Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
über die Jahre 1926/27, a. a. O., S. 58. 23) Vgl. E. Reut-Nicolussi, Tirol unterm Beil, München 1928, S. 187. 240 Tolomei, Le due province. Trento è Bolzano, in: AAA XXII (1927), S. 193 bis 218 (196). Ubers.: „Es war eine schöne Zeit kühner Tätigkeit.' 25) Tolomei forderte mehrmals in seinem .Archivio' die Vereinigung des Bozner Unterlandes, das als politischer Bezirk Neumarkt seit dem 6. 12. 1926 zur Provinz Trient gehörte, mit der Provinz Bozen. In dem bereits erwähnten Aufsatz: „Le due province, Trento
, 497 , 534. Ubers.: „Um das Hochetsch zu assimilieren, muß man. die Provinzhauptstadt im nationalen Sinne beherrschen. Jetzt begreife ich wahrhaftig nicht, wie die rasche Assimilierung von Bozen vorangetrieben werden soll, wenn alle Italiener des nahegelegenen Etschtales gezwungen werden, ihre Geschäfte und Angelegenheiten in den Ämtern von Trient zu erledigen. Auf diese Weise müssen die Ämter und Märkte in Bozen nur Deutsche empfangen.' 26) Tolomei, Fatto e non fatto, a, a. O., S. 50. übers
der italienischen Ortsnamen; Kindergärten in jeder Ge meinde; ein Kulturhaus in Bozen; Studentenheime, Wohnungen; eine voll- ständige Provinz Bozen; ein Zollamt in Sterzing und Zufahrtsstraßen.' 27) Tolomei, ebda. Ubers.: „Die Nation wartet mit Vertrauen.' 28) Vgl. S. 90 f. 29) Vgl. Art. 1 des Dekretes vom 11. 10. 1927 auf S 90. 30) Vgl. D.S., 15. 7. 1928, 31) Vgl. AAA XXIII (1928), S. 285; I.N., 1. 9. 1928, und D.S., 15 . 9. 1928. 32) Zitiert nach I.N., 14 . 9. 1928. VII. Kapitel SÜDTIROL AM BEGINN DER ÄRA
MARZIALI Der neue Präfekt Giovanni Battista Marziali traf am 19. Sep tember in Bozen ein. In einer Grußbotschaft an die Bevölke rung erklärte er: „Nel compimento della mia missione rimanendo fedele alle direttive del Governo Nazionale, mi propongo soddis fare le legittime vostre attese. Se nell'esigere da tutti, indistinta mente, la massima attività feconda di bene e la più ferma cosciente disciplina dovessi essere anche particolarmente severo, guideranno ogni mia azione la obiettività più serena
e il più scrupoloso senso di giustizia' *). Gerechtigkeit im Sinne einer treuen Befolgung der Direktiven der faschistischen Regierung; das war also das Programm, das Marziali zusammen mit dem faschistischen Parteisekretär Giar- ratana zu realisieren beabsichtigte. Wie Marziali allerdings den Begriff „Gerechtigkeit' interpre tiert wissen wollte, zeigte sich bereits wenige Tage nach seiner Ankunft in Bozen, als am 28. September unter seinem Vorsitz die Konfinierungskommission der Provinz Bozen