keine Provinz, in der Gesetze und Steuern so rück sichtslos zur Anwendung kommen, wenn es zur Un terdrückung der Deutschen beiträgt, als in Deutsch- Südtirol. Und seine Bevölkerung ist so geduldig. daß es heute als die steuerwilligste und kräftigste Provinz Italiens zählt. Das „erlöste" Trentrno soll kaum ein Sechstel der vorgeschriebenen Steuern aufbringen. 200.000 Deutsche wohnen im geschlossenen Sprach gebiet von einigen tausend Geviertkilometern. Na men wie Meran, Sandhof, Tirol, Bozen, Runkel stein
. Vogelweidhof, König Laurins Rosengarten, Dietrich von Bern, Rhön sagen jedem Deutschen, daß hier aus engem Gebiet die Wunder der Natur mit dem deutschen Sagen- und Heldenfchatz aufs innigste verbunden sind. Ostgoten. Langobarden und Bajuwaren besiedelten das „Land an der Etsch und im Gebirge", das schon Karl der Große 843, als er sein Reich unter seine Söhne teilte, nut den un gefähren Sprachgrenzen von heute an Germanien gab, während er zum Mittelreiche (Lothringen) Stadt und Bistum Trient schlug
italieni schen Charakter des Landes vorzumachen. Auf den Bahnhöfen nur reichsitalienisches Personal, leine deutsche Aufschrift (die alten deutschen Stativns- namen nicht einmal bis Franumsseste beigesetzt), nichts wie Soldaten, Gendarmen in ihrem lächerli chen Aufzug, stets zu zweien: eine riesige bewaffnete Macht inmitten eines Volkes, das gutmütig und zu frieden war, wenn man ihm seine Sprache, Sitten und Gebräuche ließe, ohne zu tragen, in wessen Na- men Recht (?) gesprochen ivird. Bozen
, die südlichste deutsche Stadt, der Mittel punkt des Deutschtums und die Seele des Abwehc- kampfes, hat am ärgsten zu leiden. Vor Jahres frist wurde ihm von Faschisten, die mit der Bahn herangeschafst waren, seine schönste Schule gestürmt und weggenommen, sein Bürgermeister abgesetzt, der Gemeinderat verjagt und ein königlicher Kommissär ' als Gewalthaber bestellt. Die einheimischen Beam- : ten in Staat und Stadt bis auf wenige, und oft i ohne Pension, entlassen. Wer nicht Südtiroler von s Geburt
, selbst in die ent legensten Gebirgstäler, und komrnt ein biederer Bauer von seinen Bergen zur Behörde, dann kann er sich nicht verständigen, soferne inan ihn nicht über haupt wieder heimschickt, wenn der Trientiner ge rade keine Zeit für ihn hat. Wälsche Beamte samt Familien schickt der Staat in Ueberfluß. 5000 Personen sind auf diese Weise allein nach Bozen eingedrungen und bilden somit fast ein Fünftel der Bevölkerung. Bald werden neue kommen. Die Regierung muß sparen, denn die faschistischen Organisationen