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Geography, Travel guides
Year:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
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Page 406 of 491
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VIII, 478 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Location mark: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern ID: 155440
risten-Stadt Oesterreichs sein müßte. Was vom Engadin nach Tirol will, kann jetzt schon den unvergleichlichen Weg über Poniresina, den' Berninapaß, Madonna di Tirano, Aprica- paß und Tonale nehmen, um über die Mendelstraße nach Bozen abZusteigen, aber es fehlt an der Fortsetzung gegen Osten, ins Gebiet der Dolomite. Leicht wäre eine Straße über den Caressapaß anzulegen, dann gelangte man unmittel bar von Bozen aus in die Alpenlandschast von Primiero. Und wäre alsdann noch der Pordoi- oder gar

der Fedajapaß und der Paß Tra i Sassi fahrbar gemacht, so reiste man durch ein Hochgebirge, wie es thatsächlich in Europa einzig an wunderbaren Gestaltungen dasteht, von Bozen aus un mittelbar nach Cortina di Ampezzo. Es sind also die Straßen, welche fehlen, denn die Eisenbahn kann nur als Zufuhr an die Pracht des Hochgebirges gelten, in sie hineinzudringen, das muß sie anderen Wegen überlassen. Kommen wir §u unserem Gegenstände Zurück. In Er mangelung von solchen Straßen, wie sie das Königreich Italien

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
[1876]
Tirol und Vorarlberg : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,2)
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Page 292 of 668
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VI, 672 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde<br />g.Vorarlberg ; s.Landeskunde
Location mark: II A-3.886/1,2 ; II 89.085/1,2
Intern ID: 155445
Burgen- ■ , 289: Verfiel sie. Anton von Ingram stellte sie zum Theile wieder her und umgab sie mit edeln Fruchtbäumen, mit seltenen Reben und allerlei Ziergewächs. Aber die Talfer, gegen welche sich die Stadt Bozen selbst durch hohe Steindämme schützt, der wilde Fluß, der von entholzten Verghängen und geschändetem Waldland so viel Schutt herabreißt, überdeckte oder verschlang dies alles in einer Nacht. Ried wird von herrlicher Landschaft umgeben — es würde wehr gefeiert

des Ostens sich mit dem des Westens, der mit Nienz vereinigte Eisak sich mit der Etsch vermengt, ragen die Trümmer der alten Haselburg über dem reichen Bozen. . Das Gemäuer, so wundersam es den Föhrenstand unterbricht und so anmuthig von ihm aus der Blick auf das üppigste Ge lände von Tirol ist, erscheint nicht im Lichte bedeutender Ereignisse,: von welchen Geschichtsbücher viel erzählen. Seine Schicksale sind friedlich, wie der Waldwinkel, von dem es umgrünt wird. Im dreizehnten Jahrhundert

— es war um die Zeit, als Ezzelin's Horden zeitweilig das Elschland verwüsteten — erschienen die Edlen Haslach von Haselburg. Sie waren Vögte der Kirche zu Bozen und veräußerten dieses Recht an dm zweiten Meinhard, Grafen zu Tirol und Görz, welcher kurz vorher aus der Gesangen- H. No6, Alpen. II. 1.9

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1872
Elsaß-Lothringen : Naturansichten und Lebensbilder
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Page 203 of 288
Author: Noë, Heinrich / von Heinrich Noé
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VIII, 275 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Elsass-Lothringen
Location mark: II A-3.926
Intern ID: 155103
der mit einer Präfecturs - Stadt Zusammenhängt, das wälsche Element als das der „besseren' Gesellschaft eingeschleppt hat. Diese Unterscheidung ist auch den Franzosen nicht entgangen und einer ihrer bedeutendsten Romanciers hat sich noch vor wenigen Jahren dahin ausgesprochen, daß es Frankreich noch nicht im Mindesten gelungen sei, sich die Nationalitat, vielmehr die Volks- thüm lichte it , dieser Stadt Zu assimiliren. Allerdings fällt dabei in's Gewicht, daß Mühlhmisen und Umgegend erst

hundert Jahre nach Straßburg an den westlichen Nachbar fielen und zwar auf eine nicht viel anständigere Art als die Stadt Erwin's von Stein bach — wie Jeder in Geschichtsbüchern nachlesen mag. Kolmar sieht schon weit anspruchsvoller und vornehmer drein. Die röthlich getünchte Präfectur, ein Prachtbau im Style Louis XV., elegantere Straßen, ein vorzüglich schöner Park, die ge waltige Bildsäule des Generals Bruat, aus deren Piedestal wahre Wasserströme schießen — die des ehernen Rapp, der den Säbel

zückt und dessen Gloirc die einfachen Worte: Jena, Danzig, Moskwa verkünden — und über allem dem der ehrwürdige Doni, der die Zeit deutschen Meistersanges in seiner Stadt gesehen hat und heute das Panier Deutschlands auf der Präfectur sieht — surwahr, das ist ein Bild, wie es allerdings Mühlhausen nicht bietet, denn die Bedeutung des letzteren, die schwirrenden Fa briken, die Arbeiteransiedelungen, eites vuvi-ièros, das Treiben auf dem schmutzigen Jll-Kanal, das Knarren, Sausen, Stampfen und Dampfen

3
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Category:
Geography, Travel guides
Year:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
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Page 191 of 491
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VIII, 478 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Location mark: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern ID: 155440
Wiewohl Villach bctri Erzstist Bamberg gehörte, erstrebten doch die Herzoge Kärntens, von deren Gebiet die Stadt rings umgeben ist, öffentliche Anerkennung ihrer Oberhoheit. Diese wurde 1359 von den Mllachern Bürgern dem damaligen habs burgischen Herzoge Kärntens verweigert. Der Herzog nahm diese Herausforderung so übel auf, dost er seinem Kriegshaupl- mann Friedrich von Kollmtz die sofortige Züchtigung der Stadt übertrug. Dieser entledigte sich seiner Aufgabe im Geiste seiner Zeit, das heißt

, durch Brand, Mord und Plünderung. Die Stadtmauern und anderen Befestigungen wurden der Erde gleich gemacht. Bon diesem Schlage erholte sich Villach mit sehr langsam und erst bu'tcf) den ansblühenden Bergbau begannen für die Stadt wieder bessere Tage. Etwas über hundert Jahre später statteten die Dirken, welche iinf jene Zeit mehrere Orte Kärntens, wie beispiels weise die wundersame Rninenstadt Friesach, Jahre lang in ihrem Besitz behielten, auch den Villachern ihren Besuch ab. Die Schlacht

in Villach. Kaiser Karl mit seinem Bruder, dem römischen Könige Ferdinand, und dem gefangenen Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen blieben sieben Wochen in der Stadt. Sic be wohnten das jetzt durch Nummer 95 bozeichmlc Hans auf dem

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
[1888]
Wanderungen und Bilder in und aus dem österreichischen Küstenlande, Krain, Istrien und benachbarten Alpengebieten.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,2)
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Page 507 of 592
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VIII, 583 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Ostalpen ; s.Landeskunde
Location mark: II 89.085/2,2
Intern ID: 553125
Bosna'. Wünsche grobstofflicher Art ziehen den Wanderer nach bosnischen Gängen dorthin und er vergißt darüber viel leicht das bunte Schauspiel, das Anfremdende, welches ihm die lebensvolle Stadt verheißt. Noch ist eine baumlose Ebene zu überwinden. Mitten durch diese, bei der Häusergruppe Jlidzie, fließt die Bosna hindurch, hier auf hoher Holzbrücke zu überschreiten. Weiter hin erblickt man einen christlichen Friedhof, zwischen dessen frisch aufgeworfenen Hügeln sich damals Hunde herumtrieben

und, noch naher an der Stadt, die Gräber zahlreicher Soldaten. Es ist hier nicht der Ort, Lei einer Schilderung der Stadt zu verweilen, die mittlerweile theilweise umgestaltet worden ist. Der Eindruck war überraschend und nachhaltig. Der Anblick der großen Moscheen und der gewaltigen rechtgläubigen Kirche, der Paläste und Bazare, der dunkeläugigen, sezbeklei- deten Jüdinnen, der schönen, in schreiend bunte Gewänder ge kleideten Serbinnen, des Gewimmels von Trachten und der so unmittelbar auf das Türkenthum

aufgepfropsten abend ländischen Gesittung — hier der Harems-Gitter, dort der „Deutschen Privatpost', bot Unvergeßliches. Die Flammen haben nun viel davon verzehrt imb' vertrieben — und nicht ohne Schadenfreude denke ich an so manches ihrer Opfer, insbesondere an die zahllosen Schaaren aus den Geschlechtern der Schnabel-Kerfe und Halbflügler, die im ersten Gasthofe der Stadt, dem „Hotel Austria', hausten. Alles das ist schon oft beschrieben worden. Wir setzen unsere Bergreise fori. Noch ist's Nacht

7
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Category:
Geography, Travel guides
Year:
[1875]
Salzkammergut, Oberbaiern und Algäu : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,1)
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Page 196 of 631
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VI, 624 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Salzkammergut ; s.Landeskunde<br />g.Oberbayern ; s.Landeskunde<br />g.Allgäu ; s.Landeskunde
Location mark: II 89.085/1,1 ; II A-3.886/1,1
Intern ID: 155443
sich diejenigen niederlnssen, welche der Stadt nicht völlig enirathen können, dabei den Anblick einer großen Wasserfläche genießen und manchmal am Gesichtskreise sich des Hochgebirges erfreuen wollen. Bregenz mit seinem Pfänder oder auch nur Gebhardsberg und den Schluchten des Bregenzer Waldes ist der schönste Standort am See. Ich will gar nicht weiter vom Pfänder reden, in dessen Gesichtskreis bie Gipfel des Bregenzer Waldes,' die Algäuer Spitzen, der Tödi und Uri-Rothstock und außerdem der ganze See liegen

, sondern nur vom Gebhardberge, dessen schöne Waldkuppe Jeder in einer halben Stunde von den stillen Gassen des Stadt lein s aus gewinnt. Da muß man einmal cm einem Sommermorgen gewesen sein, wenn der See blau durch die Lärchen herausglänzt, die langen Rauchsäulen der Dampfer und die weißen Schwingen großer Vögel über dem See und die reinen Schneefelder um die dunkelblauen Schatten, in denen die Splügenstraße nach Wälsch- ist zieht: das ist wohl ein einzig schöner Ort des deutschen Landes, aber zum Wohnen, zum Hinbringen

der Sommerfrische, wären mir das Wasser und die Berge noch immer zu weit und die vielen Stadt- und Wandermenschell zu nah. Hübsche Gärten, freundliche Wirthshäuser, bequeme Spazier wege findet man allerdings überall an den See-Ufern — wer sich damit begnügt und Freude an den vielen Schiffen hat, die

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
[1888]
Wanderungen und Bilder in und aus dem österreichischen Küstenlande, Krain, Istrien und benachbarten Alpengebieten.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,2)
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Page 285 of 592
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VIII, 583 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Ostalpen ; s.Landeskunde
Location mark: II 89.085/2,2
Intern ID: 553125
in die Erde senkten, damit der Leich- ilam vor Entweihung bewahrt bleibe. Draußen vor den Mauern wüthet der Khan der Avaren. Gisulf war ihnen entgegen gezogen. Die östliche Stadt des LongobardenreicheS, die Civitas Anstriae i mußte durch feine« Arm gegen die - Barbaren geschirmt werden. Die Schlacht war unglücklich. Die Horden Ungarns siegten, aber es gelang den Longobarden, den Leichnam des Königs p retten. Sie legten ihn in einen gr'ol« römischen Steinsarg und vermauerten ihn mitten in der Civitas

. ! R»» taucht die seltsame Gestalt der Gemahlin Romilda auf. Sie wird nicht als nervenschwach geschildert. Statt in ; Thräncn aufgelöst, mit Riechfläschchen gegen Ohnmächten an- ! zukämpfen, geht sie auf den Wälle» umher und erblickt den Khan. Tie Ueberlieserung stellt Romilda als eine Buhlerin da. Der wilde Khan gefällt ihr. Sie will ihn besitzen und schlägt ihin gegen das Versprechen des Beilagers die Ueber- gabe der von ihrem Gemahl bis zum Tode vertheidigteu Stadt vor. Ter Khan geht auf de» Vorschlag

ei». Seine Avaren plünderten »nd sengten in der Stadt, er selbst genoß die Um armung der Herzogin. Aber die Arme verlor das Spiel. Ter Khan gab sie an, nächsten Tage zwöls seiner Häuptlinge preis, am dritten Tag- aber ließ er ihr einen Holzpfahl durch deil Leib treiben.

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
[1888]
Wanderungen und Bilder in und aus dem österreichischen Küstenlande, Krain, Istrien und benachbarten Alpengebieten.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,2)
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Page 91 of 592
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VIII, 583 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Ostalpen ; s.Landeskunde
Location mark: II 89.085/2,2
Intern ID: 553125
dunkle Nacht übergegangen war, machte ich mich, als Bauer verkleidet, mit dem Kleiderbündel, welches ich an einen Stock gehängt am Rücken -trug, auf den Weg. Pontedardo umging ich in einem großen Bogen und betrat unweit des römischen Aquäduktes die Straße von Agordo. Mehrere Landleute begegneten nur, andere überholten mich: »Guten Abend, gute Nacht,« Niemand kannte mich. Vor der Stadt angelangt, reizte es mich sehr, den Weg mitten durch dieselbe zu nehmen, nur die hell erleuchteten Lauben gänge

des Campidello, die ich hätte passiren müssen, schreckten mich ab; ich ging daher über die sogenannte Fravola um die Stadt herum und gelangte kurz vor Porta di Delire auf die Hauptstraße, aus der es noch ziemlich lebhaft herging, denn viele Städter kehrten zu Fuß oder Zu Wagen von den Kam pagnen zurück; ich sah bei Laternenschein manches bekannte Gesicht, meiner achtete aber kein Mensch, also ging ich fürbaß und erreichte alsbald die Osteria nächst dem Kloster. Dieselbe war ein gewöhnliches, ebenerdiges

Bauernwirths- haus mit einem großen Hoftaum, durch welchen man in die Küche kam, die als Schanklokal diente. Da ich im Hose Gäste vermulhete, war nur daran gelegen gewesen, durch jenes Thor einzutreten, welches nach der Stadt sah, um glauben zu machen, ich käme von dort her. Im Hose befand sich jedoch Niemand,, aber drinnen in der Küche, die durch eine Oellampe matt erleuchtet war, saß hinter dem Herde ein viereckiger Mensch in Hemdärmeln. Er hatte einen schwarzen Schurz um den Leib und trug eine dunkle

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
[1876]
Tirol und Vorarlberg : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,2)
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Page 579 of 668
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VI, 672 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde<br />g.Vorarlberg ; s.Landeskunde
Location mark: II A-3.886/1,2 ; II 89.085/1,2
Intern ID: 155445
, daß solcher Peitschenknall nicht mehr vernommen wird. Die Stadt ist öde geworden, und es mag Vorkommen, daß der Eintrelende in der langen „einen' eorridorähnlichen Gasse nicht einen einzigen Menschen wahrnimmt. Wenn gesagt wird: „Es mag Vorkommen,' so soll das bedeuten, daß die Einheimischen geringe Regsamkeit in ihrem Wandel zur Schau tragen. Dagegen wird das Städtchen im Frühsommer und Herbste vielfach von Fremdlingen belebt, welche sich durch das malerische Mauerwerk, die heimlichen Erker und epheuumgri'mten Winkel

, nicht minder aber auch durch die freundliche Verpflegung anlocken lassen. Ein mildes Leuchten romantischen Zaubers liegt wie Herbstduft über blauem Gebirge, über den Giebeln der burgenreichen Umgebung und der dämmerigen Stadt. Daß solcher Anziehung dichterischer Glanz nicht fehle, hat der Zufall Bunde mit vaterländischem Forschungseifer entdecken lassen, daß die Heimath des Liedermundes, des Sängers Walther von der Vogelweide, drüben auf den grü nen Höhen über dem Eisak, aus den Matten um das Dorf Layen

steht. Dort wurde vor achthundert Jahren der Welt die Nachti gall geschenkt, die „über die Haide mit hoher Stimme schallet,' wie es in Gottfried's von Straßburg Liede zu Ehren unseres Meisters heißt. Nicht nur die zerbröckelnden Mauern uralter Castelle werfen also ihren Schatten über die stille Stadt, sondern von der hohen „Haide' herab klingt es auch süß wie Harsenton. Die Heimath

19
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Category:
Geography, Travel guides
Year:
[1876]
Tirol und Vorarlberg : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,2)
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Page 339 of 668
Place: Glogau
Publisher: Flemming
Physical description: VI, 672 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Landeskunde<br />g.Vorarlberg ; s.Landeskunde
Location mark: II A-3.886/1,2 ; II 89.085/1,2
Intern ID: 155445
rücken die Felsen wieder zusammen und da ist die Stromschnelle. In diesen Abgrund blicken die Bewohner des Hauses hinein, Der Felsen ist gegen Osten gewandt, von dort kommt ihnen lange vor den Insassen der Stadt das Frühlicht. Im Erdgeschoß be findet sich hinter hohen Scheiben ein Pflanzengarten — überall Licht und Duft und unten der weiße Schaum der Bergwasser in tosender Kluft. Wir haben uns vorgesetzt, heute in die Fineleschlucht, die wilde Eingangspforte des Spronser-Thales hinein

, von dort auf die Hochfläche von Tirol und von dieser zur Stadt Zurück zu pilgern. Da kommen wir zunächst an der Zenoburg und ihrem epheu- bewachsenen Mauerwerk vorüber. Vorher aber sehen wir zur Rechten ein Haus mit den größten Feigenbäumen der ganzen Meraner Gegend. Ich würde es dm Feigenhof nennen. Die Südseite ist von dem Gewirr der großen Blätter ganz und gar verdeckt. Schon sind, obwohl der Maien-Monat noch lange nicht zu Ende, die Feigen an diesen Bäumen schon mächtige Wülste. In den Weingarten sind rothe Inseln

von Mohn, weiße Hecken rosen schmücken die Mauern. Dazu gehört der braun und roth gekleidete Passeirer, der seinen Hut abnimmt und leise vor sich hin betet, well er das „Angstchristiläuten' aus der Stadt hört —. das hufeisenklappernde Maulthier aus dem groben Pflaster, das- Gezirpe der Cicaden und das Summen des Wassers in der Fels- klüft. Einiges davon könnte die Malerei wiedergeben, Anderes aber vermag nur der Schriftsteller anzudeuten und selbst hiezu bedarf es vor Allem der Berufung

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