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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 01.03.1935
Physical description: 8
olzano, italienische Stadt mit 100.000 Einwohnern, Siegesdenkmal, Königspa- last, Korpskommando, Drususbrücke und -Denkmal, von Mussolini zur Großstadt erhoben, Sitz der Präsektur, vieler Aemter usw. usw. Vielleicht werden wir es einmal so in einen: italienischen Reiseführer lesen... Aber diese Stadt meine ich ja gar nicht, ich kenne sie auch nicht, sie lebt nur in Reisebüchern und in den Träumen italienischer Phantasten... Ich will von Bozen reden, vom bescheidenen deutschen Städtchen

, mit seiner herrlichen Pfarr kirche und den kühlen Laubengängen. Und den alten traulichen Weinstuben — — Um diese Stadt zu sehen, muß man heute schon ein bißchen abseits gehen, sich vielleicht auf eine Hausbank niedersetzen, wo ein Alter sitzt und mit ihm ein Gespräch beginnen über die Zei ten von einst. Es ist auch nicht immer gut gewe sen, dieses Alte, aber unter dem Staub liegt manches Goldstück und manche Perle, die wir ein bißchen ausgraben und uns besehen wollen. Das ist die Stadt Bozen, wie ich sie sehe

wieder so viel Aufhebens davon: die Boznerstadt hat schon eine Drusus- Alt-Bozen: Dr. Streitergasse brücke mit Faschistenbeil und Rutenbündel, und nun bekommt sie zu allem Ueberflusse noch ein Drususdenkmal von der Stadt Rom, damit es vom neuen Stadtteile zum Walter in der Alt stadt herüberschaue. Wer war eigentlich Drusus? Nero Claudius Drusus, der in den Geschichts büchern allgemein als Stiefsohn des Kaisers Au- gustus gilt, wahrscheinlich aber sein mit der Gat tin Neros vor deren Scheidung gezeugter, echter Sohn

Kämpfen errichtet worden waren. Mit den: 20- jährigen Krieg, den die Erben Dietrichs von Bern gegen Kaiser Justinian (527—565) bis zu ihrer Vernichtung (553) zu führen hatten, be ginnt für Südtirol eine fast 200 Jahre andau ernde Leidenszeit in welcher die Stadt Bozen, nach dem Zeugnis der alten Chronisten, nicht weniger als sechsmal zerstört worden sein soll. Um 600 beherrschen bereits die Bayern den Ein gang ins Eisacktal, das Castellum Bauzanum ist ihr südlichstes Bollwerk geworden, die Stadt

. Wie sie meine Vaterstadt war. Wo wir Buben uns in den Straßen herumtollten und Papierstückchen in die Ritschen warfen, weil dort das Wasser so rasch floß, daß wir Mühe hatten, mit dem Pa pier mitzukommen. .. Wenn auch diese Stadtritschen längst nicht mehr offen rinnen und so vieles anders gewor den ist, man kann auch heute noch Bozen ge nießen und den Eindruck von früheren Zeiten haben... Aber es ist nicht mehr leicht und man muß sehr früh aufstehen, zu einer Stunde, wo das neue welsche Leben noch ruht und dorthin

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 15.08.1927
Physical description: 6
eines Kalenderjahres. €rTcbeint am i. u. is. jeden Monats Einzelblatt 30 Groschen Unsere Anschristen:? Schristleitung des Blattes »Südtiro!" in Innsbruck, Postfach Nr. 116. Verwaltung des Blattes »Südtirol" in Innsbruck, Postfach Nr. 116 Für Oesterreich Postscheckkonto Wien Nr. 146.688. Für Deutsches Reich Postscheckkonto Dr. Hans Jobst, München Nr. 22.878. Be stellungen sind nur an die Verwaltung des Blattes zu richten. Folge 16 Innsbruck, 15. August 1927 Der -euksche Charakter -er Stadt Bozen. Eine Denkschrift

der deutschen Abgeordneten Südtirols Baron Sternbachs und Dr. Tinzls an Mussolini. Gegen die Geschichtsfälschungen Mussolinis. Bekanntlich hat Mussolini die vom Abgeordneten Bar duzzi im Archiv der Bozner Handelskammer angeblich ge machten „Entdeckungen" in seiner Kammerrede vom 26. Mai !. I. ausgenommen und die „Jtalianität" der Stadt Bozen damit als „geschichtliche Tatsache" hinzustellen versucht. Zum Zwecke einer wahrheitsgetreuen Berichtigung dieser Geschichtslüge haben nun die beiden deutschen

äußerte — bisher „ängstlich verborgen" gehalten worden wären. Daß der Ministerpräsident Italiens, Diktator 'Musso lini, der es sonst nach 'Möglichkeit vermeidet, sich eine Blöße zu geben, einer so groben Irreführung zum Opfer fallen konnte, ist sicher überaus peinlich. Denn es wäre ihm ein leichtes gewesen, festzustellen," daß die von Bar duzzi angeblich entdeckten und für die Jtalianität der Stadt Bozen beweiskräftigen Dokumente von österreichischen Ge lehrten bereits vor etlichen Jahrzehnten sin

und die Bedeuümg der An wendung der italienischen Sprache bei demselben. In der Sitzung der Abgeordnetenkammer vom 26. Mai 1927 gab S. E. der Ministerpräsident in seiner großen Rede bekannt, daß im Archiv der Handelskammer von Bozen vom Abgeordneten Barduzzi interessante Entdeckungen gemacht worden seien, nach denen Bozen immer eine italienische Stadt gewesen und die Verdeutschung Bozens erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erfolgt sei; alle Akten des Merkantilmagistrates von Bozen

auch einheimische Kaufleute saßen und der größte Teil der Amtsschristen bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts in italienischer Sprache abgeschlossen ist, schloß er, daß Bozen eine italienische Stadt gewesen sei, und daß die Verdeutschung Bozens erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts erfolgt sei. Diese Beweisführung ist hinfällig, da sie auf falschen Prä missen beruht. Der Merkantilmagistrat war keineswegs ein admi nistrativer Organismus der Stadt Bozen und für die Bozner war er niemals eine Behörde

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Der Südtiroler
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Page 1 of 6
Date: 01.09.1927
Physical description: 6
in den Monaten Juli—August 1827. In seiner Rede vom 26. Mai 1927 Hai der italienische Ministerpräsident bekanntlich die Politik der Jtalianisie- mng der Provinz Bozen als die einzig mögliche erklärt; da aber Mussolini bei diesem Anlasse die Stadt Bozen als eine vor wenig Dezennien verdeutschte Stadt bezeichnete und dies mit italienischen Ausfertigungen des seinerzeitigen Merkantilmagistrates zu begründen versuchte, haben die deutschen Abgeordneten von Südtirol in einer ausführlichen Eingabe

an den Ministerpräsidenten den Beweis erbracht, daß Bozen niemals eine italienische Stadt war. Der Mer kantilmagistrat von Bozen war keine städtische Behörde, wie Mussolini fälschlich behauptete, sondern ein Spezial gericht für die in Bozen alle Vierteljahre statthabenden Märkte und Messen. Die Meßbesucher wählten aus ihrer Mitte die Funktionäre (drei Deutsche und drei Italiener) dieses Spezialgerichtes, das aus Gründen der Zweckmäßig keit paritätisch besetzt wurde, da die Märkte erfahrungs gemäß ebenso

von Handelsleuten aus Italien besucht wur den als von deutschen Kaufleuten. Aus Zweckmäßigkeits- gründen wurden daher in Streitfällen zwischen ita lienischen Messebesuchern vom Merkantilmagistrat italienische Erledigungen hinausgegeben. Die städtische Ver waltung aber hatte mit diesem Gerichte, wie erwähnt, nichts zu tun. In der Denkschrift der deutschen Abgeord neten wurden eine Reihe von Beweisen für den rein- deutschen Charakter der Stadt Bozen erbracht und dargetan, Von Hans F in geller, Bozen. daß Bozen

im 8. Jahrhundert n. Ehr. eine bayrische Grafschaft war, daß das Statut der Stadt aus dem 18^ Jahrhundert deutsch verfaßt ist und daß die Ratsprotokolle des Bozner Stadtrates, aufbewahrt seit 1170, sowie die Protokolle des Bozner Stadt- und Landrichteramtes, auf bewahrt seit Beginn des 16. Jahrhunderts, ausschließlich in deutscher Sprache versaßt sind. Es sei bei dieser Gelegenheit erneut auf die Kund gebung der Universitäten von Oesterreich und Bauern aus dem Jahre 1926 verwiesen, in welcher festgestellt

zu diesem Briefe „vom Verzichte der Abgeordneten, die Minderheiten zu vertreten" spricht und sagt, daß nur der von der faschistischen Presse gezeigte Weg (völlige Entnationalisie- Einem Tollhause entsprungen. Von einem Nordtiroler. In der letzten Nummer der Zeitung „Südtirol" wurde °>e Tätigkeit des neuen außerordentlichen faschistischen Kom- Rsärs der Provinz Bozen, des italienischen „Abgeord- "Etm" Giarratana, einer wohl zu nachsichtigen Kritik un- ^ogen: ich möchte im folgenden die Ansicht eines Ti- lolers

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Der Südtiroler
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Page 3 of 6
Date: 15.07.1927
Physical description: 6
vor den Völkerbund. Das ist die einzig mögliche und richtige Antwort den faschistischen Terror gegen die Minderheiten. Die „Italianität" Bozens. Die vereinzelten im Gebäude der Tiroler Handelskam- j! et aufgefundenen Akten des mittelalterlichen Merkan- '^agistrates, die in italienischer Sprache verfaßt sind, Gn die faschistische Presse nicht zur Ruhe kommen. So ? kürzlich Professor F. Largaiolli der Redaktion der Ezzetta bei Popolo" in Turin als angeblichen Beweis 2 k>ie Italianität der Stadt Bozen eine Kopie

eines mchen Briefes zur Veröffentlichung in dem Blatte mit , irn Bemerken überreicht, daß dieses Originaldokument jjf von jenen ist, h flr C die verschiedenen Perathoner mit größter Sorgfalt in mchiven der Stadt Bozen geheimgchalten haben." Das Dokument, das wir im nachfolgenden wieder- cbetl > trägt in deutscher Uebersetzung den Wortlaut: tfW Mi* Consuln und Verwalter der Stadt Bozen hiemit bekannt, daß durch die Gnade Gottes diese Stadt ^.^ivärtig von jeder Gefahr ansteckender Krankheiten fret

hingewiesen werden, daß der Merkantilmagistrat seiner Be stimmung und seiner Organisation nach ausschließlich die Interessen der Markt- und Messebesucher zu Markt- und Messezeiten erstreckte. Die Einrichtung des Merkantilmagi strates, dessen Akten und Protokolle mit Rücksicht auf die weitaus überwiegende Beteiligung italienischer Kaufleute an den Bozner Messen und Märkten vielfach in italie nischer Sprache abgefaßt sind, berührte die einheimische deutsche Bevölkerung der Stadt Bozen und die bodenstän

war. Die krampfhaften Bemühungen von italienischer Seite, sich an völlig belanglose Dokumente wie an einen rettenden Strohhalm zu klammern, um den Schein von Italianität der Stadt Bozen glaubhaft zu machen, beweist zur Genüge gänzlichen Mangel irgendwelcher positiver Anhaltspunkte. Die Sinn- und Zwecklosigkeit der italienischen Bemühun gen mit völlig unzulänglichen Mitteln eine nie vorhanden gewesene Italianität künstlich zu konstruieren, wird zur Lächerlichkeit, wenn man in unserem modernen Handels verkehre irgend

. Der Merkan tilmagistrat der Stadt Bozen war aber weder eine staat liche Institution noch auch eine dauernde Behörde. Es war nichts anderes als eine von deutscher Seite geduldete und anerkannte Privatvereinigung der Messe- und Markt- besucher und stand stets in Abhängigkeit von der rein deutschen Stadtgemeindeverwaltung und dem gleichfalls deutschen Stadt- und Landrichteramte. Daß die Protokolle des Bozner Stadt- und Landrichteramtes, die Ratsproto kolle des Bozner Stadtrates, die seit Ende des 15. bezw

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Der Südtiroler
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Page 3 of 4
Date: 01.06.1933
Physical description: 4
den Charakter einer Großstadt erhalten soll. Dieser Plan wurde in der Erwägung ge schaffen, daß der derzeitige jährliche Bevölkerungszuwachs von 1520 Einwohner in Zukunft nicht abnehmen, sondern eher zunehmen wird und daher hiefür die nötigen Wohn- räume erbaut werden müssen. In 50 Jahren soll Bozen 100.000 Einwohner zählerft??) eine Zahl, die man nach der bis jetzt festgestellten jährlichen Bevölkerungszunahme bis zu diesem Zeitpunkt zu erreichen hofft. Da die Stadt gegen wärtig rund 40.000 Einwohner

fand in der Gemeinde eine größere Feier statt, die durch die große Beteiligung aus der Bevölkerung einen schönen Verlauf nahm. Der Jubilar wurde zum Ehrenkanonikus an der Brixner Kathedrale ernannt. Hohes Alter. In Bozen vollendete kürzlich Frl. Leni von Zallinger-Thurn ihr 92. Lebensjahr. Sie wurde in Bozen geboren und zählt zu den ältesten Einwohnern der Stadt.

, dieses entweder im eigenen Betrieb oder durch Verpachtung zu bewirtschaften. Durch dieses Gesetz hofft die italienische Regierung, daß die vielen, bei Zwangsversteigerungen bisher unver käuflich gebliebenen Bauernanwesen „gerettet", besser gesagt, durch die Uebernahme italienischer Banken Ita lienern in die Hände gespielt werden können. Em großzügiger BerSauungsplan für Bozen. Das städtische Bauamt von Bozen hat dieser Tage einen großangelegten Verbauungsplan fertiggestellt, nach dessen Durchführung Bozen

hat, sind also in den kom menden Jahren für 60.000 neue Bewohner (natürlich lauter Italiener) eine entsprechende Anzahl von Wohnungen zu errichten. Dieser zukünftigen Entwicklung der Stadt Rech nung tragend, hat die Gemeindeverwaltung schon seit langem die Ausführung eines Regulierungs- und Erweiterungs planes beschlossen und mit dessen Ausarbeitung das Bauamt beauftragt, das nun dieser Tage den Plan fertiggestellt hat. Der neue Plan sieht vor allem große Bauarbeiten in Quirain vor. Die Durchführung dieses Programmes

soll m den nächsten 15 Jahren geschehen, nach welcher Zeit das Viertel 23.000 neuen Einwohnern Platz bieten kann. Damit wäre bereits für ein Drittel des Gesamtzuwachses der künftigen „Großstadt" Bozen Unterkunftsmöglichkeit ge schaffen. Dieses Viertel soll hauptsächlich aus kleinen Fami lienhäusern bestehen, die mindestens fünf Meter von der ^iraße zurückgebaut werden müssen, um die Anlegung von „Der Südtiroler- Gärten und gegebenenfalls Zubauten zu ermöglichen. Die gegenseitige Entfernung dieser Häuser muß

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Der Südtiroler
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Page 3 of 6
Date: 01.07.1927
Physical description: 6
den geschichtlichen Be weis für die Jtalianität der Stadt Bozen zu erbrin gen versucht. Wie weit dieser Beweis „gelungen" ist, haben wir bereits in der letzten und vorletzten Nummer unseres Blattes dargelegt. Hier sei nun eine Episode verzeichnet, die sich vor 440 Jahren in Bozen zutrug. Als am 27. April 1487 die Venezianer oen Bozner Markt besuchten, ward ihnen keine freundliche Behand lung von Seiten des zju jener Zeit regierenden Landes- f irrsten Siegmund, der den Beinamen „der Münzreiche" trug, zuteil

. Die Lagunenstadt hatte ihr Gebiet tief in das Fest land und auch weit hinauf ins Gtschland geschoben und war so Grenznachbarin des Erzherzog Siegmund ge worden, was zu Grenzstreitigkeiten Anlaß gab, die auf den Bozner Handel einen sehr nachteiligen Einfluß aus übten. Infolge dieser GreMehden -ergriff der Fürst jede Gelegenheit an seinen Nachbarn Rach« zu üben. Die erwähnte Episode beschreibt Simeoner in seiner Geschichte der Stadt Bozen wie folgt: „Die beste Gelegenheit glaubte der Herzog zur Aus führung

den freien Platz ver lassen und ins dunkle Verließ wandern; ihre Wären konnten ste zurücklassen, ebenso ihr Geld, und mußten jzNm bösen Spiel noch eine gute Miene machen. Dieser in der Tat sehr ungeschickte und ungerechte Streich- brach te dem Lande und besonders der Stadt Bozen vsel Un glück und Elend. Die venezianische Regierung hob den Verkehr mit Tsirol auf, verbot den Untertanen, mit ihren Waren nach Bozien zu kommen, erklärte an den Grz- herziog der: Krieg und ließ venezianische Söldnerscharerr

das tirolische Gebiet durchstreifen. Monatlang währte die ser unheilbare Zwist, bis endlich auf Vermittlung des Papstes am 43. November 1487 ein Friede zwischen Siegmund und Venedig zu Stande kam, durch welchen die gegenseitig gernachten Eroberungen zurückgegeben wur- den, die gefangen gehaltenen Venezianer aber freige lassen und entschädigt werden mußten". Auch, aus dieser kleinen Episode ersieht man, wie gerne die Welsch,en in der deutschen Stadt Bozen bereits im Mittelalter gesehen

war, während die Stadt Trient und das Gebiet südlich! davon bis Verona und Bicenta damals eine gemischtsprachige, d. h. deutsch-italie^ irische Bevölkerung aufgewiesen hat. ' Die darauf bezüglichen Auszeichnungen Massarellis teils lateinisch!, teils italienisch abgefaßt, sind folgende: 5. Mürz! (1545) Donnerstag. Wir verlassen Verona .. . Nicht weit davon — ungefähr 6 Meilen — ent fernt, beginnen wir das Tal der deutschen Alpen tzu betreten. { 6. März (1545) Freitag. Zunächst erzählt Massa relli sein Eintreffen

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 01.10.1934
Physical description: 8
Geschichtsfölschung Wied ergibt, welche erstmals 1926 in der italienisch,m Kammer verkündet wurde: Bozen sei erst im vorigrn Jahrhundert verdeutscht worden, „so daß der gegenwärdge österreichische Charakter der Stadt nur eine Uebergangs- Periode in ihrer Geschichte darstelle". Um diese dreiste Be hauptung zu beweisen, beruft sich Scharten auf den italie nischen Ministerpräsidenten selbst. Dieser haste ihm persönlich mitgeteilt, Bozen habe noch zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia eine Handelskammer besessen

um die. Wahrheit zu tun gewesen wäre, statt um einen Dolchstoß gegen die Südtiroler, dann hätte er im Gegensätze zu dieser geschichG- widrigen Darstellung anführen müssen, daß Bozens Stadt- recht aus dem 14. Jahrhundert auf deutschem Rechte auf- gebaut und daß die Bevölkerung von Bozen am Erche des Mittelalters bereits so national einheitlich und selbst bewußt war, daß sie im Jahre 1524 einen förmlichen Be schluß faßte, es dürfe kein ItaUeMr das Bürgerrecht der Stadt erwprben. Er hätte weiter feststellen

. Bo zen ist nicht bloß reich an Zinken, Ziergiebeln und Kuppeln, die in der Perathonerzeit errichtet wurden, um örie Stadt Nürnberg ähnlich zu machen, — in beleidigendem Wider spruch zur Landschaft und zum Himmel, welche diese ganz italienische Stadt umrahmen — wir aber werden diese zer stören; Bozen hat nicht bloß in den öffentlichen Aufschrif ten eine ganze Reiste von Familiennamen, die in plumper Weise verdeutscht wurden uu!d sicherlich laleinischen Ur sprungs finib: aber wir werden diese Namen

und gibt ihm die Schuld^, daß die Süd- tiroler Frage nie zur Ruhe kommen kann. Wenn daher der Einfluß Tolomeis heute auch nicht annähernd mehr derselbe ist wie vor einem Jahrzehnt, so reicht er doch hin, um Südtirol und den Deutschen in Südtirol immer wieder Schaden zuzufügen. Wenn man auch die direkte Mittä-? terschaft Tolomeis an der Zerstörung des Laurinsdenk- «nals, die mit Instrumenten der Stadt Bozen erfolgt sitz nicht Nachweisen kann, so ist diese Zerstörung doch aus die Hetze zurückzuführen

drückung der Tiroler rechtfertigen? Vor dem Kriege brauchte Bozen zu seinem Glücke keinen Präfekten und der neue Bahnhof — den ina,n nicht unschön nennen kann — war infolge der Elektrifizierung der Brenuerstrecke ebenso not wendig wie auf österreichischer Seite der Bahnhof vpn Innsbruck, der ebenfalls Neu und künstlerisch reizvoll ist, ohne daß die Jnns-brucker deshalb entnativnMstert werden Mußten. Die' schlimmste Entgleisung des Artikels ist aber darin zu sehen, daß er die bekannte

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Der Südtiroler
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Page 8 of 12
Date: 15.09.1936
Physical description: 12
Bozen, Signor Perelli, hat kürzlich in einer Ansprache die Bedeutung der Stadt Bozen als Sitz des Herzogspaares von Piftoja und des IV. Armeekommandos hervorgehoben und betont, daß nunmehr die Stadtverwaltung wieder in ihre normale Funktion (die kommissarische Verwaltung durch Dr. Broise hatte 2 Monate gedauert) tritt. Durch den Präfekten wurde ein neuer städtischer Beirat eingesetzt, der aus fol genden Herren besteht: Cav. Antonio Cembran, Guido Prefel, Ing. Carlo Accettella, Pietro Leonardi, Cav

. Giuseppe Espen, Geometer Leitemperger, Giuseppe Coletti-Contin, Tul- lio Fantocci, Dr. Silvio Nones, Dr. Basto Gini, Adv. Pomello, Anton Kofler, Giovanni Andreani, Adv. de Majo, Mario Grigolon, Vittorio Tumofen. Schon die Namen besagen, daß es sich fast durchweg um Italiener, und zwar ganz landfremde Personen handelt, denen das Schicksal von Bozen voraussichtlich ziemlich gleichgültig sein wird. Die Einsetzung des Beirates erfolgte am 2. Oktober, also an jenem Tage, an welchem vor 14 Jahren die Stadt

ist Faschist alten Datums. Der abgehende Präfekturskommissär leitete die Ge schicke der Stadt Bozen nur durch 2 Monate; er ist hierbei weder angenehm noch unangenehm ausgefallen. Verwelfchung des Sterzinger Stadtbildes Jedem Fremden, der durch Südtirol reist, wird das wundervolle mittelalterliche Stadtbild der Stadt Sterzing immer im Geächtnis bleiben. Leider haben die italienischen Behörden bei ihren Neubauten keinerlei Rücksicht auf diese historischen Gegebenheiten genommen und damit dem Ge samtbild

8 »Südtiroler Heimat" 15. September/I. Oktober 1936, Folge 7/8 Welscher Seelsorger in 8t. JaKoh bei Vozen Nach langem Kampf zwischen der Bevölkerung und geistlicher Behörde einerseits und den staatlichen Behörden andererseits wurde nun in der Ortschaft St. Jakob südlich von Bozen ein italienischer Geistlicher eingesetzt. Fünf Kilometer südlich von Bozen, an der Salurner Reichsstraße, liegt diese Fraktion der Gemeinde Leisers, die schon lange zielbewußt von Welschen überwandert und be siedelt

Pfarren Salurn, Laag, Pfatten und Branzoll nun als fünfte und jüngste St. Jakob, der Ort unter Bozen. Wieder ein Vorstoß der Entnationalisierung, diesmal auf dem besonders wichtigen Gebiete der Seelsorge, ein Vorstoß, -der möglichst bald in andere Gemeinden weitergetragen werden soll, um der bodenständigen Bevölkerung mit den deutschen Pfarrern jeden letzten Rest einer auskunstgebenden und ehrlich sor genden Persönlichkeit wegzunehmen, die bisher die stärkste Stütze des gefährdeten Volkstums

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 15.06.1927
Physical description: 8
bis zum Beginne des 19. Jahrhundertes vor wiegend in italienischer Sprache abwickelte, wird der Schluß gezogen, daß Bozen bis vor mehr als 100 Zah len eine italienische oder wenigstens stark gemischtsprachige Stadt gewesen und erst im Laufe des 19. Jahrhunderts' germanisiert worden sei. r Dieser Schluß ist jedoch, gänzlich unberechtigt, weil er auf vollkornmen falschen Voraussetzungen beruht: Denn der Merkantilmagistrat ist seiner Entstehung, seinen Zwecken und seinenr Ausbau nach von der heutigen Han- Trubel

der sich hier vertretenden Abgeordneten nicht zu verletzen, interessiert mich am meisten die Provinz Bolzano. „Es ist Zeit zu sagen, daß Bolzano viele Jahrhunderte hin durch Bolgiano hieß und immer eine völlig italienische Stad war, es ist Zeit, zu sagen, daß die Verdeutschung der Stadt in der letzten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts erfolgte, und zwar nachdem Oesterreich Venetien verloren hatte und mit Ge walt das Oberetsch und das Trentino verdeutschen wollte, um einen sicheren Keil zwischen zwei italienischen

des Oberetsch be drückt werden müssen, die wir als italienische Bürger betrachten, i die falsch daran sind und sich wieder besinnen müssen." Mussolini und die Bozner Handelskammer. Wie wir in Folge 11 unseres Blattes vom 11. Juni 1927 kurz erwähnten, hat Mussolini bei seiner Rede in der römischen Kammer am 27. Mai unter anderem auch die Behauptung ausgestellt, daß im Archiv der Handelskammer in Bozen „bisher streng geheimgehaltene Akten" gefunden worden wären, aus denen hervorgehe, daß die Kanzlei sprache

in Bozen seinerzeit italienisch gewesen sei. Diesen gänzlich falschen und unrichtigen Behauptungen gegenüber muß festgestellt werden, daß über die Akten des Merkantil-Magistrates, welchen Mussolini gleichfalls — ob aus Unkenntnis oder bewußter Fälschung mag da hingestellt bleiben — genaue Angaben veröffentlicht wor den sind. So beispielsweise 1. in den Mitteilungen der dritten Sektion der k. k. Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmäler von Univ.-Pros

. Dr. Oswald Redlich, 7. Band, 5. Heft, Wien 1911, bei Kunst verlag Anton Schroll und Co. (Nachträge zu den Archiv- berichten aus Italien.) 2. Jn der Festschrift der Handels- und Gewerbekam mer Bozen anläßlich der 50-Jahrseier ihres Bestandes. „Die Handels- und Gewerbekammer Bozen 1851—1901, Verlag der Handels- und Gewerbekammer Bozen 1901." 3. In der Prachtausgabe „Das Merkantilgebäude und der Merkantilmagistrat Bozen", 1908, Kunstverlag Anton Schroll und Co. Die Behauptung Mussolinis, daß diese Akten

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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 15.02.1929
Physical description: 8
ist den Italienern längst ein Dorn im Auge; sie halten sie für das geistige Zentrum der antifaschistischen Bewegung und den Ausgangspunkt der deutschen Bestrebungen zur Wiederherstellung der alten Grenze. Aus diesem Grunde werden allen Südtirolern, die in Innsbruck studieren wollen, besondere Schwierig keiten in den Weg gelegt. Eine wälsche Universität in Bozen würde aber auch zur Jtalianisierung der deutschen Stadt wesentlich beitragen und dies mag wohl der Haupt grund sein für das Verlangen der unentwegten

sich vor einigen Tagen beim Gerichte in Bozen wegen Beleidigung des Duce zu verantworten. Als nämlich am 31. Oktober 4926 anläßlich des Attentates in Bologna auf den Duce die Stadt beflaggt war, hatte sich die Schenk in einem Gast- Hause an die Gäste mit der Frage gewandt, warum die Fahnen ausgehängt seien. Als sie Antwort erhielt, daß auf den Duce ein Attentat ansgeführt worden sei, das seinen Zweck nicht erreicht hatte, da stieß sie beleidigen^ Worte gegen die Fahne und gegen den Duce

maßnahmen diese Ziffern für die Zukunft günstiger zu ge stalten. In erster Linie müssen die Städte italiamßert werden, weil sie die Knotenpunkte für den dauernden Be sitz des Landes sind. Rach Bozen wirst man ganze Kolo nien von Beamten aus Altitalien, die mst dem vermehrten Militär der Stadt das erforderliche italienische Aussehen geben, und in Meran ist man auf den Plan verfallen, Um gebungsgebiet einzugemeinden, in erster Linie die italie nische Siedelung der Montecatiniwerke. All

Eine italienische Universität in Bozen? Der „Brennero" tritt für die Schaffung einer italie nischen Alpenuniversität in Trient, womöglichj aber in Bozen, als Gegengewicht gegen die Innsbrucker Universität ein. Wie die Universität von Bari als Kulturinstitut für den Orient geschaffen worden sei, so solle eine solche Universität, wenn auch nicht nach> Norden Vordringen, so doch zur Ver teidigung gegen den, wie inan erfahren hat, gebildeten und expansiven Gegner dienen. Tie Innsbrucker Universität

Hinweise, daß einfach keine mehr ausgestellt wer den, während österreichischerseits solche Karten weiterhin ausgegeben werden und hier über die Aufhebung dieses Uebereinkommens nichts bekannt ist. Wie in solchen Fällen immer, wird es auch- diesmal wieder nur ein Ueber- griff eines fanatischen italienischen Beamten sein, der entweder in Jnnichen oder bei der Präfektur in Bozen zu suchen ist. Gehässigkeiten gegen Klosterfrauen. In Jenesien, einem Bergdorfe in der Nähe von Bozen

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 15.01.1929
Physical description: 8
, als t)\em Chauffeur einzugestehen, daß kein Geld habe und zu bitten, daß er ihn, zurückführe. Der Chauffeur erstattete die Anzeige was die Verhaftung des Südtirolers zur Folge hatte. Zu seinem Glück traf einige Dage darauf eine größere Geldsendung von seinen Ange hörigen aus der Schweiz ein, so bajj er in der Lage war, begleichen und vor Gelacht den Nachweis daß er seine Handlung ohne Betrugsabsicht habe. Lu erbringen, durchgeführt Das Deutschtum der Stadt Bozen. Am Beginne des neuen Jahres

haben die italienischen amtlichen Stellen wieder Ziffern über den Bevölkerungsstand der Stadt Bozen bekanntgegeben. > Die Gesamtbevölkerung einschließlich Garnison beträgt gegenwärtig 38.744 Personen. Davon seien 28.480 Personen aus dem Gebiet von Südtirol, dem Trentino, Venezien, Görz und Istrien gebürtig, 3154 Ausländer; 7109 stammten aus den alten Provinzen Italiens ausschließlich Veneziens. ! Während die Stadt Bozen noch vor wenigen Jahren (ital. Volkszählung vom 1. Dez. 1921) eine Bevölkerungs- zisfer von 25.315

aus dem alten Deutsch und Welschtrrol gebürtig sind und die zum größeren Teil der seßhaften Bozener Bevölkerung angehören, nur 3450 italienischer Muttersprache seien, während alle übrigen, also etwa 7000 einschließlich der Garnison, seit 1918 aus Altitalien zugewandert sind. Wir sehen also, daß in der Stadt Bozen vor der künst lich in die Wege geleiteten Zuwanderung italienischer Ele- mnrte höchstens 3000 aus Tirol gebürtige Personen italie nischer Muttersprache gelebt haben gegenüber rund 22.000 deutschen

Tirolern. So haben wir das von Mussolini selbst aufgetischte Märchen der künstlich „eingedeutschten" Stadt Bozen, „die vor 50 Jahren noch italienisch war," auch durch das amtliche italienische Ziffernmaterial widerlegt. Kennst k»n das Land ,,, ? Auch Anzeigen von Todesfällen doppelsprachig. Ein Bekannter des kürzlich verstorbenen Dr. Kasse roler erhielt dessen Todesanzeige, die wir im folgenden zum Abdrucke bringen: Dott. med. Cav. Edoardo Nob. de Meittingher anche a nome della sua cognata Maria ved

Zeit, daß dieser Schädling aus dem Gymnasium entfernt würde. „Umlause" des Bozner Sladl- kasfees. Das bekannte Stadtkaffee von Bozen, das heute wie die gesamte Stadt der Diktatur eines welschen Amtsbürger meisters untersteht, mußte sich am Geburtstage der italie nischen Königin, am 9. Jänner, eine Umtaufe gefallen lassen. Es heißt nun „Kaffee Grande Jtalia". Die Kindergärten der Kerzogin d'Aosta. Abg. Giarratana legte in den Südtiroler Blättern die Tätigkeit der „Jtalia redenta", an deren Spitze

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 15.04.1927
Physical description: 8
der Stadl wieder ein frei gewähltes Ober haupt zu geben. Aber als in der Folgezeit auch unter der faschistischen Herrschaft zahlreiche Gemeinden Italiens noch ihre Vertretungen wählen konnten, war dies in Bozen immer wieder vorenthalten. Nun ist der Stadt, die in der österreichischen Vergangenheit über die weitest gehend autonomst che Verwaltung verfügt hat, jede Aus sicht auf ein Oberhaupt aus der eigenen Bürgerschaft endgültig genommen. Die Italiener haben es in beu letzten Tagen

durch eine in ihren Diensten stehenden Korrespondenz! versucht, der Welt vorzutäuschen, mit der Einsetzung des Podestas hat Bozen wiederum einen Bür germeister erhalten. Das ist aber eine grobe Fälschung, denn auch der Podesta ist Regierungskommissär, nur mit dem Unterschiede, daß die bisheringea Regierungskommis säre jederzeit abberufen werden konnten, während die Einsetzung des Podestas bedeutet, daß nun 5 Jahre die Stadt von einem Regierungsbeamten verwaltet wird, unter der völligen Ausschaltung irgend

— alle Probleme, wie sie kommen — müssen gelöst werden nach Notwendigkeit und Kraft der Stadt. Hauptsache: strengste Sparsamkeit, Arbeit, 'Gerechtigkeit gegen alle. Dann, der gewöhnliche Schluß: E n Hoch auf Kong und Duce. 2. In Mleran. Auch in Meran fano die feierliche Einsetzung des bisherigen Präfekturkommissärs Dr. Markart zum Po desta durch den Präfekt Ricci der Provinz Bozen statt. An der Feier nahmen unter anderer,! auch der Präsident der Provinzsalverwaltungskvmmissivn Cvnte Bitorelli

. 3. In Brixen. Den Feierlichkeiten in Bozen und Meran folgte die Einsetzung des Podesta Felice Rizzini in Brixen. Bei dem Festbankett ergriff der Präfekt Ricci die Gelegenheit, auf einige loyale Begrüßungsworte des Rechtsanwaltes Dr. Lutz, des letzten gewählten Bürger meisters der Stadt, zu antworten. Der Präfekt sagte, daß er als Vertreter der Regierung sein Wohlgefallen an der Zusicherung der Ergebenheit und Treue, welche Dr. Lutz für die „fremdsprachige" Bevölkerung ausgc- drückt habe, nicht verhehlen

nichts gegen die italienischen Spracherlasse und gegen die sonstige Vergewaltigung deutscher Art zu tun, aber er kann wirtschaftlich helfen, er kann dazu beitragen, daß das geistige Band zwischen den Südtirolern und den übrigen Deut schen nicht zerrissen wird. Daher ist es wünschenswert, daß ins : schöne Land Deutsch-Südtirol zu jeder Jahreszeit ein möglichst ! lebhafter deutscher Fremdenverkehr hinemflutet. lieber die Schönheit dieses Landes braucht nicht viel ge sagt zu werden, es brauchen nur Namen wie Bozen, Meran

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 15.08.1933
Physical description: 8
genommen hätten. Trotzdem sei aber stimmeneinhellig eine Entschließung gefaßt worden, die die Entfernung des Walther-Denkmals und den Ersatz durch das Drusus-Denkmal forderte. Das Echo dieser Entschließung fei auf der ganzen Halbinsel gut gehört worden. Auch ein Kongreß der Hochschüler von Tren- tino, der fast gleichzeitig in Rovereto tagte, forderte auf ein Telegramm Tolomeis hin das nämliche. Doch hatte die Verwaltungsbehörde keinerlei Instruktionen und der Kom- I missär der Stadt Bozen, Mossimo

bei der Regierung zu fordern. Hievon wurde j dem Präfekten telegraphisch Mitteilung gemacht. Ein.Aus- j schuß aus Florenz verfaßte ein Kalendarium, das weit ver- ! breitet wurde und worin eine schöne Drusus-Statue abge- j bildet war, welche die Unterschrift trug:„Claudio Dru- ! s u s (25 vor bis 27 nach Christus), der Sieger am Brenner j eröffnete die Alpen der römischen Zivilisation und > wartet auf sein Denkmal in der von ihm gegründeten Stadt Bozen. Am 18. Dezember wurde amtlich, verlautbart

mit dem „Alto Adige" nichts zu tun hat), beherrscht noch immer den größten Platz Bozens, gleichsam damit dartuend: Dies ist germanischer Boden und deutsch wird er immer bleiben. Die Stadt Bozen wartet noch immer aus das Standbild des Drusus, das an Stelle des Walther-Denkmals erstehen soll." Auf Seite 588 des Werkes teilt Tolomei mit, daß auch Adolf Hitler in einer am 14. August 1928 mit Tolomei ge führten Unterredung das Verlangen nach Entfernung des Walcherdenkmals vom Hauptplatze in Bozen begriffen

Der Südtiroler" Innsbruck, 15. August 1933 Seite 2. Folge 16. mut, wirkt sie nur mittelmäßig und die ganze Zusammenstel lung zeigt schlechten Geschmack." Tolomei berichtet dann, wie die Trientiner darangingen, zum Trotz gegen das Walther-Denkmal ein Dante-Monu ment in Trient.zu errichten. Es wurde am 11. Oktober 1896 enthüllt, 7 Jahre nach der Errichtung des Waltherdenkmails. Tolomei behandelt nun in einem weiteren Abschnitte die Frage, ob Walther oder Drusus in Bozen ein Standbild haben sollen

. Schon im Jahre 1915 habe er im Archivio geschrieben: „Auf einem Platze Bozens werden wir das Standbild von Drusus errichten, des römischen Eroberers, die Statue Walthers von der Vogelweide aber werden wir ins Museum bringen und sie zu den Erinnerungen an die zurückgewiesenen ger manischen Invasionen aufstellen. Wir werden das Stand bild des Peter Mayr, des aufrührerischen Wirtes bei Brixen, das in Bozen errichtet ist, achten. Ebenso belassen wir das Denkmal für Peter Sigmayr in Olang und von Andreas

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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 15.09.1932
Physical description: 8
die Stadt Bozen von 24.096 Fremden besucht, da von sind 11*346 Italiener,7392 Deutsche, 2062 Oesters reicher, 616 Schweizer, 569 Amerikaner und Angehörige anderer Rationen- Die Zahl der Aufenthaltstage beorug 39.800. Fremdenverkehr in Brixen Im Monat August war erfreulicherweise in Brixen ein starkes Ansteigen des Frem denzuzuges festzustellen. Die Stadt wurde von 2500 Frem den besucht, die sich 13.738 Tage aufhielhen. Davon waren 1111 Inländer mit 9298 Aufenthaltstagen, 1048 Reichsf deutsche mit 2541

. Vor einigen Tagen besuchte der Herzog von Aosta die Stadt Bozen, in der er mittels Flugzeug aus Padua eintraf. Unterstaatssekretär Marescalchi ist nach Beendigung I seines Sommeraufenthaltes im Grödnertale wieder nach ^ Rom zurückgekehrt Federzoni in Südtirol. Exminister Federzoni, der Prä sident des römischen Senats, traf kürzlich in Südtirol eirx, wo er sich längere Zeit zur Erholung aufhalten wird. Stapellauf des Kreuzers „Bolzano" in Genua, Kürz lich wurde in Genua der neue Panzerkreuzer „Bolzano

Doppeltorpedolanzieranlagen. Es ist natürlich eine Frechheit, den Raub der deutschen Stadt Bozen durch einen italienischen Kreuzer gleichsam verewigen zu wollen. Immerhin dürfte der neue Kreuzer seinen Namen einmal zugunsten eines anderen und besseren ablegen müsseint Aus Mals. Der bisherige Präfekturskommissär von Mals, General Fineschs, wurde mit kgl. Dekret zum Amts bürgermeister von Mals, Glurns und Schluderns ernannt. Aps Schlanders. Vor einigen Tagen begannen in Schlanders die Musterungen des Jahrganges 1912, sowie

Leitengegend im Vorjahre recht taten, als sie die kostspieligen Beregnungsanlagen errichteten. Der Gebrauch des Faschistengrußes eingeschränkt. Der Gebrauch des Faschistengrußes ist in Italien auf Geheiß Mussolinis eingeschränkt worden. Auf der Straße und in der Oefsentlichkeit, auch im Verkehr der höchsten faschb stischen Beamten, soll der Faschistengruß nicht mehr ge braucht werden. Erlaubt ist er nur, wenn der Duce selbst gegrüßt wird. Konkurse und ReMchätzunZen. In der Provinz Bozen wurden folgende

Konkurse bzw. Realschätzungen ausgeschrie ben: Joh. Sinn, Gastwirt in Planitzing bei Kaltern, Zwangs versteigerung, Arturo Federizzi-Bozen, Ausgleich; Giovanni Crepaz-Bozen, Ausgleich; Josef Pöder-Marling, Ausgleich; Rullo Ponchirolli-Schlanders, Konkurs; Cablo Christofo- letti-Meran, Konkurs; Francesco Curzel-Eppan, Realexe kution; Vittorio und Anna Chizzola-Leifers, Zwangsver steigerung. Aus dieser Liste ersieht man, daß die nach Südtirol gezogenen Geschäftsleute keine guten Erfahrungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 23.04.1931
Physical description: 8
eines Faschisten meuchlings erschossen wurde, als er ein achtjähriges Knäblein mit seinem eigenen Leben decken wollte, um es vor der Gewalttat der Faschisten zu retten. Wir erinnern uns, wie die Faschisten damals mit Bomben und Revolvern gegen den Südtiroler Trachtenzug losgingen, der sich harm los durch die Straßen der Stadt Bozen bewegte. Trotzdem der Generalkommissär Credaro von Trient versichert hatte, daß er für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung Sorge trüge, ist es den Faschisten

nicht nur möglich ge wesen. in geschlossenen Kolonnen mit Bomben und Revol vern aus Altitalien in Eisenbahnzügen nach Bozen zu ge langen. sondern auch den Trachtettzug mit Bomben zu be werfen und auf die unbewaffneten Bewohner der Stadt unv die Teilnehmer am Trachtenzug zu schießen. Es war ein Wunder, daß trotz dieses Uebersalles nur ein Toter am Platze blieb, wogegen allerdings fast fünfzig Personen verwundet wurden. Militär und Polizei nahmen bald offen Partei für die Rebellen, so daß'Hunderten von Bauern

, die in ihren Tiroler Trachten diesem Uebersall waffenlos gegenüberstanden, keine andere Möglichkeit blieb, als sich zurückzuziehen. Generalkommissär Credaro erklärte tags darauf in einem Erlaß an die Bevölkerung von Bozen: «Eine ruchlose Missetat ... hat die werktätige und friedliche Bevölkerung der Stadt Bozen in begreiflich^.Aufregung versetzt. Sie wurde von verworfenen Individuen begangen, welchen ge wiß nicht das Recht zukommt, «im Namen des italienischen Volkes" aufzulreten'... Ich begreife und teile

den Schmerz der Bevölkerung. Ich werde meinen ganzen persönlichen Einfluß aufbieten, daß den Deutschen in der Venezia Tri- dentina ausreichende Sühne werde, die allen anderen in Zukunft die Lust vergehen lassen soll, ruhige Menschen mit Handgranaten zu bombardieren." Auch der Bozner Zivilkommisiär sagte in einem Aus ruf: «Das, was sich am 24. April in Bozen ereignet hat, kann nicht mehr durch Politik, nicht durch Provokationen, nicht durch Notwehr entschuldigt werden. Es ist ein ge-' meines Verbrechen

, als die Trikolore, die aus der Vetta d'Jtalia weht, einziehen zu lasten. Wenn die Deutschen verprügelt und zerstampft werden müsten. um Vernunft anzunehmen, wohlan, wir sind bereit. Viele Italiener sind auf dieses Ge schäft trainiert." Und am Tage darauf krönte Mussolini diese Sätze mit der Bemerkung, die Bombe von Bozen sei nur eine erste feierliche Warnung gewesen, die Dolche und das Petroleum der Faschisten lägen für die Deutschen in Südtirol immer bereit." Zwei Monate später erklärte Mussolini im Par

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Der Südtiroler
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Page 6 of 8
Date: 15.05.1933
Physical description: 8
Fremdenverkehr. Der „Verein der Höhenhotels" veranstaltete zusammen mit der Stadt Bozen auf der dies jährigen Mailänder Messe eine große Propaganda für den Besuch Südtirols. SD wurden im Pavillon für Touristik und Sport zahlreiche Bilder oer Dolomitenlandschaft gezeigt, die größtes Interesse hervorriefen. Einer besonderen Nach frage erfreute sich auch der Generalprospekt, der vom oben erwähnten Verein in Meran herausgegeben wurde, und genaue Einzelheiten über Hotels, Autoverbindungen, Tou ren usw. enthält

. Außerdem wurde eine eigene Abteilung „Dolomiten" errichtet!, in der sich auch der Stand der Stadt Bozen befand. Man erhofft sich von Dieser Propaganda einen guten Erfolg für die heurige Saison. Primarius Dr. Pius Dejaco gestorben. In Brixen ver schied im Alter von 64 Jahren Primarius Dr. Pius Dejaco. Der Verstorbene war lange Jahre Primarius der Landesheilanstalt in Persen, ließ sich bald nach dem Kriege in Brixen als praktischer Arzt nieder, wo er si>ch wegen seiner Tüchtigkeit eine große Praxis schuf

. In den Ansprachen wurde auch wiederholt der vom verstorbenen Propst Msgr. Schlechtleitner stammende Satz, daß Kanonikus Gamper ein Mann der Vorsehung ist, zitiert. 50 Jahre Meraner Schießstand. Als sich mit der Eröff nung der Bahn Meran-Bozen im Jahre 1881 zwischen dem Bahnhof und dem Ultener Tor ein neues Stadtviertel zu entwickeln begann, mußte auch der Schießstand aus dem Inneren der Stadt verlegt werden. Der von der Firma Much errichtete Neubau konnte bereits am 29. April 1883 feierlich eröffnet

öffentlicher und privater Körperschaften. Die 'stets zuneh menden Ansprüche haben aber ein Eingreifen des Staates, — wie dies auch in arideren Ländern der FM ist, — für unumgänglich erwiesen. Nun sollen die Provinzialausschüsse der Opera Nazionale Maternitä ed Jnfanzia direkt der Provinzial Verwaltung unterstellt werden. Die Provinz Bozen ist laut italienischer Amtsstatistik eine der gesündesten, wenn auch der Geburtenüber schuß aus sozialen Gründen kein allzugroßer genannt

werden kann. Im Jahre 1931 gab es 6542 Geburten und 3883 Todesfälle. Im Jahre 1932 betrug die 'Zahl der Geburten 6424, der Todesfälle 3725. Im Jahre 1931 wurden in der Provinz Bozen 1447 Ehen geschlossen, im vergangenen Jahre 1348. Die Mehrgeburten machen sohin 40 Prozent der Todesfälle aus, ein Beweis, welches Tätigkeitsfeld dem Kinderschutz zuerkannt ist. Was die Hilfeleistung für außereheliche Kinder an langt, so gilt derzeit der Grundsatz, daß diese Kinder bis zum dritten Jahre in Asylen und- Kinderheimen

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Der Südtiroler
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Page 5 of 8
Date: 01.11.1935
Physical description: 8
zu begleichen), „credere — obbedire — combattere“ (glauben — gehorchen — kämpfen, ein Wort Mussolinis aus jüngster Zeit). Dazwischen sah man ein Begrüßungsplakat, das an die Taten des Faschismus vom Jahre 1922 erinnerte, weiters große Plakate mit dem Kopf des Duce, ganz vereinzelt auch dem des Königs und mit einem Ver sammlungsbefehl des Verbandssekretärs. Die Stadt Bozen präsentierte sich an diesem Sonntage ( 25 . August) in einem unbeschreiblichen Zustande: ver klebte Auslagescheiben, verschmierte

„Siidtiroler Heimat" s 1 Folge Vaduz, 1. November 1935 Südtiroler Bilderbogen Kopf Mussolinis, auf Stoff gemalt, am Walterplatz in Bozen. ALMW« 1 hu i jy ,. S , E MW * fe rr; Das Grabmal des 1479 in Bozen ver storbenen Grafen Wilhelm von Henne berg an der Bozner Pfarrkirche. 3 Oben: Grabkreuz der Familie Pixner. Die Worte „Hier ruhen die unschuldigen Kinder" und „... geboren und gestorben... am..mutzten über behördliche Weisung übermalt werden. Unten: Kasernenbauten inmitten der Weinberge

von Gries bei Bozen. Aus den Tagen der Königsmanöver in Südtirol Mussolini in Bozen Bei patriotischen Anlässen haben die Italiener eine recht aufdringliche Art der Propaganda; als der König und Mussolini nach Südtirol kamen, zeigte sich diese Art in einer Form, welche vom Slldtiroler Deutschen belächelt wurde. Eigene Schmierkolonnen fuhren nachts in den Ortschaften, besonders in der Provinzhauptstadt Bozen herum, um an den unmöglichsten Orten Plakate anzubringen oder die Häuser, auch wenn sie frisch

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.04.1934
Physical description: 6
mit: Auf vielfache neuerliche Anfragen gebe ich bekannt, daß An träge von n i ch t r e i ch s d e u t s ch e n Staatsbürgern um Aus nahme in die NSDAP, grundsätzlich a b g e l e h n t werden. Es können nach wie vor nur Reichsdeutsche Parteigenossen sein. Eine Stadt ändert ihr Antlitz. Bozen, im April. Es wird niemand zu behaupten wagen, daß die alte Talfer- stadt etwa ein Rothenburg ob der Tauber oder ein Nürnberg oder sonst ein städtebauliches Juwel darstelle. Einzigartig ist vielmehr ihre wunderbare

der Stadt. Aller- dings wurde auch einiges in durchaus moderner und geschmack voller Bauart errichtet, wie der schon zur Berühmtheit ge wordene „Bozner Lido", dann eine Reihe privater Wohn bauten, wie im Stadtteil „Im Dorf" und in St. Oswald. In zehn Jahren hat sich die Bevölkerung von Bozen-Gries (seit 1925 sind die beiden Gemeinden vereinigt) von rund 32.000 ans 41.750 Köpfe vermehrt. Im Jahre 1932 z. B. be trug der. Bevölkerungszuwachs 1569 Einwohner, davon 279 durch natürliche Vermehrung und 1250

. durch Zuwanderung! Nach dem Willen Mussolinis soll die Stadt im Lause der näch sten Jahrzehnte auf 100.000 Einwohner gebracht werden. Ein Wunsch, über den an dieser Stelle nicht zu rechten ist. Jeder Kenner Südtirols weiß, daß für eine solche Entwicklung eine Reihe wirtschaftsgeographischer Voraussetzungen fehlen: der Mangel und die 2lrmut des Hinterlandes z. B. werden durch künstliche Maßnahmen kaum wettgcmacht werden können. Mit Entschließung vom 8. August-1933 hat der Amtsbürger- meister von Bozen drei

landschaftliche Lage. Aber auch das bauliche Stadtbild, wie wir es bis vor wenigen Jahren zu sehen gewohnt waren, bot viele Reize und gab der Stadt einen unbedingt eigenartigen Charakter als der südlichsten deutschen Stadt überhaupt. Die alten Lauben und die anderen alten Gassen, mit mannigfachen Bauten noch aus der Gotik, aus Renaissance und Barock — wie z. B. der prächtige Mer kantilmagistrat— dann der von heimischen Architekten mit viel Feingefühl und Formensinn wiedererweckte „Ueberetscher Barock

", der im neuen Rathaus und in zwei wahren Schul palästen seine Verkörperung gefunden hat: im Verein mit den beiden Wahrzeichen, dem gotischen Münster und dem Walther denkmal, formten sie den Begriff der Perle des deutschen Südens, wie er nicht nur in unserer Erinnerung, sondern auch in der jedes Südlandfahrers fortlebt. Noch in den Jahren nach dem großen Krieg hat sich zunächst wenig geändert. Erst vor sechs bis sieben Jahren begann die 2lusgestaltung der Stadt nach dem Geschmack der neuen Macht haber

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Alpenland
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Page 8 of 14
Date: 22.04.1926
Physical description: 14
-Abteilungen aufgestellt worden und ein Trupp von Faschisten mußte den Leichenzug beigleiten. Die italienischen Behörden hatten alles Mögliche getan, um die Feierlichkeit zu beeinträch tigen. Der Präfekturskommissär hatte das Rat- h a u s der Stadt Bozen, welches Dr. Perathoner durch 28 Jahre hindurch verwaltete, n i ch t mit einer T r a u e r f l a g g e versehen lassen, ebensowenig stellte er die Chrengrust der Stadt- gemeinde von Bozen zur Versiigung, obwohl Dr. Perathoner Ehrenbürger von Bozen

war und auch seine Frau dort begraben liegt. Auch hatte der Präfekturkommissär keine V l u m e n s p e n - den zum Sarge bringen lassen. Die italienische Polizei ließ alle Kranzschleifen, welche in den rot-weißen Farben der Stadt Bozen gehalten waren, entfernen, darunter die Schleife am Kranze der Stadt Innsbruck, der G r 0 ß d e u t s ch e n Partei, der Südtiroler Volkspartei und deutschfeiheitlichen Partei. Bei der Beerdigung waren Vertretungen aus ga;zz Südtirol anwesend. (Wahrhaftig, Pietätsgesühl

seine agitatorische Tätigkeit zu entfalten sucht. Wir werden diese gegen den Anschlußgedanken gerichtete Bewegung, welche von ultramontaner Seite ihre Impulse emp fängt, demnächst in eingehender Weise behandeln. MutMMirvl. Die Beerdigung des Altbürgermeisters Peratho- Unter massenhafter Beteiligung der gesamten Bevölkerung hat in würdiger und eindrucksvoller Weise die Beerdigung des Altbürgermeisters Dr. In lins P e r äj t h 0 n e r stattgesunden. An ver schiedenen Punkten der Stadt waren starke Karabineri

weiter Welschland uitb kaufet keine italienischen Waren! Svdete>»de«ltlchland und Egrrlanö. Der ehemalige Reichsratsabgeordnete Primavesi gestorben. AuS Olmütz kam die Nachricht, daß am 19. ds. in Wien der ehemalige Reichsrats- und Landtags abgeordnete und vieljährige Präsident der Olmüt- zer Handels- und Gewerbekammer, Robert Pri mavesi, im Alter von 72 Jahren plötzlich ge storben sei. Primavesi, der der deutschen Fortschrittspach angehörte, hat sich große Verdienste um ft? Deutschturn Mährens und der Stadt

schen Sommernacht kann man ein schwarzes ge schlossenes Auto in den Gefängnishof fahren sehen — gleich darauf wird in die Zellen gerufen: Der und der ohne Pakete heraus. Jeder weiß, was das bedeutet: „Ins Grab braucht man nichts mit zunehmen." Den Unglücklichen werden die Hände auf dem Rücken gefesselt, sie bekommen einen großen .Kor ken in den Mund gepreßt, damit sie auf der Fahrt durch die Stadt nicht schreien können, die Scher gen werfen sie ins 2luto und fort geht es zum Richtplatz. Rach

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Der Südtiroler
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Page 3 of 6
Date: 15.12.1932
Physical description: 6
Eröffnung des Gebäudes, bei der der Vorstand des Vereins, Baron von Eyrl die Bedeutung des Tages für die weitere Entwicklung des Vereins in einer Ansprache würdigte. Seither gelang es, den Besitz des Vereines ungehindert zu vermehren, sodaß die Sammlungen des Museums eine Sehenswürdigkeit der Stadt geworden sind. 80. Geburtstag. Am 7. ds. feierte Herr Hans Oehm, Sparkaffenbeamter i. P., in Bozen seinen 80. Geburtstag. Promotionen. An der Universität von Bologna wurde in diesen Tagen Herr Romed Dorner

Kennst d» das Land... ? Aus den Listen der Avanguardia gestrichen. Die „Alpenzeitung" berichtet am 2. Dezember: Auf Vor schlag des Kommlandanten der 41. Ava ngua rdistenlegion wurden folgende Avanguardisten wegen systematischen Fernbleibens und vollständiger Verständnislvsigkeit für dick hohe --Ehre, der Avanguardia anzugehören, von den Listen derselben gestrichen: Aiumelter Franz, Bozen; Obertl Maximilian, Ster- zing; Malfertheiner Seraphin; Rubatscher Erich, Bozen; Schis seregger Johann

, Bozen; Knoflach Karl, Mixen und Weiß Wilhelm ans Bozen. Das Elend in Bozen. Der Zentralrat der Vinzenzkonferenzen (Armenfürsorge) gibt seit kurzem „Vinzenzbriese" heraus, die Mitteilungen aus dem Wirken der Südtiroler Konferenzen und der chari- tativen Tätigkeit enthalten. Man sieht da mitunter trau rige, Bilder, die dartun, daß die Not im faschistischen Jtalchn getrau so Mvß ist wie in der übrigen Welt und daß daher auch das oft über Gebühr bewunderte Wirtschaftssystem der heutigen italienischen

Regierung das Elend mcht abzubremsen vermocht hat, so daß die Betroffenen nach wie vor auf die Hilfe gütiger Menschen angewiesen sind. Der Seelsorger von Oberau, einem Dorfe südlich von Bozen, das aber zum Stadtgebiete gehört, schreibt ans seitdem Seelsorgsbezirke folgendes: Ohne Unterschied wird alles untereinander geworfen. Da gilt keine Nation, keine Ueberlieferung, kein Beruf. Alle Ansichten kann man finden: Bolschewiken, Christushasser, Geldanbeter, Pessintisken, Liberale, Pharisäer, sogar

auch Heilige. Jeder, der seinen Lebenslauf erzählt, erzählt Ro mane. Elend ist das Kennzeichen dieses wirbelnden Lebens,. ! Elend ist lnehr als Armut; Armut quält den Körper, Elend zerrüttet die Seele. Da ist eine Fainiiie, die die Stadt verlassen mußte, da j sie mehr Kinder bekam, als der Hausherr festsetzte. Dort > ein Berufsmusiker, den das Radio auf die Straße warf. Hier ein Haus, in dem ein Vater mit sieben Kindern schon ! 3 Jahre um Arbeit bettelt. Da ein Arbeitsinvalide, der wild

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Der Südtiroler
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Page 1 of 8
Date: 01.03.1935
Physical description: 8
von Bozen. Dort soll ein neuer Bahnhof erbaut werden, von dem aus Schienenstränge in die Jndustriezone geführt werden. Die Stadt Bozen muß Kanalisierung, Beleuchtung und Stra- ßennetz Herstellen. Eine neue Brücke über den Eifack soll das Industriezentrum mit den Arbeiterhäusern rechts des Eisack verbinden. Die Kosten der Vorbereitungsarbeiten sind mtt 11 Millionen Lire veranschlagt. Hiezu stellen wir fest: als die Provinz Bozen an die! italienische Regierung um eine Wirtschaftshilfe im Aus maße

man einen Jndustriegürtel um Bozen, um die deutsche Kultur dieser Stadt zu schädigen und ein italienisches Bozen mit 100.000 Einwohnern zu schaffen. Die Saarabstimmung hat dieses Projekt Mussolinis offensichtlich beschleunigt. Der Gefahr einer Volksabstimmung in Südtirol muß entgegengearbeitet werden. Daß man nebenbei durch diese Industrieanlagen mit ihrer Rauchplage den Fremdenverkehr der Stadt Bozen ähnlich schädigt, wie dies in Meran durch die Montecatini- werke geschieht, sei nur nebenbei erwähnt. Die Hauptsache

über 80 Fahren bestehenden Ge sellenvereine in Bozen und Meran um den Iugendhort in Untermais und um die katholischen Gesellenvereine in Bruneck, Kaltern und Sterzing. Der Brixner Gesellen- verein war bereits früher aufgelöst worden. Die Begründung dieser Maßnahmen läßt uns so recht den Geist erkennen, mit dem in Italien „deutsche Kultur geachtet" wird; sie lautet: „Diese Gesellenvereine mit ihrem Mutterhause in Köln im Deutschen Reiche üben eine Tätigkeit aus, die mit den nationalen Interessen, die darauf

." Die Behörden wurden beauftragt, darüber zu wachen, daß dieser Befehl genauestens befolgt werde, allenfalls wären sofort Gegen maßnahmen zu ergreifen. — Der Katholische Gesellenoerein in Bozen hatte am darauffolgenden Sonntage eine Fa- schingsunterhaltung und fand die Türen des Saales amt lich versiegelt vor. Daß diese schwerwiegende Maßnahme ausgerechnet im gegenwärttgen Zettpunkte getroffen wird, ist nicht bloß eine Unfreundlichkett, sondern es zeigt, mit welchen Gefühlen in Italien Kulturabkommen

durch Riefen-Industrieanlagen. Am 19. Februar fand unter dem Vorsitz Mussolinis eine Sitzung statt, an der sich alle wichtigen Bozner Provmjz- größen beteiligten. Es wurde „auf das hohe politische In teresse" der Schaffung einer Jndustriezone von Bozen ver wiesen. Der Duce erteilte die notwendigen Verfügungen, damit diese Probleme auf das schnellste gelöst werden und die Zone bis 1. Juni ds. I. bereits Wirklichkeit ist. Die anwesenden Großindustriellen lieferten die Informa tionen für die erste Ankurbelung

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