen Zucken seiner Schnurrbartspitzen begleitet war. „Auch nicht schlecht,' sagte er zn sich. „Schau, schau, wer hätt' denn so was von unserem Herrn Oberleutnant 'glaubt.' Dann schloß er das Tor und setzte

, wie die Ablieferung anstandslos vonstatten ging, hatte sie erleichtert aufgeatmet, da sie nnn überzeugt war, daß der geplante Anschlag ihres Vaters mißlungen war. Mchtsdestoweniger wollte sie doch Steiner über die ganze Sachlage ausklären, da sie vielleicht mit Recht vermutete, daß über kurz Ist nur mehr flammenlose Glut im Ofen so soll man beide Türen schließen, um den Gas- zug zu verlangsamen und so den Ofenkörper kräftig zu durchwärmen. Da die Ofentüren nie ganz luftdicht schließen, strömt

hatte sie nun von Steiners Fenster aus die erhoffte Antwort bekommen und mit hochklopfendem Herzen auch das von ihm außer halb des Forts gegebene Zeichen bemerkt. Steiner hatte dann bei seinem Abstiege dasselbe einigemale wiederholt, so daß Milnas scharfe Augen trotz der schon ziemlich vorgeschrittenen Dämmerung bis ins Tal hinab den Weg verfolgen konnte, den Steiner nahm. Jetzt hörten aber mit einemmale diese Zeichen auf. Sie winkte noch einigemale mit ihrem Tuche, dann hielt sie damit inne, da sie einsah

10
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1943/06_11_1943/BZLZ_1943_11_06_3_object_2101416.png
Page 3 of 6
Date: 06.11.1943
Physical description: 6
den dem Landtage in Innsbruck vorgr- legt und waren im Vergleiche mit den anderen Forderungen der Talschaften noch die mäßigsten. Nur ein kleiner Bruchteil der Forderungen wurden deg Bauern gewährt, die sich damit zufrieden gaben, in der Hoffnung weiterer Zusagen. Damit gewann der Landesfürst Zeit und konnte Kriegsleute ins Land bringen und den Bauernaufstand niederzwingen. Gaismair mußte aus der Heimat fliehen. F —br— Pas Steiner-Josele . .j ■ s r ■ : » ■ - * I c-' * < Meine Begegnung mit einem Kampfgefährten

unternommen und schilderte in folgender Skizze vom Jahre 1891 seine Begegnung mit dem Steiner-Josele. einem Mit kämpfer des Sandwirtes: Unter dem Namen Steiner-Josele war der kürzlich erst verstorbene älteste Mann im Passeier bekannt. In Wirt lichkeit hieß er Josef Schwarz und ist im Jahre 1792 am 19. März in Wal ten, einem ganz kleinen Ort im Hinter- passeier, geboren. Er war der letzte noch übrige von den wetterfesten Kerlen aus diesem Tale, die an der Seite Hofers mitgefochten. Bor drei Jahren

zurück: ich begleitest sie bis zum Sandwlrtshaust, wo wir uns verabschiedeten. Der jetzige Wirt am Sand, eine entfernter Verwand ter Hofers, konnte mir auf Befragen über die Statur Hofers keine sichere Auskunft geben. „Wenn Sie aber was Gewisses üder'n Andrä hören wollen', meinte der freund liche Mann., „müssen Sie nach »Walten ..zum Steiner-Josele. detnoch selbst dabei gewesen und-diwon zm'erzähl«n'weiß.' ■> Diese/ Auskunft genügst, mich.: in gute Stimmung zu.' .brmgen, sBeim -roten „Ti roler

und fleißiger gearbeitet. Ich glaube nicht, daß heutzutage im Passeier ein Bauer so viel darauf spendieren würde. An den, Knöpfen der Kostüme des Andreas Hofer find springende - Rößlein eingraviert, vielleicht weil er auch Pferde Händler war. Nach diesen Arbeiten saßen wir wieder fröhlich bei einem Glase Wein. „Wie geht's dem Steiner-Josele, lebt er noch? war meine Frage. 0 ja', war die Antwort, „dem geht's recht gut.' „Und arbeitete er immer noch?' fragte ich weiter. „Der kann die Arbeit nimmer lassen

, und ich ritt allein den steilen Weg hinauf. Mein Fuchs, ein prächtiger. Pinzgauer, arbeitete sich wie eine Dampfmaschine durch den Schnee durchs Ohne Führung fand er den besten. Weg und brachte mich bald nach Walten. Ich übergab das brave Pferd einem Burschen und ließ mir das Häuschen zei gen, wo das Steiner-Josele wohnst. Ich kam in.eine helle, kleine Stube. Am Ein gang links neben einem Fenster saß ein etwa dreißigjähriger, hübscher, schwarz haariger Mann, der Holzschuhe sckinitzte. Neben

12
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1886/06_09_1886/BTV_1886_09_06_2_object_2916238.png
Page 2 of 8
Date: 06.09.1886
Physical description: 8
sich das Gerücht, der hiesige Postexpeditor Steiner fei mit einer Summe von 1400 fl. durchgegangen Ein Bauer sagte dem hiesigen Postmeister v. Greb- mer, dass in dem dem Herrn I. Auer von Bruneck gehörigen Heustadl an dem zur Eisenbahn-Station führenden Feldwege ein Hut und ein Stock liege. Herr v. Grebmer fuhr hinunter und erkannte den blutigen Hut und Stock als jenen seines Expeditors Steiner. Sofort begab sich eine Gerichts-Commission an Ort und Stelle, und bald darauf wurde rechts vom Weg im Gebüsche

eine Stelle entdeckt, welche traurige Vermuthung?» aufkommen ließ. Vom Weg bis an die Stelle, wo vor kurzer Zeit gegraben wor den sein musste, waren Blutspuren; kaum war man mit der Schaufel V2 Schuh hinunter gekommen, zeigten sich zwei aufwärtsstehende Füße. Es war daher evident, dass der arme Steiner ermordet wor den ist. Der Verdacht lenkte sich sofort auf einen gewissen Diurnisten Pokorny, welcher heute früh von hier abgereist war. Derselbe wurde auf telegra» phifche Requisition in Franzensfeste

verhaftet und mittelst des Schnellzuges, welcher um 4 V« Uhr nach mittags in Bruneck eintrifft, hieher gebracht. Nach dem Steiner ausgegraben und während des Aüs- grabens auch ein Stück von seiner Hirnschale gefun zen worden war, zeigte sich Sei der commissionellen Untersuchung, dass Steiner am rechten Hinterhaupte furchtbare Wunden hatte, die ihm mit einem Stein beigebracht worden sein mussten. Die Aussagen des Sohnes des Stationsleiters Knoll von St. Lorenzen, welcher von Pokorny schon früher

zum Ausheben der Grube bestellt worden war, waren derart, dass er, ein Vater, dessen Frau und ihre Schwester sofort in Hast genommen wurden. Steiner muss vor Mitternacht auf diese Stelle gelockt und dort er mordet und des Kanzleischlüssels beraubt wor den sein, mit welchem dann der Thäter, während der zweite Postexpeditor die Nachtpost zur Bahn brachte, in das Postlocale einbrach und einen Postbeutel mit dem Betrage von 1400 fl. entwendete. Pokorny war um 11 Uhr nachts und um 4 Uhr früh im Stationsgebäude

bei Knoll und gieng um v«6 Uhr morgens mit dem Stationsleiter in der Richtung gegen die Stelle» wo Steiner ermordet worden ist. Um Vz5 Uhr abends traf der muthmaßliche Mörder des Posiexpeditors Steiner mittelst Bahn hier ein und mit ihm seine Geliebte und der Diurnist Sten gel, welche ebenfalls in Haft genommen wurden. Eine riesige Volksmenge war am Bahnhof und der Mörder wurde mit allen nur denkbaren Titulaturen empfangen und kurze Zeit im Wartsaale III. Classe interniert. Von hier sollte Pokorny

13
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/31_01_1915/BRC_1915_01_31_3_object_114042.png
Page 3 of 6
Date: 31.01.1915
Physical description: 6
im Hofe traf Steiner den Feldwebel. Die ser war gerade dabei, die vor kurzem eingelieferten Säcke mit Kommißbrot durch ein paar Leute in das Mannschaftszimmer zu schassen. Als die Leute weggegangen waren, befahl Steiner dem Feldwebel, das Tor auszusperren. Bei diesem Begehren sah Müller seinen Bor gesetzten erst verwundert an, dann wollte er nach der nahm Wachstube, um die Wache zu rufen. Diese hatte nämlich laut Borschrist bei jedesmaligem Oeffnen deS Tores in dem bei dem Fortausgang befindlichen

Koffer anzutreten. Steiner hielt ihn davon zurück. .Lassen Sie daS', sagte er, „eZ ist nicht nötig, denn ich bin in kürzester Zeit wieder zurück. Sie können sogar auf mich warten. Auf das hin schloß Müller ohne weitere Ent gegnung daS Tor auf. Da die Rollbrücke schon wieder eingezogen worden war, schob er nur das Laufbrett über den Graben. Steiner überschritt dasselbe und eilte dann auf die gegenüberliegende Zeile der hier außen vor dem Fort mündenden Straße. Bevor er sich von dort aus auf unge

bahntem Wege talabwärts wandte, zog er sein Taschentuch und ließ es einigemale in der Luf^ flattern. Müller hatte mit dem Schließen des Tores et was gezögert und Steiner beobachtet. Zugleich hatte er gesehen, wie von drüben her aus dieses Signal auch die nämliche Antwort gegeben wurde. lieber sein Gesicht huschte ein verständnisvolles Lächeln, das von einem verräterischen Zucken seiner Schnurrbartspitzen begleitet war. „Auch nicht schlecht,' sagte er zu sich. «Schau, schau, wer hätt

nicht aus den Augen gelassen. Als sie den Brotpanduren kommen sah, und be obachtete, wie die Ablieferung anstandslos vonstatten ging, hatte sie erleichtert aufgeatmet, da sie nun überzeugt war, daß der geplante Anschlag ihres Vaters mißlungen war. Nichtsdestoweniger wollte sie doch Steiner über die ganze Sachlage aufklären, da sie vielleicht mit Recht vermutete, daß über kurz oder lang etwas Aehnliches in Szene gesetzt werden könnte. Sie gab deshalb wiederholt mit ihrem Taschentuche ein Zeichen, um die im Fort

drüben auf ihre Gegenwart aufmerksam zu machen. Nach einer Weile hatte sie nun von Steiners Fenster aus die erhoffte Antwort bekommen und mit hochklopsendem Herzen auch das von ihm außer halb des Forts gegebene Zeichen bemerkt. Steiner hatte dann bei seinem Abstiege dasselbe einigemale wiederholt, so daß Milnas scharfe Augen trotz der schon ziemlich vorgeschrittenen Dämmerung bis ins Tal hinab den Weg oersolgen konnte, den Steiner nahm. Jeyt hörten aber mit einemmale diese Zeichen aus. Sie winkte

14
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/30_09_1944/BZT_1944_09_30_4_object_2107677.png
Page 4 of 8
Date: 30.09.1944
Physical description: 8
der ein same Späher hinter sich ins Innere des Hauses, von woher das Klappern vdn Kochgeschirr vernehmbar war. Inzwischen war der Gast des Bauern vors Hausier getreten. Dichter Nebel braute vom Tramötscherbaeh durch die Kitzler•hk'amm zum einsamen Gehöft empor. Der einsame, wortkarge Mann in der Eisacktaler Bauerntracht war Jakob Steiner, Besitzer des Ma jerhofes Huben stein, genannt Koller zu Mühlnnd (Mil land). Seine markante Gestalt hob sich scharf ab von den wie von wilden Furien gehetzten

. „Morgenrot — Schlecht weiter-Bot“, meinte der Kilziochcr zum ein tretenden Koller. „Wir kiimpfen für eine gerechte Sache', war dessen verbitterte Antwort; „wir pacliens alloan, der Kaiser hat jns im Stich g'iassen.“ Bald darauf stiegen die zwei durch die Klamm ins Tal hinunter. Von allen Federzeichnung von A. Friihauf tele Jakob Steiner, der Koller zu MB- land, mit seinen Leuten in die Berge. Inzwischen wurde Brixen von General Moreau mit einer 2000 Mann starken Truppe besetzt. Trotz der Niederlage

Morgen machte sich der Kotier auf. traf mit einigen Schützen ans dem unteren Kisacktai zusammen und irrte auf gefühlvoller Flucht in den Dörfern NaLzi Lüsen und St. Andrä herum. Dauernd mußte er sein Versteck ändern, da er von den eifrigen Nachstellungen der Feinde er fuhr. In Vintl, bei Bruneck und dann im Anlholzerlal fand Steiner Unter schlupf. Ganz zufällig und unverhofft traf er in Oberlal (Anlholz) mit Johann Ivolh zusammen, mit welchem er mitten im Winter hei tiefem Schnee über den Staller

Sattel nach Defreggcn eilte. Auch dort von Spionen verfolgt, flohen nun beide unter unmenschlichen Stra pazen über die Tauern nach Wien, wo sie am 7. März 1810 anlangten, anstatt aber geborgen zu sein, sofort von der Polizei festgenommen und in die Festung Spielherg hei Brünn gebracht wurqpn. Schon verlangte der franzö sische Gesandte in Wien die Ausliefe rung der beiden, als ihnen aber der Kaiser die Möglichkeit zur Flucht gab. Steiner ei|tc nun mit einem Empleh- lungsschreiben des Job. Freiherrn

von Hilier und mit etwas Reisegeld über nieder, der vom Feuer der brennenden Preßburg narb Bosnien und in die Türkei. Am 15. Juli 1810 traf er in Konslanlinopcl ein. Den Aufzeichnungen einer VoliVlnfel in Millaml können wir entnehmen, daß sich Steiner hei einem Brande des Palastes des österreichischen Gesandten Freiherrn v. Stürmer am 19. Jänner 1811 bei den Löseharbeilen hervor ragend beteiligte, im August desselben Jahres Konstanlinopel. dessen Klima er nicht vertrug, verließ und noch Spanien fuhr

15
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1941/25_07_1941/AZ_1941_07_25_2_object_1881959.png
Page 2 of 4
Date: 25.07.1941
Physical description: 4
Seestreitkräfte, Admiral Laboide, emp fangen. Zur Befreiung Islanàs Zwei aus Island entflohene Anhänger der nationalsozialistischen Bewegung auf der Insel haben in der Kopenhagener Zei tung „Fädrelandet' einen Aufruf erlas sen, in dem sie alle Kl Skandinavien le benden Isländer auffordern, sich zum Kampf für die Befreiung des Vaterlandes von der Fremdherrschaft zusammenzu schließen. Aue Merano und Umgebung Ein großer Kulturfilm des Luce » Znstitutes über tie Werte unseres hei«W« Dichters in Hz z E. Steiner

, weil sie nun die Lehne eines Stuhles schmückt, statt allein auf ihrem Sockel zu stehen? Der wirkliche Künstler muß nur sein Kön nen auf wiele unbekannte Talente über tragen, die immer zu finden sind, dann wird das heute so im argen liegende Kunstgewerbe wieder wirtliche Kunst werke schaffen.' Eine unvergeßliche Stunde im Palazzo Venezia Wir haben seinerzeit berichtet, daß der Duce sich vor ungefähr drei Wochen die Zeit nahm, unserem heimischen Meister Steiner eine Audienz im Palazzo Vene zia Der neue son-'üsche

ZNiliiür-Atlache in Sofia Generalmajor Jkonnikoff, traf, aus der Türkei kommend, in der bulgarischen Hauptstadt ein. zu gewahren, die nicht weniger als Stunden dauerte. Meister Steiner sind diese dreiviertel Stunden zu wahrhaft un vergeßlichen geworden, noch heute steht er unter dem Eindruck der ungeheuren Perlönlichkeit des Duce und seine Rebe beginnt ein wenig zu schwanken, wenn er von dieser unvergeßlichen Audienz er zählt, obwohl sich der Ducè ' ihm gegen über wie ein Vater gab. In dieser Au dienz

die Ausstel lung des Meisters in der Dessourstistung. Wir nannten eingangs Meister Steiner einen Dichter in Holz, aus dem einfachen Grunde, weil jedes seiner Werke für sich ein Gedicht ist, weil er sie verdichtet hat zu warmen, pulsierendem Leben, zu Fleisch und Blut, weil jedes seiner Werke etwas ganz Bestimmtes sagen will. Die ser Dichter in Holz, (er verwendet haupt sächlich das steinharte Buxbaum) verfügt in seinen Schöpfungen über alle Skalen der menschlichen Empfindung. Von der ben Humor

Haupt in der Hand. Und dann hunderte von wilden Gesichtern jedes an ders, hunderte von schwieligen Fäusten, die in die Lüfte drohen. Bleiche abgear beitete Hände. Links tllßt ein verweinter Vater seinen röchelnden Sohn in die ewi ge Seeligkeit hinüber. Aus dreihundert Gesichtern flammt maßloser Haß, wildeste Wut. Im Vordergrund Sterbenden, auf die die wutentbrannten Massen einstürmen, im Hintergrund aber schleifen sie schon die Balken für die Barrikaden. Meister Steiner entstammt einem ural tem

16
Newspapers & Magazines
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/03_01_1915/BRC_1915_01_03_5_object_114816.png
Page 5 of 8
Date: 03.01.1915
Physical description: 8
, der sich an einer für einen i m Felde kämpfenden Soldaten bestimmten Nachdruck verboten. 24 Die spiomn. Tin Roman aus Dalmatien von Karl Neckermann Oberleutnant Steiner hatte seinen Koffer wieder erhalten. Die Soldaten, die Welten abschickte, als ihm Hellmut und Susi die Mitteilung ihrer Ent deckung machten, fanden das Gepäckstück noch auf der bezeichneten Stelle in der Schlucht auf, ebenso das verunglückte Maultier, dessen tätliche Verletzung mit voller Bestimmtheit auf einen in böswilliger Absicht herbeigeführten Absturz

einen Brief, in welchem Steiner ihn von dem Erhalt des Koffers verstän digte. Am Abend desselben Tages war Welten wie gewöhnlich bei Hellmnt zu Besuch. Es war ihm lieb, diesmal auch Bater Sebastian dort Ml treten. Er kannte zwar den Pfarrer schon längere Zeit, war aber erst durch seine Besuche bei Hellmnt mit ihm Liebesgabe vergriffen hatte. Der Angeklagte gab das nach anfänglichem Leugnen zu, be hauptete jedoch, in der Feldpostsendung nur 3 Zigarren gefunden zu haben. Der Staatsan walt beantragte

auch nicht das Schreiben den Anwesenden ohne weiteres zur Kenntnis zu bringen. In dem Briefe teilte Steiner seinem Freunde nnter anderem mit, daß er aus dem Inhalte des Koffers nichts als ein Gebetbuch vermisse, doch hätte er jeden anderen Verlust leichter verschmerzt, als gerade diesen. „Das war jenes Buch, das der eine von den Männern zu sich steckte', sagte Susi. „Ohne Zweifel,' erwiderte Welten, nur wundert es mich sehr, daß Steiner so arg einen Verlust be klagt, der doch ganz leicht zu ersetzen ist.' Helmut

Rolle spielte. Wenn ich nicht befürchten darf, Sie zu langweile», würde ich die Sache erzählen.' Vater Sebastian sah bei diesen Worten die An wesenden mit fragendem Blicke an. „Bitte, >--- bitte, - Hochwürden, nur sehr an genehm', tönte es ihm all'eirs zustimmend omgcgen. „Borher aber noch eine kleine Frage. Herr Leutnant', wandte sich der Pfarrer an Witten, „sagten Tie nicht, Ihr Freund HMt Steiner?' „Gewiß. Erich Steiner.' „Erich Steiner!« widerholte Pfarrer Sebastian halb für sich und schaute

17
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1914/29_10_1914/TIR_1914_10_29_4_object_130209.png
Page 4 of 8
Date: 29.10.1914
Physical description: 8
okkupiert ' Nachdruck verboten. 4 Die Spionin. Ein Roman aus Dalmaticn von Karl Neckermann. m. „Sonderbar', sagte Welten zu Steiner als sie allein waren, „das wäre also heute schon das zweite- mal, daß diese rätselhafte Person uns über den Weg läuft.' Steiner sah eine Weile starr vor sich hin. „Sage lieber, das drittemal', erwiderte er und erzählte dann dem Freunde, was er vorhin vom Fenster aus beobachtet hatte. „Ich wäre fast geneigt, das ganze als ein Trug bild meiner Sinne zu betrachten

Autorität aufgegeben wurde, soll ganz Deutschland Hungers sterben und deswegen hat der Landwirtschaftsminister 200 Fa briken beauftragt, Brot ans Kartoffeln herzustellen, vermischt mit Gerstekornmehl; dieses um die Be- ^ völkerung vor Hunger zu schützen. Die Soldaten ' und Offiziere, welche wir zu Gefangenen machten, Steiner lehnte diese großartige Idee Weltens vorerst rnndweg ab. Als dieser aber immer unge stümer in ihn zu drängen begann, gab er endlich nach und beide begaben sich hinab in das Erdge

schoß, von wo aus eine Tür rückwärts aus dem Hanse hinaus iu den Garten führte. Hier angelangt begann Welten ohne weiteres seine Nachforschung. Steiner hatte ihm die bewußte Stelle im Gebüsche bezeichnet, verhielt sich aber weiterhin vollständig untätig. Das Strauchwerk, das vom Fenster aus gesehen, sich ganz an die Stadtmauer anzuschmiegen schien, ließ knapp an dieser einen schmalen Pfad frei, der augenscheinlich an der ganzen Mauer entlang zu führen schien. Nach längerem vergeblichen Suchen nahm

dieser kleinen Füß- chen vorderhand über alle Berge sein dürfte.' „Es ist vielleicht besser so', erwiderte Steiner kurz und wollte sich dem Ausgange des Gartens zuwenden. Welten nahm ihn unterm Arm, um ihn zum Bleiben zu nötigen. lebten von Hafer, womit ihre Taschen angefüllt wa ren, weil wir bei ihrer Annäherung Kartoffel Früchte, Gemüse, Heu uud alles Rindvieh entfernt hatten. Tag und Nacht gingen Züge von A und 100 Wagen, welche mit Rindvieh, Hammeln, Pfa den, Schweinen und allen sonstigen eßbaren Tieren

wie eine Hammel- Herde vor sich hertreibt. Das natürlich lieben nicht, denn sie können sich ihrer Bajonette nicht bc- „Oho, mein Lieber, so geschwind kommst du mir jetzt nicht aus!' rief er in halb komischem Ernst- „Oder willst du nun wieder den Unnahbaren spielen, wie heute am Salvatore oben, wo uns die Kugel des vermutlichen Beschützers dieser Tame so wenig einladend um die Ohren pfiff?' Als Steiner noch immer keine Miene zum Blei ben machte, ließ Welten seinen Arm los und sag» achselzuckend

18
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1923/20_04_1923/TIR_1923_04_20_4_object_1987668.png
Page 4 of 8
Date: 20.04.1923
Physical description: 8
aus, so daß sie erkennen mußte, er mache nur Scherz. Aber Ranft fuhr gleich fort: „Wissen Sie, Frau Steiner, was den Dienst anbelangt, ist ja mein lieber Ludwig ein ganz patenter Kerl. Aber schrecklich solid, ich sage Jknen, geradezu schrecklich. Man schämt sich ordent lich m seiner Nähe, wenn man einmal ein Glas über den Dunst trinkt oder wenn man, was auch manäMai vorkommt, ein bißchen spater zur Arbeit kommt. Da. schauen Sie, wie er jetzt schon wieder unruhig ist, weil er noch da sitzt.' Frau Steiner machte

Dich heute auf dem Werk mcht mehr blicken zu lassen. Zum Abendschoppen aber hast Du hier zu sein. So will ich's, so befehle ich's statt aller Gründe gelte mein Wille.' Und wieder lachte er klingend aus. „Eigentlich sollte man das auf Lateinisch sagen, aber das versteht er nicht und — ich kann's nicht.' „Das ist wohl ein lieber Herr?' sagte Frau Steiner, als sie dann mit dem Sohne allein die Kantine verließ. Ludwig nickte. „Ja, das ist er: ein guter Mensch.' Nach einer kleinen Pause

sie nichts, d!e Anna?' fragte er nach einer und seine Stimme hatte einen -ochen Ton. „O doch, doch.' beeilt« sich Frau Steiner zu versichern. „Jedesmal fragt ''ie nach Dir und wie es Dir geht. Sie weiß auch, daß ich heute da bin und hat mir einen Gruß an Dich aufgegeben. Unlängst hat sie auch gesagt, daß sie Dir einmal schreiben will, aber, mein Gott, sie hat HÄt so wenig Zeit.' b Silberne Hochzeit. S t. P aul s. 20. ds. Am 18. April feierten hier Anton Bertignoll Besitzer in Berg, mit seiner Frau Berta, geb

dem Wohle der Gemeinde, k Noch vieles wußte Frau Steiner ihrm Sahne zu erzählen, fast von jedem Haujc i? Erlabrunn irgend eine Neuigkeit, und waren sie auf der Höhe angelangt, mit k: man in das Dorf hinunterscih. Die war im Sinken, und ein bre-ter Ceidureri flutete ins Tal, in dem die weihen Maum der Häuser leuchteten, die Dächer schimmel ten. die Fenster blitzten und die ESncn W in frischem Frühlingsgrün blühten. Mutter und Sohn standen nebeneinander, sahen stumm auf das schöne Bild hinab

, und in beiden war derselbe Gedanke, wie friedlich und glücklich es dadrunten einmal war, uÄ wie das nun alles so ganz anders gewort» war. Mit einem Aufseufzen reichten sie sich die Hände zum Abschied. „Und grüß mir auch die Amia recht herz lich,' sagte Ludwig Steiner. „Ja, ja,' sagte die Mutter, und ein jeucht? Glanz stand in ihrem Auge. Ludwig sah ihr nach, wie sie langsam die Höhe hinabstieg: dann kehrte auch er Werke zurück. An diesem Abend bliev er is der Kantine, bis der letzte sich zum Heini' gehen

19
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/09_02_1934/AZ_1934_02_09_6_object_1856526.png
Page 6 of 6
Date: 09.02.1934
Physical description: 6
im Aodelreunen in Monguelso Die sportlichen Veranstaltungen in Monguelso stehen Heuer unter einen» besonders guten Zeichen. So war auch das Rodelrennen um die Pustertaler Meisterschaft am vergangenen Sonntag von aus gezeichneten Schneeverhältnissen und herrlichem, wenn auch etwas windigem Wetter begünstigt. Der Sportleitung hattten sich 39 der besten Roo- ler des ganzen Pustertales gemeldet, unter ande ren Steiner-Braies, Pleikner und Brugger-Val- daora, Kriftler-Villabassa und Hell, Beikircher. Waiver

-Monguelfo. lauter Namen, die uns von anderen Rodelrennen zur Genüge bekannt sind. Die Bahn war zirka 8 Kilometer lang und führte etwas unterhalb des Brunstriedels über den Wal der- und die Blunhöfe, quer durch die Ortschaft Ried nach Monguelso. Um 2 Uhr dreißig wurde der erste Fahrer Stei ner Andrea aus Braies abgelassen und schon nach 8 Minuten 23 Sekunden konnte dieser das Ziel »assisren. Nun ging einer nach dem anderen durch das Ziel, doch konnte keiner die fabelhafte Fahrzeit des Steiner unterbieten

Meisterschaft Steiner Andrea den vom Skiklub Monguelso gestifteten Pokal und den neun Erstplazierten wertvolle Ehrenpreise. Die Ergebnisse: 1. Steiner Andrea-Brales 8.2Z,2 2. Pleikner-Valdaora 8.33,4 3. Durnwalder-Braies 8.49,9 4. Steiner-Braies 8.50,8 ü. Beikircher-Monguelfo 8.54,5 6. Prugger-Valdaora 8.58,9 7. Moler-Braies 9.06 8. Hell-Monguelfo 9.5,2 9. Steiner-Braies 9.5,3 10. Wieser-Valdaora 9.6,5 Ausflug des Club Alpino nach Funes Am Sonntag, 11. ds. wird in Funes das Ski- renncn um den Pokal „Genova

20
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/21_12_1939/VBS_1939_12_21_5_object_3138610.png
Page 5 of 8
Date: 21.12.1939
Physical description: 8
nicht anschauen', sagte er. »Wer viele Jahre hinter sich hat, dem ist doch auch manche Freude ett>licht — dafür muß man dankbar fettu Und selbst dem Einsamen scheint die Sonne auf den Weg und verschönt das Alter: die Liebe Gottes!' „Wohl wohl, Baldwin! Aber der letzte Weg ist gar schmal und steil. Ja — wenn ich ihn mit Goldstücken pflastern könnt.' »MU Gold geht das freilich nicht. Steiner, aber mü guten Werken. — Gute Werke find goldene Brücken, die ins Himmelreich führen. Uni) da müßt' ich wohl einen Rat

, Steiner, deswegen bin ich zu Euch gekommen. Ich hätte eine große Bitt' —' ;,So? Da bin ich aber neugierig! Brauchst am End' Geld?' »Ja, Steiner — ich brauch Geld! Aber nicht für mich, sondern für die Kapelle.' Cr erzählte alles und der Alte war em pört. „Was — so steht's?' rief er. „Hab einmal was davon kauten hören, aber glaubt Hab ich's net! So ein schlechter Mensch ist dein Onkel? Die Kapelle will er wegreihen, die Herrgottsruh-Kapelle, wo meine Rosel 's letztemal gebetet hat? Du, dös duld' ich net

'! Lieber geb ich mein Halbs Vermögen her — die Kapelle muß steh'n bleiben!' Seine Hände zitterten. „Komm, Baldwin, nimm die Ampel und tu mir leuchten in meine Schlafkammer.' Baldwin folgte ihm mit der Ampel in die anstoßende Stube, die nur ein kleines, vergittertes Fenster hatte. Reben dem Bette stand ein schwerer Schrank; er öffnete ihn und holte eine kleine Eisentruhe hervor. Als der Deckel aufsprang, nahm Steiner „einen Pack Banknoten heraus. „Da nimm',' sagte er. „Ich geb's gern für mein Kind

!' Fünfitnddreißigtaufend - Mark müfsen's fein, vor drei Tagen hat's der Käufer für meinen Hof angezahltl' »Soviel brauchen .wir nicht, Steiner! Dreißigtausend genügen. Ihr müßt doch auch zu leben haben!' , • »Hast recht, Baldwin! Zahl dreißigtausend weg! 's andere kommt wieder in die Truhe! Hast's?' „Ja, Steiner! Da ist das übrige! Und ich dank Euch tausendmal! Wollt Ihr einen Schuldschein?' „Rix Schuldschein, Daldwin! Das schenk ich der Gemeinde zur Kapelle! Das ist eine Stiftung und soll auf meinen Namen ein getragen

21