das
Stadttheater, das in den letzten Jahren fi nanziell so gelitten hat, zu eröffnen, ist entschieden «rne mutige Tat. Vielleicht auch ein Beweis der OpferwiMgkeit, jedenfalls ab?r ein Beweis des großen Vertrauens zu der Liebe, die große Schichten der Bevölkerung der darstellenden Kunst entgegenbringen. Der Entschluß, trotz aller Widerwärtigkeiten das Theater zu eröffnen, ist zweifellos eine Tat, für die der Direktion Kolkwch Anerkennung gebührt. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Publikum dieser der Kunst
geweihten Tat auch würdig erweisen wird kön nen — vom Wollen soll nicht gesprochen werden. Der Wille, getragen von der großen Zuneigung zur Kunst, ist vorhanden, aber die Möglichkeiten zur Erfüllung der kulturellen Pflicht gegenüber dem
Stadttheater sind leider sehr klein. ' Direktor Kolkivitz hat es gewagt. Er hat es gewagt. obwohl alle jene Hoffnungen, auf die in früheren Jahren doch <A>aut wer den konnte, wohl von Anfang an als vollkontmen aussichtslos be zeichnet werden mutzten: die Hoffnung
auf Subventionen. Die Stadtgemeinde Innsbruck hat dem
Stadttheater gegenüber immer und ganz die Pflicht erfüllt, sie tat oft sogar mchxr — aiber jetzt? Wir wollen ja hoffen, datz sich alle ^hegten Befürchtungen als vor eilig erweisen werden. Auf keinen Fall darf die gestrige, nicht be sonders gut besuchte Eröffnungsvorstellung als Matzstäb für den zukünftigen Besuch gelten. Daß die Direktion den Dichter der „Ju diths, der „Genoveva", der „Maria Magdalena" ufw. als ersten zu Worte kommen ließ
